Nicht alle Chery/Chevy Instrumente waren so gut. Mir sind im Lauf der Jahrzehnte auch einige (3) "Gurken" untergekommen. Alle drei waren aber Strats, eine mit zu weichem Holz, so dass der Hals sich immer bewegte, eine mit 0-Bund, unter dem sich das Griffbrett löste und eine, bei der das Ahorn-Griffbrett faserig "splitterte". Aber ja: die Hardware ist idR. brauchbar und die Verarbeitung geht meistens absolut in Ordnung. Ich würde sie auch um die € 300,- - bis € 400,- einordnen, also "wertiger" als eine Squier Affinity auf jeden Fall, zumal das Holz jetzt gealtert ist, wohl auch "über" einer CV (die ich sehr schätze für den Preis). Die Pickups, die man damals in Korea verbaut hat, fand ich übrigens auch immer "über Preisniveau" gut.
Mach sie mal sauber und stell sie Dir ein. Da merkst Du dann eh sofort, wenn sie irgendwelche Wehwehchen oder Unzulänglichkeiten hätte. "Wertanlage" ist es halt weniger als Alltagswerkzeug, Kleinigkeiten wie (Madenschrauben der) Saitenreiter, Sattel oder wackelige Mechaniken (unwahrscheinlich), lohnen auf jeden Fall. Ich weiss nicht, ob es dieser Brückentyp war oder ein anderer (ehrlich gesagt nicht mal mehr fix ob es eine Chery war), wo der Austausch von Einzelreitern auf 3 kompensierte Messingdoppelreiter sowohl klanglich als auch durch die bessere Positionierung, spieltechnisch ein AHA-Erlebnis erster Güte war. Die Saiten kamen in den hohen Bünden etwas weiter nach innen und auf der Brücke wurden sie nicht so stark umgelenkt, was Lebensdauer und Stimmstabilität zu Gute kam. Kann aber auch sein, dass der Vorbesitzer auf Einzelreiter umgebaut hatte...
Die Korpushölzer waren bei den meisten, die ich hier hatte, sehr weich, die Bohrungen von Pickguard, Brücke Pickups, etc. vergleichsweise empfindlich und die Schrauben gefühlt extra dünn. Aber nicht so schlimm, wie bei den ersten Harley Bentons
. Trotzdem bitte aufpassen und ggf. Zahnstocher und Leim bei der Hand haben