Rhodes ohne Stange

  • Ersteller lucjesuistonpere
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OK, ich glaub das Escapement lass ich erst mal so bei 7 cm, damit läßt es sich immerhin halbwegs dynamisch spielen. (Kann ich ja später immer noch verkleinern.)

Mit ein wenig Timbre- und EQ-Adjustment klingt der Sound über Kopfhörer bereits ziemlich Chick-like. Für das letzte Quentchen Druck muß allerdings selbstverständlich ein Amp her (über meinen KME 1122 klingts furchtbar).

Andi hatte mir ja den Fender Hotrod Deluxe empfohlen, der bestimmt geil klingt. Auf der entsprechenden Seite bei Musik Service steht aber eine Empfehlung für den hier --> http://www.musik-service.de/peavey-valveking-212-prx395753293de.aspx, der nochmal glatt 200 € billiger ist und angeblich genauso klingen soll. Hat den jemand von euch mal getestet? Kann ich da blind zuschlagen oder sollte ich erst das halbe Jahr warten, bis ich wieder in der Heimat bin und den Peavey und den Fender gegeneinander testen?
 
Andi hatte mir ja den Fender Hotrod Deluxe empfohlen, der bestimmt geil klingt. Auf der entsprechenden Seite bei Musik Service steht aber eine Empfehlung für den hier --> http://www.musik-service.de/peavey-valveking-212-prx395753293de.aspx, der nochmal glatt 200 € billiger ist und angeblich genauso klingen soll. Hat den jemand von euch mal getestet? Kann ich da blind zuschlagen oder sollte ich erst das halbe Jahr warten, bis ich wieder in der Heimat bin und den Peavey und den Fender gegeneinander testen?
Würd ich auf keinen Fall blind zuschlagen. Ich vermute auch mal, dass es für deinen Einsatzzweck wesentlich bessere Alternativen gibt. Das Konzept vom Valveking ist eher "möglichst billiger Allroundröhrenamp, der auch für Metal genug Verzerrung hat"

Der Peavey Classic 30 wär denk ich mal eine viel bessere Alternative.

Ich würde aber so oder so keinen Blindkauf riskieren...könnte mir gut vorstellen, dass manche Gitarrenamps trotz guten Clean/angezerrtem Sound für den Rhodesgebrauch einfach nicht passen.
 
Taub kaufen würde ich auch nicht. Das Rhodes ist gain-mäßig recht speziell - heißt, was für Gitarristen "leicht angezerrt ist", kommt mit Rhodes als Matsch raus.
Peavey Classic soll auch recht gut sein, ich kenn den aber nur vom Sehen.
 
OK, gutes Argument. Wie teste ich denn Amps auf ihre Rhodes-Tauglichkeit? Ich kann den Kasten schließlich nicht mit in den Laden schleppen. ;) Funktioniert das, ein wenig Gespiele aufzunehmen und dann über den MP3-Player auf dem Amp laufen zu lassen? Oder macht das pegelmäßig Müll?
 
Keine Ahnung. Ich würde versuchen, die Amps irgendwie auszuleihen, wenn sich das machen lässt.
 
Als Verstärker für Rhodes eignet sich wohl tatsächlich am besten ein Twin Reverb oder zumindest ein Röhrenamp sehr ähnlicher Bauart mit wirklich sehr gutem Clean Sound. Viele aktuelle Gitarrenverstärker sind aber eher nicht so ausgelegt, verzerren von vornherein zu sehr oder machen auch zu viel Intermodulation, was bei Akkorden schrecklich klingt. Ich hatte jedenfalls damals einige ausprobiert (in Läden, die ein Rhodes hatten), die meisten waren aber enttäuschend. Von Leistungen unter 50W ist übrigens abzuraten, ein Rhodes braucht wirklich reichlich Headroom. Transistorverstärker kriegt man damit sehr schnell zum Klippen.
Roland Jazz Chorus 120 hatte ich vorher, habe ihn aber bald wieder verkauft, weil mich das enorme Rauschen genervt hat (sie mögen vielleicht heute besser sein), außerdem mag ich gar keinen Chorus, was mir aber erst klar wurde, als ich ihn hatte. :) Auch ist die eingebaute Diodenverzerrung kein Ersatz für Röhren, und die sind für light as a feather wohl unabdingbar ...

Grüße,
Rolf
 
Hey Leute!

Ich habe bei mir hier meinen Jazz-Chorus 160 stehen. Seit ein paar Tagen ist aber nun auch ein Twin Reverb in meinem Besitz. Deshalb kann ich ja mal eben zu beiden Amps meine Meinung äußern:

JC: Der Jazz-Chorus ist ein Transistor. Somit fehlen ihm schonmal die Eier. Das ganze wollte ich Lösen, indem ich einen H&K Crunchmaster davor hänge. Hat auch ganz gut geklappt, jedoch funktioniert das dynamische Spiel nicht mehr richtig, d.h. ich kann leise spielen...aber sobald ich etwas stärker spiele, komprimiert die Röhre sofort und es knallt total in der Box. Dazwischen gibt es eigentlich nix....und das ist sehr schade. Der JC bleibt clean...die interne Distortion kann man mal ganz vergessen. Klingt absolut scheiße. Zum Rauschverhalten kann ich nur sagen, dass mich das nicht weiter stört...rauschen ist vintage :) Der Chorus ist natürlich sehr breit bei 4x10" Speakern und da ich den JC für einen guten Preis bekommen hab, werd ich den behalten...zumal der Gewichtsmäßig einen riesen Vorteil gegenüber dem Twin Reverb hat...apropos:

Twin Reverb: Sehr geiles Teil. Leider sind bei mir nicht mehr die Original Jensen, JBL oder EV - Speaker drin. Diese wurden wohl damals durch 2x12" Celestions ersetzt. Die klingen sehr mittig und da ich keine Erfahrung mit anderen Speakern habe, kann ich mich zu diesen auch nicht äußern. Durch die Vollröhre hat man natürlich einen sehr warmen Klang und man kann auch dynamisch ne Menge machen. Wenn man den EQ erstma richtig eingestellt hat, will man gar nicht mehr aufhören zu spielen. Wie gesagt: Sehr schönes Gerät. Der eingebaute Reverb ist natürlich erstklassik und auch das Vibrato ist nicht von schlechten Eltern. Jedoch "pumpt" das Vibrato in meinen Speakern...das muss ich noch machen lassen. Der Twin Reverb ist ein Clean Amp. Du kannst ihn in hohen Lautstärken (und das Teil ist wirklich unglaublich laut) fahren und es zerrt nix. Spaßeshalber habe ich mal den Master auf 10 gezogen und somit die Endstufe übersteuert um einen Zerreffekt hinzubekommen....vergiss es. Klingt ebenfalls ziemlich daneben. Ein riesen Nachteil des Twin Reverbs ist sein Gewicht. 45kg sind nicht mal eben in den 4. Stock zu tragen. Was will man aber anderes erwarten? 2x12" und 130 Vollröhrenwatt.

Fazit: Beide Amps haben was für sich und ihre Vor- und Nachteile. Ich bereue nicht, beide gekauft zu haben. Dennoch werde ich mich demnächst mit meinem Rhodes ins Musikhaus begeben um dort den Hotrod mal auszuprobieren...den hat mit andi auch empfohlen und Jens sagt ebenfalls, dass dieser eine gute (und vor allem leichtere) Alternative sei. Der Deville hat zwar nur 60Watt.....sollte aber locker ausreichen!


Grüße,
Christian
 
Wenn du kein Cleanmonster brauchst, tun es die 60W auf jeden Fall, zumal ja ein bisschen Dampf drauf muss, dass es gut klingt. Für größere Sachen kommt eben ein Mikro davor und gut. Eigentlich reicht mir sogar mein kleiner, nur kommt da die Zerre eben sehr früh. Man kann allerdings durch entsprechende Bestückung und Ruhestromeinstellung beim Röhrenwechsel auch ein wenig Einfluss aufs Zerrverhalten nehmen.

EDIT: Achja, zum Thema "Transistor, somit fehlen schonmal die Eier" - es ist ja bekannt, nach welchem Prinzip der Suitcase-Ämp aufgebaut ist, oder? :)
 
Jaja, andi. Ich weiß. Aber beim JC fehlt nunmal die Wärme. Das suitcase klingt schon geil...der JC auch auf seine Art :)
 
Ich lasse eben keine Gelegenheit aus.

Was mir gerade einfällt: Luc, wie gehts deiner Karre? Spielt sie wieder richtig? (Um mal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen...:D)
 
@luc,

wenn du wieder hier bist: Ich kann einen Fender Twin mein eigen nennen :) Ok, noch ist es der von meinem Papa, aber ich denke, da lässt sich was machen, dass ich dann mal vorbei komme mit dem Dingen.

Gruß
 
@toeti: glückwunsch zum Twin :)

Ich hab ja nun auch endlich einen. Allerdings ist mir der zum "mal eben rumbringen" zu schwer :D
 
@andi85:
Über Kopfhörer ist es momentan schon sehr spielbar, hat aber noch ein paar Wehwehchen. Momentan ärgere ich mich mit ein paar Bassnoten rum, denen der Vorbesitzer aus irgendwelchen Gründen gleich zwei Federn unter der Escapement-Schraube verpaßt hat, weswegen ich jene nicht runtergeschraubt bekomme. Da mir noch der Schraubenschlüssel fehlt, um die Tonebars ganz rauszunehmen und dann eine der Federn, muß ich die Woche erst mal wieder zum Baumarkt.

Darüberhinaus nervt mich das kleine f, das irgendwie ein unangenehmes Tine-Nebengeräusch im Ton trägt. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, woran's liegt. Kann mal eine Aufnahme machen.

Was mich im ganzen noch stört, ist der Klang bei leichtem Anschlag. Bei hartem klingt das Teil schon sehr funkig und fett, aber bei softem Anschlag zu ungleichmäßig und schwer nuancierbar. Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, das Escapement insgesamt noch einen mm herunterzusetzen, um mehr Dynamik herauszukitzeln. Ich hab da auch noch nicht ganz die ideale EQ-Einstellung gefunden: bei aufgedrehten Mitten klingts zwar bei hartem Anschlag schön fett, aber bei softem zu dünn und glockig. Dreh ich die Mitten zurück, kommts nicht ausm Quark. Hab allerdings momentan auch nur n 3-Band-EQ.

Mit Amp sieht wahrscheinlich vieles noch mal anders aus, aber mein Portemonaie spielt da momentan noch nicht so ganz mit. Ich überlege mir daher, zumindest übergangweise erst mal auf einen Amp zu verzichten und statt dessen einen Preamp zu kaufen, damit der Sound über meinen KME-Monitor erträglich ist.

So weit von der Schraubenzieher-Front. :D

@toeti:
Cool! :) Wenn ich wieder zurück in Deutschland bin, meld ich mich auf jeden Fall mal.
 
Es ist schwer, das Ding über Monitore und vor allem Kopfhörer gut klingen zu lassen, ich weiß :)
 
Die Klang/Volumenregelung ist recht niederohmig ausgelegt und bedämpft das Resonanzverhalten der Tonabnehmer. Man kann aber die ganze Regulage entfernen und direkt an den Amp gehen. Das bringt einen satten Gewinn an Höhen (ist natürlich alles Geschmackssache ...). Man muss sich dann jedenfalls nicht entscheiden, an welcher Klangregelung man nun eigentlich rumfummeln soll, am Rhodes oder am Amp. Auch geräuschspannungsabstandsmäßig ist das natürlich die bessere Lösung.

Rolf
 
So, ich hab mal ein paar Demos aufgenommen, wie mein Moped mittlerweile klingt. Ist schon um einiges besser als vorher! Alle Aufnahmen sind mit Bass Boost auf Hälfte und ohne EQ aufgenommen, von allen Einstellungen die ich probiert hab, immer noch die beste. Signalweg: aus der Front per Klinke in mein Yamaha MG 10-2 und von da aus per Cinch in die Terratec Phase 26 USB über Samplitude im ASIO-Mode.

http://fatalerror.fa.ohost.de/stuff/stockholm_intro.wma
http://fatalerror.fa.ohost.de/stuff/fiesta_refrain.wma

Und hier eine Aufnahme von der mies klingenden Tine, die ich im letzten Post beschrieben habe. Zuerst hört man das g, das völlig normal klingt, dann das f, das diesen komischen metallischen Beiklang hat. Ähnlich ist es mit dem kleinen e und in Ansätzen mit dem großen A. Die Tines sehen alle völlig normal aus und ich weiß nicht, woher dieses Nebengeräusch kommt.

http://fatalerror.fa.ohost.de/stuff/bekloppte_tine.wma

edit: ach shit, leider hört mans auf der Aufnhame kaum, ist zu leise und wann man sie laut genug stellt, dann rauschts. Komisch. Wenn ich mit dem Kopfhörer aus dem Mischer gehe ist das nicht so, vielleicht ist der Cinch-Ausgang pampe.

@andi:
Es ist schwer, das Ding über Monitore und vor allem Kopfhörer gut klingen zu lassen, ich weiß
Naja, über Kopfhörer klingt es ja OK. Über Monitor hingegen muffig und lasch. Muß aber am Monitor liegen, ich hab spaßeshalber mal ein paar Rhodes-MP3s aus dem Internet abgespielt (auch FantomXRs Demos von seinem ART Preamp) und die klangen alle so.

Was mir generell noch fehlt, ist diese Balance zwischen weichem und wohldefiniertem Sound, die gute Jazz-Aufnahmen (vor allem Corea und RTF!) auszeichnet: bei mir ist es je nach EQ entweder zu glockig oder zu muffig oder gar beides. Gerade die hohen Töne neigen zum Glöckchen und die tiefen zum Mulm. Die EQ-Einstellung hab ich noch nicht gefunden, die beide gleichermaßen soft-druckvoll macht.

(Gutes Beispiel für was ich meine gibts z.B. hier:
Ist auch n Mark Zwo, hat der holländische Rhodes-Guru Rob Coobs aufgenommen. Signalweg: Harp --> Preamp --> Delta 1010 Soundkarte --> Wavelab, mit EQ, Kompressor und Effekten bearbeitet)
 
Hallo@lucjesuistonpere .-)

Wenn Du das Escapement verringerst ändert sich auch die Striking line, da sich der Hammer ja auf einer Kreisbahn befindet... Dies hat viel mehr Auswirkung auf das Dynamikverhalten als das Escapement. Hier änderst Du ja quasi nur den Abstand zum Tine... Der Hammer bewegt sich aber das letzte Stück von selber (eigenes Gewicht + Gleitfähigkeit des Pedestals), und wie gut er das tut hängt von so vielen Faktoren ab (Tastaturvariante, wie abgenudelt sind die Pedestalfilze, Verschmutzung, wurde evtl. mal mit Talkumpuder (BÖSE!) hantiert etc....Und dies kann dann auch von Taste zu Taste unterschiedlich sein). Das ist also alles viel zu ungenau / ungleichmäßig.

Übrigens: Die doppelten Federn unter manchen Tonebar-,Schrauben sind schon ab Werk... Stichwort: 'Kreisschwinger' bei tiefen Tines....

'Metallischer Tine-Ton': Hier gibts einige Möglichkeiten: Ist das betreffende Hammergummi mal ersetzt worden? Die Härtegrade unterscheiden sich je nach Hersteller / Baujahr leicht, mal abgesehen von Beimischungen, die das 'Knautschverhalten' und damit auch den Anschlagsklang ändern... Ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Wie lang ist das Tine VOR der Stimmfeder (also das Stück Tine, das vorne aus der Stimmfeder noch rausguckt)? Dieses entwickelt nämlich ein gewisses 'Eigenleben', je länger es ist, desto mehr 'Pingel-Klingel'-Anteil hat der Ton im Anschlag. Dann gibt es noch das Problem, das es verschiedene Versionen Tines gibt (erkennbar am langen/kurzen Konus), die auch unterschiedlich klingen (bei gleicher Justage)....

So, genug geplauert, jetzt geht an die Arbeit...

Jenzz .-)
 
Danke, Jens! :)

Die Stimmfeder ist relativ weit vorne, also werd ich mir mal den Hammertip anschauen.

Zu der Striking Line: ah, interessant. Verändert die denn eigentlich nur den Klang (in seiner dynamischen Beschaffenheit) oder auch jene Mindestanschlagsstärke, die ich überhaupt zum Erzeugen eines Tons brauche?

Mir ist übrigens aufgefallen, daß die Mindestanschlagstärke - ähnlich wie bei meinem ollen Upright - bei gedrücktem Pedal völlig in Ordnung, aber bei losgelassenem Pedal noch zu hoch ist. Läßt sich da vielleicht an den Dämpfern irgendwas einstellen, um die runter zu bekommen?
 
@luc: mal ganz nebenbei bemerkt: Sehr schön gespielt, deine Hörbeispiele! :great: Hast du dir deine Voicings von La Fiesta selbst zurechtgelegt oder nach einer Noten-Vorlage gespielt? Gruß Daniel
 
Aloha .-)

Die Mindestanschlagstärke ändert sich dadurch natürlich nicht, aber für die Dynamikentwicklung ist Striking Line essentiell...

Das ist normal so, wegen der einfach Mechanik... Wenn Du das Pedal trittst fehlt der Zug der Dämpfer (da entlastet) am 'Hammer-Ende', darum geht die Taste dann leichter. Bei den steifen Dämpferarmen im Bass gehts dann plötzlich auch ganz leicht (ist ja normal dann NOCH schwerer...).

Jenzz .-)
 

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