Erst mal: Noch mal vielen, vielen, vielen Dank an Tobias für das großartigste Instrument der Welt!
Ich kann verstehen, dass es schwer ist, so etwas her geben zu müssen und ich hoffe, dass Dir genau der Sound noch mal gelingt.
...ich glaube der neue Avatar sagt alles
Es ist die Bass-Flocke.
Übrigens ist nach einem kurzen Telefonat mit meinem Vater gestern auch klar, wie es mit der Trussrod-Abdeckung weiter geht, falls das Decal mich doch im Stich lässt - sein Kommentar "In Messing ätzen und dann aufkleben. Oder die ganze Abdeckung aus Messing machen. Das kriegen wir schon hin." Und da vertrau' ich einfach mal dem Mann, der schon viereinhalb Live-Steam-Dampfloks gebaut und die Typenschilder dafür geätzt/lackiert hat.
Nachdem ich jetzt also mein Schätzchen ein paar Stunden für mich hatte ein erstes Fazit: Ich würde es jederzeit wieder tun. Der Bass ist wunderschön und er klingt auch ganz großartig.
Etwas mehr ins Detail
Der Hals ist ein Traum! So flach, dass mein Daumen superst damit klar kommt und bis in den 20. Bund so schmal, dass ich ein komplettes Barree über alle Saiten greifen könnte! Genial! Damit werde ich die höheren Lagen (hoffentlich) endlich für mich entdecken.
Shaping? Grandios. Zuerst war ich davon überzeugt, dass er relativ leicht ist, weil er so gut am Körper hängt - zugegeben, nach einer halben Stunde Spielen merkt man, dass er ein ganz schönes Pfund auf die Waage bringt, er ist de facto der schwerste von meinen drei Bässen. Muss mal schauen, ob ich ihn heute Abend mal wiege. Klar ist jetzt schon: Da brauch'mer noch mal einen anderen Gurt. Gestern habe ich den hellen Naturledergurt noch mal gegen meinen schwarzen, weichen Lake Placid ausgetauscht und das ist schon viel besser.
Der Sound? Ouh Yeah... Klar muss ich erst mal lernen mit dem Bass umzugehen, denn er reagiert auf alles. Wirklich auf alles, ob Anschlagsposition oder sogar minimalst unterschiedliche Kraft in unterschiedlichen Fingern. Ich sehe das als klare Stärke des Basses und als Schwäche in meinem Spiel, denn eigentlich soll's ja so sein
Slides und gelegentlich eingestreute pull-offs und hammer-ons klingen für mich endlich so, wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Das waren also in der Vergangenheit nicht so sehr die Schwächen meiner Technik als mehr die Schwächen meiner Bässe.
Der Nullbund ist für mich als alten Lagenspiel (und somit Leersaiten)-Fan eine Offenbarung - auch da klingt's endlich ohne Unterschied ohne dass man den Anschlag verändern muss.
Wir waren uns gestern einig - und ich kann das nach meinen Erfahrungen gestern Abend noch einmal bestätigen - dass der Bass einen eigenen Klang hat. Also das Holz mal jenseits von PUs und Elektronik. Man hört "das Holz", man kann den Grundsound gestalten, aber der Grundsound ist da.
Der Klang des Basses ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte, warm, ein kleines bißchen knurrig aber doch so klar, dass er in den höheren Lagen auf den höheren Saiten klanglich (und im Single-Coil-Mode) stark an die Klarheit einer klassischen Gitarre erinnert - so rein klanglich würd' ich mal sagen: jetzt sollte ich nur noch slappen lernen
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Momentan lasse ich die Aktivelektronik noch weitgehend beiseite, auf neutral gestellt eben, spiele mit den Möglichkeiten der Tonabnehmerschaltung und mit dem Balance-Regler. Und schon das gibt ein großes Spektrum an Klangmöglichkeiten.
Im seriellen Humbucker-Modus rotzt er ganz schön was weg, vor allem, wenn man dann noch die Bässe aufdreht
Das kann mein kleiner Basscombo gar nicht mehr abbilden. Für mich also tatsächlich die eierlegende Wollmilchsau die ich mir gewünscht habe, DER Bühnen-Bass der alles kann, was ich klanglich haben will. Und das im Endeffekt mit minimalen Einstellungen am Bass selbst.
Ganz klar - Ice braucht wieder eine Band, die einen schlechten Rock-Bassisten mit passabler Stimme braucht.