Einleitung
Und es begab sich zu der Zeit, als ein Jurist (welch Klischee) im Norden dieses Landes eine Zählung von PRS ausrief, dass sich Menschen aufmachten, um ihre PRS quantifizieren zu lassen. Oh, welch Graus, unter diesen Menschen war kein Arzt.
[AGB: Die Bilder sind von unterschiedlichen Photographen, nämlich
@JPage,
@DirkS und meiner Wenigkeit, die Bildquelle wird aber nicht extra angegeben. Gegen das Zeigen nicht anonymisierter Bilder von uns gab es keine Einwände.]
- Review Einschub -
Überrascht wurden die Reisenden durch eine famose Idee des ehrenwehrten Juristen zur Gemeinschaftsbildung und -bindung neben der Einladung zu ihm. Er schenkte allen eine PRS Santana.
Exemplarisch wird hier eine vorgestellt. Für PRS mit außergewöhnlicher Mensur, auch geht man bei den Saiten neue Wege, denn man zog Nylonsaiten auf. Allerdings war der Weg zu eigensinnig abseits von Standards, dass nämlich kein Kabel in die Buchse passt.
Somit bleibt die Santana bis auf weiteres elektrisch stimmlos. Für das verwendete Holz war man allerdings im Vault. Der Lackierer machte einen sehr guten Paintjob und betonte exzellent die Maserung. Hier ist leider nur die Optik alles, DirkS kritisiert zurecht das Griffbrett mit durchgängigem Deadspot, als hätte man einen dicken Vollgummischlauch unter dem Griffbrett, Sustain kommt nicht auf. Ob sich PRS darauf einlassen wird, sie gegen eine nagelneue, mensurkorrekte Santana aus der Wood Library einzutauschen? Nicht mal Cryo hilft hier, den Ton zu verbessern.
Vielen Dank, DirkS, für diese Überraschung!
Das Treffen
Das nachfolgende Bild beschreibt relativ zutreffend den Status bis zum Aufeinandertreffen: Man kannte untereinander den Avatar und die PRSi.
Relativ deshalb, weil
@Stoptail22 und DirkS sich durch PRS Käufe persönlich kannten, bzw. Stoptail22 DirkS mit PRS infizierte.
Ich hatte mit JPage und DirkS privaten fernmündlichen Kontakt. Wir wussten zumindest wie wir aussahen.
Dennoch sollen zu Beginn die Gitarren als Platzhalter gelten: JPage durch seine Super Eagle II, Stoptail22 durch seine McCarty DC245 (weil die eine Santanakopfplatte und etwas andere Mensur hat), DirkS stellte seine DGT PS in die Runde, ich hatte meine 513 dabei. (Bitte gebt der "vitrinierten" Gitarre eines anderen Herstellers nicht zuviel Aufmerksamkeit ;-), was mit diesem Hinweis obsolet ist, DirkS nutzt diese Vitrine, um in ihr einen Monat lang, seine Gitarre des Monats im Wohnzimmer zu präsentieren. Aktuell genießt dieses Privileg eine wirklich gut aussehende Les Paul.)
Bestens ausgerüstet präsentierte sich DirkS Musizierzimmer. Dieses zeigte er bereits kürzlich in einem anderen Thread im Musiker-Board.
Bewundern konnten wir seine Sammlung an Superstrats von Charvel und Ibanez inkl. einer neongrünen JEM, sowie PRSi der Linien SE, Core und PS. Seine SE gingen alle durch die Hände Stoptail22s.
Interessant ist an DirkSs Lebenslauf, dass er zu Studienzeiten in einer Band spielte, die in DEU Opener war für Doro Pesch. Da erkennt man natürlich, wo er musikalisch sein Faible hat. Beeindruckend ist - trotz aller Miniaturisierung und Digitalisierung immernoch ein Fullstack. Und ein JCM800 als Antrieb gilt für viele Hardrocker immer noch als non plus ultra. Und so einer steht bei DirkS im Zimmer.
Das Treffen ermöglichte uns, die Gitarren der anderen zu spielen. Dass JPage seine Super Eagle II mitbrachte, war ein wenig atemberaubend, wenn man sich allein vorstellt, für was sie gehandelt wird.
Neben der aufwändigen Elektrik, da aber so schwer gar nicht ist mit einem Bladeswitch und fünf Mikroschaltern ist es die für PRS außergewöhnliche Mensur von 25,375". "Meine" 25,25" sind ja schon anders. Die Saitenlage ist werksseitig ultraflach, was man bei einem Bluesspieler wie John Mayer nicht erwartet.
Atemberaubend ist die Maserung auf Decke, Rücken und Hals.
Gespielt haben wir hauptsächlich über einen Line 6/Bogner Kombo. Der Bladeswitch schaltet gewöhnlich Hals, Hals-Mitte, Mitte, Mitte-Steg, Steg. Drei Mikroschalter "kümmern" sich jeweils um einen Pickup und schalten von Humbucker auf Singlecoil, die zwei übrigen sind Booster für Hals bzw. Steg. Die Boosterfunktion war für uns auf der gewählten Amplautstärke nicht wahrnehmbar, JPage versicherte aber, dass man das Anheben feststellen kann.
Hinsichtlich Klanganpassung bietet sie mehr als die 513, da der Narrowfield auf der Mitte nicht nur als Humbucker steht, sondern auch als Singlecoil verwendet werden kann. Auch die Möglichkeit von Hals-Humbucker auf einen Steg-Singlecoil zu wechseln besteht, bzw. noch die ganzen Variationen bei den Zwischenstellungen.
Bei Stoptail22s McCarty war sehr praktisch, dass DirkS auch eine hat.
Stoptails hat - wie schon erwähnt - eine besondere Ausführung. Optisch allein schon über die Santanakopfplatte auffällig, hat sie allerdings überdies noch eine kurze Mensur mit 24,5" (die "normale" McCarty hat 25"). Und diese Mensur merkt man an der Saitenspannung schon.
Subjektiv hatte ich für mich den Eindruck, schneller mit DirkSs McCarty warmgeworden zu sein. Vom Halsprofil gab es da keinerlei Umgewöhnung. Auch auf JPages Super Eagle II fühlte man sich sehr schnell wohl. Er selbst justierte aber nach dem Kauf die Saitenlage seiner Custom auf das Niveau der Super Eagle II.
Auf dem Schoß die McCarty Stoptail22s, im Ständer die McCarty DirkSs.
DirkS DGT PS war vom Hals her eine richtige Baseballkeule. Das wusste ich aber schon vom Antesten einer DGT PS im Music Store. Für eine PS - wenn man denn den Private Stock Friday vor Augen hat - ist sie optisch sehr zurückhaltend.
Hier wird beobachtet, wie Stoptail22 aus der DGT eine Stoptail macht. Nein. Kleiner Scherz. DirkS hat bei der DGT das Tremolo auf non floating justiert.
JPage stellt fest, dass die Saitenlage seiner Super Eagle II so ist, dass man bei einer Briefmarke den Stempel prüfen könne, bei mit aber durchaus ein Briefumschlag durchgeschoben werden kann. Ich hatte seinerzeit bei Wildwood Guitars "low action" bestellt und war und bin mit der Einstellung sehr zufrieden.
Nach der Testsession machten wir es uns sehr gemütlich und unterhielten uns. Unser Gastgeber forderte immer wieder zum Zugreifen bei Keksen, Schokosticks und Getränken auf.
Auf dem Tisch hatte er noch PRS Bücher, alte Kataloge usw. drapiert, über deren Inhalt wir uns austauschten.
Seine McCarty ziert südlich des Stegs ein Chip, sprich ein Ding, in der Decke. Er trägt den Gedanken, diesen optischen Mangel reparieren zu lassen und fragte, wie man das wohl erledigen könne. Nicht ernstgemeinte Vorschläge beinhalteten, dass diese Delle eine Materialverschiebung bedeute und man auf Zarge oder Rücken prüfen müsse, wo die Beule entstanden ist und diese müsse nur wieder zurückgedrückt werden. Vorher wäre aber per Feuerzeug erst noch der Lack an der Stelle weichzumachen.
Wir hatten Spaß miteinander.
Schlussteil
Das Bild zeigt das Resultat des Treffens. Nun sind die Menschen hinter den Gitarren bekannt.
JPage hatte dieses Bild selbst schon gezeigt. Auch darüber kann man philosophieren: Der PRS Gigbag im Wandel der Zeit.
Für uns haben wir folgende Absicht gefasst: Wir werden die gemeinsamen Treffen fortführen, z. B. zur Hausmesse von Musik Produktiv fahren, um am Stand von PRS rumzulungern, ein Ausflug zu Thomann kann auf dem Programm stehen.
Das coolste wäre aber ein zentrales Treffen möglichst vieler PRS Besitzer und MB-Foristen unter Begleitung des PRS-Vertriebsrepräsentanten für D-A-CH.