[Sammelthread] Werkzeug - Know How, Empfehlungen und Reviews

Meine Lieblingsschere



Moin!

Leider habe ich heute die Weihnachtsbäckerei bei mir im Hause und ich werden mit Weihnachtsmusik gequält. Daher setz ich mich gleich in eine Kneipe und werde nicht wie ursprünglich geplant ein Werkzeugreview verfassen. :prost:

Allerdings wollte ich heute nicht ganz ohne Beitrag in diesem Thread ins Bett gehen, daher eine kleine Anekdote zu meiner Lieblingsschere:

Sch00.JPG


Sch01.JPG


Japp, richtig gesehen. Dieses Rostteil ist meine liebste Schere. Die habe ich vor 10 Jahren meiner Mutter geklaut und sie selbst hatte sie bereits selber seit 10 Jahren und von einem Tischler, der wiederum... Ich denke ihr versteht was ich sagen will. :opa:

Ich weiß nicht wie alt sie ist, woher sie stammt und wer sie gemacht hat. Ich weiß nur, dass sie älter als ich sein muss und nie wirklich liebevoll behandelt wurde. Dennoch ist es absolut meine Lieblingsschere und dies nicht aus sentimentalen Grund.

Warum?

1.: Es ist noch eine "Männerschere", die noch etwas wiegt und sie ist aus guten Stahl gefertigt.
2.: Sie wurde seit 20 Jahren nicht geschärft und schneidet immer noch alles was ich ihr zu schneiden gebe. Tapete, Stoffe, Leder, Papier, Furnier, dünnes Blech, Borsten und vieles mehr.
3.: Ich habe sie bereits oft misshandelt aus ermangelung von passendem Werkzeug zum Nägel ziehen, als Hammer und um Holzkisten zu öffnen. Das hat sie nicht gejuckt.
4.: Aufgrund der hohen Federspannung erschüttert sie nichts und jeder Schnitt ist absolut sauber

Ich weiß, eigentlich verdient ein solches Schmuckstück ein wenig liebe. Ich könnte Sie auseinander nehmen, komplett schleifen und den Griff neu lackieren. Auf YouTube macht es Diresta regelmäßig vor, wie er Rostklumpen von Anitkmärkten heim schleppt und wieder schick macht. Wenn ich nur nicht Angst hätte die "Magie" damit zu zerstören. Sie funktioniert so wie sie ist absolut wundervoll. Und wie sagt man so schön? Never touch a running system. Das ist absolut allgemeingültig und das halte ich nicht nur beim Programmieren so.

In diesem Sinne: Besinnliches Rostflecken Genießen. :prost:

Schicken Gruß,
Etna
 
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Von der Sorte habe ich auch noch zwei :)

imho sind das Schneider-/Stoffscheren, die es durch ihre Bauform möglich machen, auf dem Tisch liegende Stoffbahnen zu schneiden.
 
Moin!

Hehe, findest du deine Scheren auch so gut wie ich meine?

Jetzt, wo du es sagst... Es scheint tatsächlich eine Schneiderschere. Ich wusste das gar nicht. Aber wenn ich danach google scheint die Geometrie zu passen. Danke für den Hinweis!

Ich hätte gerne mehr solcher alten Werkzeuge. Da ist noch richtig Pfund dahinter und wenn sie schon 50 Jahre lang überlebt haben, dann tun sie es sicherlich auch noch die nächsten 50 Jahre.

Schicken Gruß,
Etna
 

Famag Bohrer



Moin!

Es ging hier im Thread ja bereits um Vebrauchsmaterial. Daher dachte ich, man könnte ja mal auf solches eingehen. In letzter Zeit beschäftigte ich mich eher mit Bohrern, sodass ich an dieser Stelle ein wenig darauf eingehen möchte. Ich habe mir schon einige Bohrer und auch insbesondere Holzbohrer angelacht. Allerdings scheute ich bis vor Kurzem noch die meist recht hohen Preise im Vergleich zum billigen Kram. Es muss ja nicht immer HSS sein, dachte ich mir. Bei Holz sind ja auch keine besonderen Anforderungen vorhanden, war ein ein anderer Gedanke. Daher quälte ich mich lange und hatte einen hohen Bohrerverschleiß. Irgendwann bestellte ich bei Dieter Schmid sowieso Werkzeug, sodass ich, in Blick auf die Versandkosten eines einzelnen Bohrers, einen Bohrer von Famag ausprobierte. Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert!

Das hat sich bisher bei mir so angesammelt:

FA00.JPG


Es ist nicht viel. Aber man sieht sofort, dass es schon speziellere Dinge sind, die ich von Famag erworben habe. Zum einem besondere Maße, die sonst kaum ein Hersteller führt und zum anderen sammele ich derzeit Forstner Bohrer, da ich sie doch öfter benötige. Der letzte Bohrer war übrigens der Forstner mit 14mm. Den habe ich nun für Bass Mechaniken. Was auf dem ersten Blick fehlt, ist natürlich eine "normale" Bohrerkasette. Derzeit habe ich noch welche von Projahn. Allerdings tausche ich die defekten Bohrer bereits gegen welche von Famag aus:

FA01.JPG


Die Bohrer von Projahn sind ok. Sie kosten auch nur rund ein Drittel im Vergleich zu denen von Famag. Die sind nicht soooo schlimm, wie normale Baumarktware, aber fast. Die Bohrer die ich öfter benötige sind ja auch eher verschlissen, sodass es hier dann auch nicht weh tut einzeln mit welchen von Famag aufzustocken.

Besonders finde ich es, dass es Bohrer mit 2mm und 2,5mm Durchmesser gibt. Das habe ich so nirgends gesehen:

FA02.JPG


Hier ein Bild von der Schneide:

FA03.JPG


Normalerweise sind Holzbohrerschneiden flach. Diese hier sind konkav geformt. Das hat einige Vorteile beim Bohren. Es gibt so wie ich es beobachtet habe einen saubereren Schnitt und Unterseite reisst nicht so stark aus, wie es sonst der Fall ist. Klar sollte man immer ein Stück Holz drunter legen, um dies zu verhindern. Aber ich erlebte es oft, dass es dennoch geschah. Der Nachteil dieser Konstruktion ist allerdings der Fakt, dass es wesentlich müßiger ist einen Bohrer dieser Art nachzuschärfen. Allerdings besitze ich keinen Schleifbock mit Schärfeinrichtung, sodass mir dies eigentlich egal ist. Ich muss so oder so einen neuen Bohrer kaufen, sobald dieser stumpf ist. Dies tut bei teuren Bohrern weh, aber ich meine, dass diese Bohrer wesentlich länger scharf bleiben, sodass es sich hierbei die Waage hält. Letztendlich hat man bei langem Nutzen dann doch keinen Preisnachteil mehr.

An dieser Stelle arbeiten sicherlich viele mit Metallbohrern. Das habe ich früher ja auch so gemacht. Nur mit den Holzbohrern habe ich gerade in harten Hölzern mehr Gefühl und Kontrolle. Die Zentrierspitze erlaubt ein genaueres Aufsetzen und der Bohrer verzieht nicht so leicht in eine andere Richtung. Die Spanabfuhr ist besser im Vergleich und somit wird der Bohrer auch nicht so heiß. Für die Montage von Tunern und anderen Bauteilen sind die kleinen Bohrer daher für mich eine riesige Hilfe.

Kommen wir nun zu einem anderen sehr tollen Bohrer, der im Gitarrenbau wichtig ist:

FA04.JPG


Famag hat diesen tollen 40cm langen Bohrer mit 6mm Durchmesser. Damit sind Kabelkanäle schnell gebohrt. Ich habe bereits öfter im Forum auf diesen Bohrer verwiesen, als es darum ging. Der Vollständigkeit halber wollte ich den hier noch erwähnen. Die Vorteile der Schneide und des Materials habe ich bereits weiter oben benannt. Oft findet man solch langen Holzbohrer nicht, wenn sie "normal" sein sollen. Es sind dann gleich Schlangen- oder Schälbohrer oder man schweiß sich selbst einen Bohrer an einen langen Schaft.

Man kann mit diesem Bohrer sogar theoretisch vor dem Fräsen der PU- und Elektrikfächer den Kabelkanal bohren. Ich weiß nicht, wieso das sinnig sein sollte, da ich es bisher auch nur anders herum machte, aber erwähnen wollte ich es.

Hier noch ein paar Bilder zu den Schneiden der Forstnerbohrer:

FA05.JPG


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Ich weiß da leider nicht so ganz was ich an dieser Stelle zu den Schneiden sagen soll. Da hat der Hersteller sich sicherlich viele Gedanken gemacht, um die Spanabfuhr zu verbessern und auch die seitliche Führung. Ich kann nur so viel sagen: Sie funktionieren auch in harten Hölzern tadellos und bisher ist mir noch keiner stumpf geworden. Ich hatte bisher viel Buche vor der Nase. Und da geben die meisten Baumarktbohrer einfach auf. Zwar nicht sofort, aber mehr als 10 Löcher sind da nur mit viel Mühe ins Holz zu kriegen. Gerade, wenn es 4cm dicke Küchenarbeitsplatten sind, geht das nur mit hoher Kraft. Die Bohrer von Famag dagegen gehen durchs Holz mit Leichtigkeit. Man muss sich auch hier gedulden, aber man ist einfach nicht verschwitzt hinterher und muss duschen.

Nun geht es ein wenig weiter weg vom Gitarrenbau. Allerdings könnte es dennoch interessant werden, wenn man oft Plattenwerkstoffe verschraubt:

FA09.JPG


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Zu Beginn wurde ich mit diesem Set nicht wirklich warm. Ich habe oft Bohrer verbogen und beim Bohren lösten sich die Senker. Als ich begriffen habe, dass man den Senker nur am Schaft fixieren darf, funktionierten sie dann tadellos. Leider hinterlässt der Stop einen deutlichen Abdruck im Holz. Da sind wohl die Systeme und Bohrer von Festo diesbezüglich besser. Aber da kostet ein Bohrer allein auch das doppelte dieses Sets. Da muss man immer abwägen wie viel man letztendlich bereit zu bezahlen ist.

Letztendlich würde ich diese Bohrer immer wieder kaufen. Sie sind zwar gefühlt teurer als die Konkurenz aus dem Baumarkt und Co. Allerdings sind andere Hersteller auch noch teurer. Daher sind die Bohrer von Famag für mich so eine gute Lösung als Mittelding zischen Qualität und Preis. Man erhält letzten Endes nur das wofür man bezahlt. Aber erstaunlich ist für mich weiterhin, dass Famag noch ausschließlich in Deutschland fertigt und eine sehr breite Palette an Modellen hat.

Ich hoffe dieser Beitrag ist eine kleine Bereicherung.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Danke für die Empfehlungen!

Was Forstnerbohrer angeht kann ich die von Fisch mit Wellenschliff (https://www.feinewerkzeuge.de/fisch-forstnerbohrer.html) allerwärmstens empfehlen. Gehen auch durch Hartholz mühelos durch und ich hatte bislang keine Brandstellen und auch noch keine Ausrisse, weder beim Einstieg noch beim Ausgang. Arbeiten mit hochwertigem Werkzeug macht einfach Spaß...


*edit - um Beitrag aufzuspalten*
 
*edit - um Beitrag aufzuspalten*

Und ich habe alle Bohrer von Durchmesser 3...10 auch von STAR-M (https://www.feinewerkzeuge.de/bohr3.html). Die benutze ich von Hand mit der Hand-Drehvorrichtung.
Vorteile: Man bohrt lautlos, was mehr Spaß macht und auch im Wohnzimmer kein Problem ist (habe keine Werkstatt zur Dauerbenutzung und mache das meiste abends im Wohnzimmer, während nebenan die Kinder schlafen). Außerdem kann man beim Handbetrieb auch die Ausrichtung mehrfach prüfen und auch kompliziertere Bohrungen durchführen, für die das Werkstück nicht unter einen Bohrständer passt. Die Bohrer haben vorne ein selbstschneidendes Gewinde. Man braucht also nur zu drehen (ohne Kraft) und der Bohrer bohrt sich selbst langsam aber sicher durch jedes Hartholz. Man kann so auch die Bohrtiefe echt gut kontrollieren. Hatte ebenfalls noch nie Ausrisse und diese Arbeitsweise ohne Maschine lässt mich entspannter und fehlerfreier arbeiten, was insgesamt wiederum ein Zeitgewinn sein kann ;-)

Kann diese Schlangenbohrer für den Handbetrieb also wärmsten empfehlen!
 
Moin!

Das erste Update ist vollzogen. Nun sieht die Übersicht im Eingangspost nicht mehr so leer aus. @funstrumentalist hat auch seinen Goldschmiedebedarf verlinkt bekommen. Danke nochmals für den Hinweis!

Ja, @Titan-Jan, die Bohrer von Fisch habe ich auch schon ein wenig länger im Auge. Irgendwie hat mich bisher der Preis abgeschreckt. Aber vielleicht werde ich mich mal bei Zeiten auf die teureren Versionen von Dieter Schmid stürzen. Bisher ist diese Adresse nur positiv bei mir aufgefallen. Gibt es eigentlich eine möglichkeit, dass deine beiden Beiträge wieder getrennt werden? Soweit ich weiß muss man sich selbst bei einem Mod melden. Dann könnte ich beide Versionen einzeln verlinken. Die positionen gehören auch mMn auseinander.

Danke bisher für die Beteiligung! Der viele Zuspruch hat mich überrascht, da es eigentlich ja ein Gitarren fremdes Thema ist. Also auf dem ersten Blick.

Ich hoffe ja immer noch, dass andere Gitarrenbastler dazu stoßen und von ihrem Lieblingswerkzeug berichten.

Schicken Gruß,
Etna
 
Dankeee!!! :keks:
 
Heute mal ein bisschen gebastelt und ein Streichmaß gebaut.... brauchte ich schon so oft und habe immer den Messschieber misshandelt. Für die gut 30-40€ die so ein Teil mind. kostet war ich aber zu geizig und in der Restekiste fanden sich ein paar Drehkörper. Nun hab ich endlich eins und der Messschieber darf nur noch messen...

IMG_3582.JPG
 
Slug-Ausdrücker

Man kann einen vorhandenen Single-Coil flippen indem man alle einzelne Slugs mit einem Durchschlag heraustreibt und sie um 180° gedreht wieder einführt.
Wenn man dann noch Plus und Minus gegeneinander tauscht, wird beim Zusammenschalten mit einem anderen Single-Coil die Brummfreiheit erreicht.
Ich habe mir aus zwei Alu-Flach-Stücken, die schon 6mm Gewinde enthielten, zusätzliche Löcher gebohrt und 5mm Gewinde hineigeschnitten.
Dort schraube ich eine Rändelschraube hinein, mit der ich beim Schrauben schonend die Slugs herausdrücken kann.
Nicht einfach bildlich zu beschreiben, deshalb habe ich einmal ein Foto gemacht:

Slug-Ausdrücker 001.JPG


in der unteren Platte, durch die der Slug gedrückt wird, habe ich die Bohrung etwas größer gewählt und kein Gewinde hinein geschnitten.
Das SC-Modell hier ist ein Billigstteil, das ich ausgetauscht habe. Es kann jedoch vorkommen, dass man bei höherwertigen Pickups etwas behutsam vorgehen möchte.
Da das Werkzeug in ein paar Minuten fertig war, und alle Teile aus der Kram-Kiste stammen, war der Aufwand recht überschaubar.
Man kann auch zwei Stückchen Flachstahl nehmen, oder was gerade so herumliegt.
Zukünftig werde ich es dazu einsetzen, an stelle des Durchschlages und Hämmerchen und Schraubstock.;)
 
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Moin!

Nun hab ich endlich eins und der Messschieber darf nur noch messen...

Wie langweilig! Wozu hat man sonst drei Stück von den ollen Dingern herum liegen? Die lassen sich doch mit der Riffelschraube wundervoll fest stellen. :D

Nee, Spaß beiseite. Ist echt schick geworden. Ich persönlich werde mir dennoch so ein Teil von Veritas demnächst anlachen. Aber find ich gut. :great:

Schicken Gruß,
Etna

P.S.: Bin ich der einzige der kein Bild vom Slug Remover sieht?
 
P.S.: Bin ich der einzige der kein Bild vom Slug Remover sieht?
Ach her je, Original gelöscht, da zuerst falsch gepostet, ich lade das Bild noch einmal neu hoch! :redface:

Edit: Der Begriff Slug-Remover ist auch toll, ist der von dir, oder gibt es so ein Teil auf dem Markt? Habe bisher nichts gefunden beim Googlen.

So, Bild noch einmal hochgeladen. Das lichte Mass für den Single-Coil kann etwas größer eingestellt werden, so dass man gezielt die Schraubenspitze auf den Slug ansetzen kann.
Den Slug von hinten nach oben herausdrücken, so dass beim Einlegen die Anschlusskabel des PU nach oben zeigen. Es funktioniert mit sehr wenig Kraftaufwand. Das Hineindrücken der Slugs in den Bobbin geht per Hand zwischen den Fingerspitzen.
 
Grund: Ergänzung
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab aber nen verdammten Mitutuyo... oder so ähnlich... nicht gekauft, sondern vom Ex-Arbeitgeber für die Kündigung geklaut :D

Der war aber so teuer, dass der den Rest meines Lebens halten muss. Ist auch nen geiles Teil.
 
Moin!

Ich hab aber nen verdammten Mitutuyo... oder so ähnlich... nicht gekauft, sondern vom Ex-Arbeitgeber für die Kündigung geklaut :D

Der war aber so teuer, dass der den Rest meines Lebens halten muss. Ist auch nen geiles Teil.

Das ist glaube ich auch das beste was du hättest mitgehen lassen können. Ich werde selbst immer mehr ein Fan von japanischem Werkzeug. Dort sind einfach Dinge standard und somit günstiger als hier, die dann auch besser verarbeitet sind. Gerade Mitutoyo durfte ich als Sahne Messgeräte kennen lernen. Was Messschieber angeht habe ich leider viel Murks mitgemacht. Ich war einfach nie bereit 100 Euro für einen Messschieber auszugeben. Das war leider ein Fehler. In Summe ist es mitlerweile mehr.

Das Ding habe ich mal geschenkt bekommen:
Mess1.JPG


Angeblich soll dieses Ding über 50 Euro gekostet habe. Ich finde das allerdings äußerst fraglich. Ich bin außerdem gegen digitale Anzeigen. Zum einen ist die Batterie immer leer, wenn man es gerade braucht. Zum anderen wird man nicht Nonius blind. Ich habe in Firmen schon ganze Bauteile als Ausschuss verschrottet gesehen, weil der Kerl am Messschieber nicht bemerkte, dass jemand zuvor einen Offset genullt hat. Traurig aber wahr...

Irgendwann kaufte ich mir dieses Teil hier im Baumarkt:
Mess2.JPG


Es ist ok. Läuft eigentlich relativ geschmeidig. Nur leider kann man es nicht feststellen, was ab und an ein Ärgernis ist. Und diese Hebel arretieren auch nicht wirklich gut. Aber es funktioniert ohne groß aufzufallen. Ist halt ein No Name Teil, das zufällig ein wenig taugt.

Dann dachte ich, dass ich mir mit etwas von Wabeco einen Gefallen tun würde:
Mess3.JPG


Fail! Dieser Messschieber von Wabeco ist keine 5 Euro wert. Er war nicht richtig entgratet, super fest eingestellt und musste erst einmal überarbeitet werden, damit man beim Messen nicht eine Krise kriegt. Also habe ich alle Kanten beigeschliffen, den Schlitten entwas loser eingestellt, mit Waffenöl geschmiert und die Schrauben mit Loctite gesichert. Dennoch macht es irgendwie keinen Spaß damit zu arbeiten. Da hilft dieses Waffencase drum herum auch nicht wirklich.

Nun kommen wir zum Freudenkind von Mitutoyo:
Mess4.JPG


Das Ding ist eine absolute Empfehlung wert! Made in Japan, flutsch geschmeidig, es fühlt sich absolut hochwertig an und kostet keine 35,- Euro. Als ich gesehen habe, dass die Messschieber nicht immer 180,- Euro kosten müssen, habe ich mir gleich einen bestellt. Die lapidare Verpackung mit dem Karton und der echt dünnen Plastiktasche sind mir egal. Wer ein Case haben möchte, sollte entweder bei den Japanern tiefer in die Tasche greifen oder in der Bucht sich einen billigen Chinesen mit Case anlachen und ihm dieses rauben. Das besondere an dem Messschieber ist, dass der Nonius keine Aufteilung in halbe Zehntel hat. Nein, das kann jeder. Dieser Nonius ist in Zweihunderstel Schritten aufgeteilt. Das hat mir imponiert. Dennoch sollte man nie glauben, dass man mit einem Messschieber genauer als 1/10mm ist.

Seitdem ich einen Mitutoyo habe, bin ich glücklich. Das Baumarktteil wird immer noch genutzt, wenn ich mal etwas ruppiger damit umgehen möchte. Manchmal reisse ich damit sachen an oder quäle ihn anderweitig, was ihm bisher nicht geschadet hat. Aber wenn es schön werden soll, nehm ich den hier. Daher gibt es für den auch den Daumen nach oben.

Vielleicht outet sich ja mal ein Metaller über Messwerkzeuge.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Vielleicht outet sich ja mal ein Metaller über Messwerkzeuge.

Bin ich ja sogar. Ich habe mal den Werkzeugmechaniker in einem großen Konzern gelernt und dort auch noch 2 Jahre gearbeitet. Da bekam jeder immer seinen eigenes Messwerkeug, welches sogar mit Lasergravur personalisiert wurde und nach dem Ausscheiden brutal in den Müll ging, damit der nächste wieder neues Werkzeug bekam. Wenn ich also von "geklaut" spreche ist das nur halb wahr - man hätts halt eigentlich entsorgen müssen, aber was soll der Quatsch?! Heute hat sich die Einstellung zum Glück auch etwas geändert.

Aber ich kann Dir absolut Recht geben. Digital finde ich dagegen weniger schlimm - insbesondere für einfache Passungen ist das schon nett.

Ein bisschen günstiger, aber auch sehr gut ist die Marke "Holex" und "Garant", vergleichbar mit Mitutoyo (ich muss jedes Mal nachschlagen wie man das schreibt :D) ist "Mahr" aber teurer. Letztlich sind diese Marken aber für den Profibereich und für uns hier als Holzverarbeiter alle gleich "sehr gut" geeignet.

Wenn man es besonders edel will, schaut man nach Hartmetall-Messbacken ausschau, aber in der Holzverarbeitung ist das eigentlich deutlich übertrieben.
 
Moin!



Das ist glaube ich auch das beste was du hättest mitgehen lassen können. Ich werde selbst immer mehr ein Fan von japanischem Werkzeug. Dort sind einfach Dinge standard und somit günstiger als hier, die dann auch besser verarbeitet sind. Gerade Mitutoyo durfte ich als Sahne Messgeräte kennen lernen. Was Messschieber angeht habe ich leider viel Murks mitgemacht. Ich war einfach nie bereit 100 Euro für einen Messschieber auszugeben. Das war leider ein Fehler. In Summe ist es mitlerweile mehr.

Das Ding habe ich mal geschenkt bekommen:
Mess1.JPG


Angeblich soll dieses Ding über 50 Euro gekostet habe. Ich finde das allerdings äußerst fraglich. Ich bin außerdem gegen digitale Anzeigen. Zum einen ist die Batterie immer leer, wenn man es gerade braucht. Zum anderen wird man nicht Nonius blind. Ich habe in Firmen schon ganze Bauteile als Ausschuss verschrottet gesehen, weil der Kerl am Messschieber nicht bemerkte, dass jemand zuvor einen Offset genullt hat. Traurig aber wahr...

Irgendwann kaufte ich mir dieses Teil hier im Baumarkt:
Mess2.JPG


Es ist ok. Läuft eigentlich relativ geschmeidig. Nur leider kann man es nicht feststellen, was ab und an ein Ärgernis ist. Und diese Hebel arretieren auch nicht wirklich gut. Aber es funktioniert ohne groß aufzufallen. Ist halt ein No Name Teil, das zufällig ein wenig taugt.

Dann dachte ich, dass ich mir mit etwas von Wabeco einen Gefallen tun würde:
Mess3.JPG


Fail! Dieser Messschieber von Wabeco ist keine 5 Euro wert. Er war nicht richtig entgratet, super fest eingestellt und musste erst einmal überarbeitet werden, damit man beim Messen nicht eine Krise kriegt. Also habe ich alle Kanten beigeschliffen, den Schlitten entwas loser eingestellt, mit Waffenöl geschmiert und die Schrauben mit Loctite gesichert. Dennoch macht es irgendwie keinen Spaß damit zu arbeiten. Da hilft dieses Waffencase drum herum auch nicht wirklich.

Nun kommen wir zum Freudenkind von Mitutoyo:
Mess4.JPG


Das Ding ist eine absolute Empfehlung wert! Made in Japan, flutsch geschmeidig, es fühlt sich absolut hochwertig an und kostet keine 35,- Euro. Als ich gesehen habe, dass die Messschieber nicht immer 180,- Euro kosten müssen, habe ich mir gleich einen bestellt. Die lapidare Verpackung mit dem Karton und der echt dünnen Plastiktasche sind mir egal. Wer ein Case haben möchte, sollte entweder bei den Japanern tiefer in die Tasche greifen oder in der Bucht sich einen billigen Chinesen mit Case anlachen und ihm dieses rauben. Das besondere an dem Messschieber ist, dass der Nonius keine Aufteilung in halbe Zehntel hat. Nein, das kann jeder. Dieser Nonius ist in Zweihunderstel Schritten aufgeteilt. Das hat mir imponiert. Dennoch sollte man nie glauben, dass man mit einem Messschieber genauer als 1/10mm ist.

Seitdem ich einen Mitutoyo habe, bin ich glücklich. Das Baumarktteil wird immer noch genutzt, wenn ich mal etwas ruppiger damit umgehen möchte. Manchmal reisse ich damit sachen an oder quäle ihn anderweitig, was ihm bisher nicht geschadet hat. Aber wenn es schön werden soll, nehm ich den hier. Daher gibt es für den auch den Daumen nach oben.

Vielleicht outet sich ja mal ein Metaller über Messwerkzeuge.

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Etna
Ich bin ja in der Messtechnik beschäftigt und kann die Qualität von Mitutoyo bestätigen.
Meßmittel werden bei uns jedes Jahr geprüft und ggf ausgetauscht.
Bei digitalen Meßschiebern lohnt die Prüfung nicht, weswegen die pauschal ausgetauscht werden.
Das tut schon weh, wenn ein Azubi den ganzen Tag damit beschäftigt ist....funktionierende Meßmittel zu zerschlagen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bin ich ja sogar. Ich habe mal den Werkzeugmechaniker in einem großen Konzern gelernt und dort auch noch 2 Jahre gearbeitet. Da bekam jeder immer seinen eigenes Messwerkeug, welches sogar mit Lasergravur personalisiert wurde und nach dem Ausscheiden brutal in den Müll ging, damit der nächste wieder neues Werkzeug bekam. Wenn ich also von "geklaut" spreche ist das nur halb wahr - man hätts halt eigentlich entsorgen müssen, aber was soll der Quatsch?! Heute hat sich die Einstellung zum Glück auch etwas geändert.

Aber ich kann Dir absolut Recht geben. Digital finde ich dagegen weniger schlimm - insbesondere für einfache Passungen ist das schon nett.

Ein bisschen günstiger, aber auch sehr gut ist die Marke "Holex" und "Garant", vergleichbar mit Mitutoyo (ich muss jedes Mal nachschlagen wie man das schreibt :D) ist "Mahr" aber teurer. Letztlich sind diese Marken aber für den Profibereich und für uns hier als Holzverarbeiter alle gleich "sehr gut" geeignet.

Wenn man es besonders edel will, schaut man nach Hartmetall-Messbacken ausschau, aber in der Holzverarbeitung ist das eigentlich deutlich übertrieben.
Holex und Garant sind auch super....die haben wir im Moment.
Was der absolute Mist ist...sind Schieber von Filetta. Da waren nach nen halben Jahr schon über 200 Meßschieber defekt.
 
Nun kommen wir zum Freudenkind von Mitutoyo:
Mess4.JPG


Das Ding ist eine absolute Empfehlung wert! Made in Japan, flutsch geschmeidig, es fühlt sich absolut hochwertig an und kostet keine 35,- Euro. Als ich gesehen habe, dass die Messschieber nicht immer 180,- Euro kosten müssen, habe ich mir gleich einen bestellt. Die lapidare Verpackung mit dem Karton und der echt dünnen Plastiktasche sind mir egal. Wer ein Case haben möchte, sollte entweder bei den Japanern tiefer in die Tasche greifen oder in der Bucht sich einen billigen Chinesen mit Case anlachen und ihm dieses rauben. Das besondere an dem Messschieber ist, dass der Nonius keine Aufteilung in halbe Zehntel hat. Nein, das kann jeder. Dieser Nonius ist in Zweihunderstel Schritten aufgeteilt. Das hat mir imponiert. Dennoch sollte man nie glauben, dass man mit einem Messschieber genauer als 1/10mm ist.

Seitdem ich einen Mitutoyo habe, bin ich glücklich. Das Baumarktteil wird immer noch genutzt, wenn ich mal etwas ruppiger damit umgehen möchte. Manchmal reisse ich damit sachen an oder quäle ihn anderweitig, was ihm bisher nicht geschadet hat. Aber wenn es schön werden soll, nehm ich den hier. Daher gibt es für den auch den Daumen nach oben.

Vielleicht outet sich ja mal ein Metaller über Messwerkzeuge.

Schicken Gruß,
Etna
Den Mitutoyo kann ich wärmstens empfehlen. Meiner in der Arbeit hat zwar nur ne 1/20-Nonius, aber reicht für die Fertigung dicke. Daheim hab ich irgendeinen No-Name-Messschieber (auf der Verpackung steht Schieblehre *Kriese krieg*) mit nem 1/50 Nonius. Mehr geht nicht. Möglicherweise schon, aber wozu?
 
Moin!

Da kam ja sehr flott einiges an Feedback zu den Messschiebern. Das hat mich sehr gefreut!

Ein bisschen günstiger, aber auch sehr gut ist die Marke "Holex" und "Garant"
Holex und Garant sind auch super....die haben wir im Moment.

Da werfe ich mal demnächst ein Auge drauf. Garant... ist das das Zeug der Hoffmann Group?

Das tut schon weh, wenn ein Azubi den ganzen Tag damit beschäftigt ist....funktionierende Meßmittel zu zerschlagen.

Vor allem, weil der Azubi auch bezahlt werden will. Müssen die denn entwertet werden? Oder reicht es nicht sie einem Schrotti abholen zu lassen, der dafür noch Geld da lässt? Wobei mir schon bewusst ist, dass einige Firmenpolitiken irgendwie historisch gewachsen sind und oftmals keine Logik dahinter haben müssen. Zumindest für nicht Eingeweihte.

Schicken Gruß,
Etna
 
dass einige Firmenpolitiken irgendwie historisch gewachsen sind und oftmals keine Logik dahinter haben müssen. Zumindest für nicht Eingeweihte.

Wie halt damals zu meiner Lehrzeit... Kollege geht, große Tonne auf... alles weg.

Da gehts einfach um Budgets und Abschreibungen. In großen Firmen hat jede Abteilung auch ihren Jahresetat... wenn sie den nicht ausschöpfen, wird er eingekürzt. Und natürlich ist das immer doof, wenn dann mal was passiert oder man aufrüsten will.
 

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