Das Teil hat so rein gar nichts mit Matsumoku zu tun. Heißt nicht, dass er schlecht ist, nur kamen die Gitarrenversionen, die ich hatte, nicht an die Matsumoku Qualität ran. Er kommt entweder von Kawai (die haben gerne Trussrod Cover in Holzoptik verwendet) oder Kasuga.
Das ist eine reine Vermutung, während es bei tiefgreifender Recherche eben klar Bestätigungen gibt, dass TORCHY von Matsumoku produziert wurde. Es müssen dort ja nicht alle Marken mit derselben Qualität hergestellt worden sein und es wurde dort ja, wie ich geschrieben habe, im Kundenauftrag gefertigt.
Meine TORCHY hatte eine exzellente Qualität, und aus Matsumoku kamen eben auch verschiedene Marken und Instrumente. Ich meine nur, dass jedenfalls meine TORCHY bei weitem nicht am unteren Ende lag, und zwar sowohl was Holz, Genauigkeit und Elektrik anbelangte.
Irgend etwas an einem "Trussrod Cover in Holzoptik" festmachen zu wollen halte ich für sehr gewagt, weil so etwas unterschiedliche Marken an verschiedenen Instrumenten mal so mal so einsetzten.
Hallo Vlad und danlke für den Hinweis.
Woran kann man sowas festellen? Also woher der Bass wirklich kommt?
Der Bass hat ja nirgenswo eine Seriennummer oder so. Gab es typische indizien woran man es sehen könnte?
Es gibt Leute, die sich für Historie interessieren und neben oder vielleicht auch statt Gitarren Prospekte und andere Veröffentlichungen sammeln (nein, da gehöre ich nicht dazu). In Zeiten des Internets kann man das Wissen dieser Leute dann finden und nutzen
. So gibt es zu TORCHY zwar wenig und schwer zu finden doch einiges an Informationen im Netz. Da ich eine solche Gitarre hatte, habe ich lange Zeit entsprechend recherchiert und auch mit einem Kenner korrespondiert. Hier ein Auszug:
"Beim Thema TORCHY (gratuliere - wenn die Gitarre ein ähnliches Modell wie meine in den beigefügten Abbildungen ist, haben Sie ein tolles Instrument gekauft!!!!) hilft das aber nicht weiter, da gibt es im Web nur allerspärlichste Info. Torchy war EINE von VIELEN Handelsmarken der japanischen Firma Matsumoku (u.a. Produzent von Aria oder den Japan-Modellen von Washburn). Hier wurden in den 70ies und 80ies unzählige Gitarren im Kundenauftrag gefertigt, d.h., TORCHY ist kein eigenständiger HERSTELLER/GITARRENBAUER, sondern lediglich eine Handelsmarke, ggf. war das die Hausmarke eines japanischen Musikgeschäfts etc...... so wie z.B. Morris auch - diese Gitarren wurden wiederum in Japan von Fujigen Gakki gebaut. Deren HAUPTmarke war/ist Ibanez....aber auch etwa 30 andere Marken....Morris wurden damals überwiegend in England verkauft, so allmählich kommen die Teile halt auch auf den deutschen/europäischen Markt (via eBay oder auch englische Soldaten, die hier ihr Zeugs verkauft haben.....)....
Eigentlich gibt und gab es in Japan nur etwa 10 Gitarrenhersteller von namhaften Dimensonen - aber von den 60ies bis heute Hunderte, vielleicht sogar TAUSENDE Markennamen.
Alle dieser eher "NoName"-Gitarren haben aber eines gemeinsam - sie sind durch die Bank weg erstklassig gemachte Gitarren, die vollkommen unterbewertet werden im Vergleich zu den bekannteren Ablegern der gleichen Hersteller, wie halt Ibanez oder Aria.
Nimmt man heute eine Torchy, Oakland, Stagg (ja - die haben in JAPAN begonnen - die heutigen Chinagrützgitarren gleichen Namens haben damit NICHTS zu tun....), Greco, Morris oder z.B. auch Kawai oder Daion in die Hand (sofern man eine bekommen kann....ICH habe das Glück, eine Daion UND eine Kawai zu besitzen), wird man mit etwas Sachverstand feststellen, daß diese Instrumente den so gen. "Großen" in nichts nachstehen, tlw. ebenbürtig oder sogar besser sind.
Kein Wunder - wie gesagt, im Prinzip kommen alle diese Gitarren von ein, zwei oder drei Firmen. Und die gleichen Zulieferer, die auch die "legendären" Ibanez-Gitarren bestückt haben (Hardware meist Gotoh, Pickups Gotoh oder Maxon), haben ihre Produkte auch auf Torchy's drauf und anderen Gitarren.
Selbst eigenständige Werke wie Takamine (heute ja eigentlich nur noch durch ihre E-Akustikgitarren und Westerngitarren bekannt) haben sich in den frühen 80ies der Dienste von Matsumoku versichert. Da ging es den Produzenten von akustischen Gitarren generell sehr schlecht in der Zeit, die Absätze brachen dramatisch ein - und man kam auf die Idee, zusätzlich via E-Gitarren-Verkauf Umsätze zu generieren und neue Märkte zu erschließen. Und so gab es z.B. ab 1981 eine Takamine in einer Quasi-Gibson-Explorer-Form...die Gitarre hieß "GX" - und gab es wiederum 95% deckungsgleich auch als ARIA Modell "XX"....aber HERGESTELLT hat Takamine in seinen eigenen Werstätten nicht eine E-Gitarre, dazu fehlten im übrigen auch die Kenntnisse und Maschinen.
Also alles im Prinzip eine Art japanische "Inzucht", aber dies auf sehr sehr hohem Niveau. Wer auf Markensignets "pfeifen" kann und Märkte wie eBay nach solchen Exoten durchforstet, der wird immer wieder hervorragende Schnäppchen machen können/dürfen..... für meine Torchy habe ich damals z.B. keine 100 EUR bezahlt, meine Kawai war auch nur bei 149 incl. Koffer - nur meine Daion war "sauteuer", da waren 450 EUR zum Besitzerwechsel vonnöten. Wobei ich hier anmerken muss, daß DAION (hieß früher Yamaki) tatsächlich ein kleiner, selbständiger Gitarrenbauer mit auschließlicher Handfertigung war, der zwischen 1978 und 1984 die bestmöglichen Instrumente baute, die Gibson z.B. das Fürchten lehrten...aber GRÜNDLICH.....***gggg*** "
Ich hab das hier 1:1, also ohne jegliche Änderungen reinkopiert. Der Verfasser möchte nicht genannt werden.