Meinungsfreiheit wird gerne mal verwechselt mit "ich darf alles sagen". Dies ist aber selbst im öffentlichen Raum eingeschränkt durch Gesetze und kann in einem Forum weiter über Hausrecht eingeschränkt werden.
Wenn es gut läuft, dann schränkt das Hausrecht die Meinungsäusserung selbst nicht ein, gibt aber Grenzen vor WIE es gesagt werden darf.
Siehst du irgendeinen Unterschied in der "freien Meinungsäusserung" wenn da statt ...
ich sehe ihn, ... finde ihn aber nicht.
Für mich gibt es nur ganz wenig Fälle, in denen jemand für seine Äußerung belangt werden kann. Ein eindeutiger Mordaufruf z.B.
Ansonsten bin ich da recht schmerzfrei.
Gerade wenn es um Äußerungen geht, die keinen persönlichen Bezug haben.
Es gibt nicht viel, bei dem ich die USA als positives Beispiel nennen würde, aber beim Thema Meinungsfreiheit sind sie uns voraus.
Ich finde auch, dass man alles sagen können muss, mit den genannten Einschränkungen.
Wenn sich jemand dadurch PERSÖNLICH angeriffen fühlt, kann er entscheiden ob er dagegen Schritte einleiten möchte, steht jedem frei.
Aber die Unsitte, sich in Foren oder sonstwo als Sittenwächter zu verstehen und leute abzumahnen, finde ich persönlich albern.
Das führt dann dazu, dass immer häufiger Online Foren ganz gesperrt sind, oder die Kommentar Funktion in vorauseilendem Gehorsam de-aktiviert werden.
Es ist auch albern, dass Betreibern solcher Seiten der Prozess gemacht werden kann, nur weil irgendjemand Positionen postet die vielleicht u.U. ggebfalls eventuell strafrechtlich relevant sind. Ist nicht ok, finde ich.
Denn wenn man vor so etwas Angst haben muss, betreibt man lieber kein Board mehr oder lässt keine Kommentare zu - und das ist der Tod von Meinungsfreiheit.
Ich finde es im Allgemeinen sogar interessanter die Kommentare zu lesen - dabei lernt man mehr über den Zustand der Gesellschaft als sonst wo.
Die Artikel sind meist vorhersehbar und langweilig, die dort vertretenen Positionen sind oft banal und austauschbar. Wenn Politik lernen will, wie und wo sie falsch liegen ... dann lest Kommentare ;-)
Was wir brauchen ist also Meinungsäußerung ... minus Beschimpfung ... minus untergeschobenen Attributen ... minus Selbstdarstellung ... usw. ... ==> man nennt dies dann in der Regel "sachlich"
..
Für unseren Fall eine Mischung aus "Meinungsfreiheit" und "Hausrecht" ... = du darfst alles sagen, in einer dem Hausrecht entsprechenden Form ...
Gruß
Martin
Das Hausrecht lasse ich ja durchaus gelten, denn man bestätigt die Einhaltung ja mit der Registrierung. Das passt schon.
Allerdings ist es durch die bestehende Rechtslage durchaus nicht leicht für den Betreiber, abzugrenzen, was jetzt ok ist und was nicht. Zudem ist es aufwändig.
Wenn es dem Betreiber um den "Ton" an sich geht, dann hat er natürlich ein Interesse moderierend einzuwirken.
Wenn er jedoch eingreifen MUSS, um Konsequenzen für sich selbst zu verhindern, falls er nicht eingreift, DANN finde ich das bedenklich bzw. nicht i.O.
Denn dadurch wird die EInstellung gefördert, lieber gar kein Forum zu betreiben - nur weil man Angst haben muss, belangt zu werden, obwohl man selbst nichts gemacht hat.