Eine Sammlung zeichnet sich dadurch aus, dass sie NIEMALS komplett sein wird!
Ich weiß nicht so recht. Ich hatte irgendwie das Gefühl, diese Sammlerei ist eher wie Vögeln ohne je einen Orgasmus zu bekommen. Ich finde vor allen Dingen, daß man den Gitarren nicht gerecht wird. Sie wurden doch gebaut um gespielt zu werden und nicht um in irgendwelchen Cases oder meinetwegen auch beleuteten Vitrinen vor sich hinzu gammeln. Bei meinen Playern und ganz besonders bei meiner alten Strat, die ich jetzt seit 37 Jahren tagtäglich spiele, war es so, daß sie von Jahr zu Jahr immer mehr gereift ist und von den vielen Modifikationen einmal abgesehen, auch immer besser klingt. Dazu genügt es nicht sie alle paar Wochen mal aus dem Case zu befreien und 5 Minuten rum zu duddeln.
Diese Erkenntnis hatte ich allerdings auch erst, als ich bereits fast 30 Gitarren hatte. Seither findet eine immer noch andauernde Selektion statt, mit dem Ziel wirklich nur noch so viele Instrumente zu besitzen, wie ich eben brauche. Inzwischen sind es noch 7, aber ich denke 3 oder 4 ist für mich ein realisitsches Ziel. Ein Pianist hat ja auch keine 45 Steinway´s rumstehen, selbst wenn er den Platz hat. Diese Erkenntnis habe ich in der letzten Zeit immer öfter gehört und gelesen, selbst Slash mit seiner Monstersammlung an Paulas, meinte unlängst in einem Interview, daß diese Sammlerei ihn jahrelang nur abgelenkt hat und er als Musiker locker mit zwei oder drei Gitarren gut leben kann.
Netter Nebeneffekt, ich muß nicht mehr so viel putzen, fotografieren und posten, hänge nicht ständig im Board, sondern spiele wieder viel mehr. Ich geniese es aber trotzdem mir immer wieder, eure Errungenschaften zu bewundern, völlig neidlos.
Die Gitarre, die mich seit meinem 17. Lebensjahr begleitet, nach dem letzten Freshup bei Nick Page, die DiMarzio Klingenhumbucker wurden gegen ein Set 60s Seymour Duncan Antiquities ausgetauscht und der Staufer Neck wurde gegen enen alten Schecter Hals aus den späten 70ern ausgewechselt. In der Mitte tönt ein 69´s Abigail Ybarra Singlecoil. Sie hat mich damals gebraucht 370 DM gekostet. Auch wenn es keine Schönheit ist, ich würde sie für kein Geld der Welt verkaufen.