Röhrensound ? Ist doch alles nur Betrug!!!!

  • Ersteller Dr.Watson
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Ich glaube das Thema "Fortschritt" hat extrem viel Philosophisches. Es kommt immer darauf an, wo man ansetzt. Sind wir fortschrittlich, sind wir es nicht, tun wir nur so oder bilden es uns ein? Wenn man einerseits daran denkt, dass die Menschheit nicht in der Lage ist nen "Ölloch" im Ozean zu stopfen, kommt man schnell zum Schluss, dass da viel heiße Luft ist und sonst nix. Auf der anderen Seite sitzt man vor 1cm-flachen Anzeigeschirmen an einem Computer und ist mit der Welt vernetzt. Ist schon doll, wie sich diese Welten offenbar so gar nicht vertragen wollen.

Und da sind wir wieder bei alten Problem: Unsere liebe Wirtschaft und Konsumgeilheit. Wenn mans mal genau betrachtet, sind nur die Dinge fortschrittlich und modern, die dem Menschen materiellen Nutzen einbringen und die Kasse füllen. Leider hat diese Geilheit auch vor der Musik nicht halt gemacht und gnadenlos das vermarktet, was zu vermarkten geht. Das Geniale daran: es geht in den wenigsten Fällen um die Produzenten, noch um die Konsumenten. Es gilt nur beide Parteien bei der Stange zu halten. Was wäre da ein Produkte, dass langlebig und für Dauer ist?

Aus dem Grund haben sich gerade in den letzten Jahre die Produkte verhundertfacht, die eben diese gewinnträchtige Kurzlebigkeit offerieren. Sei es tolle Software die mindestens alle 2 Jahre geupdatet werden muss, seien es Zwischenmodelle und abgespeckte Varianten, usw. usf. - die Firmen finden immer wieder Wege auch noch dem letzten Depp etwas zu verscherbeln. Das Geile daran ist: Die Leute kaufen und rennen, was das Zeug hält. Bei Mediamarkt gibts 10% billiger und die Leute stehen Schlange, als wenn es kein morgen gäbe ...

Was will ich sagen: Fortschritt ist in den seltensten Fällen das, wofür wir ihn halten. Das, was bei uns brandneu in den Läden liegt, ist ganz oft schon das alte Modell aus der Reihe - die neuen kommen in 2 Jahren auf die Messe. Wäre ja doof, wenn man nicht die Kuh solange melkt, bis sie leer ist. :bad:
 
Ich glaube das Thema "Fortschritt" hat extrem viel Philosophisches. Es kommt immer darauf an, wo man ansetzt. Sind wir fortschrittlich, sind wir es nicht, tun wir nur so oder bilden es uns ein? Wenn man einerseits daran denkt, dass die Menschheit nicht in der Lage ist nen "Ölloch" im Ozean zu stopfen, kommt man schnell zum Schluss, dass da viel heiße Luft ist und sonst nix. Auf der anderen Seite sitzt man vor 1cm-flachen Anzeigeschirmen an einem Computer und ist mit der Welt vernetzt. Ist schon doll, wie sich diese Welten offenbar so gar nicht vertragen wollen.

Und da sind wir wieder bei alten Problem: Unsere liebe Wirtschaft und Konsumgeilheit. Wenn mans mal genau betrachtet, sind nur die Dinge fortschrittlich und modern, die dem Menschen materiellen Nutzen einbringen und die Kasse füllen. Leider hat diese Geilheit auch vor der Musik nicht halt gemacht und gnadenlos das vermarktet, was zu vermarkten geht. Das Geniale daran: es geht in den wenigsten Fällen um die Produzenten, noch um die Konsumenten. Es gilt nur beide Parteien bei der Stange zu halten. Was wäre da ein Produkte, dass langlebig und für Dauer ist?

Aus dem Grund haben sich gerade in den letzten Jahre die Produkte verhundertfacht, die eben diese gewinnträchtige Kurzlebigkeit offerieren. Sei es tolle Software die mindestens alle 2 Jahre geupdatet werden muss, seien es Zwischenmodelle und abgespeckte Varianten, usw. usf. - die Firmen finden immer wieder Wege auch noch dem letzten Depp etwas zu verscherbeln. Das Geile daran ist: Die Leute kaufen und rennen, was das Zeug hält. Bei Mediamarkt gibts 10% billiger und die Leute stehen Schlange, als wenn es kein morgen gäbe ...

Was will ich sagen: Fortschritt ist in den seltensten Fällen das, wofür wir ihn halten. Das, was bei uns brandneu in den Läden liegt, ist ganz oft schon das alte Modell aus der Reihe - die neuen kommen in 2 Jahren auf die Messe. Wäre ja doof, wenn man nicht die Kuh solange melkt, bis sie leer ist. :bad:

Jede Vorwärtsbewegung erzeugt gleichzeitig eine Rückwärtsbewegung.
 
Es ist doch was anderes, wenn man vor einem AC30 steht, und das Ding einfach nur WOOMT und warm is, das kriegt ein Transistor irgendwie nicht hin.. Ist natürlich nur so ein Feelingsgefasel, aber dieses WOOOOOOOOOSH ist bei einer Röhre ganz besonders, genau wie mit einer alten leicht zerkratzten Schallplatte :p
 
Es ist doch was anderes, wenn man vor einem AC30 steht, und das Ding einfach nur WOOMT und warm is, das kriegt ein Transistor irgendwie nicht hin.. Ist natürlich nur so ein Feelingsgefasel, aber dieses WOOOOOOOOOSH ist bei einer Röhre ganz besonders, genau wie mit einer alten leicht zerkratzten Schallplatte :p

Beim PCL Vintageamp Stagemaster wurde mitunter schon nachgefragt, welche Röhren verbaut wurden. Hab ich jedenfalls mal gelesen, ich glaube bei denen im Forum (Erfahrungsberichte von Usern).
Ich muss sagen, dass ich diverse Röhrenamps hatte. Zuletzt einen Engl. Screamer (neu, also nicht mit ausgelutschten Röhren). Ein guter Transistor kann mit Röhre mithalten. Jedenfalls hat mein Transistor "Creme" und "Pearl" wie ein ganz großer für schlappe 700 Euro und noch viel weniger Geld in der 30 Watt Version, die vergleichbar laut ist, wie ein 30 Watt Vollröhrenkombo.

Ich gehörte immer zur Fraktion: Röhre or die! Aber man lernt mit der Zeit dazu:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich damals meinen ersten richtigen Verstärker gekauft habe, einen Fender Princeton Chorus DSP, also Mitte/Ende der 90er, da waren Röhren gerade überhaupt nicht mehr so richtig modern und wenigstens bei meinem Laden war es absolut chique die Vorteile von Transistorenverstärkern hervorzuheben.

Waren sie damals besser als ihre alten Röhrenkonkurrenten?
Ich denke nein, aber der Zeitgeist führte eben dazu, dass die Röhre als ein Relikt aus einer vergangenen Zeit betrachtet wurde, mit all ihren bekannten Nachteilen, so dass man gerne auf die Transistorenverstärker umgestiegen ist.

Heute erleben wir das genaue Gegenteil. Angefangen hat die Bewegung wieder bei den Gitarristen die wie es aussieht zur traditionsbewusstesten Gilde unter den Musikern gehören und den heiligen Gral zum größten Teil im Instrumentenbau zwischen den 60ern und 70ern suchen. Die Röhre lies sich hier auch prima vermarkten, eben weil man sagen konnte, schaut her, diese Verstärker wurde so (oder auf dieser Grundlage) schon von Hendrix, Page, Clapton und Santana zu Zeiten von Woodstock gespielt.

Auf der Suche nach dem ultimativen Ton blickte man also wieder zurück in die Vergangenheit, logische Konsequenz dieser Entwicklung ist deshalb völlig richtiger Weise nun der Siegeszug der Vintage und Relict-Bewegung. Es muss möglichst nicht nur alte Technik sein, sie muss auch alt aussehen.


Was ich sagen will, es gibt heute schon mehrere gute Beispiele dafür, dass Transistorenverstärker genau die gleichen Klangeigenschaften haben können wie Röhrenverstärker, so dass der Leihe bzw. nicht informierte User keinen Unterschied hören würde, aber durch geschicktes Marketing wurden wir alle dazu getrimmt unseren persönlichen heiligen Gral im Röhrensegment zu suchen. Die Topmodelle so gut wie aller Hersteller haben sich dieser Philosophie ebenso verschrieben, so dass im gehobenen Preissegment auch so gut wie keine Transistorverstärker vorhanden sind.

Wir kaufen am Ende eben doch was uns angeboten und schmackhaft gemacht wurde und unser Gehör ist enorm beeinflussbar durch unseren Kopf der ständig beeinflusst wird :D
 
Ich gehörte immer zur Fraktion: Röhre or die! Aber man lernt mit der Zeit dazu:cool:
Manche lernen dazu. Andere fühlen sich immer nur in dem bestätigt, was sie immer schon wussten. ;)

Wir kaufen am Ende eben doch was uns angeboten und schmackhaft gemacht wurde und unser Gehör ist enorm beeinflussbar durch unseren Kopf der ständig beeinflusst wird :D
Bis zu dieser Erkenntnis dringen viele nicht durch. :great:

Peace and Love :)

Alex
 
Wir kaufen am Ende eben doch was uns angeboten und schmackhaft gemacht wurde und unser Gehör ist enorm beeinflussbar durch unseren Kopf der ständig beeinflusst wird :D

ich hab mir meinen H&K Attax 100 (vorstufenröhre,rest transistor) 1993 gekauft und es war ein Kompromisskauf, weil der unter den Transistoramps damals eben meinen Soundvorstellungen am nächsten kam, auch im Vergleich zu den teureren Vollröhrencombos, und ich hab den auch sehr lange schon im Einsatz seither. Aber im Alter machte der leider "Zicken" , so dass ich nen neuen Amp brauchte und ich fuhr in einen grossen Laden (Musik Schmidt) und testete zusammen mit meinem Kumpel viele Amps und vom Sound hat mich dann der Fender Blues Deluxe (Vollröhre) am meisten überzeugt und den hab ich mitgenommen (zusammen mit ner neuen Gibson Les Paul Standard :redface: ). Ich will den Amp auch nicht mehr hergeben (die Paula auch nicht :D ) :)
 
Auf der Suche nach dem ultimativen Ton blickte man also wieder zurück in die Vergangenheit, logische Konsequenz dieser Entwicklung ist deshalb völlig richtiger Weise nun der Siegeszug der Vintage und Relict-Bewegung. Es muss möglichst nicht nur alte Technik sein, sie muss auch alt aussehen.

Was ich sagen will, es gibt heute schon mehrere gute Beispiele dafür, dass Transistorenverstärker genau die gleichen Klangeigenschaften haben können wie Röhrenverstärker, so dass der Leihe bzw. nicht informierte User keinen Unterschied hören würde, aber durch geschicktes Marketing wurden wir alle dazu getrimmt unseren persönlichen heiligen Gral im Röhrensegment zu suchen. Die Topmodelle so gut wie aller Hersteller haben sich dieser Philosophie ebenso verschrieben, so dass im gehobenen Preissegment auch so gut wie keine Transistorverstärker vorhanden sind.

Wir kaufen am Ende eben doch was uns angeboten und schmackhaft gemacht wurde und unser Gehör ist enorm beeinflussbar durch unseren Kopf der ständig beeinflusst wird :D

Ich denke eher, dass das dies nichts mit "Retro" und "Relict" zu tun hat! Die Leute haben mehr oder weniger gemerkt, dass die Technik damals nicht in der Lage war die lange dominierenden Röhrensounds adäquat zu emulieren. Selbiges galt damals auch für Drumcomputer o.ä. - Ja, natürlich hat sich gerade mit dieser neuen Soundästhetik lange Zeit "neue" Musik entwickelt - man denke an die vielen 80er-Hits mit doch teils sehr eigentlichwilligen Gitarren, Synths und Drums - heute nutzt man das nur noch selten. Irgendwann wurden die Sounds authentischer und man hat sich quasi dann in der Entwicklung als Konsument "durchgekauft".

Aber wir rollen das Problem von Anfang an falsch auf. Egal ob Transistor mit analoger Schaltung oder Modeller: Die beiden Gerätetypen emulieren und simulieren immer noch die Röhre. Somit haben wir auch nach zig Jahrzehnten die Stellung: Original und Simulation. Wir diskutieren hier im Endeffekt nur darüber, ob die Kopie ebenbürtig zum Original ist und somit alten Sound mit neuer Technik akkurat verbindet. Ja, ich denke, dass tut sie. Allerdings sei es auch denen vergönnt, die beim Original bleiben wollen - aus welchen Gründen auch immer. Ich tue es ja auch.

Und zum Thema Fortschritt ist nur so viel zu sagen: Solange unsere Rockmusik auf dem traditionellen Gitarrenton aufbaut, wird sich an der ganzen "Spannung" auch nix ändern. Die Röhre wird nach wie vor den Originalsound liefern und der Modeller es bestensfalls zu 99,9% emulieren. Darum gehts aber nicht, denn wenn wir von Zukunft reden und neuer Technik, muss zuerst die "Rocker-Blockade" im Kopf der Gitarristen weg. Sie sind es doch, die sich mit allem, was nicht nach Gitarre klingt extrem schwer tun.

Das wäre auch noch mal ein Thema: "hangemachte vs. elektronische Musik". Wo im elektronischen Sektor die Klangfarbe seit jeher als 3.Dimension im Klangspektrum existiert und somit die Musik viel breitgefächerter ist, verweilt der Rockmusiker auf den verbleibenden 2: nämlich Tonhöhe und Tonlänge. Die Klangfarbe an sich, den kleinen Spielerei mit Pedalen & Co. mal zum trotz, bleibt immer die selbe. Das passt meines Erachtens hinten und vorn nicht, denn spätestens wenn ich anfange mit einem Synth meine Licks zu spielen, wird es nicht mehr Rock sein. Im Fazit steht hier also: Rock ist und bleibt Musik mit vielen "alten" Anteilen und wahrscheinlich hat sie auch deswegen so viele Anhänger. Da ist es doch nur konsequent und legitim auf tradionelle Art und Weise zu arbeiten. Ob und in welchem Umfang man das macht, sei jeden selbst überlassen - ich kanns nur langsam nicht mehr hören, dass Röhre nen Relikt aussem vorigen Jahrtausend ist: Das ist die ganze verdammte Rockmusik, Leute!
 
Hehe dabei ist ja der ganze Gitarrist meist ein Relikt aus dem letzen Jahrtausend, da ist es doch auch absolut legitim auch auf solchen Instrumenten zu spielen (Gitarren aus Holz und Amps mit Röhren) aber ein Muss ist das nicht :D.
 
...Aber wir rollen das Problem von Anfang an falsch auf. Egal ob Transistor mit analoger Schaltung oder Modeller: Die beiden Gerätetypen emulieren und simulieren immer noch die Röhre. Somit haben wir auch nach zig Jahrzehnten die Stellung: Original und Simulation. Wir diskutieren hier im Endeffekt nur darüber, ob die Kopie ebenbürtig zum Original ist und somit alten Sound mit neuer Technik akkurat verbindet. Ja, ich denke, dass tut sie. Allerdings sei es auch denen vergönnt, die beim Original bleiben wollen - aus welchen Gründen auch immer. Ich tue es ja auch.

Das sehe ich noch grundsätzlicher. Es gibt für mich kein Original und keine Simulation, es gibt unterschiedliche Wege zum subjektiv guten Ton. Steinigt mich meinetwegen, aber ich gewinne dem alten Sound von z.B. Hendrix und Clapton seit 20 Jahren nix ab. Auch wenn das ein Modeller zu 105% hinbekommt, ich mags immer noch nicht. Gitarrenton mit Gänsehautfaktor fing für mich bei Vandenberg/Whitesnake an. Wenn ich meinen eigenen Sound mit wasauchimmer so hinbekomme, das ich den Gänsehautfaktor habe, dann sollte mir doch das Werkzeug dazu total egal sein.

Ausserdem, wer sagt denn, das bei einem Modeller das Referenzmodell den Geschmack des geneigten Users trifft? DER Sound eines Amp ist die eigentliche Illusion - Ton ist was der Gitarrist mit Amp und Gitarre anstellt.

Wie oft habe ich hier im Forum schon gelesen, das es bei einem guten Gitarristen egal ist was er spielt, er klingt immer irgendwie gleich - wenn das stimmt, dann ist Röhre oder Transe bei einem guten Gitarristen doch genauso egal oder? ;)

Cya

Gnurpsel
 
Aber wir rollen das Problem von Anfang an falsch auf. Egal ob Transistor mit analoger Schaltung oder Modeller: Die beiden Gerätetypen emulieren und simulieren immer noch die Röhre. Somit haben wir auch nach zig Jahrzehnten die Stellung: Original und Simulation.
Hm... ich weiß nicht so recht. Den Roland JC-120 würde ich kaum als Röhrensimulation bezeichnen. Im Gegenteil - er liefert einen Cleansound, den kein Röhrenamp emulieren kann. Auch darüber, ob der Pantera- Sound als Röhrensimulation gedacht war, lässt sich streiten. Und mein Modeler liefert eine Handvoll Werkssounds, die mir kein realer Amp der Welt zur Verfügung stellt. :gruebel:

Alex
 
Würde ich mich auch vehement dagegen stellen das der Rolnd JC nen Röhren Sound simuliert! Obwohl mit den richtigen Effekt-Board da sehr schöne High-Gains raus zu zaubern sind, die dann einer Röhre in nix nachstehen!!!!!
 
Das ist schon wieder typisch Gitarrist: Da gibts eine Hand voll Gegenbeispiele und damit ist das dann wiederlegt. Ich sage da nur "Ausnahmen bestätigen die Regel". :D
Vor allem das mit dem Roland ...

Hier möchte doch keiner wirklich anzweifeln, dass die große Masse der Transen und Modeller Röhrensound, egal ob authentisch oder nicht, nachahmt, emuliert, kopiert, simuliert - wie auch immer. Der Sound der Röhren-Ära wird bis heute als Grundlage genutzt. Sei es "tubeclean", crunshy oder Hi-Gain. Wäre das nicht der Fall und so ein Teil würde wirklich einständig klingen - und mit eigenständig meine ich damit nicht im Ansatz wie Röhre, würde das Ding kein Schwanz kaufen. Hört Euch mal ein paar japanische "Kamikaze"-Bands (zB Boris) und Fusspedale an. Sowas bekommen wir in unser Rockhirn aus dem westlichen Abendland nicht gebacken. Die verzerren und "reißen", was das Zeug hält. Habe das mal live auf der Musikmesse erlebt - da hat ein japanischer Gitarrist im Matrixlook mit einer streichholzschachtelgroßen Effektbox vollkommen abgedrehte Sounds aus der Gitarre geholt. Klar, da hat man mit offenen Mund dagestanden und dachte "krass". Aber wer spieltst denn sowas von uns?? Niemand!

Wir müssen doch mal zugeben, dass unser "Soundhorizont" von der Tür bis zur Angel reicht. Wirklich neu und anders ist da nicht im Ansatz was zu erkennen. Wer spielt denn heute als Gitarrist zB den EH Microsynth, nen Octaver oder irgendwelche Bitcrusher? Das sind doch wohl eher die wenigsten ...

So, habe da auch sehr coole Beispiele gefunden: hier gibts jede Menge "elitäre" Gitarren-Tones:

http://lalweb.com/fxsamplesounds.html

Zu empfehlen Tone Axe und Toxic Plant ... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Egal ob Transistor mit analoger Schaltung oder Modeller: Die beiden Gerätetypen emulieren und simulieren immer noch die Röhre. Somit haben wir auch nach zig Jahrzehnten die Stellung: Original und Simulation.

Die Röhre war einfach eher da. Das hat mit Original und Simulation (Kopie) nichts zu tun.
Wenn die Typen damals brauchbare Transistoren gehabt hätten, dann hätten sie sie benutzt.

Ganz ähnlich wie bei Schraubverschlüssen auf Weinflaschen.
 
Die Röhre war einfach eher da. Das hat mit Original und Simulation (Kopie) nichts zu tun.
Wenn die Typen damals brauchbare Transistoren gehabt hätten, dann hätten sie sie benutzt.

Aber ganz sicher hat das was damit zu tun. Ohne die Röhre und ihr auffälliges Verhalten bei großer Last, wäre der Gitarrensound, wie wir ihn heute kenne gar nicht da. Kinder, ihr vergesst mir da so einige wichtige Eckdaten in der Geschichte. Unser toller Röhrensound oder wie wirs nennen möchten, war eher ein Unfall. Natürlich war es anfangs das Ziel der Entwickler Gitarren clean zu spielen. Früher gabs nur Röhren zur Verstärkung und die haben irgendwann mal gezerrt, wenn man sei Combo aufgerissen hat, weil man vor 100 Leuten spielen musste. Das ist doch das tolle, dass es durch so einen Zufall dazu gekommen ist. Und genau weil die Röhre der Urvater der Verzerrung ist, baut jeder verzerrte Gitarrenton genau auf diesem Schema auf. Sämtlicher Soundvorstellungen heutiger Gitarristen basieren auf genau einem, nämlich diesem Sound.

Es geht mir nicht darum die Röhre als das bessere Orignial hinzustellen, sondern zu zeigen, WO der Gitarrensound eigentlich herkommt um so vielleicht eine Prognose wagen zu können, was da in 20 Jahren passiert. Und meine feste Meinung ist: Solange wir uns nicht von der Röhre als Idealton bzw. Basis lösen - dazu zählen alle Typen Verstärker, Modeller, etc., pp., wird da einfach nix (wirklich) neues kommen. Wie auch? Es wird andere Wege geben genau diesen Sound zu erzeugen (siehe Modeller) - wir haben aber am Sound nichts geändert.

Für mich ist das völlig OK - in puncto Rockmusik (was die Instrumentierung angeht) verzichte ich gern auf jeglichen Fortschritt bzw. ist das ja genau mein Ziel.
 
Aber ganz sicher hat das was damit zu tun. Ohne die Röhre und ihr auffälliges Verhalten bei großer Last, wäre der Gitarrensound, wie wir ihn heute kenne gar nicht da.

Vollkommen richtig. Und das das ursprünglich gar nicht gewollt war, ist auch richtig.
Und genau das war doch meine Aussage.
Genau genommen ist der Transistoramp eine Weiterentwickelung, weil er viel höhere Pegel verzerrungsfrei garantiert.
Niemand, der dazumal mit Transistoren expeimentiert hat, hatte vor, ein zerrendendes Fenderköfferchen zu emulieren. Zerre war der Fehler!
Wenn ein Transistoramp demnach eine "Simulation" ist, dann doch die eines cleanen Röhrenamps weit vor Erscheinen der ersten harmonischen Obertöne.
 
Seid froh, dass es so gekommen ist und die ersten Gitarrenverstärker auf Röhrentechnik aufgebaut waren.
Hätten Hendrix & Co. die Dinger nicht bis zum letzten ausgereizt, gäbe es den Rocksound so wie wir ihn
heute kennen vielelicht gar nicht.

Es ist einfach nach wie vor so (wie 10000000 mal erwähnt), dass ein aufgerissener Röhrenamp und
das bewusste spielen mit Feedbacks ein geiles Gefühl verursacht. Eben das Gefühl, es ist laut, wild, roh
und man kann/will es kontrollieren.
Vielleicht sind es genau diese Aspekte, die die "neue" Technik da zu brav erscheinen lassen, wo halt
doch nur ein CPU errechnet, wo der Gitarrist hin will und keinen brachialen Widerstand leistet.

Was den Rock-Sound an sich betrifft - wieso muss es zwingend Veränderungen geben? Es ist eine
Sprache, die sich auf einer Art Revolution begründet und diese zelebrieren wir. Nicht umsonst
gibt es da heute noch so einen Zuspruch. Es ist vielmehr schade, dass die Musik und das Musikverständnis
wieder in eher seichte, erzwungen Klischeehafte Gefilde abgleiten.
Wie bitteschön soll der Sound einer Rock-Gitarre modernisiert werden? Wenn ich was anderes will,
kauf' ich mir einen Synthesizer, der seine gesampelten Sounds wiedergibt. Das ist auch nicht wirklich
innovativ, da doch im Prinzip jeder Sound gesampelt werden kann.

Egal wie die Musik klingt - ich will die Inspiration, die Wut, die Essenz des Feelings spüren. Ist selten
geworden, scheint alles so "politisch korrekt".
"Progressive Rock" würde ich auch nicht immer als innovativ bezeichnen, da ist zu oft Sport und
"musikalisches Beamtentum" im Spiel.

Also Leute, besinnt Euch! Beobachtet die Welt um Euch herum und macht was draus indem Ihr die
Herzen musikalisch bewegt. Darauf kommt's (auch wie schon 1000000 mal erwähnt) an. Lasst alte
Tugenden nicht aussterben, wenn ihr sie für richtig befindet und sie sich gut anfühlen. Werdet nicht zu
Konsumzombies, sonst haben "die" gewonnen. Sonst war die schon angesprochene Revolution um sonst.
 
Lasst alte Tugenden nicht aussterben, wenn ihr sie für richtig befindet und sie sich gut anfühlen. Werdet nicht zu Konsumzombies, sonst haben "die" gewonnen. Sonst war die schon angesprochene Revolution um sonst.

Ach komm, die weitverbreitete "Herdentiermentalität" hat doch nun wirklich nix mit alten oder neuen Tugenden zu tun. Ebenso ist "Konsumzombietum" keine Frage der Verstärkertechnologie: die Horden von röhrengeilen Valveking- und Bugera-Käufer fallen da genauso rein wie die ganzen MG-spielenden Marshallfanboys. Wenn du schon von "gewinnen" sprichst: "die" werden letztlich eh immer "gewinnen", ganz einfach weil sie die Mehrheit bzw den Massengeschmack repräsentieren. Das der dann von den Medien indoktriniert wurde und nicht auf persönlicher Meinungsbildung beruht steht auf nem anderen Blatt. Nicht umsonst sitzt Bohlen in seiner Luxusvilla in Tötensen.
 
Die berühmte "Röhre von Tortensen" ?

genau, der Falsett-Gott aus dem hohen Norden! btw: vielleicht könnte der ja als anerkannter Gitarrenheld die endlose Frage "Röhrensound-ist doch alles nur Betrug" beantworten!?
 
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