soundmunich
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Das ist doch immer klar, dass Angebotspreise nicht das widerspiegeln, was letztlich bezahlt wird. Selbst die Angaben gewerblicher Anbieter, die i.d.R. nicht großartig vom aufgerufenen Preis abweichen, kann man nicht als Gesamtmaß für den "Wert" hernehmen. Insofern wäreob der Preis realistisch ist
auch nur bedingt hilfreich.Ansonsten gibt es auch entsprechende Fachleute die die Gitarre und ihren Wert einschätzen können
Genau das ist es, was man rückschließen kann: "eine ungefähre Ahnung, wohin die Reise geht"Da bekommt man schon eine ungefähre Ahnung, wohin die Reise geht.
Was soll der Wert überhaupt sein? Solange wir einen freien Markt haben, ist ein "Wert" das, was ein Interessent tatsächlich bereit ist zu zahlen. Diese Definition zeigt, dass auch drin jede Menge individuelle Aspekte enthalten sind. Es gibt Leute, die einfach nicht mehr Geld (überhaupt oder für einen bestimmten Kauf) haben. Ich bin z.B. geizig und kaufe halt, wenn es zu "meinem Preis" geht; ansonsten lasse ich es einfach. Dann gibt es zeitlich wechselnde Verfügbarkeit von Geld (Stichworte "Weihnachtsgeld" oder Urlaubsausgaben). Natürlich spielen auch die Anzahl von Angeboten oder die persönliche Einschätzung von Zuständen markante Rollen.
Ein "Etwa-Ansatz" sind die bei ebay recherchierbaren vermeintlichen echten Verkäufe. "Vermeintlich" deshalb, weil man nicht weiß, ob da über einen "Freund" der Preis gepuscht wurde und vielleicht dort hängenblieb oder ein gewerblicher Anbieter mal eine Preishöhenmarke setzen wollte. Man muss also immer möglichst viel ins Detail gehen, um den Wahrheitsgehalt von solchen Angaben und deren Aussagekraft zu beurteilen. Für einen Schnellschuss reicht es schon, Genaueres weiß man aber erst, wenn man mal eine Zeitlang (6 Monate oder mehrere Jahre) möglichst viele Angebote und eventuelle Deals verfolgt hat. Dann sieht man auch, wie lange Angebote zu welchen Preisen aufrecht erhalten werden, oder auch ob konkrete Instrumente nach einer gewissen Zeit identisch wieder angeboten werden. Das ist ein weites Feld mit zahlreichen Kriterien.
Bei speziellen Instrumenten/Modellen/Exemplaren gibt es wenig Leute, die hier detailliert "überwachen". Man hat ja auch noch Beruf, Familie, Hobby, ... Ich z.B. schaue mir quasi täglich bei Gitarren z.B. Angebote mit den Stichwort "vintage" an, überwache Gibson und etwa ein halbes Dutzend konkrete Gitarrenmodelle, Röhren-Combos und u.a. noch einiges im Bereich Synthesizer. Das kostet etwa eine Stunde pro Tag. Mehr kann man nicht schaffen, wenn man auch noch anderes zu tun hat.
Wichtig ist nur, dass man nicht blauäugig an die Preisfindung herangeht und einfach allen Anbietern alle Schlechtigkeiten dieser Welt zutraut, also einfach skeptisch ist. Am besten hilft "viel vergleichen".
Bei Kaufabsicht ist "Haben Müssen" immer ein schlechter Background; man soll ja auch nicht hungrig Lebensmittel einkaufen gehen. Beim Verkauf sollte man erstmal entscheiden, ob so schnell wie möglich auf jeden Fall weg soll, oder ob man möglichst viel erzielen will (was in meinen Augen bei "Hunderterbeträgen" nicht wirklich effizient ist). Man bedenke immer: schnell verkauft heißt schnell Kohle in der Tasche (für was weiß ich), lange nicht verkauft heißt einfach keine Kohle und womöglich dauernd Aufwand. Und, der Spielraum beim Verkaufen ist um so größer, um so "günstiger" man selbst eingekauft/bekommen hat.