Sammelthread - Pickup Identifikation/Wertschätzung

Hallo Forum, vor einiger Zeit habe ich die Tonabnehmer einer Gitarre getauscht, die ich gebraucht erstanden hatte. Der Vorbesitzer gab mir die Auskunft, es handele sich um Tonabnehmer aus einer japanischen 70er oder 80er Les Paul Kopie. Kann vielleicht einer von euch diese Tonabnehmer identifizieren? Die Prägungen und Aufdrucke auf den Rückseiten habe ich bereits im Internet gesucht aber nichts eindeutiges gefunden. Es kann ja sein, dass sie nix besonderes sind, dann kommen sie einfach in den Bastelfundus.
 

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Kann ich leider nicht, von der Machart sehen sie aber zu modern aus, um "alt" zu sein. Ich schätze eher auf 90er und neuer.
 
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Der mit dem F (=Halsposition) ist ein chinesischer NoName, der andere sollte ein Tokai MKIII sein, ebenfalls für die Halsposition.
 
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Danke @Granufink und @Vlad für eure Expertisen.
Ich hatte die beiden zwar nicht gemessen, dass es beides Halstonabnehmer sind bestätigt aber den Höreindruck, den ich beim testen hatte und mit dem ich nicht so recht, was anzufangen wusste.
 
Hallo zusammen,
Ich habe zwei Pickups geschenkt bekommen. Einmal einen Ibanez Super 80 und einen Seymour Duncan Tele Pickup. Beide sind defekt und ich lasse sie jetzt neu wickeln. Kann mir jemand anhand der Seriennummer sagen, aus welchem Jahr der Super 80 ist?
Und welches Modell ist der Seymour Duncan genau? Sieht nämlich recht alt aus

danke schonmal!
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@incoming

Da ich davon überhaupt keine Ahnung habe, doch aber sehr interessiert bin daran, meine Frage: lohnt sich das denn überhaupt (neu zu wickeln lassen)?
 
Naja ich hab jemand gefunden der für sehr kleines Geld neu wickelt und dann kommt dann meine „Erhalten-Sentimentalität“ durch :D
 
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@incoming

Feine Sache! :great:
Ich bin auch kein Freund vom wegschmeissen... 🚯
 
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Hi,

beim Super 80 deutet die Seriennummer mWn auf das Herstellungsjahr 1978 hin. Die zweite Ziffer stand beim Super 70 und dem Super 80 für die Jahreszahl. Dass es ein altes Original ist (gebaut wurde das Modell ab 1976), wirst Du schon anhand des Zustands vermutet haben. Für 1980 wurde wieder bei 0 angefangen, und 1988 gab es AFAIK dieses Modell schon nicht mehr. Spätere Reissues haben mWn keine Seriennummer mehr, die eine Zuordnung ermöglichen würde.

Dein Duncan ist ein STL-1 Vintage ’54 Lead, zu erkennen an den etwas erhöhten Polepieces für die D- und g-Saite. Das 1 steht für das Modell, aber erst in Kombination mit dem Umstand, dass er offensichtlich für die Bridgeposition einer Tele gebaut wurde und dem besagten Staggering der Magnete. Das R ist das Kürzel der Wicklerin, in dem Fall Connie Rocha. Insofern könntest Du den gleichen Aufkleber auch auf einem Strat-PU finden, der dadurch als SSL-1 Vintage Staggered zu identifizieren wäre.

Zum Baujahr kann ich immerhin sagen, dass er vor 2002 hergestellt worden sein muss, weil Duncan ab da von gestempelten auf ausgedruckte Aufkleber mit zusätzlichen Informationen umgestellt hat, modernes Controlling halt.

Gruß, bagotrix
 
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@bagotrix du bist für mich der heilige Gral an Wissen. :eek: Vielen Dank!
 
Hallo zusammen,

ich habe mir am wochenrnde eine Les Paul Studio aus dem Jahr 1993 gekauft.
Die Gitarre hat einen Zebra und einen Chrom PU verbaut. Habe jetzt alles ausgebaut, um die Gitarre auf Vordermann zu bringen.
Bin nun etwas ratlos, da ich gerne die PU identifizieren würde. Der Zebra hat auf der Rückseite ein paar überreste von dem Patent Applied for Aufkleber. Der andere hat die Gibson Prägung. Fotos hab ich angehängt. Kann mir jemand sagen, wie ich rausfinden könnte, um welche Pickups es sich handeln könnte? Für Anhaltspunkte um zu verifizieren ob es sich tatsächlich um Gibson Pickups haltet wäre ich natürlich auch sehr dankbar.

Der Zebra hat einen Widerstand von 8,69 Ohm und war an der Bridge verbaut
Der mit Kappe hat einen Widerstand von 7,98 Ohm und war am Hals verbaut
 

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Haben diese beiden Tonabnehmer einen gewissen Wert (ich habe sie geschenkt bekommen)?
Vielen Dank für Eure Hilfe, ich selbst habe eig. keine Verwendung derselbigen. Abgesehen davon kenne ich mich nicht wirkl. aus damit, ich bin eher der player, kein Bastler. Jedenfalls habe ich 2 Lötstellen ohne den dazugehörigen Drähten bemerkt (das sollte aber zu beheben sein, denke ich).

Edit:
Beim nochmal genauer Nachsehen habe ich folgendes bemerkt. Der PU mit der Beschriftung "Tokai Single" und dem weißen Drähtchen fehlt sicher noch ein zweiter Draht, beim PU mit der Beschriftung "Tokai LP (römisch) 1" ist der Anschluss 2-adrig; da scheint kein Draht zu fehlen. Anbei noch ein Bild, wo das genau zu sehen ist.
 

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Grund: Edit
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@MrRojo
Der Humbucker ist nicht sonderlich viel Wert. Diese BHC Humbucker wurden in den günstigeren Tokais und vor allem auch bei Epiphone verwendet.
Sie werden dort in Massen gegen bessere Pickups getauscht.
Zum Singlecoil kann ich leider nichts sagen.
 
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@FABGit

Vielen Dank erstmal... ;)
 
Der Zebra hat einen Widerstand von 8,69 Ohm und war an der Bridge verbaut
Der mit Kappe hat einen Widerstand von 7,98 Ohm und war am Hals verbaut
Der Zebra ist ausgehend von der Grundplatte, dem Anschlusskabel und den Spulenkörpern mit den drei Löchern ziemlich sicher entweder ein Gibson '57 Classic Plus oder Burstbucker 3. Der PU hat das leider ziemlich empfindliche "Patent Applied For"-Decal, und das war jemand offenbar wichtig genug, um es mit einem Tesafilm vor weiterer Beschädigung zu retten - wahrscheinlich hat er es als Indiz für einen echten GibsonPU gesehen, weil es zumindest früher von anderen Herstellern allenfalls halbherzig kopiert wurde.

Der Widerstand passt im Grunde zu beiden Möglichkeiten, liegt also innerhalb der Toleranzen. Wenn Du wissen willst, welcher von beiden es ist, dann solltest Du die Stelle finden, an der die beiden Spulenanschlüsse intern zusammengelötet sind. Vorsichtig abisolieren und den Widerstand zwischen dieser Stelle und dem Ausgang bzw. der Schirmung messen, und damit die beiden Spulenwiderstände. Sind sie ziemlich genau gleich hoch, ist es eher ein Classic Plus, liegen sie weiter auseinander, ist es wohl ein Burstbucker. Leider gilt auch hier, dass dieser "Coil Mismatch" variiert und auch mal bei einem Classic auftritt oder bei einem BB fehlt. Für meine Ohren klingen die BB idR etwas bissiger, die Classics ein Stück runder und weicher, aber das ist halt eher ein subjektiver Erfahrungswert.

Ab Werk war bei einer 93er Studio übrigens ein 498T in der Bridgeposition eingebaut, der aber vielen nicht "Vintage" genug klingt, da er um die 12-14 KOhm hat und ziemlich laut und vor mittig abgestimmt ist. Wenn eine Soundveränderung gesucht wird, wird ja nicht selten nur der BridgePU ersetzt, nach dem Motto "HalsPU? Nehme ich eh nur für Clean, und das geht dann schon...".

Bei dem HB mit dem Cover spricht dementsprechend auch viel dafür, dass es der OriginalPU ist, also ein 490R. Das Cover ist nach dem Bild verchromt, nicht vernickelt, was zu einer Studio passen würde. Außerdem ist die Bodenplatte eine aus der "Modern HB"-Serie, zu sehen an den Lochreihen mit unterschiedlichen Abständen für die Polschrauben - für einen BridgePU wie den 498T werden die breiteren Abstände genutzt, für den 490R die engeren. Für beide konnte man so die gleiche Grundplatte verwenden, denn auf der Seite mit den festen Polepieces werden die Löcher nicht benutzt. Der Widerstand passt zu einem 490R. Classics und BB haben auf der Grundplatte auch kein Gibson-Logo und nur eine Reihe Löcher.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo Bagotrix,

vielen lieben Dank für diese Ausführliche Erklärung. Dann vermute ich, dass es sich um einen Classic 57 handelt. Habe schon Burstbucker gespielt und so hat er sich eher nicht angehört.

Nochmals Danke!!

Gruß,
Julian
 
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Hallo Bagotrix,
Vor ein paar tage habe ich über anzeiger ein paar sehr interessante Pickups gekauft. Laut Vorbesitzer sind die aus einen 1997 Epi LP. Ich habe ähnliche PUs in Tschechischen Epi LPs gesehen. Laut "Legende" sind das Schaller spezial angefertigte PUs für Delicia. Die PUs sehen ein bisschen gewohnungsbedürftig was auch nicht heißen muss das die schrott sind. Gemessen sind die folgende werten:
Bridge 10,92 K
Neck. 10,95k

Ich habe ie noch nicht ausprobiert um über toneingeschaften was zu schreiben. Was mich in moment interesiert ist herkunft von PUs.
Danke im Voraus

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Grund: Bilder/Anhänge eingebunden
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Hi,

viel weiß ich auch nicht, aber es sind ziemlich sicher Pickups aus einer Bohemia-Epiphone. Die Grundplatten mit diesen rechteckigen Löchern habe ich bisher auch nur bei Epiphones aus Tschechien gesehen.

Ich bin mir aber nicht so sicher, ob die Legende über deren Herkunft (Schaller) glaubwürdig ist, denn eigentlich sehen die Grundplatten der Schaller-HB aus dieser Zeit deutlich anders aus, mit 3 Loch-Befestigungslaschen und einer Zugentlastung fürs Anschlusskabel. Auch die einzelnen Adern hatten sehr spezielle Farben, nämlich weiß, grün, braun und gelb. Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass die Teile aus Europa sind, aber ich tippe eher auf eine alte Ost-Connection von Bohemia, oder vielleicht noch Shadow.

Deine PUs scheinen mir aber zusätzlich modifiziert zu sein. Ich sehe da einen Keramik-Magneten mit doppelter Dicke, der wurde mWn bei Originalen nicht verwendet. Sowas kann durchaus sehr gut klingen, vor allem für härtere Stile. Nur muss man das Innenleben auch anpassen, insbesondere höhere Abstandhalter außen unter den Spulen einbauen - und dementsprechend reichten nach dem Umbau wohl die Kappen nicht mehr bis zur Grundplatte. Deshalb hat hier jemand kurzerhand Messingbügel passend um die Grundplatte zurechtgebogen und dann an die Kappen gelötet, und die halten die ganze Geschichte wie zwei "Gürtel" zusammen. Das ganze sieht für mich ganz klar "hausgemacht" aus, allerdings von jemandem, der schon Ahnung von Metallbearbeitung hatte. Die Verbindung scheint mir z.B. hartgelötet zu sein, vielleicht wars ein Blechner.

Besondere Sammlerstücke sind das also nicht oder jedenfalls nicht mehr, aber das heißt ja nicht, dass sie nicht gut klingen.

Gruß, bagotrix
 
Moin lieber Thread,

ich habe ein Single Coil Set gebraucht gekauft. zwei der Tonabnehmer sind Noiseless (Dimarzio Area 67 und Duncan STK4), um die ging es mir beim Kauf auch. Der Verkäufer hatte das Set mitsamt Pickguard selbst gebraucht gekauft, daher konnte er mir keine Auskunft darüber geben.

Der Tonabnehmer wurde als Neck-PU verwendet, messen kann ich leider nichts. Auf der Rückseite stehen "BY" und "WRGS", vor dem B steht noch etwas, das allerdings nicht zu identifieren ist. Der Tonabnehmer hat 4 Drähte. Der Tonabnehmer ist laut Verkäufer kein Noiseless. Eventuell ist der ja No Name, allerdings bezweifle ich dass in einer Strat mit 2 Marken PUs ein No Name in die Neck-Position eingebaut wird.


Unidentifiziert.jpg
 
Okay, das erfordert tatsächlich ein bisschen Detektivarbeit...:gruebel:

Das "WRGS" hilft schon mal nicht weiter, das hat wohl der draufgeklebt, der ihn eingebaut hat.

Deine Vermutung ist aber richtig, dass hier kein No Name-Teil verbaut wurde, denn es ist definitiv ein Seymour Duncan. Diese kleinen gestempelten Label hat Duncan vor 2002 verwendet, er hat also schon ein paar Jahre auf dem Buckel. In der offiziellen Duncan-Liste alter Labels wird er so nicht geführt, aber die Buchstaben helfen trotzdem weiter.

- Die 1 konnte grundsätzlich für alle möglichen PUs stehen, die nähere Bestimmung ergibt sich dann aus dem Zusammenhang mit der Bauart (Strat- oder Tele-SC, HB, Rails, Stack...). Bei einem echten SCfür Strats wäre es mit einer 1 ein SSL-1. Der 4-adrige Anschluss würde aber dann keinen Sinn ergeben, es muss sich also entgegen der Vermutung des Käufers um einen Stack handeln. Es ist auch keine Tapped Version, denn dazu ist der SSL-1 zu schwach, das ergäbe keinen Sinn. Die Kabel haben die richtigen Farben für Duncan, aber sowas findet man definitiv nicht an ihren normalen SCs, sondern nur bei Doppelspulern.

- Das B steht für Bridge, was aber nicht heißt, dass man ihn nicht am Hals einsetzen kann, er ist halt etwas heißer gewickelt. Ich persönlich mag sowas auch am Hals gerne. Soviel ich weiß, gab es vom erwähnten SSL-1 gar keine Bridge-Version. Von den Stacks aber eben schon.

- Das letzte Indiz ist das "Y", das aber wohl gar keines ist. Der letzte Buchstabe steht für den/die WicklerIn, und der Buchstabe "Y" wurde nie vergeben. Das naheliegendste ist ein "X", bei dem sich der rechte untere Teil abgewetzt hat, weil er genau an der Kante zur Vertiefung des Magneten lag. Und dann macht das auch Sinn, denn "X" steht für X Mai Xiong, und er (oder sie, keine Ahnung) wurde nur für das Wickeln von, jawoll: Stacks eingesetzt.

Damit bleibt als des Rätsels Lösung nur Duncans erster gestackter SC überhaupt, der Seymour Duncan STK-1 Classic Strat Stack Bridge. Wenn beide Spulen noch in Ordnung sind und Du ihn korrekt nach Duncan-Standard anschließt, sollte er also auch (weitgehend) brummfrei arbeiten. Achtung: Beim Dimarzio muss höchstwahrscheinlich der heiße und der Ground-Anschluss vertauscht werden, da dort idR eine andere Polarität verwendet wird als bei Duncan.

Gruß, bagotrix
 
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