Recording-Stammtisch

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Den Friesengeist kenne ich vom Urlaub her. Ab dem zweiten Gläschen klingt jeder Mix rund... :ugly:
 
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P. S.: Bei einer früheren Band hat der Keyboarder Absinth aus Süd-Ost-Europa bezogen. Der hatte 70 Umdrehungen.

Zahnarzttermin wg. Kariesvorsorge war nach Genuss obsolet. Das Zeug hat alles abgetötet!
 
Aus praktischer Erfahrung kenne ich Budget-Hardware. Als Zuschauer bekomme ich mit, was hier im Forum geschrieben wird, worüber Websites wie Amazona und Bonedo berichten oder gelegentlich worüber irgendein YouTuber erzählt. Gewissermaßen endet mein Horizont an den Grenzen des Thomann-Sortiments.

Nun weiß ich, dass es jenseits davon noch eine faszinierende Welt gibt, mit der ich vermutlich nie in Berührung kommen werde. So, wie Autoverrückte wissen, dass es jenseits von VW-BMW-Mercedes-Porsche-Ferrari noch Bugatti-Koenigsegg-Pagani gibt, auch wenn die meisten nie in die Nähe dieser Fahrzeuge kommen werden.

In ähnlicher Weise habe ich mitbekommen, dass es bei Mischpulten nicht mit DiGiCo, Midas, SSL, Yamaha Schluss ist, sondern dass es da noch die (mir) rätselhafte Welt von Lawo, Stage Tec und ähnlichen Herstellern gibt.

Meine Vorstellung, vielleicht falsch, ist, dass solche Pulte sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie mit großen Kanalanzahlen umgehen können und sich in ein komplexes System integrieren lassen. Ich frage mich – und euch – wie es mit der Audioqualität dieser Pulte aussieht. Vermutlich ist die sehr gut, aber wie verhält sie sich zur Oberklasse bei Audiointerfaces? Etwa Apogee, Focusrite Red, RME, Universal Audio? Gilt da "noch teurer und noch besser"?

Um im Bild mit den Autos zu bleiben, ich weiß, dass meine Fragen ein wenig an Autoquartett erinnern – wer hat den größten Hubraum? Aber deshalb werfe ich sie auf den Stammtisch und stelle sie nicht in einem ernsthaften Umfeld.
 
Zu Lawo kann ich was sagen. Für die Firma habe ich zwei Jahre gearbeitet. Die bauen Pulte und Kreuzschienen für Rundfunk und Fernsehen. Diese Komponenten gibt es mit Redundanz. Bei Havarie einer Komponente übernimmt die Redundanz idealer weise ohne Unterbrechung und ohne einen Knackser im Getriebe.

Zudem sind die Komponenten so konstruiert, dass ebenfalls ohne Knackser zum Beispiel von Studio A auf Studio B umgeschaltet werden kann. Wobei dann eine grosse Anzahl von Kanälen geschaltet werden.

Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sind ebenfalls Kriterien, die für die Kundschaft von Interesse sind. Die laufen oft 20 Jahre und mehr, teilweise 24 / 7. Und das über Jahre hinweg, gegebenenfalls nur mit einer Unterbrechung für den Service Zyklus.

Es gibt noch jede Menge andere technische Gimmicks, die der Normalsterbliche nicht benötigt. Anschluss für Kameras zum Beispiel. Die senden ihre Stellung und das Pult fährt an Hand der Positions - und Zoom - Daten Pan und Volume von zugeordneten Reglern mit.

Würde ich das im Detail ausführen, würde das ein ziemlich langer Aufsatz.

Was die Tonqualität angeht, da hatte Lawo tatsächlich lange Zeit einen ziemlichen Vorsprung. Die konnten schon 120 dB Dynamik als andere nur davon träumen konnten.

Unterdessen hat sich das relativiert. Jedes Mittelklassegerät kann das unterdessen. Das Rennen, was diese Werte angeht ist eigntlich auch beendet. Noch mehr Dynamik, noch weniger Rauschen, oder andere Werte, die früher ein Problem waren, sind unterdessen alle schon in einem Bereich angelangt, wo Verbesserungen auf dem Gebiet keinen echten Nutzen mehr bringen.
 
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@murmichel Stichwort LAWO... darunter fallen auch die Rundfunkpulte der 50er bis 70er Jahre, quasi kartellartig von Antec, Neumann, Siemens, Telefunken, TAB, etc vertrieben.
Die Spezifikationen standen im sogenannte Braunbuch und wer mitmischen wollte, musste diese erfüllen. Rundfunk war staatlich, ein Propagandamittel des „Kalten Krieges“ und Geld spielte keine Rolle. Man konnte bauen, was die Technik hergab - und das tat man auch... mit teils aberwitzigem Aufwand.

Mit Einführung der Digitaltechnik wurde das Analog-Equipment im grossen Stil entsorgt.
Das meiste dürfte im Altmetall gelandet sein, aber einige (clevere) Händler haben die Qualität der Module erkannt und sich palettenweise damit eingedeckt.
Daraus entstand später der „vintage Markt“, vor allem mit Mikrofon-Vorstufen, Kompressoren und EQs. Grosse Konsolen dürften kaum noch existieren (extrem schwer und unhandlich) und in Einzelteilen liess sich ein höherer Preis erzielen.

Kleinere 8-12 Kanal Siemens Pulte (zB) tauchen gelegentlich auf dem Gebrauchtmarkt auf.
Gewartet und einsatzfähig üblicherweise um 20k €.
Aktuell bezahlt man für eine rohe Baugruppe (Preamp, Kompressor, EQ) 300-500€.
Dazu kommen Gehäuse, Stromversorgung, ggf Phantomspannung (gab‘s damals nicht), Anpassung des Ausgangs an moderne Eingänge und natürlich der Austausch von Elkos.
Die Wartung der Dinger ist uU weniger trivial, als der schlichte Aufbau vermuten lässt.
Für ein entsprechendes Rack-Modul (Mikrofon-Preamp) zahlt man heute um 1k €.
 
Was @adrachin ausführlicher beschreibt, hatte ich hinter "sich in ein komplexes System integrieren lassen" vermutet.

@Telefunky ich weiß, dass es einen Vintage-Markt gibt. Anscheinend besonders um die Rundfunk-Preamps V72 und V76, weil die anscheinend auch in den Abbey Road-Studios verwendet wurden. Oder so ähnlich. Bei begehrten Vintage-Geräten gehe ich allerdings davon aus, dass sie nicht deshalb so begehrt sind, weil sie extrem neutral sind, sondern weil sie einen bekannten und geliebten Eigenklang haben.

So faszinierend ich die ganze Technik und ihre Historie finde, ich möchte meine Frage hier der Einfachheit halber auf den Klang beschränken. Wenn ich @adrachin richtig verstehe, tut sich da ab einer gewissen Preisklasse nichts mehr.
 
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Bei begehrten Vintage-Geräten gehe ich allerdings davon aus, dass sie nicht deshalb so begehrt sind, weil sie extrem neutral sind, sondern weil sie einen bekannten und geliebten Eigenklang haben.
Diese Geräte sind tatsächlich extrem „neutral“, maximale Klangtreue war das Thema der Entwicklungen.
Ein V676 Mic Preamp (Transistor) ist tatsächlich wie ein Vollverstärker aufgebaut: trafosymmetrischer Eingang, Vorstufe, schaltbares Filter, Treiber, Endstufe, Ausgangsübertrager.
Der Röhren-Vorläufer V76 (die direkte Vorlage) dürfte ein ähnliches Schema haben.
Interessant ist, dass beide Versionen praktisch identisch klingen (laut Auskunft von Leuten, die beide besitzen).

Ich habe nur den Vergleich V676a - Audient ID22. Bei Aufnahme einer Steelstring Gitarre höre ich praktisch keinen Unterschied. Da sind die Audient Vorstufen eindeutiger Preis/Leistungssieger.
Allerdings hat so ein Signal im Vergleich zu Stimme eine sehr eingeschränkte Dynamik und erreicht auch nur geringen Pegel. Unter quasi „Voll-Last“ könnte sich ein deutlich anderer Eindruck ergeben. Kann ich mangels Talent und 2 gleicher, geeigneter Mikrofone momentan leider nicht verfizieren.

Auffällig am V676 ist eine extrem gute Auflösung in den unteren Mitten, was subjektiv den Eindruck erzeugt, als hätte jemand am EQ gedreht.
Einfache Vorstufen (ich habe noch ein Alesis ioDock und ein iConnectAudio4+) bringen diesen Sound nicht zustande.

ps: den Abbey Road Einfluss halte ich für unwahrscheinlich - es war vermutlich eher die Vorstufen Technik Ende der 90er, die Leute zum Experimentieren getrieben hat.
 
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Das ist für mich soundmäßig eine Referenz, wo hier schon über Referenzen gesprochen wurde.
Ist irgendwie ein bissel Ironie des Schicksals, dass die Band mit ihrem besten Album an Bedeutung verloren hat.

Song ist für mich aber sehr vorne mit dabei. Drums schön organisch und die Gitarristen spielen sich nicht in den Vordergrund, sondern verzieren den Song.
Rhytmisch für eine Prog-Band auch sehr nice einen Grundgroove in Varianten durchzuspielen, statt wie so dreamtheaters sich iwas zusammen zu puzzeln.
 
We have been listening to your feedback for years, but significant changes need time
Hm.

But now the time has come to put our approach to license management at the center of our attention.

Aha.

It’s too early to announce details on the schedule or the new environment
So so.

Dann bin ich ja mal gespannt, nachdem sie immerhin nach eigener Aussage Jahre des Zuhörens gebraucht haben, um zu der Entscheidung zu kommen, wie lange es wohl dauert, die dann in die Tat umzusetzen.

Ich schätze nochmal ein paar Jahre....... :evil:

Original Steinberg Announcement zum eLicenser.
 
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Ich tippe mal auf den Zwang immer online sein zu müssen, wenn Cubase läuft...

Ist in deren Köpfen bestimmt eine total tolle Idee.
 
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Ich tippe mal auf den Zwang immer online sein zu müssen, wenn Cubase läuft...

Ist in deren Köpfen bestimmt eine total tolle Idee.
das war auch mein erster gedanke dazu, ein freund bin ich nicht gerade davon, da meine DAW offline ist, aber mal abwarten was kommt
vielleicht wechseln sie ja auf Ilok :LOL:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tippe mal auf den Zwang immer online sein zu müssen, wenn Cubase läuft...

Ist in deren Köpfen bestimmt eine total tolle Idee.
Dann wär ich wohl nach fast zwanzig Jahren gezwungen, mir was anderes zu suchen. Im homestudio kein Thema, aber fast die Hälfte meines Cubase-Ensatzes ist liverecording.
Und das dann abhängig davon, ob man stabiles Netz hat?
In Deutschland?
Gruslige Vorstellung.....
 
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Moin!


Und das dann abhängig davon, ob man stabiles Netz hat?
In Deutschland?
Gruslige Vorstellung.....

Auch so würde ich sowas nie machen, da kann immer was dazwischen kommen. Ich finde dieses Gebahren von den Firmen echt daneben.

Greets Wolle
 
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Interessant ...
MM_86_04_mark_king_1_large.jpg

Aus diesem Artikel:
http://www.muzines.co.uk/articles/mark-of-distinction/4805
 
Also meins ist es ja gar nicht, aber wenn sie das alles so aus Ableton abfährr, wie man es sieht, bin ich schon beeindruckt.



Banjo
 
Signalschwarz
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Politische und gesellschaftliche Themen bitte außerhalb des Musikerboards diskutieren
Hier mal mein Rack, hab´s für´s Studio gestern zusammengebaut und bin am Verkabeln :)
Gruß Alex

Rack1.png
Rack2.jpg
 
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aber wenn sie das alles so aus Ableton abfährr, wie man es sieht, bin ich schon beeindruckt.
Ich vermute, das der Gesang eigentlich als Playback läuft. Da werden vielleicht gleich wieder ein paar schreien, dass man das auch in "echt" hinbekommt und dass das eben gut gemacht ist. Ich finde auch das es gut gemacht ist. Und mir gefällt die Beleuchtung vom Keyboard.
 

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