Puh...
@ReTr0
Macht es Sinn sich mehrere OD zu kaufen, die das klangliche Spektrum dann so abrunden sollen wie z.B. verschiedene Gitarren, oder haltet ihr das generell für Unsinn?
Also zuallererst... gibt es tausend verschiedene Gründe sich verschiedene Zerren zuzulegen. Der Charakter der Kisten ist teilweise sehr individuell und unterschiedlich. Die Frage ist ja zunächst, was Du anstrebst.
Ich hab mich mittlerweile wieder auf zwei, drei Overdrivepedale runtergebracht, nachdem die Sache zwischenzeitlich sehr aus dem Ruder zu laufen drohte...
Dazu kommen dann aber noch Booster und mehrere Fuzzpedals. Alles in Allem habe ich also auch im abgespeckten Modus hier immer noch acht, neun Dirt-Treter. Und das, weil ich auf die Kategorie Distortion verzichten kann...
Und das war schon noch ne ganze Schippe mehr, als jetzt.
Bei den Zerren, die ich jetzt habe, kann ich wohl noch zwei oder drei ganz gut abgeben, aber dann wird es schon eng, weil mein Herzchen an den unterschiedlichen Farben sehr Gefallen gefunden hat.
Wenn man nun Top40 spielt, viel covert oder so, dann kann es sinnvoll sein, eine ganze Palette Overdrivesounds zur Verfügung zu haben.
Aber es gibt auch Menschen, die mit ihrem EINEN Trademarksound aus ihrem EINEN Trademarkpedal klar kommen.
Und im Ernstfall wäre das bei mir zum Beispiel mein Analog.Man SunFace TI/UK...
Metal sucht nach nem anderen Sound als Blues, als glatter 80er Rock, als Fusion, als als als...
Insofern wäre es schon mal hilfreich zu wissen, was Du anstrebst, so soundideell.
Und dann, welche Klampfe Du vorne hängen hast. Eher Humbucker, eher Singlecoils, P90? Zerren sind da sensitiv und dass sich ein Pedal gut mit Strats verträgt, heisst noch nicht, dass man auch mit seiner Paula damit glücklich wird.
Am Ende des Tages, wenn man eigene Songs macht, SEINEN Sound sucht und weiss mit den Potis an seiner Gitarre umzugehen, kann ein einziges Pedal schon reichen...
Nettes Teil oder sollte man die gerade mal 50€ lieber in ein hochwertigeres Pedal investieren?
Leider hatte ich das Golden Plexi noch nicht vor dem Fuß und kann daher nichts dazu sagen, ABER... die Qualität eines Pedals hängt nicht am Preisschild. Man könnte auch sagen, dass die Millionen Tubescreamer und deren Derivate (der Maxon ist ja quasi DER Tubescreamer) - technisch gesehen - meist zu teuer sind. Das rechtfertigt sich entweder über die Bauteilselektion der Boutiquehersteller (aber auch nur bedingt) oder über spezielle Features.
Die Stangentubescreamer machen aber ihren Markpreis vor allem über ihre Berühmtheit. Und persönlich bin ich ziemlich überzeugt, dass die grünen Treter deutlich weniger verbreitet wären, wenn da nicht dieser Typ in Texas die Finger nicht von diesen hätte lassen können.
Du könntest Dich fragen, ob Du ein Pedal willst, das Du anschaltest und TATAAA der Sound ist DA - was meist den Trade-in hat, dass Du aber wenig Flexbilität in Deiner Ton hast, weil das Pedal einfach drüberbügelt und sich Deine Gitarrenstimme mehr oder weniger zu Eigen macht.
Oder, ob Du ein Pedal willst, das mit Deiner Spieldynamik suffizient mitgeht, aufklart, vielleicht gar komplett clean werden kann, wenn Du das willst.
Dazwischen liegen Welten und es gibt für beide Ansätze gute Gründe. Ich selbst tendiere zu Letzterem - aber das macht Sounds auch weniger reproduzierbar.
Rein qualitativ ist das Maxon jetzt nicht zwangsläufig besser als das günstigere Golden Plexi, aber vielleicht findest Du ja Berichte drüber.
Ich würde eher dazu raten, nicht zu schnell zuzuschlagen. Mein erstes Zerrpedal war ein TS5 Tubescreamer gewesen. Danach habe ich fünfzehn Jahre keine Zerre mehr gekauft. Nicht weil ich dachte , dass das Pedal eine derartige Offenbarung sei, sondern weil ich dachte, dass Overdrives, wenn schon der berühmte Tubescreamer für meine Zwecke so beknackt klingt, einfach nix taugen.
Wahrscheinlich würde ich heute mit dem TS TOn viel besser klarkommen als seinerzeit, auch wenn das noch nix ist, wofür ICH mich begeistere.
Grüßlé
s´Zwieberl