Liebe Leute, eine Frage:
Kann ich am MOXF6 eigens gesampelte Sounds laden? Wenn ja, was brauch ich dazu? Und macht das Sinn im Bezug auf Speicherkapazität?
Ich hab halt z.B. einen Sound vom Roland D50 über die gesamte Klaviatur (jeder 3. Halbton) über den Autosampler von Mainstage abgesampelt, dieser loopt das dann automatisch und pitched die Töne dazwischen hin. Abgespeichert wird das dann im Exs-Format. Bekomm ich das irgendwie auf den MOXF rauf?
PS: Habe noch keine Flasherweiterung, möchte mir aber eine kaufen, falls es nötig ist. Oder geht das auch per USB Stick oder internen Speicher?
Danke im Voraus
Ich unterschreibe alles, was microbug gesagt hat, sehe das alles aber noch ein wenig euphorischer
Mutec-Flash-Speicher kaufen (ich habe mich für den Mutec FMC-06 entschieden, komme mit 1 GB gut hin), Einbau ist unkompliziert. Danach kannst du dann eigene Samples laden. Ich habe das vielfach gemacht mit meinem MoXF. Habe mir z.B. das Christian-Frentzen-Rhodes (Kontakt-Library) konvertiert und gemappt und in den MoXF geladen. War bisschen Arbeit, aber funktioniert gut. Das Zauber-Tool, das das alles überhaupt erst ermöglicht, ist der Waveform Editor von John Melas. Dort kannst du einzelne WAV-/AIFF-/MP3-Files, aber auch fertig spielbare Instrumente als SF2, GigaStudio (GIG), AKAI (AKP) importieren, dort noch anpassen (schneiden, Fades, Loops setzen, Lautstärken anpassen) und dann (inklusive einer automatisch erstellten Voice) als X3A-File speichern. Dieses packst du auf einen USB-Stick, steckst den am MoXF an und öffnest (und importierst) die gewünschten Instrumente/Samples.
Und das dauert!!! Je nach Dateigröße wirklich unfassbar lange. Das CFrentzen-Rhodes hat z.B. 20-30 min gebraucht. Aber immerhin: Das macht man ja nur einmalig. Wenn die Samples mal auf den Flashspeicher geschrieben wurden, sind sie nach dem Anschalten sofort verfügbar und laden so schnell wie jedes andere Preset auch.
Also ich kann die Kombination Waveform Editor + MoXF auf jeden Fall empfehlen. Der Editor ist sehr komfortabel und du kannst die Samples dort auch live anspielen, so dass du in etwa weißt, wie sich das Instrument dann auch später auf dem Keyboard spielt. Velocity-Layers, Release-Samples, geht alles. Manchmal ein wenig fummelig bei vielen Samples, aber es geht. Also damit kommt man auf jeden Fall recht weit. 1:1 wirst du eine umfangreiche KONTAKT-Library oder ein Omnisphere-Patch nicht gesampelt und in den MoXF übertragen bekommen. Da gibt es halt genügend Dinge, die Einfluss auf den Sound haben und die dabei auf der Strecke bleiben: Round-Robins, Scripting, LFOs, Hüllkurven, Effekte, die nun mal pro Ton mitgesampelt werden.
Ich verbinde daher beide Welten: Was sich gut sampeln lässt, kommt in den MoXF. Weiterhin läuft bei manchen Gigs mein MacBook Pro mit Gig Performer und den wichtigsten Plugins mit (Omnisphere, KONTAKT, DUNE 2, Diva, Sylenth1) für alle Sounds, die ich gerne "kompromisslos" spielen will. Funktioniert super, ich benutze hier den MoXF einfach als Audio-Interface. Von MainStage rate ich ab: Zu angestaubt, nicht gut optimiert, hoher CPU-Verbrauch und bei größeren Setups (meiner Erfahrung nach) schnell instabil. Ich bin sehr schnell an Grenzen gestoßen und sehr froh, dass es mittlerweile Gig Performer gibt.
Und noch was: Wenn User-Samples wirklich ein entscheidendes Thema ist, fallen mir zwei Gründe gegen den MoXF und für den MODX ein: Erstens ist der Flash-Speicher beim MODX direkt dabei und muss nicht dazugekauft und eingebaut werden. Zweitens geht das Laden und Importieren vom USB-Medium um Welten schneller. Also gefühlt wirklich 20 Sekunden anstatt 20 Minuten. Und das Einstellen der Multi-Part-Hybrid-Bla-Setups ist am MODX auch deutlich einfacher, da man sehr viel komfortabler einzelne Parts editieren und gleichzeitig vorhören, muten und auf Solo stellen kann. Beim MoXF stochert man auch mal blind rum, weil man die MIDI-Kanäle immer wieder umstellen muss.