Bei eBay findet man mit Verkaufsdatum 1.7.2020 eine Ibanez Img 2010 X-ING, auch samt Midi-Wandler und komplett und mit laut Fotos weniger "Kampfspuren" mit einem Verkaufspreis von 928 Euro. In England ging eine solche Gitarre mit stärkeren Gebrauchsspuren oder vielleicht sogar leichten Schäden (die Bilder sind da nicht so eindeutig) und ohne weiteres Zubehör (auch die Beschriftungsfolie bei den Reglern und Schaltern fehlt) alleine für umgerechnet knapp unter 500 Euro weg. Ebenfalls in England wurde eine X-ING mit Koffer, aber ohne weiteres Zubehör (ebenfalls ohne Beschriftungsfolie) für knapp 440 Euro Mitte letzten Mai verkauft. England ist eher etwas günstiger, erfordert aber eben auch höhere Versandkosten. In den USA wird aktuell eine angeboten für umgerechnet fast 1750 Euro - das wird wohl nix. Eine wird in Japan für knapp 700 Euro angeboten, wofür ich auch keine Verkaufschancen sehe.
Gegenüber anderen so genannten Midi-Gitarren hat die Ibanez den Vorteil eines "virtuellen Whammy-Bars", d.h. nicht die Saitenspannung wird verändert, sondern das elektronische Signal wird moduliert, so dass die Stimmstabilität nicht leidet. Als "normale" Gitarre ist sie gut, aber eher nicht überragend und wird wegen der "Midi"-Elektrik zum reinen Gitarrengebrauch auch eher nicht nachgefragt. Als Midi-Signalerzeuger ist sie recht gut, aber eher unbekannt. Die Technik in der Gitarre hat sich bis heute (z.B. Roland Ready Strat) nicht geändert, bis auf das Format des Anschlusssteckers. Aber der "Nicht-Insider" weiß dazu kaum etwas, und wer nicht absoluter Fan ist, wird bei Interesse eher auf ein neueres Modell zurückgreifen.
Der Wandler hingegen ist bei weitem nicht mehr "state of the art". Hier haben neben "Newbies", die sich nicht auskennen und nach dem Herumprobieren schnell aufgeben, allenfalls Sammler Interesse.
Wichtig ist, dass Du - wenn Du den Midi-Teil nicht selbst ausprobieren kannst (auf Aussagen anderer würde ich mich da nicht verlassen) - die Gitarre und den Wandler als "ungeprüft" anbietest und verkaufst. Das wird natürlich den erzielbaren Preis (deutlich) verringern, aber Du wirst einem Käufer nicht nachweisen können, ob er nur zu doof ist oder ob wirklich etwas kaputt ist. Man muss z.B. die Schwellenwerte des Hex-Pickups für die einzelnen Saiten am Wandler einstellen, was nach längerer Nichtbenutzung ein echtes Geduldsspiel werden kann. Außerdem ist es auch nicht selten, dass die Elektrik in der Gitarre und/oder die Elektronik im Wandler während der Lagerung auch oder gerade wegen Nichtbenutzung Schaden erleidet. Sich mit einem unzufriedenen Käufer rumzuschlagen ist absolut ätzend und verlustreich.
Ich hab selbst schon lange und neben anderen "Midi-Gitarren" eine und hab lange Zeit die Preise verfolgt. Ich hab seinerzeit ca. 400 Euro ausgegeben. Wegen der Vollständigkeit des Sets, wenn ich jetzt eine haben wollte, und, ich habe den kompletten technischen Hintergrund UND die Synthesizer zum Ansteuern, würde ich 600 Euro bezahlen, wenn alles nachweislich funktioniert. Vielleicht findet sich ein Interessent für bis zu 900 Euro, wenn alles nachweislich funktioniert. Es kann aber schon ziemlich dauern, bis ein echter Interessent auftaucht (labern und Geschichten schreiben wollen da sicherlich viele). Ohne Funktionsgarantie sehe ich das Set bei 200 bis 400 Euro.
Wenn Du Dich nicht selbst in die Technik einarbeiten willst (der Wandler hat zudem eher weniger eigene Soundmöglichkeiten) und Interesse am Gebrauch zur Midi-Steuerung hast, rate ich zu einem möglichst baldigen Verkauf. Die Situation dürfte eher nicht besser werden (so alte keyboardspielende und technikverliebte Haudegen wie ich sterben halt langsam aus; bei meinen "Midi-Gitarren" gehe ich davon aus, dass sie nach mir eher "verschrottet" oder verramscht werden).
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PS: Neu hat sie übrigens mal ca. 1700 US$ gekostet.