Hallo zusammen,
ich habe aus einem Nachlass eine Fender Stratocaster USA (ca. 80er) erworben. Ich habe sie mir nun sehr intensiv angeschaut. Sie wurde auf jeden Fall von dem Vorbesitzer "gemodded". Er hatte ein anderes Pickguard mit zwei Humbuckern im SC Format eingesetzt. Der Middle Pickup ist aber noch ein Fender Single Coil.Ich vermute also, dass die Basis in der Tat eine US Stratocaster aus den 80ern war...

Wobei ich mir nun unschlüssig bin ist:

- Der Hals ein echter Fender Stratocaster USA (80er)? (Die Seriennummer sieht als, als ob sie mit einem "F" beginnt. In real sieht man aber, dass es auch ein E sein könnte, eine kleine Delle überdeckt das etwas)
- Der Body noch der originale?
- Was für ein Wert hat so eine Strat "noch"?

Anbei ein paar Fotos:

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Das ist höchstwahrscheinlich eine "Zwischenzeit"-Strat, als CBS Fender mal wieder umgebaut/abgestoßen hat und mangels eigener Kapazitäten vermehrt in Asien bauen ließ. Das F könnte für Fujigen (Japan) stehen, wobei das dann wiederum nicht mit dem Jahr in der Halstasche übereinstimmt, das 1989 kein "F" angeblich mehr vergeben wurde. Kann aber auch für Fenix (Korea) stehen.

Auf jeden Fall ist klar, dass bei deinem Modell jemand, dem USA enorm wichtig schien, versucht hat, die asiatische Herkunft zu verschleiern. Das "Made in USA" am Halsfuß ist handwerklich völlig dilletantisch. Die Backplate "Corona USA" sieht viel zu neu aus - man bekommt sie im Web für unter 10 Euro gekauft. Vermutlich ist an der Kopfplatte auch der Eintrag "Made in Japan" oder "Made in Korea" entfernt worden.

Kann aber trotzdem eine substanziell vernünftige Gitarre sein. In dieser Aera kam ja auch aus den USA nur Zufallsqualität bei Fender.

Ob Hals und Korpus aus identischer Baureihe stammen ist ebenfalls spekulativ. Möglich, dass CBS/Fender diverse Lagerware aus diversen Produktionsstätten zusammengeschraubt hat, um liefern zu können (hatte ja Leo Fender auch schon so gemacht ;). Oder der Vorbesitzer hat eine Freankensteincaster gebaut aus vorhandenen Teilen.
 
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Danke für die Einschätzung. Das "F" in der Seriennummer ist sehr möglichwerweise auch ein "E". Auf dem Foto ist es leider schwer zu erkennen. Aber man sieht das es dort ein Ansatz von dem unteren Strich gibt. Dieser ist nur durch eine klitzekleine Macke beschädigt/überdeckt. Wäre es wirklich ein E, würde die Seriennummer wiederum mit USA zusammenpassen...

Aber schlüssig würde es nicht werden:
- Wäre es ein F, dann spricht es in der Tat für eine Japan (F + 6 digits 1986-1987)
- Wäre es ein E, dann könnte es eine USA sein (E000000's to E100000's1979-1982
)

Aber das an der Gitarre einiges modifiziert wurde, ist klar. Mich interessiert primär, ob die Basis eine originale Fender war. Der Hals spricht schon dafür (Das Decal und Co sieht schon sehr original aus).

Nur den Body kann ich ganz schwer einschätzen. Wurden denn die Pickup Fächer damals in dieser Form ausgefrässt?

Ist die Stanzung "Made in USA" am Hals denn für das Jahr typisch?
 
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....aber diese Badewannen Ausfräsung im Korpus ist schon sehr typisch für eine US-Strat aus dieser Zeit. So einen Murks haben die Asiaten nämlich damals nicht gemacht, das haben nur die Amis so hinbekommen ;)
 
Also, der Body sieht eigentlich authentisch aus. Die Halstasche macht mir ein bisschen Bauchschmerzen. Ist da was aus/angebrochen? Diese "Nut" für das Verstellen des Halsstabs sieht auch gebastelt (aka modifiziert) aus. 

Das bringt mich zum Hals: Das ist ein 60´s Style Typ mit Trussrod am Halsfuß. Fender hatte Ende der 80er zwar eine Vintage-Serie, die hatte aber afaik keine Swiming-Pool Fräsung und das Decal war ein Spaghetti-Type. Dieses diletantisch eingestempelte "Made in USA" ist ein starker Hinweis, dass da mal "made in Japan" o.Ä stand.  

Für mich eine Partscaster, was aber keineswegs schlecht sein muss! Als Gitarre ist die womöglich richtig amtlich; nur halt dubios... 
 
Ist da was aus/angebrochen?  

Ja, das kleine Stück zwischen Halstasche ist leider gebrochen und hängt noch leicht. Ich glaube da war einer etwas rabiat, als der Hals eingestellt wurde. Aber da der Hals so gut sitzt, sollte es ja keinen großen Unterschied machen, oder? Ich wollte das Stück auf jeden Fall wieder ordentlich anleimen...

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Hi,

Wobei ich mir nun unschlüssig bin ist:

- Der Hals ein echter Fender Stratocaster USA (80er)? (Die Seriennummer sieht als, als ob sie mit einem "F" beginnt. In real sieht man aber, dass es auch ein E sein könnte, eine kleine Delle überdeckt das etwas)
- Der Body noch der originale?
- Was für ein Wert hat so eine Strat "noch"?

die Fräsung des Bodies ist weder die einer American Standard noch einer japanischen oder koreamnischen Version. Sie ist aber charakteristisch für die sehr seltenen Squier Made In USA-Strats, die nur 1989-90 gebaut wurden, als die neue Fabrik für die American Standard noch nicht in vollem Umfang produzieren konnte. Der Stempel in der Halstasche entspricht ebenfalls dem Zeutraum, in dem diese Gitarren entstanden sind.

Für den Hals gibt es mehrere Möglichkeiten: Er könnte natürlich von einer anderen Gitarre gemopst worden sein, oder irgendwann mit einem neuen Logo versehen und überlackiert. Letzteres halte ich aber für eher unwahrscheinlich. Der Aufwand wäre groß gewesen, Decals waren damals sehr schwer zu bekommen und erst recht nicht selber in der Qualität zu drucken. Interessant ist das eingeschlagene "Made In USA" - auch das können die wenigsten selber bewerkstelligen. Es riecht daher nach Fabrik, gleichzeitig haben wir aber eine MIJ-typische Seriennummer.

Für die wahrscheinlichste Version halte ich, dass es eine Gitarre war, die entweder Fender selbst oder ein Mitarbeiter jenseits der offiziellen Linie aus Teilen zusammengedengelt hat. Fender hatte hohen Geldbedarf für den Wiederaufbau, und man wollte auf dem Heimatmarkt nicht zu lange ohne Made in USA-Produkte auftreten. Da gibt es manche Merkwürdigkeiten. Ich würde es nicht ausschließen, dass entweder ein Squier USA-Hals "irgendein" Logo bekommen hat, oder Fender Japan der US-Fabrik mit Hälsen ausgeholfen hat. Da die Gitarre in USA zusammengebaut wurde, kam dort noch flugs ein "Made In USA" drauf.

Gruß, bagotrix
 
@bagotrix Danke für dein Feedback!

Wie gesagt bin ich der Meinung, dass das "F" aus der Seriennummer eigentlich ein "E" ist. Dann wäre der Hals aus einer 80-82 produzierten US Strat. Der Body aus irgendeiner anderen Produktion...

Mit der Nummer des vermutlich originalem Pickups kann man wohl nicht wirklich was anfangen, oder?
 
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Stört sich denn niemand an dem schiefen/gebogenen "Stratocaster" im Headstock-Decal?

Ausserdem fehlt auch imho "Original Contour Body" ...
 
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Das "Original Contour Body" ist nicht bei allen Fender Strats vorhanden. Also das würde ich nicht als so ausschlaggebend betrachten.

Das etwas gebogene Stratocaster hingegen stimmt. Ich dachte erst, dass es ggf. durch die Kamera so kam, aber ist real - aber nicht so stark.

Was allerdings Fakt ist: Die Gitarre wurde wirklich vom Vorbesitzer in den 80ern erworben. Sollte damals schon solche Fälschungen im Decal möglich gewesen sein?!?
 
Die Halsplatte mit Corona-Prägung passt für mich überhaupt nicht ins Bild. Die Schlagbuchstaben-Beschriftung "Made in U.S.A." macht mich dagegen überhaupt nicht nervös - das war gang und gäbe bei den 1989..1990 bei Fujigen/Japan hergestellten Hälsen, die dann mit irgendwelchen Bodys (woher auch immer) in den USA zu fertigen Gitarren verheiratet und wieder exportiert wurden. Ich selbst hatte mal eine solche Strat mit einer Seriennummer, die mit dem Buchstaben I beginnt, also eine sog. "I Series Stratocaster", ähnlich wie diese hier: https://reverb.com/item/3700518-fen...or-export-rare-i-series-usa-fender-cs-pickups
 
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Interessant, bisher kannte ich für Fender-Gitarren, die ausschließlich für den Export gedacht waren, nur das ebenso seltene Kürzel "EE" vor der Seriennummer, das hierzulande von Sammlern gern mit Eightees Export übersetzt wurde.
 
Ich habe gestern abend auch noch einmal intensiv das Netz durchwühlt. Ich habe hierbei auf folgendes geachtet:

- Form, Größe und Position des Decals
- Stempel am Halsende "Made in USA"
- Decal "Stratocaster" auf dem Kopf
- Body Pickupfach

Zusammengefasst glaube ich, dass wir dem Geheimnis nie wirklich auf die Spur kommen :) Es gibt zig Modelle, die alle völlig unterschiedlich gebranded sind. Zig Ausnahmen, Sondereditionen oder ähnliches. Wenn man alleine auf die Schriftart, Größe und Position des "Stratocasters" auf dem Kopf achtet, gibt es unzählige Varianten.

Meine letztendliche Vermutung: Es handelt sich hierbei in der Tat um eine halb Japan/USA Variante. Ähnlich wie @gitarrero! schon verlinkt hat. Hier nochmal ein anderes Beispiel:
https://reverb.com/item/17152376-fender-stratocaster-international-series-1989-90-dk-ebony-black

In der Reverb-Anzeige vermerkt der Käufer auch noch folgendes:
This is a Rare collectable from Fender made 1989-90 I series with Made in USA stamped on the butt of the neck. This article is from Fender;
From Fender’s website.
“A limited number of these “I” series guitars were made in 1989 and 1990. They were made for the export market and have “Made in USA” stamped on the neck heel.”
The export series is all over the board, some having a butt truss rod, some having a nut truss rod. Some having a pin stripe, some not. But all of them have the same Made in USA stamp on the butt, as well as the same set of pickups and MIJ style tuners.



Glaubt ihr, dass es Sinn macht Fender mal direkt anzuschreiben? Geben die auf solche Anfragen antworten? Oder interessiert die das nicht???
 
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Hi,
ich habe letztens die Band "The Shaggs" entdeckt und frage mich was für Gitarren da auf dem Album-Cover sind?


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um welche Marke/ welches Modell es sich handelt

Das ist wohl eine Les-Paul-Kopie für Metal-Freunde von der Hausmarke des belgischen Musikhändlers Stagg. Es handelt sich dabei um das Modell STAGG L320-GBK (die Abkürzung steht für gothic black). Die Zahl ist in Ansätzen noch zu erkennen, die Buchstaben auf der Kopfplatte sind aber verwirrend, sie sind nicht original und vermutlich die Initialen des früheren Besitzers. Hier und hier ist sie in Videos zu bewundern.

Ein ungefährer Verkaufspreis wäre auch noch Interessant zu wissen.

Die Gitarre ist ein typischer Vertreter der Gattung Einsteigergitarre, deshalb darf man sich vom Erlös nicht allzu viel erwarten. Um es halbwegs optimistisch auszudrücken, würde ich sagen: Der Wert wird sich eher im zweistelligen Euro-Bereich bewegen.
 
Hallo,
ich habe dieses Modell vor Jahren auf dem Flomarkt erworben. War in keinem guten Zustand und ich habe ganz paar Stunden Einstellarbeiten reingesteckt.


]
Hab das erst jetzt entdeckt:redface:

Triumphator war der Markenname des Großversandhauses Quelle. Die meisten dieser Gitarren wurden bei Klira gebaut, dein Exemplar stammt jedoch eindeutig aus der Fabrik der Egmont Freres, Holland. Mehr darüber könntest du bei wim.markenhoff erfahren
 
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Kann mir vielleicht jemand sagen etwas zu dieser Tele es ist eine Vertex im Netz findet man keine infos leider, der Pedalen Hersteller Vertex ist mir schon bekannt ob sie was zu tun haben ??
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Super danke, das könnte schon sehr nah sein....
 
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