Hi,
bevor ich die Gitarre kaufen würde, würde ich unbedingt einige bessere Fotos verlangen.
Bei den Angaben wäre ich auch vorsichtig. Der Besitzer selbst kann mMn nicht allzuviel Anhung von Gitarren haben, sonst wären die Saiten nicht falsch herum auf die Tuner gewickelt... Eine limitierte Serie dieser Art ist mir nicht bekannt, aber grundsätzlich sind Am Stds aus dieser Zeit mit Eschenbody tatsächlich selten und kosteten damals Aufpreis.
Aufgrund des Alters und des Zustands wären wenigstens ein paar scharfe Bilder umso wichtiger. An einer Mechanik könnte nach dem Bild etwas Holz abgeplatzt sein, was zB durch zu starkes Anziehen der Mutter passieren kann. Und Fender hat damals mitunter Esche als Furnier über Pappel geklebt, das wäre jetzt soundmäßig doch was ziemlich anderes. Zwar wurde das nach meiner Erinnerung nur bei Sunburst-Bodies gemacht, aber sicher ist sicher - und aus der Perspektive kann man das nicht beurteilen.
Heutzutage ist es mit all der Technik echt nicht schwer, scharfe Bilder zu schießen. Mich macht es dann doch immer etwas misstrauisch, wenn Bilder so arg wenig Details zeigen. Bei einer 30 Jahre alten Gitarre ist der Zustand der Bünde zB oft ein Faktor, ohne Nahaufnahmen nicht im Ansatz zu beurteilen. Und wenn die wirklich runter sind, ist die Gitarre mMn 100-200 € geringer zu bewerten, je nachdem ob Abrichten reichen könnte oder sogar neue Bünde fällig sind.
Zu guter Letzt ist die Oktaveinstellung auffällig, die (nicht originalen) Saitenreiter stehen extrem weit hinten. Das kann zum einen bedeuten, dass der Besitzer sie schlicht überhaupt nicht einstellen konnte, könnte aber auch auf einen kapitalen Schaden hindeuten, nämlich dass die Löcher der Einschlaghülsen ausgeleiert oder -gebrochen sind und sich nach vorne geneigt haben. Sieht man schon ab und zu, dass das Trem dann einfach stillgelegt wird und die Saitenreiter weiter nach hinten gestellt werden, damit die Oktaive stimmt.
Wie gesagt, da sollte man vor einem Kauf schon genauer hinschauen.
Gruß, bagotrix