@gidarr ja, der Sattel dürfte Messing sein. Du hast schon recht: Da wirkt alles ein wenig "zusammengewürfelt" - vielleicht bietet ein Blick ins Innere noch weitere Anhaltspunkte...ich halte euch auf dem Laufenden. :)
 
Messingsattel bei Matsumoku war in den 80ern durchaus üblich.

Hat meine (neuwertige) Vantage Phantom aus 1980 auch.

19 Vantage Artist VA 800 Phantom 1981 20.jpg
 
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Ich glaube nicht, dass es eine Matsumoku ist:
Dann hätte die Gitarre wahrscheinlich eine Seriennummer.
Die Kopfplatte stimmt nicht überein.
Die Schalter und Potis sind ungewöhnlich positioniert.
Nicht alles was aus Matsumoku rausging - vielleicht auch durch Hinterausgänge - hat die Standards erfüllt. Es gab eben Direktbestellungen von - überwiegend japanischen - Musikgeschäften, die sich an dem vorhandenen Formen-Portfolio orientierte, aber halt auch eigenständige Merkmale und trotzdem niedrige Preise haben wollten. Dies Wünsche wurden damals bedient. So ist die TORCHY auch "nur" ein Musikgeschäft-Modell.

Kleine Veränderungen waren erforderlich, um den japanischen Gesetzen zum Geistigen Eigentum zu genügen. Dort war damals nur die 1:1 Kopie verboten, so dass eine andere Kopfplatte und andere Anordnungen von Bedienelementen schon ausreichten, um Gesetzeskonflikte zu vermeiden.

PS: Genau die damals anderen Bestimmungen zum Geistigen Eigentum einerseits in Japan und andererseits in den USA und in europäischen Ländern führten zu den so genannten "Law Suit Wars" nicht nur auf dem Gebiet von Gitarren. Ich hab mich mal anfangs meiner beruflichen Laufbahn intensiv mit japanischen Patentstrategien befasst und dabei eben auch die "Law Suit" Historie studiert.
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"zusammengewürfelt"
Das passt ja auch zur damaligen Vorgehensweise: Man hat für die Direktbestellungen in die Kisten gegriffen, die da waren, und zwar durcheinander, um eben keine 1:1 Kopien zu machen
 
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PS: Genau die damals anderen Bestimmungen zum Geistigen Eigentum einerseits in Japan und andererseits in den USA und in europäischen Ländern führten zu den so genannten "Law Suit Wars" nicht nur auf dem Gebiet von Gitarren. Ich hab mich mal anfangs meiner beruflichen Laufbahn intensiv mit japanischen Patentstrategien befasst und dabei eben auch die "Law Suit" Historie studiert.....
Sehr interessant - ich seh schon: hier kann ich noch viel lernen :)
 
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Ich möchte nur kurz daran erinnern, dass so gut wie jede, z.Z. des Neck-Through Trends, aktive Fabrik, Instrumente mit durchgehenden Hälsen gebaut hat, egal in welchem Land. Für mich sieht an der Gitarre von @axemax1979 nichts wirklich nach Matsumoku aus. Wenn sie denn aus Japan stammt, sind Wotan Gitarren die ähnlichsten, die mir einfallen.
wotan_neck_through (31).JPGwotan_neck_through (30).JPGwotan_neck_through (23).JPG
Insbesondere aufgrund des ungewöhnlich breiten Walnuss-Streifens. Manche davon hatten eine offenporige Lackierung. Als Hersteller käme dann Kasuga und Terada infrage, vielleicht auch ein anderer. Genau weiß mans nicht.
Offensichtlich wurde sie stark modifiziert. Abdeckungen und Schlagbrett aus gleichem Material sind sehr ungewöhnlich, Bauchfräsung sieht grob nachträglich gemacht und nachlackiert aus. Der Hals wurde zumindest abgeschliffen, vielleicht auch am Korpusübergang in der Form angepasst und dann hat er einen Roland bzw. Ibanez Musician Kopf, welcher alles andere, als selbstgemacht aussieht. Die Seiten und die Spitze der Kopfplatte (sieht man nur auf der Rückseite) sind angesetzt, was nach industrieller Fertigung aussieht. Unter den genannten Marken finde ich jedoch keine mit genau dieser Halskonstruktion.

Ein Blick ins Elektronikfach wäre interessant. Wenn das selbstgemacht aussieht, würde ich fast vermuten, dass hier nur der durchgehende Hals original ist und die Korpusflügel extra für einen Linkshänder angefertigt wurden. Linkshändergitarren gab es normalerweise nur von bekannteren Marken, oder solchen mit breiter Modellpalette. Und dann wäre es nicht so schwierig ein baugleiches Modell zu finden.
 
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@Vlad liegt richtig mit seinen Vermutungen: Es ist ein Selbstbau. wie z.B. der Blick ins Elektronikfach und die Ausfräsungen nahelegt.

Ich konnte auch nochmal über den Verkäufer an ein paar weitere Infos vom ursprünglichen Besitzer herankommen:

"Die Gitarre ist ein Unikat. Es gab vor ca. 40 Jahren mal eine Firma die vorgefertigte und durchgehende Hälse mit eckiger Kopfplatte verkaufte. Links und rechts konnte man dann Klötze anleimen, Form selber sägen oder sägen lassen, Löcher fräsen, Elektrik, Tonabnehmer und Kleinteile besorgen und alles nach eigenen Vorstellungen zusammen bauen. Und selber lackieren."

Also ein schöner und sehr ordentlich gemachter Neck-Through-Bausatz aus den späten 70er, frühen 80er Jahren.

Danke euch für das super spannende Feedback hier! :)
 

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Es gab vor ca. 40 Jahren mal eine Firma die vorgefertigte und durchgehende Hälse mit eckiger Kopfplatte verkaufte. Links und rechts konnte man dann Klötze anleimen, Form selber sägen oder sägen lassen, Löcher fräsen, Elektrik, Tonabnehmer und Kleinteile besorgen und alles nach eigenen Vorstellungen zusammen bauen. Und selber lackieren."

Das gab es auch von Rockinger. So hab ich mir 1980 einen Fretless Bass gebaut.
 
Rockinger könnte sehr gut hinkommen, wenn man sich die Streifen im Body, Kopfform und Griffbrett so anschaut. Danke für den Tipp!

bild_1.jpg

Quelle: https://www.rockinger.com/rockinger-history

Gerade für Linkshänder damals sicher ne tolle Option, sich eine maßgeschneiderte Gitarre zu bauen - so groß dürfte das Lefti-Angebot 1978 ja nicht gewesen sein.
 
Das ist der Rockinger Bass aus dem Bausatz. Aus heutiger Sicht würde ich diese Verarbeitung nicht mehr akzeptieren und mich mehr bemühen und die Form ist halt auch über 40 Jahre alt und Geschmäcker ändern sich (zum Glück:redface:).

08 Custom Fretless Bass 03.jpg
 
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Wild schaut er allemal aus. Vielleicht nicht für jeden Tag, aber auf jedenfall eine markante Form :sneaky:
 
Also mir gefallen die Form und die Lebensspuren (y):prost:
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Es ist ein Selbstbau. wie z.B. der Blick ins Elektronikfach und die Ausfräsungen nahelegt.
Man mag es vielleicht nicht glauben, aber solche "Ausfräsungen" aus einzelnen sich überschneidenden Zylinderformen haben tatsächlich auch einige "professionelle" Hersteller "gezimmert". Aber die weiteren historischen Infos sind wohl am wertvollsten.
 
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Noch ein letzter kleiner Nachtrag zu meiner 70er/80er Rockinger-Bastelbude: Der Neck-Pickup ist nicht näher identifizierbar, der Singlecoil scheint einer Fender Jaguar entsprungen zu sein und der Bridge-Pickup ist ein Rowe Dearmond, welches Modell ist leider nicht erkennbar. Könnte aber von der Optik her ein 2400er Superbucker sein.

Wie auch immer: Nach einer Grundreinigung und ein bisschen Einstellen ist es eine wirklich nette Gitarre, die sich toll spielen lässt - allerdings eher im Sitzen, da das Gewicht doch eher ein Rückenbrecher ist.
 
:LOL: Einmal kurz drüber gekärchert. :ROFLMAO:
 
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Hallo. Ich könnte eine US Strat kaufen. Laut Seriennummer aus 1991/92. Soll eine limitierte Auflage von 2000 Stück gewesen sein. Wei jemand mehr. Nur über die niederländische ySeriensuchseite ist nicht viel zu erfahren. Gibts einen FenderAlleswisser unter euch?
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Entschuldigt die kuriose Schreibweise
 

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