Dazu würde ich gerne Stellung beziehen:
a.) Sicherlich bringt es niemandem etwas hier zu sagen "Gitarrist a ist besser als Gitarrist b", denoch ist ein Forum da um eben auch Kontrovers zu diskutieren. Darin liegt ja auch ein Teil vom Reiz einer Diskussion. Ich bin mir bewusst, das ich in einer Sub-Kategorie die nur den Chilis gilt, dort auch viele Fans dieser Bands antreffe, bzw. eine vielleicht andere Auffassung vertrete als solche. Wobei ich klarstellen möchte das ich auch ein großer Fan (sieht man ja an meinem Nick denke ich) bin.
b.) Ist eine konkrete Aussage in diese Richtung hier nicht gefallen, da magst du recht haben, denoch wurde in den letzen Tagen viel über John/Josh verloren, weil dort eine Veränderung in der Band stattfand, was teilweiße auch als Änderung des Sounds manifestiert wurde ("nur Bassanfänge, keine prägnanten Gitarrenriffs."). Bedingt vertrete ich diese Auffassung auch selber (siehe ältere Posts von mir).
c.) Stimme ich euch beiden zu 100% zu, was den Trend zum "Shredding-Sport" angeht. DAS hat nichts mehr mit Musik sondern mit Sport zutun, sei es auf der Gitarre oder sinnloses DB-geklopfe auf dem Schlagzeug. Denoch habe ich "Shredding" auch nicht als "technische Perfektion" stilisiert, sondern habt ihr das aus meiner Aussage herrausinterpretiert. Sicherlich mag das technisch eine famose Leistung darstellen alá "Paul Gilbert" (Den hab ich schon mehrmals Live gesehen, ging mir nach 'ner viertel Stunde auf den Keks! Eben wegen dem sinnlosen Griffbrettmarathon), denoch ist es weder songdienlich, noch passt es (meistens) gut in ein Bandgefüge.
d.) Das Jimi Hendrix wohl auch nicht DER (technische) Übergitarrist war, für den er gemacht wurde, wissen die meisten. Denoch muss man ihm zugute halten dass er die Hardware z.B. soundtechnisch Revolutioniert hat (Marshall Amps, Fuzz etc.). Er ist eine Ikone aufgrund seines Lebensstils, seiner Lebenszeit und bedingt aufgrund seines "neuen" Gitarrenspiels.
e.). Hat Peegee im Bezug auf Johns Livequalitäten nicht ganz unrecht, sicherlich klingen viele Jams von John extrem holzig! Denoch bringt er es eben sehr charismatisch und unglaublich Leidenschaftlich rüber, mag sein es sei gewollt (Ich möchte mal verschiedene Blickwinkel betrachten) und er spielt mit Absicht das Minimalistische, mag sein er befindet sich im Rahmen seiner Möglichkeiten. Für mich war es früher, als ich noch jünger war, oft ein Rätsel wie jemand auf solche geile Licks wie Under the Bridge, Cant stop, My lovely man, Snow etc. kommen kann, aber Live teilweise etwas unsauber spielt (Es gibt genügend Liveaufnahmen von Under the Bridge z.B. bei denen John am Anfang strauchelt) .
Abschließend möchte ich sagen, dass ihr recht habt, wenn ihr sagt, Musik ist kein Sport! Absolut. Zudem will ich auch nicht die Diskussion über Können etc. hochschaukeln. Unterm Strich zählen geile Songs, die es zu hauf gibt. Wen juckts da im Endeffekt ob jemand dafür ein guter, sehr guter oder ausergewöhnlicher Gitarrist ist. Denoch fällt es mir oft auf, das ein John Frusciante (m.m.n.) überbewertet ist, spieltechnisch, nicht von seinen Kompositionen, die find ich grandios.
Doch da wären wir eben bei der nächsten Frage, wie definiert man einen genialen Gitarrist? Nur nach den Fähigkeiten, nach geschriebenen Songs (Harmonieren etc.). Das ist eben Meinungsfreiheit, die jeder anders Betrachtet.
Gruß,
Soultosqueeze