Baubericht Nr. 8
Nach einwöchiger Pause melde ich mich mit erholtem Daumen zurück und kann ein paar Fortschritte vermelden. Die Geschichte mit der Verletzung stellte sich glücklicherweise nur als Bänderüberdehnung heraus und war somit nichts Ernstes, auch wenn's schmerzhaft war.
Den Fräser habe ich auch wieder raus bekommen. Zu zweit ging es; einer hat mit der Wasserpumpenzange die Spindel fixiert und der andere die Mutter aufgedreht.
Die Laufunruhe kam vom Fräser, der einige üble Scharten hat und sich dann durch die Schläge während des Fräsens wohl irgendwie ziemlich doof in der Spannzange verkantet hat. Das jedenfalls ist meine Vermutung, was tatsächlich passiert ist, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Erfreulich ist, dass die Fräse selbst keinen Schaden davon getragen hat.
Heute ging es ans Halsshaping. Auf einen Tipp hin habe ich mir vor einiger Zeit mal die Ormsby Videos auf youtube angeschaut und habe mir dort die Vorgehendweise zum Halsshaping abgeschaut. Zunächst habe ich also mit der Raspel das grobe Profil im Bereich Sattel - 1. Bund sowie im Bereich 12. - 14. Bund herausgearbeitet. Alles was dazwischen stehen geblieben ist, wurde dann mit dem kleinen Rali-Hobel, dem Schweifhobel, Ziehklingen und Schleifpapier beseitigt.
Hierbei habe ich eine Stärke inkl. Griffbrett von ca. 21mm im Bereich des Sattels, sowie ca. 25mm am 12. Bund angepeilt. An den Stellen passt es auch, jedoch bin ich am 4. Bund blöderweise ein bisschen zu tief runter gekommen und habe dort nur ca. 20,7 mm. Sehen tut man's nicht unbedingt, aber ich befürchte, dass es sich beim Spielen bemerkbar machen wird. Blöde Sache, aber nun gut....vielleicht stellt es sich ja auch als ganz tolles Feature zur Verbesserung des Handlings heraus (Uli wird wissen, was ich meine
)....bis ich das nicht weiß, mache ich mich erst mal nicht verrückt...
Der Halsfuß, sowie der Übergang zur Kopfplatte sind noch nicht ganz fertig, denn ich bin mir bei beiden Punkten noch etwas unschlüssig, wie es werden soll.
Nach der Schnitzerei habe ich die Halstasche angefertigt. Die Schablone dafür hatte ich irgendwann zwischendurch schon mal vorbereitet, es konnte also direkt losgehen. Zuerst mit dem Forsterbohrer wieder Platz geschafft und dann ging's ab an die Fräse.
An der linken, hinteren Ecke habe ich dem vermaledeiten Wenge-Gelump mal wieder Tribut gezollt, denn da ist die Decke leicht ausgerissen.
An der gleichen Stelle gab es auch eine Ungenauigkeit bei der Schablone, was sich aber durch das Einleimen einen kleinen Stückchen Furniers einwandfrei kaschieren ließ. Für die Ausrisse habe ich mir aus Schleifstaub und Holzleim etwas "Kitt" angerührt und die Ecke damit ausgebessert. Jetzt muss es noch verschliffen werden und dann wird man vermutlich kaum mehr was davon sehen.
Die gute Nachricht dabei: Der Hals sitzt fantastisch. Geht schön stramm rein und sitzt ohne jegliches Spiel!
Auch heute lief also wieder mal nicht alles rund, ich habe mich aber bereits damit abgefunden, dass das bei dem Projekt wohl "normal" zu sein scheint. Makellos wird das Ding nun sowieso nicht mehr, ich versuche einfach das Beste draus zu machen und mich nicht mehr über jede Kleinigkeit zu ärgern. Sagen wir mal so...es steigert die Individualität...
Bild 40: Die beiden Stellen, wie mit der Raspel herausgearbeitet wurden und als Anhaltspunkt für das weitere Shaping dienten.
Bild 41: Während des Shapings. In diesem Stadium fand noch alles mit dem Rali-Hobel und Schweifhobel statt. Die schönste Phase während des ganzen Bassbaus.
Bild 42: Das Shaping ist soweit fertig und hier kann man den Übergang zur Kopfplatte sehen. Gefällt mir noch nicht sonderlich, weshalb sich da wahrscheinlich auch noch was ändern wird.
Bild 43: Die gefräste Halstasche. Links kann man die ausrisse sehen, die der Fräser hinterlassen hat.
Bild 44: Nochmal die Halstasche, hier aber schon mit den Ausbesserungsmaßnahmen Furnierstückchen und "Kitt".
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