Baubericht Teil 7
Eigentlich sollte heute kein Baubericht kommen, aber ich kann gerade nicht schlafen, weil die Hand schmerzt (später mehr dazu). Mit der Schreiberei hier nutze ich die Zeit wenigstens dazu euch ein bisschen was zum anschauen und wahrscheinlich auch zum schmunzeln oder kopfschütteln zu bieten...
Ursprünglich wollte ich heute dem Korpus ein Deckenshaping verpassen, zuvor dachte ich mir, machste noch kurz die Pickupfräsungen. Wie's so üblich ist, wurde erst mal mit Forstnerbohrer und Stemmeisen das Gröbste ausgeräumt und anschließend wollte ich an der Schablone entlang fräsen.
Beim Fräsen fiel mir auf, dass die Fräse merkwürdig unruhig lief. Ein kurzer Check förderte keine Auffälligkeiten zu Tage und ich machte weiter. Bei der Fräsung für den Hals-PU hat dann auch alles wieder einwandfrei funktioniert und ich machte mich an den Brücken-Tonabnehmer. Auch da war zunächst alles in Butter. Dann wieder ein leicht unruhiger Lauf des Fräsers, den ich verhängnisvollerweise ignorierte, weil es beim ersten Mal ja auch scheinbar nur ein blinder Alarm war. Großer Fehler! Die Fräse machte zwei, drei mächtige Schnalzer und sowohl Schablone, als auch das darunter befindliche Holz waren recht übel beschädigt.
Dann erst mal Frust! Zwei Zigaretten später packte ich die Stemmeisen aus und versuchte noch was zu retten, was mir auch ganz gut gelang.
Die Fräsungen mussten sowieso noch ein wenig größer gemacht werden und somit fiel dabei schon ein gutes Stückchen der Macken weg. Den Rest wird später gerade noch so ein Pickuprahmen verdecken, sodass man's nicht sehen wird, die Laune besserte sich wieder.
Die Fräse hatte ich schon ganz vergessen und habe auch nicht weiter nach dem Fehler gesucht. Jedenfalls wollte ich dann den Fräser wechseln und so langsam machte sich der alte Frust wieder breit. Die Spindelmutter ließ sich nicht mehr öffnen, auch nach zigmaligen Versuchen in allen möglichen Varianten nicht.
Die Spindelarretierung, die man mit dem Daumen oder einem anderen Finger hineindrückt um die Mutter lösen zu können springt jedes Mal über. Sprich das benötigte Drehmoment, das zum Öffnen der Mutter benötigt wird, ist größer, als das, welches die Spindel arretiert.
Tja, was machen Männer, wenn's mal nicht läuft und die Idee ausgehen?! Richtig! Gewalt! :screwy:
Wieder großer Fehler. Entgegen aller Vernunft, bildete ich mir ein, dass mehr Druck auf den Arretierknopf mein Problem lösen würde. Gute 90 kg Lebendgewicht (Ok, es war Weihnachten...rechnet ruhig noch 2, 3 Kilo drauf), gepaart mit allem Druck, den man aus der Schulterpartie auf die Hand übertragen kann, lasteten nun auf dem linken Daumen, dem das eindeutig zu viel war, was er mir durch einige sehr unschöne Geräusche, knirschender und krachender Natur, schmerzvoll deutlich machte.
Jetzt ist er ziemlich dick, mein Daumen und die einst zartrosa Färbung wandelt sich so langsam in ein hässliches blau mit violetten Schattierungen. Immerhin er lässt sich noch bewegen. Ach ja, bevor ich's vergesse zu erwähnen....die Mutter ist auch noch zu und der Fräser noch drin...
Wenn jemand eine brauchbare Idee hat, wie ich den Fräser da wieder raus bekomme, bzw. die Mutter sich lösen lässt, der hat sich derzeitige 108 Karmapunkte redlich verdient!
Tja, ich schätze, dass das vorerst mein letzter Zwischenbericht sein wird, hoffe aber, dass die Geschichte mit dem Fingerchen doch nicht so wild ist, wie es sich im Moment anfühlt.
Ob ihr's glaubt oder nicht....nachdem ich den Bericht hier geschrieben habe, fühle ich mich besser. Insofern danke für's Zuhören!
Bild 37: Eines der Pickuplöcher nach der groben Bearbeitung mit Forstnerbohrer und Stemmeisen.
Bild 38: Die fertigen Pickupfräsungen, nachdem ich die Fräserspuren so gut es ging beseitigen konnte. Sieht nicht professionell aus, aber ich denke, das wird später eh kein Mensch mehr sehen.
Bild 39: Der aktuelle Stand des Projekts...
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