Okay, das erfordert tatsächlich ein bisschen Detektivarbeit...
Das "WRGS" hilft schon mal nicht weiter, das hat wohl der draufgeklebt, der ihn eingebaut hat.
Deine Vermutung ist aber richtig, dass hier kein No Name-Teil verbaut wurde, denn es ist definitiv ein
Seymour Duncan. Diese kleinen gestempelten Label hat Duncan vor 2002 verwendet, er hat also schon ein paar Jahre auf dem Buckel. In der offiziellen Duncan-Liste alter Labels wird er so nicht geführt, aber die Buchstaben helfen trotzdem weiter.
- Die 1 konnte grundsätzlich für alle möglichen PUs stehen, die nähere Bestimmung ergibt sich dann aus dem Zusammenhang mit der Bauart (Strat- oder Tele-SC, HB, Rails, Stack...). Bei einem echten SCfür Strats wäre es mit einer 1 ein SSL-1. Der 4-adrige Anschluss würde aber dann keinen Sinn ergeben, es muss sich also entgegen der Vermutung des Käufers um einen
Stack handeln. Es ist auch keine Tapped Version, denn dazu ist der SSL-1 zu schwach, das ergäbe keinen Sinn. Die Kabel haben die richtigen Farben für Duncan, aber sowas findet man definitiv nicht an ihren normalen SCs, sondern nur bei Doppelspulern.
- Das B steht für
Bridge, was aber nicht heißt, dass man ihn nicht am Hals einsetzen kann, er ist halt etwas heißer gewickelt. Ich persönlich mag sowas auch am Hals gerne. Soviel ich weiß, gab es vom erwähnten SSL-1 gar keine Bridge-Version. Von den Stacks aber eben schon.
- Das letzte Indiz ist das "Y", das aber wohl gar keines ist. Der letzte Buchstabe steht für den/die WicklerIn, und der Buchstabe "Y" wurde nie vergeben. Das naheliegendste ist ein "X", bei dem sich der rechte untere Teil abgewetzt hat, weil er genau an der Kante zur Vertiefung des Magneten lag. Und dann macht das auch Sinn, denn "X" steht für
X Mai Xiong, und er (oder sie, keine Ahnung) wurde nur für das Wickeln von, jawoll: Stacks eingesetzt.
Damit bleibt als des Rätsels Lösung nur Duncans erster gestackter SC überhaupt, der
Seymour Duncan STK-1 Classic Strat Stack Bridge. Wenn beide Spulen noch in Ordnung sind und Du ihn korrekt nach Duncan-Standard anschließt, sollte er also auch (weitgehend) brummfrei arbeiten. Achtung: Beim Dimarzio muss höchstwahrscheinlich der heiße und der Ground-Anschluss vertauscht werden, da dort idR eine andere Polarität verwendet wird als bei Duncan.
Gruß, bagotrix