Hallo zusammen,
ich habe heute frei und vorhin ist mir trotz Regen die Decke etwas auf dem Kopf gefallen, da habe ich mir gedacht, ich könnte doch einen kleinen Spaziergang... richtig!, zu meinem Lieblingsgitarrenladen Schlaile in Karlsruhe machen (nein ich muss da immer noch keine Miete zahlen..).
Zwei Dinge möchte ich vorher hier los werden: Zum einen hoffe ich grundsätzlich nicht mit meinen Berichten zu nerven, zum anderen poste ich immer in diesem Thread hier auch wenn es z.B. um SE-Gitarren geht die eigentlichen einen eigenen User-Thread hätten. Ich hoffe aber auch, hier nicht Leute aus der Core-Fraktion zu ärgern indem ich hier auch von günstigeren Linien berichte. Für mich ist das hier der allgemeine PRS-Thread, sollte ich das jedoch falsch verstanden haben, bitte ich um kurzen Wink mit dem Zaunpfahl...
Nun gut, kommen wir zu meinem Eindrücken von heute. Da ich das Glück habe sehr oft im Laden sein zu können nehme ich auch immer wieder die gleichen Gitarren in die Hand. So erhalte ich mit der Zeit ein nachhaltigeres Bild von bestimmten Gitarrenmodellen. In der Tat habe ich oft erlebt, wie ich erste Eindrücke revidieren musste. Im Prinzip könnte ich die Eindrücke für mich behalten aber ich denke so manch einer der keinen Laden um die Ecke Ecke hat, freut sich über unverfälschte Berichte aus erster Hand, wenn auch nur von mir als Home-Spieler.
Der Grund warum ich heute dort war, war hauptsächlich die PRS SE Swamp Ash Special. Diese Gitarre hatte ich dort bereits zwei Mal angespielt aber der Bridge-Pickup ging nicht. Ich war erfreut zu hören, dass es wohl an einer kalten Lötstelle am Poti lag und es gefixt wurde. Darüberhinaus hatte ich bereits auf der Website gesehen, dass eine zweite Swamp Ash im Laden vorrätig war. Also ran ans Werk.
Zuerst war die schwarze Swamp Ash dran:
Gelegenheit: Prs SE Swamp Ash Special CH E - Gitarre (charcoal, inkl. Gigbag) - Noten, Tickets, CDs, Musikinstrumente, Fachwerkstätten. Filialen: Karlsruhe, Offenburg, Pforzheim und Landau.
www.schlaile.de
Recht schwer das Teil, auch kam mir der Korpus recht groß und fett vor. An meinen Bilder sieht man auch, wie sich die Ash von den meisten Abbildungen in Online-Shops unterscheidet, das Holzbild ist viel ruhiger. Der Wide-Thin-Hals hat mir - als Freund des Thin Pattern - sehr gut gefallen. Es vermittelt zusammen mit dem Korpus eine sehr sattes Spielgefühl. Auch die vordere Halskante hat mir gefallen, im Gegensatz zum ersten Anspielen also ich sie ein wenig kantig fand.
Die 22 Bünde gefallen mir ebenso sehr gut, bin ja sonst die 24 meiner S2 gewähnt. Hatte sogar das Gefühl, dass sie sich dadurch einfacher und mit weniger Streckung spielen lässt, was durchaus interessant sein kann für alte und geschundene Gelenke. Die 85/15 S sind ganz schön giftig und bei sehr viel Gain muss ich den Volume-Poti leicht zurücknehmen um die Frequenzen etwas aufzuräumen, dennoch machen sie eine Menge Spass. Ich könnte mir sogar vorstellen den Halspickup drin zu lassen und nur den etwas nasalen Bridge-Pickup mit einem USA 85/15er auszutauschen, der wesentlich aufgeräumter daherkommt und sogar bei Clean-Bridge sehr gut nutzbar wird. Man kann sich das aber auch sparen und einfach bei den Asia-PUs etwas mehr Mitten am Amp reindrehen bzw. Tone und Bass leicht zurücknehmen.
Jetzt wo ich die Pickupschaltung komplett testen konnte muss ich anerkennen, dass mir diese Schaltung doch sehr gut gefällt. In nicht gesplitteten Modus hat man Bridge, Neck und in Mittelstellung beide Humbucker. Ich fand den Ton dabei sehr geil und ich konnte ihn beim Spielen verwenden. Erst im Split-Modus kommt der SS zum tragen. Auch hier findet man brauchbare Sounds.
Optisch fand ich die Maserung garnicht schlecht aber der Polylack wirkt optisch halt sehr speckig, fühlt sich aber beim spielen nicht so störend an auch weil die Halsrückseite mit einem natürlichen Holzfeeling zu gefallen weiß. Hätte die Gitarre eine Nitro-Lack wäre sie für mich der absolute Knaller!
Die andere Swamp Ash konnte ich endlich auch spielen. Optisch gefällt sie mir sogar besser als die schwarze obwohl sie in einen sehr orangigen Sunburst daherkommt. Im Vergleich zur schwarzen war sie vom Gewicht wesentlich (gefühlt) leichter als die Schwarze und klang dabei auch noch aufgeräumter. Die Potis im gleichen Ton gefielen mir auch irgendwie besser als die schwarzen.
Kommen wir nun zu der SE CE Satin.
Die schwarze vom letzten Mal war allerdings in der Werkstatt und bekommt einen Evertune verpasst (Schlaile ist wohl Händler für sowas) und wird dann upgegradet angeboten. Also nahm ich mir die rote vor, da mir die grüne nicht gefällt durch ihre stark farbig unterschiedlichen Korpus-Teile.
Auch die rote lies sich sehr gut spielen. Es verrichten hier die gleichen Pickups wie bei der Ash Swamp ihre Werk aber hier kommen sie im direkten Vergleich etwas weicher, rein für sich gesehen würde man das jedoch nicht bemängeln. Da scheint der Lack, das Kopusholz und das Griffbrett einige Unterschiede auszumachen. Die Griffbrettkante ist hier handschmeichlerischer. Der Korpus in Satin fühlt sich auch natürlicher an als die Polylackierte Swamp Ash. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Gitarre gut mit USA 59er-Pickups harmoniert, die auch das etwas gefälligere Halsgefühl aufnehmen. Dies Saitenlage war bei allen SE CE Modellen relativ hoch, im Vergleich zu der fast optimal eingestellten Swamp Ash.
Gelegenheit: Prs SE CE 24 Standard Satin VC E - Gitarre (vintage cherry, inkl. Gigbag) - Noten, Tickets, CDs, Musikinstrumente, Fachwerkstätten. Filialen: Karlsruhe, Offenburg, Pforzheim und Landau.
www.schlaile.de
Mit den Pickupsschalter kam ich bei allen sehr gut zurecht. Ich hätte es ja dabei belassen können aber wenn ich Gitarren anspiele mache ich auch immer eine Gegenprobe...
Also meine Lieblingsgitarre im Schlaile geschnappt, die PRS CE BM. Im Vergleich zu den bisher gespielten Gitarren fällt sofort die insgesamt bessere Verarbeitung auf, das spürt man bei jeder gespielten Note und bei jedem Anfassen. Als ich mich jedoch fragte ob ich diese Gitarre - mal abgesehen von der Kohle - vorbehaltlos kaufen wurde musste ich selbst erstaunt etwas stutzen... Ja, die USA 85er kommen etwas gefälliger und noch singender daher als die asiatischen Pendant. Der Hals fühlt sich mindestens genauso gut an wie bei meiner S2, der Nitro-Lack gefällt ebenso sehr aber plötzlich war ein ABER... den ich vorher nicht so klar gespürt hatte: Was die CE nicht hat ist dieses Maple-Griffbrett und die 22 Bünde die die Swamp Ash bietet. Gerade in Verbindung mit den etwas aggressiveren 85er scheinen diese zwei Faktoren der Gitarre einen weiteren Schub in eine bestimmte Richtung zu geben (Attack). Das hörte und spürt man auch beim Spielen.
Fazit: Zusätzlich zu meiner S2 Standard 24 Satin mit 59er Pickups wäre meine nächste Wunsch-PRS eine CE mit Ahorn-Griffbrett, 22 Bünden und eine Nitro-Lackierung. Solange es die so nicht gibt, käme auch eine Swamp Ash mit 85er USA-Pickups in Frage.
Wow.. und schon wieder hat sich mein PRS-Weltbild verändert..
Gelegenheit: Prs CE 24 BM E - Gitarre (blue matteo, inkl. Gigbag) - Noten, Tickets, CDs, Musikinstrumente, Fachwerkstätten. Filialen: Karlsruhe, Offenburg, Pforzheim und Landau.
www.schlaile.de
Wunderschön ist die PRS CE BM trotzdem...