Hi,
Selbst nach umfassender Recherche, kann ich nicht herausfinden um was für einen Body es sich handelt. Die Strat wurde vor mehr als 15 Jahren aus zwei Gitarren zusammengestellt. Der damalige, mittlerweile verstorbene, Besitzer wollte sich seine „Traumgitarre“ bauen.
Ich habe so meine Zweifel, dass das ein Fender-Body ist. Was dagegen spricht:
- Schon kurz bevor die 3-Punkt-Verschraubung eingeführt wurde, wurden die SC-Ausfräsungen etwas eckiger an den Seiten - hier sind sie rund.
- Keine ausgefräste Vertiefung für die Kabelführung unter dem StegPU ins E-Fach
- Fender hat damals viel geschlampt, aber die Fräsung für die Platte für den Neck Tilt habe ich nie so übergroß gesehen. Da hatte einer kein Werkzeug mit dem richtigen Durchmesser zur Hand.
- Das Holz sieht eigentlich weder nach Erle aus (zu stark gemasert, außerdem zu schwer) noch nach Esche (zu rötlich) - eher ein Tropenholz, was nach Japan weisen würde.
- Zusätzliche Ausfräsungen kann es geben, aber neben dem Buchsenblech ragt eine Holzausbuchtung in die Fräsung, wo kein Holz sein sollte. Bei Fender war da nichts.
Ich vermute am ehesten, dass hier eine gute japanische Kopie aus den 70ern einen echten Fender-Hals bekam, als sich die Gelegenheit bot. Gerade diese zuletzt angeführte Ausbuchtung und das rötliche Holz in der Halstasche haben mich stutzig gemacht, weil ich sie in der Art von meiner alten Ibanez Strat-Kopie kenne. Das würde natürlich nicht heißen, dass die Gitarre nicht gut ist, und dass sie zusammengesetzt wurde, war ja auch schon bekannt.
War mir gerade einfällt: Das einzige, was ich mir von Fender vorstellen könnte, wäre ein Body aus der späten CBS-Zeit, 1978/1979 gab es Bodies mit etwas abweichenden, wieder runderen PU-Fräsungen, und die hatten dann auch im E-Fach in Richtung MittelPU weisend eine halbrunde Ausbuchtung, in der damals ein Massekabel festgeschraubt wurde. Die Form war im Original halbrund, ist mit Deiner allerdings recht schwer zu vergleichen, weil alles mit Abschirmung voll ist. Würde aber immer noch voraussetzen, dass der Gitarrenbauer aus unerfindlichen Gründen das E-Fach nach hinten hin etwas weiter gefräst und so die markante "Nase" erzeugt hat. Wenn Du es genau wissen willst, zieh auch mal die Folie in der StegPU-Fräsung ab. Wenn darunter eine kreisrunde Ausfräsung ist, ist es ziemlich sicher eine Fender. Das würde dann sogar zum Hals passen, der eine 1978/79er Seriennummer trägt.
Gruß, bagotrix
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ESP Horizon?
Nur welche bzw. welches Baujahr?
Mir wurde die Gitarre auf den Bildern angeboten.
Der Verkäufer hat keine weiteren Infos und es scheint eine ESP Horizon zu sein.
Hi,
da würde ich die Finger weglassen, aus meiner Sicht schreit das Ding "Fake":
- Poti-Positionen stimmen nicht
- Potis sind nicht leicht versenkt
- Cutaway-Hörner sind nicht dreidimensional ausgearbeitet
- Die ganze Decke ist nur schwach gewölbt, was für ein Furnier spricht.
- Der Headstock hat nicht mal die gleiche Farbe wie das Bild des Korpus. Und warum ist er im Koffer liegend fotografiert, die Gitarre aber nicht?
- Das Floyd Rose ist kein OFR oder Schaller, wie man an den schrägen Hinterkanten der Grundplatte sieht, die nicht mal eine Marke aufgeprägt hat
- Der Steg-HB ist stark seitlich versetzt zur Tremolofräsung montiert - kompletter Pfusch, wie er an einer ESP Japan nie aus dem Haus gehen würde.
Ich denke, hier will einer eine chinesische Raubkopie loswerden. Wahrscheinlich ist der Headstock so schlecht gemacht, dass er von einer echten Anzeige das Bild rauskopiert und dazu gesetzt hat. Lass mich raten: die Gitarre ist sensationell billig...
Gruß, bagotrix