Sportsfreund schrieb:
Findest Du es nicht ein bischen blöd mein schönes Argument mit den Doors so zu zerpflücken?
Doch! Aber macht Spaß!
Sportsfreund schrieb:
Na da bin ich ja mal so richtig gespannt...
Bitte schön:
Dann erklär ich dir jetzt noch einmal genauer den Unterschied zwischen Californication und By The Way anhand zweier hochkomplexer mathematischer Gleichungen:
Californication = Spitzenscheibe
By The Way = Miese Scheibe ( im Durchschnitt )
Okay, Spaß beiseite.
Du sagst selbst, dass dir Californication besser gefällt; kannst es aber nicht festmachen, warum.
Ich denke, die Sache ist recht einfach. Die Songs auf der Californication sind (zum Großteil) schlichtweg besser. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass der schlechteste Song auf Californication immer noch besser ist, als der beste Song auf der By The Way. ( Hierbei lasse ich Porcelain *extremwürg* und den Song By The Way *killertrack* mal außen vor). Dies ist eine etwas übertriebene Darstellung, aber kommt dem Kern der Sache doch recht nahe. Auch wenn Californication extrem erfolgreich war, so sind die Songs doch immer noch höchst eigenständig, triefen nur so vor Atmo und sind auch noch musikalisch relativ komplex. In jedem Song kann man drei Spitzenmusikern bei der Arbeit zuhören. Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass gute Musik auch zwingend musikalisch hochwertig sein muss. Doch hier kommen ein klasse Songwriting und großes Können zusammen und heraus kam ein geniales Album.
Ganz anders auf der By The Way. Du sagst, dass hier Frusciante hauptsächlich für das Songwriting verantwortlich ist. ( Der übrigens selbst in einem MTV - Interview gesagt hat, dass er und Anthony bei den Aufnahmen fast ausschließlich die Beatles gehört hätten und sich ganz bewusst davon beeinflussen ließen. *wiekannmannur-kopfschüttel* ) Nun wird mir auch klar, warum die Rhythmustruppe oftmals so lust- und einfallslos klingt. Die hatten wohl keinen Bock auf beatleskes Geschnulze, oder waren dadurch extrem eingeengt. Wie sonst lässt es sich erklären, dass eine der besten Bass/Drums- Kombinationen ever derart schwächeln kann.
Ein Großteil der Songs auf der By The Way ist musikalisches Mittelmaß. Oftmals fehlen ganz einfach die treibenden, kraftvollen, aber trotzdem coolen Drumbeats vom Chad. Ich finde die Schlagzeugbeats in vielen Songs einfach langweilig. Dazu hätte es keinen Chad Smith erfordert. Der Hans-Gerd von umme Ecke hätte das auch spielen können. Für ¾ der Songs hätte man auch nicht den Guru of Groove am Bass dabei haben müssen. Bis einschließlich Californication war das Erkennungsmerkmal der Peppers (neben dem Gesang) Fleas Bass-Spiel. Auch wenn er mal einfache Licks gespielt hat, so war doch jeder einzelne Ton so angeschlagen, als ob es der wichtigste überhaupt wäre. Er hat immer die bestmögliche Variation gefunden ein Lick zu spielen. Davon ist auf By The Way nicht mehr viel bis gar nichts zu hören. Auch John´s Gitarrenspiel (das ich ansonsten sehr hoch schätze) enttäuscht mich zum Teil. In einigen Songs bekommen wir simples Lagerfeuerakkord-Geschrammel geboten, das langweiliger kaum sein kann. Obwohl ich ihm zugestehen muss, dass man zumindest ihn noch wiedererkennt. Insgesamt fehlen den Songs zum größten Teil die Genialität, die die Peppers auf den Vorgängeralben immer bewiesen haben.
Greetz vom Peter