Moin moin!
Also ich will mal etwas zu meiner neuesten Errungenschaft schreiben. Vor ca. 3 Wochen habe ich meine DGT Standard bekommen. Die Honeymoonphase ist, nachdem ich sie ausgiebig mit meinen anderen Gitarren verglichen habe, vorbei. Da wollte ich Euch meine Meinung nicht vorenthalten (vor allem da die Gitarre bisher hier noch nicht ausführig besprochen wurde wenn ich das richtig gesehen habe).
Muss übrigens dazu sagen, dass ich überhaupt kein Fan von der Musik von David Grissom bin. Finde zwar seinen Gitarrensound gut, aber ich spiele ganz andere Sachen. Das hatte also nichts mit der Kaufentscheidung zu tun. Ich hab aber schonmal ne DGT gespielt und fand die sehr cool, vor allem wegen der doppelten Lautstärkeregler auf ner Doublecut PRS. Die Standard fand ich interessant, da die aufgrund der fehlenden Ahorndecke anders klingt.
Konstruktion:
Mahagonikorpus mit McCarty-Korpustiefe (keine Ahorndecke!), Mahagonihals (DGT Profil) mit Palisandergriffbrett und Moon inlays, 22 Jumbobünde, 2 DGT pickups (gebürstete Nickelkappen), 2x Lautstärke, 1x Ton mit Coilsplit, Tremolo, Phase III Mechaniken, V12 Lack.
Handling:
Ist halt ne PRS - also top
Ich war sofort begeistert vom DGT Halsprofil - genauso dick (tief) wie das wide fat rw neck meiner ME2, aber ein klein wenig schmaler. Ich merke, daß der Abstand zwischen den Saiten beim 1. Bund etwas geringer ist, aber störend finde ich das nicht. Wenn ich Akkorde spiele bei denen ich die Finger etwas weiter auseinander strecken muss, merke ich aber, daß der Hals etwas schmaler ist, man kann einfacher drum herum greifen. Spielt sich sehr gut. Dazu kommen die Jumbo frets, die noch ein klein wenig höher sind als die Bünder der ME2. Die letzteren sind obendrauf etwas flach gehalten, während die DGT Bünde rund sind. Die Bünde ermöglichen auch problemloses bending mit den .11er Saiten, die die DGT standardmäßig drauf hat.
Der V12 Lack klebt nicht, im Gegensatz zu einer alten DGT mit Nitrolack die ich mal getestet habe. Der Lack fühlt sich sehr angenehm an und läßt die Gitarre ordentlich schwingen. Er ist wahrscheinlich aber nicht widerstandsfähiger als die alten Lacke, da er sich sehr dünn und "weich" anfühlt.
Das Tremolo fühlt sich gut unter der hand an und vor allem ist es erstaunlich stimmstabil. Kann nicht mit dem Stoptail mithalten, klar, aber ist schon ein gutes System. Die Phase III Mechaniken sind super, durch die größeren tuner buttons (bei der DGT in Elfenbein- bzw Knochenimitat) leichter zu bedienen und sie arbeiten echt sehr feingängig und präzise.
Sound:
Das ist das beste an der Gitarre. Im vergleich zu meinen Gitarren mit Ahorndecke sind die Höhen weniger schrill und die Bässe sind etwas schlanker sodass sie nicht zu breiig werden. Die Gitarre ist halt mittig ausgelegt und ist sehr durchsetzungsfähig. Sie kling sehr schön "warm" und "rund", vielleicht is "ausgewogen" die passendste Beschreibung. Im Vergleich klingt die ME2 "kälter", beinahe Hifi. Die SC250 kommt dem näher, hat aber insgesamt weniger Mitten und mehr Bässe und Höhen. Die DGT pickups sind nicht sehr heiß, können aber mit meinem Tubescreamer+Rectifier auch Metal machen wenn man will
Was ich sehr schön finde, ist das der Halspickup nicht anfängt zu suppen wenn man den mit viel Verzerrung spielt. Dies ist auch die erste Gitarre, bei der ich die Mittelstellung mal echt benutze. Sehr praktisch finde ich die doppelte Lautstärkeregelung und der Coilsplit ist mehr als brauchbar. Im Gegensatz zu den 57/08ern in der ME2 ist der Lautstärkeverlust beim splitten wesentlich geringer, das trägt auch zum Nutzwert bei.
Gesamteindruck:
Die DGT Standard ist zur Zeit meine Lieblingsgitarre, sie hat die ME2 als Allzweckwaffe echt vom Thron gestoßen
Wenn man auf das PRS-übliche bling bling verzichten kann/mag und bedenkt, daß die Gitarre ein Stück billiger ist (aus England für um die 2700-2800 zu haben) als die vergleichbar vielseitigen PRS-Modelle mit Ahorndecke (normale DGT, Cu24, Studio), ist diese Gitarre mMn ein guter Deal (
für PRS-Preisverhältnisse). Ich denke, die Gitarre würde auch richtig geil mit heißen Pickups klingen (hatte früher mal ne Mahagonigitarre mit heißen Pickups die echt der Hammer war für Metal).
Ach ja, sehen lassen kann sie sich auch
:
Au weia, ich hatte gar nicht vor, so nen Roman zu schreiben. Naja, vielleicht findet der eine oder andere es ja interessant.
Schönes Wochenende!