Ich überlege sie zu verkaufen, da ich sie immer wie ein rohes Ei behandle und mich oft mit dieser doch recht teuren Investition nicht ganz wohl fühle. Sound und Haptik lassen mich zwar immer schwärmen, ich überlege aber für meinen Amateurbereich mit einer günstigen Kopie Vorlieb zu nehmen.
Das würde ich mir aber sehr gut überlegen. Wenn es jetzt wirklich nur ein besonderes Stück Besitz wäre, könnte ich es gut verstehen, aber Sie scheint ja für Dich auch einen hohen Gebrauchswert als Instrument zu haben. Ich glaube, die würdest Du sehr vermissen und es bereuen. 1.500 € sind schnell ausgegeben, an so einer Gitarre hast Du auch in vielen Jahren noch Freude. Und wenn nicht, ist sie bis dahin womöglich noch um einiges teurer, also ist sie als Wertanlage auch nicht verkehrt.
Äh, wie jetzt, 1.500 €? Na ja, viel mehr bleibt Dir ja unterm Strich nicht, denn erst mal solltest Du definitiv Original-PUs besorgen (das dürften Gibson 498T und 490R sein, möglichst gebraucht mit passendem Natur-Aging), und Du willst Dir von dem Geld ja auch noch eine ordentliche Ersatz-Les Paul kaufen.
Dass Du sie live nicht unbedingt misshandeln willst, kann ich verstehen, aber ich würde sie zu Hause und im Probenraum spielen und dort auch genießen. Die Spielspuren, die dort entstehen, sind wertmäßig zu vernachlässigen, und als Quelle der Inspiration ist sie dort am richtigen Platz. Eher würde ich mir zusätzlich eine Kopie für den Live-Betrieb kaufen, wenns finanziell irgendwie vertretbar erscheint. Auch die kann dann man ggf. mit besseren PUs aufrüsten, und wenn Du nach ein, zwei Jahren das Gefühl hast, mit ihr tatsächlich genauso zufrieden zu sein, kannst Du die Gibson ja immer noch verticken.
Just my 2 Cents.
Gruß, bagotrix
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Pekz : Den Angaben von @
fly me to the moon schließe ich mich voll an. Mich verwundert immer, dass die Exemplare aus den 70ern und 80ern, speziell die Norlin Ära, oft grundsätzlich so unbeliebt sind und als qualitativ schlecht eingestuft werden. Ich hab aus der Zeit ja auch einige (allerdings aus der Meisterwerkstatt) und finde, dass man gerade hier noch tolle Schätzchen mit hervorragender Qualität und super Klang finden kann, und das eben für Käufer zu recht "angenehmen" Preisen (verglichen mit Exemplaren vor 1970).
Grundsätzlich sehe ich das ähnlich wie ihr, gerade die Farbe ist jetzt nicht das, was die meisten Custom-Fans suchen. Dafür sieht man das Holz, und es scheint kein Pancake-Body zu sein.
Ein ganz entscheidender Faktor kann aber das Gewicht sein, und dazu habe ich jetzt noch nichts gelesen. Norlin-Gibsons sind als bleischwer verschrien, und man weiß ja, was der Markt heute verlangt. Sollte es also eine eher leichte Custom sein, kann der Verkaufswert auch ein ganzes Stück höher liegen, hat sie 5 kg oder mehr auf den Rippen, wirds schwierig, einen guten Preis zu erzielen.
Gruß, bagotrix