Wenn Hohner schreibt, daß sei ein Muster , dann ist das so wie ein Prototyp, denk ich.

es war auf jeden Fall Ein Instrument wo Hohner was neues ausprobieren wollte. Solche "Baumuster" oder Prototypen wurden immer gefertigt, wenn es darum ging eine Bauvorlage für eine neue Serie zu erzeugen, oder wenn man eine neue Idee testen wollte, wie die funktoniert oder ob das praktisch ist. Und dazu wurde immer auf bewährte Modelle aufgesetzt und eventuell mit anderen Bautypen gemixt. So ein Baumuster, wenngleich Baumuster für ein ganz anderes Modell spiele ich auch mit viel Vergnügen. Das waren vollwertige komplette Instrumente, die meist irgendeine Besonderheit hatten. So wie in deinem Fall die Registerschaltung wohl von einer IV D ist, und der Melodiebass, so vermute ich, das war, was ausprobiert werden sollte. Der Melodiebass hat bei deinem Instrument "nur" 49 Töne" . Das könnte der Grund gewesen sein, warum das Modell so nicht weiterverfolgt wurde. Denn damals war der Melodiebass noch "brandneu" - entwickelte sich aber sehr schnell zu einem Quasistandard mit 58 Tönen.

Auf alle Fälle hast du ein Instrument von dem es sehr wahrscheinlich kein zweites identisches gibt....Wobei das jetzt weder ein Vorteil, noch ein Nachteil ist - das ist halt so. Aber zu der Zeit war Hohner eh sehr experimentierfreudig und es gibt viele Sonderausführungen von irgendwelchen Modellen aus der Zeit. Wer allerdings heutzutage ein Instrument mit Melodiebass sucht, sucht vermutlich ein gestuftes Griffbrett und einen Konverter im Melodiebass. Von daher, wenn du dich entschließen wolltest, es zu verkaufen - gibts hierfür keinen wirklichen "Markt. Es bleiben nur ein paar Sammler oder Liebhaber, die sowas heutzutage ernsthaft suchen.

st dieser nachträglich aufgebaute Tonabnehmer,

Diese Tonabnehmer waren damals absolut "in" Wer irgendwo in einer Tanzkapelle spielte oder sonst wie Auftritte absolvierte hatte meist sich so eines oder ein anderes System eingebaut um "mehr Sound" machen zu können, ohne ziehen zu müssen wie ein Ochs - aber das ist heutzutage gnadenlos veraltete Technik. Wenn s eingebaut ist und nix zu bröseln oder rieseln anfängt würd ichs einfach so drin lassen, wenn irgendwelche Teile anfangen sich zu zerlegen und bröseln, würd ich s rausschmeißen. Das sinnvoll in Betrieb nehmen zu wollen, macht heuttage keinen Sinn - da sind die heutige Technik und die damaligen Tonabnehmer auf verschiedenen Planeten unterwegs.
 
Danke an 120 und maxito und alle , ich habe wiederum gute Information und Hinweise bekommen, womit ich wahrscheinlich in 1-2 Monaten, wenn es denn möglich ist, zum Akkordeon - Fachmann gehe. Davon werde ich dann gerne ausführlich in Wort und Bild berichten, soweit mir das möglich ist. Ja, sicherlich werde ich es dann auch irgendwann mal anbieten, denn es soll ja wieder in versierte Hände kommen, anstatt ein Dasein in einer Wohnzimmerecke zu fristen. Bis dahin danke nochmals und Gruß
 
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Für einen Profi hat es vielleicht zu wenig Tonumfang für klassische Musik daß es so nicht weiter gebaut wurde. Aber das heißt nichts. Eine Klangprobe wäre interessant. Wenn du zufällig in der Nähe von Wuppertal bist würde ich es mir gerne mal ansehen, untersuchen, Fotos machen und eine Tonaufnahme.Als potenzieller Käufer müßte ich, wenn es vakant würde, dann genug Geld haben oder vorher was verkaufen. Im Moment greift der Zahnartzt zu. :(Den Wert kann man nur ungefair in zwei Richtungen schätzen. Wäre es meins, was kriegte ich dafür? denke 1000 könnte vielleicht passen. Möglicherweise weniger. Aber wäre es meins für wieviel würde ich es wieder hergeben? ... 2,3 oder sogar 4 ? Ich würde mich dann fragen ob ich das Geld denn gerade überhaupt wichtiger brauche als das Instrument. Möglicherweise wäre es sogar unverkäuflich? Spekulation ! Eine Überholung lohnt sich nur zum Verkauf wenn es die Bandbreite hat die ein Musiker braucht der das M3 auch bedienen kann. Ein Liebhaber richtet sich das in manchen Fällen selbst. Ein Morino Einzelstück mit M3 bei ca 11 kg scheint mir aber schon sehr besonders und Morino ist mehr als eine Bezeichnung für ein Modell. Das kommt noch hinzu.
http://www.akkordeon-maurer.de/documents/d/MORINO.htm
 
Die größere Artiste XN mit M3 wiegt ca. 16 und ist einiges größer und sperriger.
Dazu passende Bilder (alle Akkordeons 5-chörig mit M3 vorgelagert):
1614743086537.png
Die abgebildete Morino ist auch eine XN mit M3, wiegt aber nur 15,0 kg.
Für mich ist sie weder zu gross, noch zu schwer und schon gar nicht sperrig; wird täglich gerne gespielt!
@urmele
 
Danke nochmals für die Einschätzungen und wertvollen Hinweise. Ich werde auf jeden Fall zuerst mal zum Akkordeon Fachmann gehen und lasse es begutachten, auch als absoluter Laie bin ich jetzt gut bestückt mit Informationen, so daß ich mich gut beraten lassen kann. Was ich mir aufgrund der Hinweise hier schon denke, daß es gut ist, wenn man genau den Zustand beschreiben kann und der potentielle Käufer dann selbst entscheiden kann, was er machen läßt . Aber das ist ja auch noch hin bis dahin. Und wie gesagt, ich werde mich dann wieder melden und alles, was ich dort erfahre, hier im Forum schreiben und mich dann wieder auf Eure Reaktionen freuen.
 
Zum Spielen mag ich meine XN auch sehr. Nur die Treppen trage ich sie nicht so gerne rauf und runter.
Ich komme auf 15,5kg aber meine nachgebaute Schieberegistermechanik aus Messing ist sicher schwerer als die originale.
Und meine Waage ist vielleicht auch nicht genau.
 
Zum Spielen mag ich meine XN auch sehr. Nur die Treppen trage ich sie nicht so gerne rauf und runter.
Ja, das geht mir genau so, zum Glück hat es im öffentlichen Raum Rampen.
Der Koffer und der Transportwagen leiden trotzdem seit 1969 darunter!
Wünsche Dir alles Gute für die Restwoche; Gruss vom Paul.
 

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Hallo,

kann sich jemand einen Reim auf dieses Guerrini machen? Hab nur das Bild aber sieht irgendwie gar nicht nach der Marke aus?

2021-03-10_08h45_03.png
 
Ich vermute auch sehr stark, dass dies kein Original ist. Sieht eher danach aus, als hätte jemand die Schriftzüge auf ein Weltmeister geklebt. Das kommt übrigens öfter vor. Die Schriftzüge werden auch auf Ebay immer wieder mal angeboten.
 
Hallo @RedNomis ,

mache mal ein Gedankenexperiment: stelle Dir vor, das Instrument stünde in einem Regal in der üblichen Weise, wie Akkordeons hingestellt werden. Dann könntest Du den Schriftzug "President" lesen, der Schriftzug "Guerrini" stünde aber auf dem Kopf. Würde ein Hersteller so etwas machen?

Viele Grüße

morino47
 
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Konnte ich mir schon denken. Gibt's bei eBay Kleinanzeigen. Geschichte ist wieder abenteuerlich. Das Akk + weitere Instrumente im Keller "gefunden". Er kennt sich natürlich nicht aus ;-) Ach ja, nur Versand, keine Abholung.
Aber es ist wohl schon verkauft.
 
Die Mantovanelli kenne ich nicht.
Nach (fehlbarer) Altersschätzung nach Design würde ich es auf mindestens 40 Jahre schätzen.
In der Anzeige beim Brusch steht: "Das Instrument ist stimmtechnisch generalüberholt und hat eine neue italienische Tastatur bekommen."
Das lässt auf noch höheres Alter schließen, allerdings nicht viel, denn bis in die 60er Jahre waren die Instrumente leichter.
Die Frage, die du dir stellen solltest, ist: Ist das Instrument, das du kaufen willst, schon überholt, oder ist es so günstig, dass du guten Gewissens in wenigen Jahren 1000-2000 € draufzahlen kannst?
 
Ich habe es nicht gekauft. Die hohen Töne im Diskant funktionierten nicht richtig und es kamen extrem viel Luftgeräusche. Da ich keine Ahnung habe und nicht weiß was eine Reperatur kosten würde habe ich die Finger davon gelassen.
 
Da ich keine Ahnung habe und nicht weiß was eine Reperatur kosten würde habe ich die Finger davon gelassen.
Ich denke, es ist für einen Laien auf jeden Fall eine gute Entscheidung , sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen !
Es können Kleinigkeiten sein, wie Staub in den feinen hohen Stimmen , diese könnten aber auch gebrochen sein ?
Oder der Stimmstock ist oben locker, was auch den hohen Luftverbrauch erklären würde ?
Letzteres können aber auch defekte Klappenbeläge verursachen , kein Pappenstiel bei einem Cassottoinstrument.

Da gibt es nichts zu bedauern,
ich wünsche viel Erfolg bei der weiteren Suche !
 
RedNomis, ich finde gut, dass du verschiedenartige Instrumente ausprobierst.
Unterschiedliche Größe, unterschiedliches Gewicht, unterschiedlicher Klang bzw. technische Ausstattung (Doppeltremolo, Cassotto).
So macht das Sinn. Du stellst fest, was du willst und gehst deinen Weg.
Die Frage nach Herstellern ist im Vergleich dazu unbedeutend.

Dass fünfchörige Instrumente aussterben, kann ich übrigens überhaupt nicht bestätigen.
Sie werden die letzten Jahre/Jahrzehnte neu nicht groß nachgefragt, das stimmt schon.
Das Angebot an Neuinstrumenten ist aber da und wird sicher auf Wunsch auch weiterhin gefertigt.
Und was Gebrauchtinstrumente angeht: Die Generation, für die ein vollwertiges Akkordeon fünfchörig zu sein hatte, ist in den 40er und 50er Jahren geboren.
Da kommen in den nächsten Jahrzehnten zwangsläufig größere Mengen an Gebrauchtinstrumenten auf den Markt.

Die größten Feinde der fünfchörigen Akkordeone sehe ich übrigens in den Spezialisten.
Und ich kann es nur bestätigen, auch wenn ich meine Guerrini nicht hergebe: Ein vierchöriges Freebass-Akkordeon und ein kleineres fünfchöriges, wenn nicht vierchöriges in Musette-Stimmung, wären die bessere Lösung.
 
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A) Dass fünfchörige Instrumente aussterben, kann ich übrigens überhaupt nicht bestätigen.
B) Die Generation, für die ein vollwertiges Akkordeon fünfchörig zu sein hatte, ist in den 40er und 50er Jahren geboren.
C) Da kommen in den nächsten Jahrzehnten zwangsläufig größere Mengen an Gebrauchtinstrumenten auf den Markt.
ad A) Zum Glück, und die neu gebauten werden hoffentlich dank Carbon auch leichter.
ad B) Genau, ich bin kein "Falscher Fuffziger" und habe 3 vollwertige 5-chörige mit vorgelagertem MIII.
ad C) Hoffentlich kann ich die Instrument des Avatars noch so lange spielen: Lebenserwartung Männer
Paul Frager wünscht Euch Allen eine schöne Restwoche.:opa:
 
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Sorry Paul,

ich habe nicht bedacht, dass sich da jemand angesprochen fühlen könnte.
Ich wünsche dir ein langes, gesundes und erfülltes Leben!
 

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