Hi,
die Einschätzung vom Preis her (800-900 €) würde ich grundsätzlich teilen, wobei es natürlich auch vom Detailzustand abhängt (Lackabplatzer o.ä., aber vor allem die Bünde) und davon, ob ein Koffer dabei ist, möglichst der originale.
Die Gitarre wurde in Japan gebaut und ist wirklich sehr selten. Es wird schon mal behauptet, es seien nur 50 gebaut worden, aber offiziell limitiert waren sie mWn nicht. Dennoch: viel mehr werden es vermutlich nicht gewesen sein. Das liegt auch daran, dass sie einerseits in einer Zeit erschien, wo der Grungefan nach möglichst billigen und miesen
Gitarren verlangte... Okay, mir kams damals halt so vor. Jedenfalls war das ein Signature-Modell von Frank Gambale, seines Zeichens genialer Fusion-Flitzefinger, und darauf war die Gitarre konsequent ausgerichtet. Die verbliebenen Fans solcher Gitarren wollten dann aber meistens doch was mit Floyd Rose bzw. Edge, und die FGM 200 war das einzige Hardtail-Modell der Serie.
Die Features sind ziemlich einzigartig, das ist keinesfalls nur eine abgewandelte Saber (als die die S-Serie damals noch bekannt war). Herr Gambale bevorzugt zB einen extrem niedrigen Abstand der Saiten zum Korpus, weshalb der Hals tiefer eingesetzt ist und die PUs tief versenkt sind - und von hinten(!) eingebaut wurden. Die Hardware stammt von Gotoh, die PUs sind (falls original) Dimarzio Fred, Fast Track und PAF Pro, in einer speziellen Version für diese Einbauweise. Der Body ist aus Mahagoni, der Hals natürlich Ahorn/Rosewood.
Alles also sehr hochwertige Komponenten, auch wenn die Gitarre optisch recht schlicht daherkommt. Sammler bezahlen auch mal deutlich über 1.000 € für das Modell, aber dann sollte sie wohl in ziemlich perfekten Zustand sein. Wenn man die speziellen Features schätzt, ist sie aber auch vom Gebrauchswert her was besonderes, denn für die müsste man sonst schon eine Sonderanfertigung in Auftrag geben. Die ähnlichste Gitarre dürfte noch die Yamaha AES FG sein
.
Gruß, bagotrix