Es stimmt schon: Die Anforderungen an bandtaugliche Workstations nehmen einen wunder.
Wenn es um eingebaute Sequencer geht, die den Namen noch einigermaßen verdienen, heißt es, sowas braucht eh keiner. Fehlt der Sequencer, wollen alle Pro Tools in der Kiste haben. (Nach der aktuell von Roland real verbauten Lauflichtprogrammierung à la 303 und 808 kräht weiterhin kein Hahn.)
Mindestanforderung an Sampler in Workstations ist – zusätzlich zu sieben Stunden Backingtracks in mindestens 24/96 mit beliebig vielen Stereospuren gleichzeitig – Native Instruments Kontakt (inklusive mehreren Terabyte an SSD), aber bitte nicht als reine Presetschleuder, sondern voll editierbar. Hardwaresampler waren auch mal tot, weil alle Welt Samples vom Rechner fuhr. Da geht jetzt aber der Trend wieder von weg, und alle wollen die Möglichkeiten eines Studiorechners in einer Workstation.
Die SRX Expansions tauchen nicht in der Wave List auf. *Edit duck und wech*
Zu dem Preis kann man bei einer Workstation mMn schon aktuelleres Soundmaterial erwarten. Da hat sich Roland keinen wirklichen Gefallen getan.
Reichen sie bestimmt™ nach per Update. Quoth the toeti:
ob man es bekommt ist eine Frage.
Mehrere Elements wäre das eine, @Duplobaustein meint aber wohl mehrere Sounds in einem Multi.
Es ist aber eher ein Unding von Yamaha, dass man nicht mehrere Sounds auf einen MIDI-Kanal stellen kann.
Ob für Layers oder für Splits. Es soll doch einfach möglich sein, mehrere Sounds in einem Multi auf einem MIDI-Kanal anzusteuern, wenn man das möchte.
Das war immer einer der großen Pluspunkte bei Roland: Du konntest den 16 Parts einer Performance jeweils einen x-beliebigen MIDI-Kanal zuordnen. Egal, welcher Part auf welchem Kanal lag, du hattest immer für jeden Part alle 16 Kanäle zur Verfügung (bzw. 32 beim XV-5080, der zwei MIDI-Ports hat).
Um noch einmal die klassische Roland-Struktur zu skizzieren:
Ganz unten ist das Sample. Und das ist von vornherein ein Multisample inklusive Velocity-Multisampling.
Dann kommt der Tone. Das ist ein Wave Generator (der genau ein Multisample spielt), ein Filter, ein Verstärker.
Dann kommt das Patch. Das ist das Programm im Single-Modus. Das enthält bis zu vier Tones, die sowohl in Tastaturbereichen als auch per Velocity aufteilbar sind (wobei jeder Tone eine eigene Stimme verbraucht). Dabei kann die WG→TVF→TVA-Kette auch aufgebrochen werden, zumindest ab dem JV-1080 gibt es zehn verschiedene Strukturen für jeweils zwei Tone-Paare, teilweise mit Ringmodulator oder Waveshaper. Z. B. können auch mal beide Wave Generators erst gemischt werden, dann durchs Filter von Tone 1, dann durch einen Waveshaper oder einen Ringmodulator, dann durchs Filter von Tone 2 und dann durch einen der beiden Verstärker. Wahnsinnsmöglichkeiten, die keine Sau je genutzt hat.
Ganz oben kommt die Performance. Hier sind wir im Multimode. Eine Performance kann 15 normale Patches und ein Drumkit (immer auf Part 10, aber MIDI-Kanal frei wählbar) enthalten. Ausnahme: XV-5080 mit 30 normalen Patches und zwei Drumkits.
Yamaha verwendet werksseitig keine Rom Multisamples mit mehreren Velocitystufen, und das ist auch gut so, denn jeder spielt anders und wäre mit voreingestellten, nicht mehr editierbaren Velocityzonen eher nicht glücklich und zufrieden.
Hätte man einen vollwertigen Sampler im Rompler mit drin (und ich rede hier vom Funktionsumfang mindestens eines K2xxxS, und die Dinger wurden damals als "Sampler" gehandelt, weil sie mit jedem Akai oder E-mu mindestens gleichzogen), sollte man eigentlich die Möglichkeit haben, die Werks-ROM-Multisamples tutto kompletto – wenn's sein muß, mitsamt der eigentlichen Samples – in den RAM zu holen, in jeglicher Hinsicht umzubauen und als User-Multisample zu speichern.
Martman
P.S.: Wär's jetzt nicht endlich an der Zeit für einen MKS-20-Klon? So für die kleinen Elton Johns in uns? Ich meine, wo wir jetzt ACB und 88-Tasten-Hammermechanik in einem Gerät vereint haben?