Je mehr ich darüber nachdenke um so unsicherer bin ich mir inwiefern solche Vergleiche überhaupt zielführend sind. Bzw. in welchem Ausmaß diese betrieben werden müssten.
Es gibt ja Modellingsamps die einfach einige voreingestellte Amps an Board haben die evtl. an bekannte Verstärker angelehnt sind aber halt auch nicht klar als "digitaler Nachbau" deklariert sind, also jetzt nicht gezielt einen bestimmten Verstärker kopieren.
Da ist dann die Frage mit was vergleicht man den? Bei denen wo spezielle Amptypen klar definiert sind muss dann in allen Zuständen ein gleichwertiges Ergebnis im Vergleich zum Original kommen?
Ich finde es irgendwie recht mühselig.
Ich persönlich kann immer nur von mir ausgehen. Ich versuche für mich daheim etwas Spass zu haben,nicht mehr nicht weniger. Und wenn es der Platz dann zulässt ist es mir völlig wurscht ob da 2, 4 oder 10 Verstärker samt Box herumstehen.
Transportieren muss ich die nicht wenn ich in keiner Band bin und schick aussehen tuts auch. Also wen juckt es wenn da ne halbe Tonne Equipment vor sich hinoxidiert.
Dafür kann/könnte ich bei jedem Amp mit seinen "speziellem" Grundsound etwas experimentieren indem ich einfach an den kleinen Potis drehe.
Dabei ist mir auch klar das es für außenstehende völlig bescheuert wäre, da es für sie eh alles gleich klingt. Ob ich nun Master of Puppets über mein George Dennis,oder einen JCM800 oder nen Fender mit Pedal davor spielen würde ist völlig Latte..wer das Lied kennt erkennt das Lied daran was gespielt wird
und nicht weil es über einen bestimmten Verstärker läuft.
Das ist eben ein recht individuelle Sache.
aber genau da sehe ich das Problem. Unsere Erwartungshaltung ist vielleicht nicht ganz richtig. Wir akzeptieren, dass Röhrenamps ausgefahren werden müssen um gut zu klingen. So haben wir es über Jahrzehnte "gelernt".
Naja...gelernt habe ich das nicht. Ja klar macht es mehr Spass wenn es etwas lauter zugeht, aber jeder Amp mit einem brauchbaren MV (egal ob Röhre oder sonst was) kann auch leise/leiser gespielt werden. Außer man braucht die berühmte Endstufenzerre von der immer wieder geschwärmt wird.
Also ich bin mit meinen beiden Röhrenamps auch bei Zimmerlautstärke zufrieden (100W und 5W) Das ich die ausfahren muss wäre mir ehrlich gesagt neu, ich möchte den 100W Amp auch garnicht bis an seine Grenze bringen, so schnell kann ich garnicht laufen wie ich vor den Nachbarn flüchten müsste.
Aber beim Modelling (Katana mit eingeschlossen) erwarten wir, dass es auch flüsterleise geil klingen muss. Schließlich werden sie ja zum teil so beworben.
Ich sage es mal so, wenn mir ein Hersteller etwas verspricht messe ich das Produkt natürlich anhand dessen was mir versprochen wurde.
Soll heißen: Wenn Hersteller XY sagt "mit meinem Amp habt ihr den ACDC Sound in Schlafzimmerlautstärke" und dann bringt es der Amp aber nicht rüber,einfach weil es so flüsterleise garnicht geht ist das in Sachen Marketing halt einfach ein Eigentor.
Haben hier nicht sogar auch schon manche geschrieben, dass sie den Katana eigentlich nicht sooo toll finden, aber im Bandkontext klingt er geil? Warum wohl?
Hmm, weiß nicht...lustigerweise haben wohl auch ebenso viele gesagt das der Amp daheim im stillen Kämmerlein gut ist, sie sich aber in der Band nicht durchsetzen könnten.
Es kommt wohl immer auf die Musikrichtung und die gewählten Einstellungen und die Mitmusiker an. Wenn es keinen 2. Gitarristen gibt ist es einfacher. Gibt es einen zweiten und beide sind nicht in der Lage ihren Sound auf einander abzustimmen oder banddienlich zu spielen kann es auch nach hinten losgehen.
Da nützt dann aber auch kein Luxusamp.
In der ganzen Diskussion sind einfach zu viele Variablen. Allein schon in dem Video vom Vergleich. Weiß jemand warum gerade der Friedman gewählt wurde und nicht ein Amp von einem Hersteller den auch Leute kennen die in Sachen Equipment nicht sonderlich bewandert sind?
Also so Nasenbären wie meine Wenigkeit, ich hab absolut keine Ahnung wie so ein Friedman klingen kann,hab also auch nicht die Möglichkeit zu erkennen " Moment, bei dem Vergleichstest wurde bei dem Röhrenamp ordentlich Potential verschenkt."
Daher sagte ich ja bereits, es ist eine WERBEAKTION. Man erkennt das sehr viel mit der neuen Technik geht, Boss hat es damit geschafft das sich über ihr Produkt unterhalten wird (hier jetzt schon 6 Seiten) und damit ist das Ziel erreicht.
Den Rest muss jeder für sich im Laden ausmachen. Ich für mein Teil würde es mal versuchen, aber ich denke das ich lieber zu einem eher klassisch aufgebautem Amp greife. (2+x Kanäle,EQ pro Kanal.MV und FX-Loop)
Weil ich mich freue wenn was neues ins Haus kommt, weil das Thema Transport mir wurscht ist, weil ich nicht 1200 Sounds in einer Kiste haben muss. Weil ich nicht unbedingt einen KH Ausgang, oder Line-In brauche.
Und weil ich keine Lust habe erst mit nem PC(oder gar dem Blödfon) an die Kiste ran zu gehen um irgendwelche Sachen zu sichern,kopieren oder einzustellen.
Andere finden das total geil, ich bekomme da ne Meise.
Da wäre mir dann auch Wurst wie gut der klingt wenn mir die Bedienung auf'n Sack geht. Ob das bei dem Katana der Fall wäre werde ich ja evtl. mal herausfinden.
Gruß Marcus