Hi Leute, pack das jetzt einfach mal hier rein.
Ich suche ein Distortion / overdrive Pedal. Irgendwas universelles. Hätte alternativ das rote
VOX Joe Satriani Satchurator Distortion Pedal
angeboten bekommen. Ist das was? Sonst alternativen?
Und nen mega simplen Looper...
Ich habe gerade letzte Woche wieder einen großen Test gemacht mit verschiedenen, hochpreisigen Verzerrern. Es waren dabei:
Lunastone Three Stage Rocket
Xotic BB Plus
Strymon Sunset
JHS The AT+
Rockett Pedals Allan Holdsworth
JHS Angry Charlie
Friedman Dirty Shirley
Nun muss man natürlich auch wissen, nach w a s man denn klanglich sucht: Bei mir war es ein richtig dicker, fetter, sahniger Ton. Doch diese Worte habe ich oft auch schon bei Anderen gelesen - die aber offensichtlich etwas ganz anderes als ich darunter verstehen. Ich meine damit auf keinen Fall einen in den Höhen schneidend-scharf und dünn klingenden Ton, auch wenn der mit einem Ultra-Sustain ausgestattet ist, sondern einen, der gerade auch auf der h- und hohen e-Saite füllig klingt und die Bässe trotzdem auch ganz definiert und klar umrissen kommen. Auf der 3. und 4. Saite klingen viele Verzerrer gut - aber gerade auf den hohen Saiten, gibt es riesige Unterschiede. Bei der 5. und 6. Saite natürlich auch, denn da wird bei vielen Verzerrern Mulm oder Klangmatsch zum Problem. Nicht bei Friedman - das ist ein richtiges Wunderteil. Vermutlich kaufe ich mir gleich noch ein zweites Exemplar für alle Fälle. Man weiß ja nie, wie lange es so ein Teil überhaupt noch gibt. Und der kann alles: Von Overdrive bis Highgain.
Mein Kauf war dann natürlich der Friedman - der hob sich derart positiv von den anderen Modellen ab, dass die Wahl schließlich ganz leicht fiel. Der hat eine Klangregelung, die alle anderen Verzerrer, die ich je in meinem Leben hatte oder probierte, derart in den Schatten gestellt, das ich nur noch staunen konnte, dass endlich einmal jemand solch einen Verzerrer baut. Die Klangregelung mit Bass, Mitten, Höhen und Presence funktioniert derart intensiv, dass man den Eindruck bekommt, jeder dieser Anteile ist mit einem Booster verstärkt.
Die "Höhen" regeln z. B. nur die tiefen Höhen, erst der Presence-Regler ist für die hohen Höhen zuständig. Deshalb schafft es dieser Verzerrer, die Höhen so dick und angenehm für das Ohr herauszuschälen, ohne dass diese für mich grausig schneidend-scharfen Höhen auftreten.
Am nahesten, aber immer noch mit sehr deutlichem Abstand, kam der JHS Angry Charlie an den Friedman heran.
Ganz allgemein konnte ich bei diesem Test feststellen, dass ein vorhandener Equalizer im Verzerrer, bei dem sich die Bässe, Mitten und Höhen regeln ließen, immer die besseren Ergebnisse erzielen ließ als bei anderen Modellen, die lediglich einen Tone-Regler hatten - auch wenn die noch über viele andere Schalter zur Tonformung verfügten: An die mit Equalizer kam bei Weitem keiner heran.
Sehr enttäuschend war für mich der Strymon - der klingt dermaßen hell und dünn - nur mit einer einzigen Einstellung ließ sich da ein voller Ton herausholen. Er hat zwar viele Schalter, die den Ton verändern, doch keiner taugt da etwas, um ein gutes Ergebnis zu erzielen - überraschend, aber wahr.
Auch der JHS The AT+ konnte mich nicht überzeugen - obwohl ich den auf vielen YouTube-Aufnahmen als vielversprechend empfand. Für mich war er einfach zu scharf im Klang und etwas kühl vom Ton her - besonders, wenn man ihn mit seinem Vorgänger, den Angry Charlie verglich.
Der Lunastone bietet zwar viele Funktionen - doch der Klang ließ sehr zu wünschen übrig, richtig billig blechern - daher kam er nicht in Betracht.
Beim Xotic BB plus mangelt es auch an der Klangregelung - eine Hälfte von ihm kann man zwar regeln, kam jedoch nur Mittelmäßiges dabei heraus, die andere Hälfte jedoch hat auch nur einen Tone-Regler. Und der bringt nichts Vernünftiges hervor.
Ich hätte mir durchaus auch mehrere Verzerrer aus dieser Auswahl gekauft - wenn sie denn gut gewesen wären. Doch außer dem Friedman hat es keiner geschafft, diesen von mir gewünschten Sound zu erzeugen.
Was ich auch noch miterwähnen sollte, mit welchem Setup ich das ausgetestet habe: Verstärker war ein Marshall JVM 410 im Clean-Kanal auf der grünen, orangenen und roten Einstellung. Im Crunch-Kanal ebenso auf grün, orange und rot. Die Gitarre eine Gibson Les Paul mit 57er Tonabnehmern. Am besten davon haben mir die Ergebnisse im Clean-Kanal gefallen - und zwar auf der grünen und roten Einstellung. Die anderen waren aber auch immer noch gut und gaben jeweils ihren eigenen speziellen Charakter dazu.
Als Looper würde ich dir den Nux-Looper empfehlen. Ich habe zwar auch den Digitech Jam-Man, der auch gut ist und auch noch einen größeren Ditto-Looper, der für den Live-Einsatz sehr gut ist. Solange man mit dem Digitech-Looper nur zu Hause üben will und einen separaten Verstärker für ihn einsetzt, ist er sehr gut. Doch an einem einzigen Verstärker im Effektweg ist er nicht zu empfehlen - er versaut einfach den Klang der eingehenden Signalkette. Die aufgespielten Loops selbst klingen gut und er bietet auch viele Möglichkeiten, mit ihm zu arbeiten.
Der Nux-Looper hingegen hat einen guten True-Bypass, der das Signal nicht verfälscht und kostet sogar nur die Hälfte vom Digitech Jam-Man.