poser99 schrieb:
beispiel:
b3= kleine terz
b5= verminderte quint
#2= übermäßige sekund
bb7= verminderte sept
8= reine oktave
6=große sext
das verstehe ich nicht...
diese schreibweise soll einen dem abstand zur urform und die intervall qualität anzeigen...
bitte erklärt mir das nochmal... ich verstehe es nicht...
Um das zu verstehen muss man sich vom reinen in Halbtönen bzw. Bünden Denken verabschieden. Westeuropäische Musik findet in 7-tönigen Skalen (z.B. Dur-Tonleiter) statt, dementsprechend gibts auch das Notensystem mit seinen Notennamen. Die Intervalle kommen aus genau diesem Gebiet: Die Größe des Intervalls geht zunächst mal nur nach dem Abstand der Noten
namen bzw. gleichbedeutend nach dem Abstand der Noten auf den Notenlinien. D.h. c nach d ist genauso wie e nach f eine Sekunde, f nach h ist eine (f g a h = 4 Töne) Quarte. Getrennt davon bestimmt man die Qualität des Intervalles nach den enthaltenen Halbtönen, so dass sich c - d als
große Sekunde und e - f als
kleine Sekunde ergibt. f - h ist eine übermäßige Quarte.
Man kann das auch so sehen: Zwischen den beiden Tönen einer Terz passt noch einer rein, zwischen denen einer Sekunde nicht mehr. Beispiel in A-Moll, zwischen a und c liegt eine kleine Terz, das h ist noch dazwischen. In A-harmonisch-Moll ist der Abstand zwischen f und gis auch drei Halbtöne, aber es gibt dazwischen nichts mehr, also ist es eine übermäßige Sekunde. Im musikalischen Kontext wirken die Intervalle auch völlig anders, und das ist IMHO der Grund, warum man darauf achten sollte, Intervalle korrekt zu bezeichnen. Das ist wie Rechtschreibung und Grammatik.
In Jazz und Blues sieht man das nicht ganz so eng, da sie teilweise auf afrikanischen Traditionen beruhen, die in ein klassisches Notationsgebäude gezwängt wurden, in das sie nicht 100% passen.