punkhead schrieb:
hi
jo hab heute meinem engl auch neue endstufenröhren verpasst
hab dazu son adapter mit nem 1,5 ohm widerstand gebaut (siehe anhang)
ging bei mir relativ gut über die bühne
muss aber dazu sagen das ich auch ahnung hatte was ich mache
Also der Adapter sieht nach EL84 aus, da kannste Pin 1, 6 und 8 unbeschaltet lassen, da hängt nix dran (am 1er manchmal das g1, ist aber so nicht spezifiziert, da das auf Pin 2 angeschlossen ist)
punkhead schrieb:
aber andere frage was ist einbrennen
ich weiß nur das man den ruhestrom nach ein paar stunden spielzeit nocheinmal einstellen sollte
Genau das, was dein Amp da macht. Durch die Verlustleistung, die man da beim Einbrennen auf die Röhre wirken lässt, wird die Kathode richtig schön durchgehend aktiviert, was die Arbeitspunktstabilität der Röhre verbessert (Driften).
Außerdem wird restliches Gas durch den durch die Hitze aktivierten Getter gebunden. Dadurch verbessert sich das Vakuum, was Gasentladungen bei höheren Anodenspannungen unwahrscheinlicher bis unmöglich macht.
rudemood schrieb:
Please ask the Fachmann!
www.tubeampdoctor.com --> TAD Biasmaster...
ACHTUNG hohe Anodenspannungen, Lebensgefahr!
Ja, und das Ding ist sauteuer, aber die Idee ist ganz nett....meine Amps brauchen sowas ab jetzt nicht mehr, jeder Amp, den ich baue, bekommt ein Panelmeter mit rein, bei dem man die Röhre auswählen und direkt den Ruhestrom ablesen und einstellen kann...die Adapter vom TAD sind nix anderes, ein Widerling mit 1 Ohm in der Kathodenleitung (kostet n paar Cent) und ein Panelmeter (gibts für 7,95€ beim Conrad, beim Reichelt für 5€, wenn ich mich recht erinnere). Dazu noch diese Sockel/Fassungszwischenstecker, das ist schon n bissl heftiger, aber das Ding kostet insgesamt vielleicht 30-40€ an Teilen. Ahnung von Elektronik muss man auch nicht wirklich haben, einen 9V-Block und ein paar Kabel anlöten, das kann jeder...wenn er dann auch noch richtig zählt und das Ding nicht an die Anodenspannung hängt, dann kann da nicht viel passieren.
Vielleicht mach ich dazu mal nen Workshop, wenn das gewünscht wird (Bias Messadapter selber bauen).
Spell schrieb:
Also kann man beim Laney LC 15 R einfach die Röhren austauschen ohne das man ein Fachmann sein muß? Oder gibt es da generell auch was dabei zu beachten?
Rein-Raus-Fertig, wenn das ding mehrere Endröhren hat, wovon ich mal ausgehe, wenn da eine 15, wahrscheinlich füür 15W mit zwei EL84 oder sowas, im Namen steht, dann solltest du darauf achten, dass du zwei möglichst gleiche Röhren bekommst, also ein matched pair, sonst kann es brummen. Kann, muss aber nicht.
Spell schrieb:
Was ist eigentlich der genaue Unterschied zwischen Class A und Class B Röhrenamps was die technische Seite betrifft und den Röhrenwechsel betrifft?
Class A ist meist Single ended, d.h. eine Röhre macht das komplette Signal, muss dazu aber immer auf halben Maximalstrom, den die Röhre kann, vorgespannt werden => viel Wärme. Das macht man meist mit automatischer Gittervorspannung, dabei wird der Kathodenwiderstand der Endröhre relativ groß gewählt, sodass beim gewünschten Ruhestrom das dazu benötigte BIAS abfällt und die Kathode gegenüber dem Gitter um eben diese Spannung positiver wird. Dann ist das Gitter gegenüber der Kathode gesehen um eben diese Spannung negativ => BIAS-Spannung (-Ug, negative Gittervorspannung als alternative Fachbegriffe).
Das BIAS kann bei Class A auch fest über das Steuergitter eingestellt werden, das wird aber wegen der besseren Langzeitstabilität und kompensierten Driftverhalten des Autobias-Systems nur bei Röhren gemacht, die eine sehr große -Ug benötigen, da sonst die Abwärme am Kathodenwiderstand zu groß werden würde, das ist aber eher die Sendetrioden-Highend- als die Gitarrenamp-Sparte.
Class B teilt den Sinus auf zwei (bzw n*2) Röhren auf, von denen eine (bzw n Stück) die positive, die anderen die negative Halbwelle machen. Man benötigt hier einen Ruhestrom, um den nicht-linearen Bereich des Nulldurchgangs, bei dem beide Röhren sperren, zu überspringen, wenn man das nicht tut ist das Class C und es fließt stellenweise kein Strom, was fürchterlich verzerrt und absolut schlimm klingt.
Diese Endstufenart arbeitet immer mit festem BIAS, hier hängen die Kathoden der Endröhren direkt auf Masse, also 0V. Eventuell ist ein sehr kleiner Widerstand mit so 1 Ohm zwischen Kathode und Masse verbaut, um den Strom messen zu können, dieser kann aber im Vergleich zu den Arbeitswiderständen absolut vernachlässigt werden, bei einer EL34 würden hier maximal 150mV RMS abfallen, das ist im Vergleich zum BIAS von über -30V absolut vernachlässigbar. Man gibt hier die negative Gittervorspannung mit einem Poti (eventuell eins pro Röhre, eins für den ganzen Amp oder wie bei Fender nur ein Balance-Poti) auf die Röhren und die -Ug muss auf den zu messenden Kathodenstrom (oder Anodenstrom, aber Messen im Kathodenkreis ist wegen den geringeren Spannungen einfacher) abgeglichen werden.
Spell schrieb:
Na ja und es könnte halt schon praktischer sein, wenn man entweder einen verschleisfreieren Amp hat
Röhren und verschleißfrei geht eben nicht, die Kathode wird mit der Zeit taub, das kann man nicht ändern, punkt.
Spell schrieb:
oder eben einen Röhrenamp den man auch selber fertig machen kann.
Damit man halt auch nicht immer nur auf andere drauf angewiesen ist oder so.
Auch wenn das mit dem Röhrenwechsel bei Amps kein Vermögen kosten sollte, so muß man ja überhaupt erst mal einen Fachmann kennen und sehen wie man den Amp dann auch dort hin bekommt.
Tja, wie gesagt, ich baue dazu ein Panelmeter ein, aber das kann man mit einem Messadapter auch selber machen, die Hersteller könnten auch endlich mal vernünftige Amps bauen, die service- oder vielmehr BENUTZERfreundlich sind. Viele Musiker sind eben elektronisch gesehen ungebildet, das sage ich jetzt nicht abwertend, sondern als Fakt, das ist aber nicht schlimm, das kann man ändern. Und man könnte auch einfach in den Amp hinten eine Buchse einbauen, und in die Bedienungsanleitung schreiben "hier Digitalvoltmeter mit Messbereich 200mA einstecken und auf Anzeige 40.0 einstellen", damit kommt wohl jeder zurecht.
Soviel von mir, viel Text, aber ich denke, er hilft, gute Nacht
MfG OneStone