Röhrenamps ohne Röhren-Einmessung?

OneStone schrieb:
Viele Gegentakt (Class B) Amps haben keine BIAS-Potis mehr und erfordern daher den Einsatz von vom Herstellern ausgesuchten Röhren. Das ist die eine Art von "nicht messen müssen". Ich finde diese Art des Verstärkerkonzeptes nicht so optimal, sie erfordert immer gematchte Röhren...

gematchte Röhrenpärchen sollte man grundsätzlich verwenden.
 
wary schrieb:
gematchte Röhrenpärchen sollte man grundsätzlich verwenden.

OneStone meinte cein anderes matching als das was du warscheinlich darunter verstehst. Du meinst sicherlich dass die beiden Röhren in etwa den selben Arbeitspunkt haben sollen, also das Paar.

OneStone meint dass die Röhren den Arbeitspunkt passend auf den Amp haben sollen, da du den BIAS ja nicht einstellen kannst.
 
Bierschinken schrieb:
OneStone meinte cein anderes matching als das was du warscheinlich darunter verstehst. Du meinst sicherlich dass die beiden Röhren in etwa den selben Arbeitspunkt haben sollen, also das Paar.

OneStone meint dass die Röhren den Arbeitspunkt passend auf den Amp haben sollen, da du den BIAS ja nicht einstellen kannst.

da hast du wahrscheinlich Recht. AFAIK war doch der Rectifier einer der ersten Amps der dieses "Feature" hatte, wobei mesa da ganz nebenbei noch ein bisserl extra an den Röhren verdienen durfte...

aber nennt sich das auch matching? Ein wenig verwirrend wäre die gleiche Begriffswahl schon :confused:
 
wary schrieb:
aber nennt sich das auch matching? Ein wenig verwirrend wäre die gleiche Begriffswahl schon :confused:

Das ist beides genau das selbe, lediglich der Nutzen ist ein anderer.
"Matching" bedeutet lediglich dass man die Röhren checkt um so 2 mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Arbeitspunkt verwenden zu können.

Hast du einen Amp mit BIAS-Poti kannst du dort den Arbeitspunkt der beiden Röhren einstellen.

Hast du aber kein BIAS-Poti so musst du 2 Röhren kaufen die den richtigen Arbeitspunkt haben. (Da dürften Firmen wie Mesa kräftig dran verdienen)
 
Bierschinken schrieb:
Hast du aber kein BIAS-Poti so musst du 2 Röhren kaufen die den richtigen Arbeitspunkt haben. (Da dürften Firmen wie Mesa kräftig dran verdienen)
Hmm, und wo bekomme ich solche Röhren her >die der Hersteller empfiehlt< (Tube-Town ist ja nicht der Hersteller...)?
Angenommen in meinem Röhren-Amp sind 2x 6L6GC von Electro Harmonix, dann kann ich mir einfach zwei gematchte Electro Harmonix 6L6GC kaufen und die dann auswechseln... oder ist die Sache dann doch nicht so einfach wenn mein Amp keinen BIAS hat?

Ced
 
TheKing schrieb:
Angenommen in meinem Röhren-Amp sind 2x 6L6GC von Electro Harmonix, dann kann ich mir einfach zwei gematchte Electro Harmonix 6L6GC kaufen und die dann auswechseln... oder ist die Sache dann doch nicht so einfach wenn mein Amp keinen BIAS hat?

So einfach ist die Sache nicht. Die EH´s haben in sich eine weite Streuung, deshalb sollten sie gematcht werden.
Du solltest hingehen und den Anodenstrom messen und dann gehst du hin und kaufst ein Röhrenpaar dass diesen Anodenstrom benötigt.
Sag dem Dirk von tube-Town einfach was du für einen Amp hast oder welche Anodenspannung anliegt und er kann dir ein passendes Paar Röhren geben.
 
Bierschinken schrieb:
So einfach ist die Sache nicht. Die EH´s haben in sich eine weite Streuung, deshalb sollten sie gematcht werden.
Du solltest hingehen und den Anodenstrom messen und dann gehst du hin und kaufst ein Röhrenpaar dass diesen Anodenstrom benötigt.
Sag dem Dirk von tube-Town einfach was du für einen Amp hast oder welche Anodenspannung anliegt und er kann dir ein passendes Paar Röhren geben.
Naja, dass mit dem Anodenstrom messen wird (für mich) wahrscheinlich nicht ganz so einfach, war noch nie der beste in Physik^^
Auf jeden Fall werde ich mal bei Tube-Town anfragen. Hab übrigens einen Peavey Valveking.
Danke für eure Hilfe.

Ced
 
OneStone schrieb:
Also die EL34 darf eine Pa von 25W, damit wäre bei 443V ja bei ca. 56mA Anodenstrom Schluss.

Eins noch dazu: Ich spreche hier teils von Anodenstrom, teils von Kathodenstrom, bitte das differenzieren!
Anodenstrom und Kathodenstrom unterscheiden sich nur um ein paar mA die über die Screens abgehen. Das kann man in dem Fall vernachlässigen: 56mA pro EL34 bei 443V wird nicht lange halten, das ist in jedem Fall zu hoch. Hast Du evtl. vergessen mit 0,5 - 0,7 zu multiplizieren? Die 34mA sind sehr gut, da braucht man nichts zu verändern.
Man darf auch nicht vergessen, daß der Ruhestrom für modernen Röhren nicht unbedingt nach den alten Formeln berechnet werden sollte.
 
BF79 schrieb:
. Hast Du evtl. vergessen mit 0,5 - 0,7 zu multiplizieren? Die 34mA sind sehr gut, da braucht man nichts zu verändern.

Man darf auch nicht vergessen, daß der Ruhestrom für modernen Röhren nicht unbedingt nach den alten Formeln berechnet werden sollte.


0,5 - 0,7 multiplizieren??
alte Formeln???
 
Josh Frusciante schrieb:
Ich hab diesen Wiederstand in Kathodenleitung eingelötet. Um es genau zu sagen so einen Adapter von Tubetown gebastelt. Ich hoffe doch dass der 1Ohm-Wiederstand auch keine zu große Abweichung hat da er beim Nachmessen 1.3 Ohm anzeigte.
Ist aber auch so ein Standard-Digital-Messeisen.

Bei deinem Avatar-Amp ist die Einstellung ja dann heiss, wenn ich das richtig sehe oder?

Das kannste vergessen....nimm ein Amperemeter, schick 1A Strom durch (Strom messen, Netzteil oder Multimeter) und dann misste mit nem zweiten Multimeter die Spannung am Widerstand. Dann haste den genauen Wert, wobei ich glaube, dass das mit den 1 Ohm schon passen wird, wenn du dir die Übergangswiderstände der Strippen und die Ungenauigkeiten des DMMs überlegst...das sind bei 200 Ohm Endwert ja 0,5%, die du da messen willst, daher sollte man das immer über Strom/Spannung machen.

Und ja, der Amp wird sehr heiß gefahren... 17W Verlustleistung pro Röhre in Ruhe (Pa + Pg2), erlaubt sind Pa=17,5W

wary schrieb:
gematchte Röhrenpärchen sollte man grundsätzlich verwenden.

Dazu sag ich mal "falsch"... kommt auf den Amp an, manche brauchens nicht :)

Bierschinken schrieb:
OneStone meint dass die Röhren den Arbeitspunkt passend auf den Amp haben sollen, da du den BIAS ja nicht einstellen kannst.

Jep, genau, ist einfacher zum Auswechseln (alte raus, neue lizenzierte rein und fertig), aber man ist eben an Original-Ersatzteile gebunden => teuer.

Bierschinken schrieb:
Das ist beides genau das selbe, lediglich der Nutzen ist ein anderer.
"Matching" bedeutet lediglich dass man die Röhren checkt um so 2 mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Arbeitspunkt verwenden zu können.

Hast du einen Amp mit BIAS-Poti kannst du dort den Arbeitspunkt der beiden Röhren einstellen.

Hast du aber kein BIAS-Poti so musst du 2 Röhren kaufen die den richtigen Arbeitspunkt haben. (Da dürften Firmen wie Mesa kräftig dran verdienen)

Normalerweise werden Röhren nur auf gleichen Ruhearbeitspunkt gematcht. Das bringt aber nur insofern was, dass der Techniker den Ruhearbeitspunkt misst und sich freut, dass der bei allen 2 (oder 4) Röhren ziemlich gleich ist. Will man diese Dinger dann aber in einem anderen Arbeitspunkt betreiben, zeigen sich oft schon Differenzen zwischen den einzelnen Röhren des Paares oder Quartettes. Richtig sinnvoll ist nur das Matchen nach mehreren Punkten bzw gleich der ganzen Kennlinie, bringt aber im Instrumentenbereich eher nix, da man da ja einen gewissen Klirrfaktor haben will und das daher auch nicht unbedingt stört.
Das andere ist das Matchen auf einen gewissen Ruhestrom bei einer bestimmten -Ug (BIAS), UND eben die Gleichheit der Röhren, das macht MESA. Das heißt, wenn ich einen Satz Röhren von MESA in einen MESA stecke, dann passt der Ruhestrom, weil da die Röhren passend zum BIAS ausgesucht wurden und nicht, wie normalerweise, andersrum.

Und verdienen tun die sicher daran...nur nicht mit mir (jeder MESA, den ich einmal besitzen SOLLTE, wird da ein bzw. vier BIAS-Potis bekommen...)

Bierschinken schrieb:
So einfach ist die Sache nicht. Die EH´s haben in sich eine weite Streuung, deshalb sollten sie gematcht werden.
Du solltest hingehen und den Anodenstrom messen und dann gehst du hin und kaufst ein Röhrenpaar dass diesen Anodenstrom benötigt.
Sag dem Dirk von tube-Town einfach was du für einen Amp hast oder welche Anodenspannung anliegt und er kann dir ein passendes Paar Röhren geben.

Das mit der Streuung muss ich dementieren. Ich habe EHs hier, 6 Stück, nicht gematcht oder so. Die machen alle nach dem Einbrennen (!!! wichtig !!!) Stromunterschiede von max. 2mA! Man muss die Röhren nur einbrennen, dann haut das hin, man braucht halt die Ausrüstung dazu. Das macht MESA wahrscheinlich auch, allerdings ist eben nicht sichergestellt, wenn man da jetzt Sovtek oder EH reinsteckt, dass die das selbe BIAS brauchen wie das, das MESA vorgesehen hat...

Am Ende noch ein Bild:
schaltung_1.jpg

6 Röhren, daher 6x BIAS einstellen und auch 6 Messpunkte (Kathodenwiderstände). Es geht...is nur ein ziemlicher Aufwand...

Edit:
BF79 schrieb:
Anodenstrom und Kathodenstrom unterscheiden sich nur um ein paar mA die über die Screens abgehen. Das kann man in dem Fall vernachlässigen: 56mA pro EL34 bei 443V wird nicht lange halten, das ist in jedem Fall zu hoch. Hast Du evtl. vergessen mit 0,5 - 0,7 zu multiplizieren? Die 34mA sind sehr gut, da braucht man nichts zu verändern.

Ich habe nur geschrieben, dass der GRENZWERT die besagten 56mA wären. Damit war gemeint, dass das der Punkt ist, bei dem die Verlustleistungshyperbel angekratzt wird. Dass man dahin nicht einstellen sollte, das ist mir auch klar, ich hab ja auch geschrieben, dass 30-40mA OK sind.
Wie kommst du auf den Faktor 0,5-0,7?

BF79 schrieb:
Man darf auch nicht vergessen, daß der Ruhestrom für modernen Röhren nicht unbedingt nach den alten Formeln berechnet werden sollte.
Die EL34 ist wie die 6L6 steinalt...und die Physik ändert sich nicht, die Formeln gelten genauso wie vor 60 Jahren.
 
Josh Frusciante schrieb:
0,5 - 0,7 multiplizieren??
alte Formeln???
Eine Formel für den Ruhestrom lautet PD/V * Faktor X mit PD = Leistung der Röhre, V = Anodenspannung und Faktor X etwa zwischen 0,5 und 0,7.
Ich hab's zwar nur im Kopf überschlagen, aber 56mA ist zu viel. Und das die Röhren heute nicht mehr so gebaut werden wie früher ist ein Fakt. Selbst wenn man mal irgendwann die selbe Fertigungsgüte hinbekommt, dann werden immer noch andere Materialien als früher verwendet. Einfach deswegen, weil die Rohstoffe knapp geworden sind.

Achja, One Stone: sieht super aus dein Amp! :)
 
Ähm was ist wenn man in Mathe und Physik ne totale Niete ist?
Vielleicht doch besser bei Transen oder Hybridamps bleiben:D
 
ne, einfach lernen, so schwer isses ned, du musst ja keinen neuen amp bauen, sondern nur deine Endröhren einmessen können, das is ja relativ einfach :)

@BF79: Woher hast du denn die Faustformel? Ich kenn die nicht, und ich würde sagen, dass das auch nicht immer zutrifft, wenn man den Amp nicht kennt...
 
Na ja, die Formel findet man in der Literatur und in den einschlägigen Seiten und Anleitungen im Internet sicherlich auch. Wo sonst...
Ich dachte Du hast versehentlich Anodenverlustleistung / Anodenspannung genommen (das wäre dann für Class A). Für A/B braucht man halt noch den Faktor 0,5 für den Minimalwert und 0,7 für den Maximalwert. Für die in Gitarrenamps gebräuchlichen Schaltungen (max. ~600V) funktioniert die Formel. Wobei man sicher einen Exoten entwerfen kann, der mit anderen Werten läuft.
 
eben, in AB geht die Formel, für B ist es zu viel und für A isses zu wenig Strom :)
Aber die Formel ist okay :)
MfG OneStone
 
Ich schätze mal wenn OneStone so einen Amp zusammenzimmert dann wird er schon wissen wie das mit dem Ruhestrom läuft. Wie er ja schon sagte , war die Angabe ein Maximalwert und nicht der Eingestellte.


Und wie ging das jetzt mit den alten und neuen Formeln?
 
Josh Frusciante schrieb:
Und wie ging das jetzt mit den alten und neuen Formeln?
Manche Empfehlungen aus den alten Dokumentationen etc. sollte man mit Vorsicht geniessen. Die Datenblätter für Röhren sind heute z.B. eher Wunschwerte als harte Fakten. Aber irgendwo führt das jetzt langsam zu weit.
 
Man kann einfach die Herstellerangaben nehmen und dann passt das schon...
Dass die Röhren teilweise schlechter sind, das stimmt, aber wenn man sie vor dem Einbau in den Amp behandelt ("einbrennt"), dann sind die super und driften auch nicht mehr...aber das führt wirklich zu weit...
 
hi
jo hab heute meinem engl auch neue endstufenröhren verpasst
hab dazu son adapter mit nem 1,5 ohm widerstand gebaut (siehe anhang)
ging bei mir relativ gut über die bühne
muss aber dazu sagen das ich auch ahnung hatte was ich mache
aber andere frage was ist einbrennen
ich weiß nur das man den ruhestrom nach ein paar stunden spielzeit nocheinmal einstellen sollte
 

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Wie ist das denn eigentlich bei diesen kleineren 15 Watt Röhrenamps wie z.B. dem Laney LC 15 R? Müssen dort auch dei Röhren eingemessen werden?
 

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