Sammelthread - Pickup Identifikation/Wertschätzung

Da drängt sich die Frage auf, warum solls denn ein ähnlicher sein, wenn es ihn doch auch im Original neu zu kaufen gibt?
Na ja, Bare Knuckle zum Beispiel, baut die nach Wunsch auch mit alter Optik. Ja, geht dabei hauptsächlich um´s Aussehen. 😅

Was ich interessant finde ist, dass es von den aktuellen Dirty Fingers eine Hals- und eine Steg-Variante gibt. Das war frßher ja nicht der Fall. Wie ich gesehen habe, gibt´s jetzt noch neue Dirty Fingers Onyx, anscheinend geht´s da nur um die Optik, jedenfalls gibt´s da wieder keine getrennten Einbau-Positionen.
 
Na ja, Bare Knuckle zum Beispiel, baut die nach Wunsch auch mit alter Optik. Ja, geht dabei hauptsächlich um´s Aussehen. 😅
:gruebel:Ich kenne da nur den Cold Sweat, und der ist weder konstruktiv eine genaue Kopie noch sieht er genauso aus, auch wenn er den Sound angeblich ganz gut treffen soll. Mit zwei Reihen Schrauben gibt es den mWn nur auf Sonderbestellung, und da wirds auch nicht billiger. Den Gibson kann man wie gesagt auch DIY leicht nachbessern, dass er optisch zum alten passt. Wenns denn sein muss, kannst Du die Oberfläche sogar ein bisschen verkratzen (da Logo soll ja wohl eh runter) und ihn gleich mal etwas agen.

Zur Neck-Version: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du am Hals noch den OriginalPU eingebaut. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der auch nichts anderes als ein DF, nur ohne T-Bobbins (wie Du das checken kannst, habe ich ja schon geschrieben). Und nachdem die aktuellen DFs wohl allenfalls einen Hauch mehr Wicklungen haben, sollte das schon hinkommen. Was Du auch machen kÜnntest, wäre die Grundplatte zu lockern und die seitlichen Zusatz-Magnete durch Holz-Spacer zu ersetzen, um ihn ein klein wenig im Output zu zßgeln.

Es gibt tatsächlich auch einen Dirty Fingers SM, das ist aber keine spezielle Nack-Version. Hier muss man genauer nachlesen, dann sieht man, dass bei ihm genau das gemacht wurde, was ich vorgeschlagen habe, nämlich nur einen Magneten statt 3 zu verwenden. SM steht also nicht für die etwas härteren Geschmäcker, sondern einfach für "Single Magnet". Er wird als etwas mittiger beschrieben, und mehr Mitten statt Bässe sind vielleicht am Hals gar nicht verkehrt. Der Output wird zwangsläufig auch etwas sinken, aber es ist ja nach wie vor ein heiß gewickelter Ceramic-HB.

Was unterscheidet also bei Gibson den Neck-DF (ohne SM im Namen)? Nun, den gibt es nur mit Quick Connect bzw. 4-adrigem Kabel. Er ist wohl schlicht umgekehrt gepolt und gewickelt, um eine BrummauslĂśschung in der Mittelposition zu haben, wenn beide HB gesplittet werden. Ansonsten ist er exakt gleich.

Gruß, bagotrix
 
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:gruebel:Ich kenne da nur den Cold Sweat, und der ist weder konstruktiv eine genaue Kopie noch sieht er genauso aus, auch wenn er den Sound angeblich ganz gut treffen soll. Mit zwei Reihen Schrauben gibt es den mWn nur auf Sonderbestellung, und da wirds auch nicht billiger. Den Gibson kann man wie gesagt auch DIY leicht nachbessern, dass er optisch zum alten passt. Wenns denn sein muss, kannst Du die Oberfläche sogar ein bisschen verkratzen (da Logo soll ja wohl eh runter) und ihn gleich mal etwas agen.
War nur so eine Idee, ob es da was gibt, was dem Dirty Fingers sehr nahe ist und schon von Werk ab geaged ist. 😅

Das eilt ja nicht. Ich halte erstmal die Augen offen, ob mir vielleicht ein passender alter DF ßber den Weg läuft, ansonsten probier ich´s vielleicht doch mal mit einem neueren DF.

Zur Neck-Version: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du am Hals noch den OriginalPU eingebaut.
Ja, hast du richtig verstanden. Mir gefällt der am Hals tatsächlich ziemlich gut, auch gerade bei cleanen oder mäßig angezerrten Sounds. Ich hab zwar vorher nie einen Dirty Fingers gespielt, aber das hat so nicht zu meinen Vorurteilen gepasst, die ich bisher hatte. 😅

Falls mir das auf Dauer doch nicht so gefällt, kann ich ja mal auch den originalen PU an den Steg setzen und so einen Dirty Fingers Onyx SM am Hals ausprobieren. Mal schauen, was die Zeit so bringt. 🙂

Jedenfalls vielen Dank euch allen für die Hilfe! 🙂
 
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Ich hätte da auch mal eine PU-Identifikationsfrage:
Hab hier einen SD PGBP….
Okay, PG kĂśnnte evt Pearly Gates sein, mit den restlichen BP kann ich nichts anfangen. Finde ich so auch nicht im Netz.
Widerstand 8,6 kOhm. War in einer 80er Jahre Gitarre.

IMG_2012.jpeg
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IMG_2013.jpeg
 
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Bridge Position eventuell? :unsure:
 
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Saß tatsächlich an der Bridge.
 
Ich antworte mal selber…..

Lieber Stratomano,
Pearly Gates startete 1979 in Zusammenarbeit mit Billy Gibbons. Entwickelt wohl Mitte bis Ende der 70er. 1979 konnte man sie dann am Markt kaufen.
Initial hatten sie kein Seymour Duncan Label auf der Baseplate. Die Gravur kam 1983 (ohne „Made in USA“). Ab ca. 1986 kam dann „Made in USA“ dazu.
Somit mĂźsste dieser PU von 1983-1986 sein.

PGBP = PG ist wohl Pearly Gates. B = Bridge.
Das letzte P ist schwierig. Gefunden habe ich nur J. Das könnte „Juarez“ bedeuten, die PU-Wicklerin. Wer dann „P“ ist, weiß ich noch nicht.

Edit:
P = Patty Vasquez (bis 1986)

Nun:
Pearly Gates Humbucker
Bridge Position
1983–1986
Winder: Patty Vasquez
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hi,

P stand bei den WicklerInnen tatsächlich fßr Patty Vasquez, aber zum Einen wurden die Buchstaben nicht durchgehend mit aufgedruckt, zum anderen hat Patty Vasquez keine Fullsize-HB gewickelt. Laut Angaben von Seymour Duncan war sie nur fßr gestackte SCs und Rails zuständig, und ihr Nachfolger (oder Nachfolgerin, kA) Lupe Perez hat 1986 sowohl den Buchstaben ßbernommen als auch die Position bei den Rails. Andere Namen mit "P"-Kßrzel sind zumindest bei Duncan nicht aufgezählt, die Liste findet sich auf dieser Seite ganz unten:


Meines Wissens (und ausweislich eines alten HB aus meiner eigenen Sammlung) markiert das "P" hier tatsächlich eine gesonderte Variante des Pearly Gates, und zwar den Pearly Gates Bridge Plus. Der Einfachheit halber hat man zur Kennzeichnung wohl die gleichen Stempel verwendet und das P drangehängt, gerade weil es den Buchstaben bei den großen HB sonst nicht gab, also auch keine Verwechslungsgefahr. Von daher wüsste ich nicht, dass das PGBP-Kürzel anderweitig als beim PG Plus verwendet wurden wäre.

Beim Duncan PG Plus handelt es sich um einen ab den 80ern nur fĂźr Fender hergestellten und nach meiner Erinnerung in der US-Version der Lone Star Strat (einer HSS-Version des damaligen American Standard) und der Big Apple Strat (dto. mit HH-BestĂźckung) aus der Hot Rodded American Standard Series verbauten Humbucker.

Die Besonderheit bzw. der Unterschied zum regulären PG ist beim Plus eine leicht stärkere Wicklung - daher auch die 8,6 KOhm, die auch jenseits der Toleranz des mit 8,2 KOhm angegebenen Standard-Bridge-Modells liegen dßrfte - sowie die Verwendung eines A5-Magneten statt des A2 im Standard-PG. Ich meine auch, das die alten A2-Magneten "roughcast" waren, also etwas dunkler und rauher aussehen, während der A5 im Plus auch in den 80ern schon poliert war. Das kÜnnte ein weiteres Indiz sein.

Später gabs dann noch eine Zeitlang die neue Version dieser Strats, die Amercian Fat Strat und American Double Fat Strat, und auch in einigen Showmaster-Modellen u.a. aus der Korea-Produktion wurde der PG Plus eingebaut. Das könnte auch erklären, warum er schwarz ist, denn die erste Serie war immer Weiß, passend zum Pearloid-Pickguard der Hot Rodded Series, während für die Showmaster dann auch schwarze PG Plus gebaut wurden. Den Plus konnte man erst später auch eine Weile lang als Replacement-PU separat kaufen, allerdings ausschließlich von Fender und in einer Fender-Box, nicht von Duncan direkt.

Gruß, bagotrix
 
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Sehr interessant.
Leider finde ich kein Bild der Baseplate im Internet mit dem KĂźrzel "PGBP".

Bei meinem PU fehlt das "Made in USA" oder "Made in America", was auf die Zeit zwischen 1983 bis 1986 deutet. Das gab es das "große" Logo. Dann kam das "Made in USA" und schließlich "Made in America" zum kleineren SD-Logo. Die Fender Lone Star kam 1996, oder? Also viel später.

Die ummantelten Kabel (vintage-style braided-shield) wurden ca. 1988 in schwarze Kabel umgewandelt. Initial nur 2 Litzen, im Verlauf beim schwarzen Anschlusskabel waren es dann 4 Litzen. Auch mein PU hat das ummantelte Kabel mit 2 Litzen. Der PG plus hat doch 4 Litzen.....

Das Klebeband, was den Spulendraht schßtzt, wurde mit den Enden auf die Baseplate geklebt. Das wurde sehr frßh in den 80ern gemacht. Später nicht mehr

Ein Kollege im SD-Forum beschreibt einen frĂźhen Super Distortion PU mit dem letzten Buchstaben O oder P.

Auf der SD-Homepage wird "PGB" als Pearly Gates Bridge definiert. Zusätzlich wird darauf verwiesen, dass der letzte Buchstabe dem PU-Macher zugeordnet wurde:
"If there is an extra letter at the end it reflects who actually wound your pickup: •A Raul Araiza (Single Coils) •B Leticia Bautista (Single Coils) •C Catalina Padilla (Rails) •D Debbie Nyquist (Humbuckers) •E Edward Madrigal (Humbuckers) •G Gloria Ocompo (Humbuckers) •J Maricella Juarez-83′ (Humbuckers, Single Coils, Stacks, Rails) •J Janice Salazar-til 83′ (Stacks) •L Lidia Daniel (Humbuckers) •L Leticia Quintero-87′-90′ (Stacks, Rails) •M Martha Cameron (Humbuckers, Single Coils) •O Oti Mora (Stacks, Rails) •P Lupe Perez-86′ on (Rails) •P Patty Vasquez-till 86′ (Stacks, Rails) •R Connie Rocha (Single Coils) •V Joe Velez (Single Coils) •X Mai Xiong (Stacks)"

Und so finde ich einen Pearly Gates aus den 80ern, der die selbe Baseplate mit dem großen Logo hat (ohne "Made in...."), das Tape, was den Spulendraht umgibt, auf die Baseplate geklebt und mit einem Sticker versehen: PGBJ (für Juarez).

SD PGBJ.jpg


Ich kÜnnte mir auch vorstellen, dass in so einer Werkstatt in den 80ern keine ganz strenge Zuordnung besteht, wer genau was macht. Es gibt ja auch mal Urlaub- oder Krankheitsvertretung, etc... Ich denke schon, dass zur Qualitätssicherung und Nachverfolgbarkeit darauf geachtet wurde, dass der Mitarbeiter seinen korrekten Buchstaben auf dem PU hinterlässt. Aber Wechsel an den Arbeitsplätzen schon.
 
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