Preis-/Leistungsverhältnis "Chinaware". Diskussion anhand der neuen "Bruzzler"-Serie

  • Ersteller Johannes Hofmann
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Nun, wer immer noch glaubt, dass die bekannten Fachmagazine von den Verkäufen der selbigen lebt und nicht von den darin geschalten Anzeigen, ist selbst daran schuld!
....und das ist nicht erst seit gestern so. Ich bin immer noch der Meinung, dass jemand der mehr oder weniger viel Geld in Equipment investieren möchte, seinen Hintern auch in ein Musikgeschäft bewegen sollte und nicht blind irgendwelchen werbefinanzierten Magazinen glauben sollte.
 
Ich bin ja noch nicht lange in diesem Forum und dieser Thread hat mich ziemlich beeindruckt! Man findet es nicht oft, dass kommerzielle Ding von den "Betreibern" so offen dargelegt und diskutiert werden! Chapeau :great:

Was das/die Themen selbst angeht...

Die "Geiz ist Geil" Mentalität ist wie sie ist! Es ist eine Lebensanschauung geworden.
"Fachhandel" funktioniert heute anders als noch vor 20 Jahren. Meiner Meinung nach wird die "Polarisierung" immer nur noch weiter gehen: Mainstream vs. Highend - Masse vs. Hochpreis. Das sind die Felder, wo (noch) gute Umsatzrenditen zu machen sind. Das ist in so gut wie jeder Branche so.

Auch bei der Geiz ist Geil Mentalität muss eigentlich jedem klar sein, dass Beratung nicht umsonst sein kann, wenn sie von qualifizierten Profis kommen soll, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Aber genau da läuft es gänzlich in die andere Richtung: Produkt Informationen sind durchs I-Net zu Hauf kostenlos vorhanden. Und wegen "Geiz ist Geil" wird an der Stelle dann noch am ehesten gespart. Mit oftmals desaströsen Folgen, weil oft "billiges" Zeug gekauft wird, dass den Ansprüchen nicht gerecht wird. Wer billig kauft, kauft oft doppelt und treibt damit "Geiz ist Geil" ad absurdum.
Es ist aber leider auch so, dass dieser "Wahnsinn" nun schon dazu geführt hat, dass gute Beratung kaum noch zu bekommen ist. Selbst in den guten Fachgeschäften sind die Verkäufer oft nur noch frustriert auf Grund von Leuten, die in epischer Länge so lange Testen, bis sie ihr Trauminstrument gefunden haben, um das dann für 3 € weniger im I-Net zu bestellen.:bad:

Da diese Entwicklung eh nicht aufzuhalten ist, muss man für sich selber sorgen. Man muss lernen, Infos richtig zu filtern. In Testberichten und Reviews (sie es jetzt Unabhängige in Foren wie diesem, auf YT oder in den "Fachzeitschriften") steht viel Nützliches aber auch viel Unfug oder "Geschöntes". Da muss man Antennen entwickeln.
Ansonsten versuche ich, wo es nur geht, lokal Infratruktur auch durch Konsumverhalten zu stärken. Ich habe eigentlich keine Lust auf chinesische Brötchen, die zwar nur 5 Cent kosten, die ich aber selber aufbacken müsste; mir aber trotzdem gar nicht leisten kann, weil ich keinen Job hier mehr habe...
 
Die "Geiz ist Geil" Mentalität ist wie sie ist! Es ist eine Lebensanschauung geworden.
"Fachhandel" funktioniert heute anders als noch vor 20 Jahren. Meiner Meinung nach wird die "Polarisierung" immer nur noch weiter gehen: Mainstream vs. Highend - Masse vs. Hochpreis. Das sind die Felder, wo (noch) gute Umsatzrenditen zu machen sind. Das ist in so gut wie jeder Branche so.

FullACK

ich meine auch zu beobachten dass das qualitativ gute Mittelfeld an Produkten völlig ausdünnt - gerade bei Elektronik.

Entweder massenprodukt aus China oder teure Boutique Ware vom Meister selbst verlötet.
Gut, die großen wie Marschall und Fender versuchen schon alles abzudecken, aber im allgemeinen...
 
Auch bei der Geiz ist Geil Mentalität muss eigentlich jedem klar sein, dass Beratung nicht umsonst sein kann, wenn sie von qualifizierten Profis kommen soll, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Aber genau da läuft es gänzlich in die andere Richtung: Produkt Informationen sind durchs I-Net zu Hauf kostenlos vorhanden. Und wegen "Geiz ist Geil" wird an der Stelle dann noch am ehesten gespart. Mit oftmals desaströsen Folgen, weil oft "billiges" Zeug gekauft wird, dass den Ansprüchen nicht gerecht wird. Wer billig kauft, kauft oft doppelt und treibt damit "Geiz ist Geil" ad absurdum.

Kann man einem Fachhändler noch zutrauen, sich in der Warenflut auszukennen, damit man ihn "Profi" nennen kann? Wohin müsste das eigentlich reichen? Profimusiker und Gitarrenbaumeister sowie Einzelhandelskaufmann mit Physikstudium? Oder bei einem Beratungsgespräch gleich 4 Angestellte auf einmal zur Stelle? Wenn die Sache nur Hobby ist/war, daneben der Kaufmannsberuf, darf man nicht "zuviel" erwarten. Meine Erfahrungen aus den 80er und 90er Jahren sind eher: Dort hat jemand sein Sortiment bestellt und das versucht er dann auch an den Kunden zu bringen, nicht selten mit gewitzter Frechheit gegenüber dem Kunden ("Haben sie XY Saiten?" "Die taugen doch nix, nimm die hier" (Händler hatte natürlich nur 2 verschiedene Marken, mangels Alternativen griff man dann zähneknirschend zu denen und erlebte desöfteren daheim rostige Wunder..!!). Für sämtliche (damals) erhältliche Ware fehlt das Kapital und vor allem auch der Platz. Das ist heute kein Thema mehr, was es hier bei den "Großen" nicht gibt, wird eben direkt in den USA oder Asien bestellt. Dabei geht es noch nicht einmal um "billig", lediglich um Verfügbarkeit, Nachfrage, aber auch spezielle Kundenwünsche.
Ich würde, was Ramschware betrifft, noch immer soweit gehen und behaupten, dass die aus China nichts taugt, taugen kann, anders sieht es aus wenn westliche Unternehmen ihre Qualitätsmaßstäbe in China umsetzen.

Es ist aber leider auch so, dass dieser "Wahnsinn" nun schon dazu geführt hat, dass gute Beratung kaum noch zu bekommen ist. Selbst in den guten Fachgeschäften sind die Verkäufer oft nur noch frustriert

Wie oben angedeutet, die müssen erst einmal gefunden werden, und das war schon früher nicht einfach. Dass man die mit abschließender Onlinebestellung quasi über den Tisch zieht gehört sich auch nicht, zeigt aber auch einen Werte- und Moralverfall auf, der uns allen eingeimpft wird. Rein wirtschaftlich gesehen ist es natürlich vollkommen legitim kostenlose Beratung hemmunglos auszunutzen und anschließend dort zu kaufen, wo es am billigsten ist. Das würde kein Unternehmer anders machen, nur so "gewinnt" man, zwar keine Freunde, keine lange Geschäftsbeziehung aber spart das liebe Geld.

Da diese Entwicklung eh nicht aufzuhalten ist, muss man für sich selber sorgen. Man muss lernen, Infos richtig zu filtern. In Testberichten und Reviews (sie es jetzt Unabhängige in Foren wie diesem, auf YT oder in den "Fachzeitschriften") steht viel Nützliches aber auch viel Unfug oder "Geschöntes". Da muss man Antennen entwickeln.

Richtig, das gilt für sämtliche Bereiche wo es um Einkauf geht. Natürlich nicht zu vernachlässigen: Das Internet als Medium generell, wo man überall kritisch bleiben muss.

Ansonsten versuche ich, wo es nur geht, lokal Infratruktur auch durch Konsumverhalten zu stärken. Ich habe eigentlich keine Lust auf chinesische Brötchen, die zwar nur 5 Cent kosten, die ich aber selber aufbacken müsste; mir aber trotzdem gar nicht leisten kann, weil ich keinen Job hier mehr habe...

Fachgeschäfte starben hier, wo ich wohne, bereits vor über 10 Jahren wie die Fliegen. Jetzt gibt's Shoppingcenter en masse, wo man keine Beratung mehr bekommt, geschweige denn speziellere Artikel. Dann wird eben nicht mehr im Baumarkt gekauft, weil der bestimmte Schrauben gar nicht hat, die ein winziger Fachhändler vor Ort (Geschäft seit Anno 1900..) natürlich immer hatte bis er dicht machen musste, sondern online bestellt. Als Kunde muss man die Geschäftsmodelle schlucken die einem angeboten werden, in den USA ist die Centerzeit bereits rückläufig, manch ein kleiner Einzelhändler in einem Kaff hat trotzdem überlebt und wird es auch künftig tun.
 
ich meine auch zu beobachten dass das qualitativ gute Mittelfeld an Produkten völlig ausdünnt - gerade bei Elektronik.
Nicht nur da ist es so, sondern z.B. auch bei Möbeln. Entweder wird nur billig gekauft, oder ganz teuer. Dazwischen gibt's kaum noch was.
 
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Hört man ja hier auch oft genug: Warum soll ich 700, 800 oder mehr € für einen einkanaligen 5-15 W Amp zahlen, wenn ich für 299 € schon einen Mehrkanaler mit mehr Leistung, Digitalhall und anschlagdynamischen Leuchtdioden kriege? Selbst Handverdrahtung ist heute kein "hartes" Argument mehr, seit die Chinesen auch das zu kaum Mehrkosten anbieten. Da bleibt dem Markenhersteller eigentlich nur die Flucht nach vorne: Er muss entweder immer noch etwas billiger produzieren und anbieten, oder sich bewusst dafür entscheiden, die Preise anzuheben und mit Exklusivität zu begründen. Viele machen ja inzwischen auch beides parallel, nicht nur große Marken wie Fender oder Vox, auch kleinere wie Soldano tun das.

Naja, was Musikalien angeht, scheint sich ja doch langsam wieder etwas Stabilität durchzusetzen. Zumindest ist hier im Board die Anzahl der Threads doch zurückgegangen, in denen gefragt wird, ob sich nun der Aufpreis von einer 90 € Gitarre zu einer 55 € Gitarre wirklich lohnt und welche "besser" ist :D Viele hier haben es mit dem pimpen von Billiginstrumenten probiert, die meisten sind davon wieder ab und empfehlen es nur noch dem Bastelwilligen, nicht dem, der das beste P/L-Verhältnis sucht.
 
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@ Johannes Hofmann / Stratspieler Ich glaube kaum, dass es einem Reviewschreiber hier gelingen könnte Blödsinn unters Volk zu streuen. Und wenn, dann rächt es sich genau wie in den Fachzeitschriften.

meiner meinung nach gelingt es teilweise sogar ganz gut. ich würde nur blödsinn gegen geschmacksache, unwissen, unerfahrenheit oder irgend wo etwas aufgeschnappt ersetzen. wie oft liest man hier einen beitrag oder review wo jemand von einer sache schwärmt oder kritisiert und schon bringt er den stein ins rollen. einige glauben den geschriebenen worten und erleben für sich, weil sie blind kaufen, dann eine enttäuschung bzw. das gegenteil weil sie darauf vertraut haben bzw. das muss ja dann so sein wenn es einige vielleicht noch so bestätigen. ich lese mir hier gerne schon mal die meinungen und reviews durch und musste aber beim testen im laden feststellen, dass man sich auf diese leider öffter nicht verlassen kann. und vorallem jüngere und unerfahrene musik lassen sich schneller hinreißen von anpreisungen und greifen anschließend ins klo bzw merken es vielleicht erst später wenn sie die nötige erfahrung gesammelt haben.
 
Hi,

es wurde an anderer Stelle schon geschrieben und ich möchte das hier noch einmal hervorheben, weil es mir sehr wesentlich erscheint:

Filtermechanismen muss jeder für sich entwickeln, um abschätzen zu können, wo Mist in den Reviews steht, oder wo ein, sagen wir mal, Erfahrener auch schreibt: "Hey, dieses Produkt ist zwar billig, aber es hat ein abolut gutes Preis-Leistungs-Verhältnis". Es ist nur sehr schwer, weil diese Filtermechanismen nun mal subjektiv sind und jeder dazu seine eigeen individuellen Erfahrungen und Soundvorstellungen hat.

Deshalb halte ich es für ungemein verantwortungsvoll, hier ein Review zu schreiben, denn man muss eigentlich frei von aller Eigeneuphorie einen rein sachlichen Bericht über ein Produkt schreiben und allein schon das Produkt als solches; respektive sein Preis, entscheidet darüber, ob man es jemandem empfiehlt, der weniger Kohle ausgeben kann, oder ob man von vornherein im High-End-Bereich angesiedelt ist und möglicherweise die Masse der Käufer ausscheidet.

Man muss hier schon einen Namen und womöglich auch die Optik eines solchen Gerätes filtern, ausblenden.

Allerdings ist immer die Frage gestattet, warum ein Produkt diesen oder jenen Preis hat (billig oder sehr teuer) und wenn man den technischen Background dazu hat, so halte ich es auch für eine Pflicht, sachlich zu bemerken, ob ein Amp z.B. angesichts seines Preises Mist ist, egal ob da Bender oder Fibson oder Gugera draufsteht. Man muss auch oder gerade Beginnern zeigen, dass sie nicht der Werbung alles glauben sollen, sondern getrost auch u.U. zu einem Billigpreisgerät greifen können, WENN es denn was hergibt und nicht nur rein technischen Anforderungen genügt.

Urlaubsgruß
Michael
 
Deshalb halte ich es für ungemein verantwortungsvoll, hier ein Review zu schreiben, denn man muss eigentlich frei von aller Eigeneuphorie einen rein sachlichen Bericht über ein Produkt schreiben und allein schon das Produkt als solches; respektive sein Preis, entscheidet darüber, ob man es jemandem empfiehlt, der weniger Kohle ausgeben kann, oder ob man von vornherein im High-End-Bereich angesiedelt ist und möglicherweise die Masse der Käufer ausscheidet.

Man muss hier schon einen Namen und womöglich auch die Optik eines solchen Gerätes filtern, ausblenden.

hm...
sehe ich nicht ganz so
da ich in einem Forum von vornherein weiss dass das review nicht von Stiftung W. kommt ;-)

Ausserdem will ich im gegensatz zu den "politisch korrekten" Test in "Fachzeitschriften" in einem forum gerne einen rein subjektiven, damit aber ehrlichen, Eindruck haben.
Kommen mir dann aufgrund meiner von dir genannten filter Zweifel, so kann ich gezielt nachfragen oder bekomme von einem anderen user ggf. eine genauso subjektive, gegenteilige Meinung.

das ist für mich persönlich hilfreich

Natürlich ist es schwer eine review über einen fehlkauf zu schreiben und seine eigene Entschidung öffentlich anzuprangern
(Jungens, ich habe letzte Woche vielleicht so einen Sch... Amp gekauft aus GAS....)
Aber auch dass finden wir ja hier im fehlkauf-thread.
Selbst heirfür die richtigen Worte zu finden ist zugegeben ungemein schwer, da jemand anderes dann wutentbrannt das Produkt verteidigt

Aber das ist das was ein forum für mich ausmacht und meine eigenen Entscheidungen treffe ich selbst und muss sie auch vor mir selbst verantworten.
Ich würde mich also nie auf einen review ersteller stürzen und sein review als Empfehlung für eine fehleintscheidung meinerseits zur Verantwortung ziehen.

ich wünsch Dir einen ganz dollen Urlaub! :great:
 
hm...
sehe ich nicht ganz so
da ich in einem Forum von vornherein weiss dass das review nicht von Stiftung W. kommt ;-)

Ausserdem will ich im gegensatz zu den "politisch korrekten" Test in "Fachzeitschriften" in einem forum gerne einen rein subjektiven, damit aber ehrlichen, Eindruck haben.
Kommen mir dann aufgrund meiner von dir genannten filter Zweifel, so kann ich gezielt nachfragen oder bekomme von einem anderen user ggf. eine genauso subjektive, gegenteilige Meinung.

das ist für mich persönlich hilfreich

Na, da haben wir doch tolle News: https://www.musiker-board.de/usertests-691/
 
Hallo leute ,

Ich höhre und lese immer wieder das Amps und Gittaren aus China oder allgemein Asien schlecht sind , also gar als schrott bezeichnet werden.

Meine Frage : Ist es nicht so das auch große Firmen wie Fender, und Gibson etc in Asien fertigen lassen?
Also kommt es nicht eher darauf an WER In Aslien fertigen lässt ?
Mal davon abgesehen das ich von den angebotenen Sachen im untersten Preissegment von Fender nichts halte.
Eher enttäüscht bin und es frech finde dafür solch Geld zu nehmen nur weil Fender drauf steht.
Ich denke auch das man bei kleineren Firmen beseres für das gleiche Geld bekommen kann. Vielleicht muss man ein wenig suchen.

Ich habe hier eine Tele- kopie zu stehen die wiklich gut ist. Verarbeitung ist gut, es stehet nichts über, stimm stabil, gut bespielbar, niedrige Seitenlage . Und höhrt sich gut an, alle stellungen also auch der Hintere Tonabnehmer. Von denen ich bei einigen strat- kopien immer etwas enttäuscht war. Das ganze ding hat mich neu 49 ,- euro gekostet. Würde auch in Asien angefretigt in Werken in dennen auch größere Firmen Fertigen lassen.
Nach auskunft des Verkäufers, ich hatte Ihn gefragt wie er es schafft so billig zu sein. Er hat die Gitarren direkt fertigen lassen- soweit ich das verstanden habe.
Er ist aber nicht der einzige soll ja noch andere gute Kopien geben für schmales Geld.
( Ich gebe den hersteller nicht namentlich an weil ich mir nicht nachsagen lassen möchte das ich das nur zur werbung schreibe)

Nun wenn man Tele und Strat -Kopien bekommt die gut sind, für wenig Geld ( Ich erinnere mich das war zB in den 70er nicht so) Was rechtfertigt dann bei zB Fender Preise von 1000 und gar 1500 euro ?
Ziehen die einen nicht nur die Kohle aus der tasche?Bezahlt man nicht zuim größten Teil das label ? Zumal auch wenn ich die Dinger gerne spiele, finde ich sind ZB. tele und strat nicht gerade Meisterwerke des Musikinstrumentenbaus.

Das gleiche natürlich auch bei Amps. Sind Amps aus Asien schlecht, egal wer die fertigen lässt ?

Bin wiklich mal an eure ehrliche Meinung interesiert.

nette Grüße
 
Eins vorweg: Gibson produziert seine Gitarren ausschließlich in den USA (das gilt allerdings nicht für Tochterfirmen wie Epiphone).

Grundsätzlich kann man man nicht sagen, dass Instrumente aus Asien "Schrott" sind. ESP, Jackson oder Takamine (um nur einige zu nennen) produzieren in Japan bzw. sind sogar japanische Firmen und produzieren bekannterweise erstklassige Instrumente.

Wie immer macht natürlich der Preis die Musik. Ich kann für 200€ natürlich keine Qualität einer 2000€ Gitarre erwarten. Logisch oder?

Ich bin der Meinung das man durchaus brauchbare Instrumente aus Asien bekommen kann. Aus Korea (z.B. Epiphone und LTD) kommen meiner Erfahrung nach, sehr gut verarbeitete Instrumente.


Überleg mal welche Firmen außerhalb der Instrumentenbranche in China fertigen lassen. Wäre das alles Schrott, könntest Du jeden teuren Markensportschuh in die Tonne kloppen....;)


Natürlich zahlt man immer den Namen (allerdings auch den teureren Produktionsstandort, qualifiziertere Mitarbeiter, bessere Endkontrollen usw.)mit.
Manch günstigere LTD Gitarren ist qualitativ und verarbeitungstechnisch nicht weit von der "originalen" ESP entfernt. Ob es Dir das Wert ist, musst Du entscheiden.
 
China muss nicht gleichbedeutend mit Schrott sein. Asien allgemein schon gar nicht.

Warum eine Fender 1000 Euro kostet, obwohl es gute Gitarren gibt wie deine 49 Euro Tele?

Ganz einfach...

...die Fender funktioniert in 30 Jahren noch. Spielst du sie täglich, wirst du alle paar Jahre mal die Bünde abrichten lassen müssen, und irgendwann wäre auch eine Neubundierung fällig.

Die Bundierung deiner Tele ist bei täglichem Einsatz möglicherweise nach einem Jahr durchgerockt (zu weiches und minderwertiges Material).


Deine Potis könnten nach kurzer Zeit anfangen zu kratzen (minderwertiges Material). Der PU Schalter schaltet irgendwann kein Signal mehr durch, oder nur sporadisch.

Nicht zu vergessen. Manch ein Stahlerzeuger in China pfeift auf umweltfreundliche Herstellung, für die es in Europa z.B. sehr strenge gesetzliche Vorgaben gibt, die nun mal die Herstellungskosten erhöhen. Bunddraht, Mechaniken, Potis, Saitenreiter, die verlöteten Kabel, alles was irgendwie aus Metall ist, ist bei einer 49 Euro Gitarre aus allerbilligstem minderwertigen Material. Und beim Holz sieht das dann nicht viel anders aus.

Du mußt bedenken, dass an diesen 49 Euro immer noch einige Leute Geld verdienen. Versuch dir mal auszumalen, was die Gitarre in der Herstellung kostet.


Aber wie gesagt. Das muss, und wird nicht allgemein bei chinesischen Herstellern so sein.
 
Kleiner Nachtrag meinerseits: Den Part mit Deiner 49€ Gitarre habe ich glatt überlesen.
Lass es mich so ausdrücken: Wenn Du mit dem Teil zufrieden bist, ist doch alles ok.

Auf der anderen Seite ist es naturlich so, dass man im "qulitativ vernünftigen" Gitarrenbereich für 49€ mit Gluck gerade mal einen Pickup bekommt....
 
Hi,
alles was aus China kommt in einen Sack zu stecken ist der falsche Weg... Es gibt durchaus brauchbare Instrumente aus diesen Ländern. Trotzdem finde ich den Preis für eine "echte" Fender, Gibson, PRS,...... gerechtfertigt.

Für mich klingt das so, als hättest du noch nie eine teuere HighEnd-Gitarre in der Hand gehabt. Mach das mal wenn du die Möglichkeit hast. Und ich bin mir sicher dass du einen riesen Unterschied zu deiner 49,-Tele spüren wirst.

Schon allein erstklassiges Tonholz macht einen großen Teil des Preises aus. Für extrem billige China-Gitarren wie deine Tele wird sehr billiges Holz genommen, meist aus vielen Teilen zusammengestückelt, schlecht abgelagert und öffters mit richtig großen Astlöchern.
Für die teueren Gitarren wird wirklich erstklassiges, exotisches Holz benutzt, das jahrelang gelagert wird. Dazu kommen noch hochwertige PickUps, Potis, Schalter sowie Mechaniken, Brücken, Stege und Sattel. Auch das kostet richtig Geld. Wenn das ganze dann noch in "teueren" Ländern von ausgebildeten Fachkräften zusammengebaut wird hast du den Preis sehr schnell erreicht.
Klar, den Namen lassen sich diese Hersteller auch bezahlen, dafür bieten sie auch richtig viel Erfahrung und Entwicklung.

Ich bin gerne bereit dafür zu bezahlen, totzdem habe ich auch die ein oder andere China-Klampfe zuhause stehen.

Achja: schau dir mal gute Geigen, Kontrabässe, Flügel etc an, da sind 2000,- für eine Profi-Gitarre ein wahres Schnäppchen ;)
 
Hallo,

der entscheidenste Unterschied dürfte im Vergleich bei den Arbeitskosten bzw. den zu den USA und erst recht zu Deutschland deutlich reduzierten Werten [Lohnkosten, Entgeltfortzahlung, Sozialversicherung, Arbeitsschutz, Urlaub, Umweltschutz, Arbeitsrecht usw.] zutage treten.

Gruß,
Dietmar
 
Warum eine Fender 1000 Euro kostet, obwohl es gute Gitarren gibt wie deine 49 Euro Tele?

Ganz einfach...

...die Fender funktioniert in 30 Jahren noch. Spielst du sie täglich, wirst du alle paar Jahre mal die Bünde abrichten lassen müssen, und irgendwann wäre auch eine Neubundierung fällig.

Die Bundierung deiner Tele ist bei täglichem Einsatz möglicherweise nach einem Jahr durchgerockt (zu weiches und minderwertiges Material).

Deine Potis könnten nach kurzer Zeit anfangen zu kratzen (minderwertiges Material). Der PU Schalter schaltet irgendwann kein Signal mehr durch, oder nur sporadisch.

Das kann dir leider auch bei einer Fender passieren. Alles Bewegliche und dem Verschleiß Unterliegende, kann nun einmal kaputt gehen, auch in deutlich weniger als 30 Jahren. Dass es bei absoluter Billigware noch früher der Fall ist, versteht sich allerdings fast von selbst. Bei Teilen wie Potis oder einem x- Wege Schalter braucht man daher wohl kaum auf Qualität achten, man sollte nur wissen wie man sie selbst tauschen kann. Bei einer Bundierung wird das natürlich schwieriger.

Nicht zu vergessen. Manch ein Stahlerzeuger in China pfeift auf umweltfreundliche Herstellung, für die es in Europa z.B. sehr strenge gesetzliche Vorgaben gibt, die nun mal die Herstellungskosten erhöhen. Bunddraht, Mechaniken, Potis, Saitenreiter, die verlöteten Kabel, alles was irgendwie aus Metall ist, ist bei einer 49 Euro Gitarre aus allerbilligstem minderwertigen Material. Und beim Holz sieht das dann nicht viel anders aus.


Wer sagt denn, woher der Stahl, der in den USA oder Europa verwendet wird, wirklich herkommt?
China bezieht die eisenerzhaltige Erde aus Australien, wo sie im Tagebau gefördert wird, verhüttet wird meist in den Anlagen, die auch hier in Deutschland in den vergangenen Jahren (von chinesischen Arbeitern) abgebaut wurden. China ist heute der größte Stahlproduzent, die produzieren etwa das 14fache wie Deutschland, und immer noch das 7fache wie die USA in einem Jahr.
Dass das Hardware-Material speziell im Billigsegment von Gitarren nur schlechte Qualität hat, schließt das natürlich keineswegs aus. Addiert man die wahren Zusatzkosten: Löhne/Sozialabgaben/Arbeitsschutz hinzu, bedenkt evtl. manch einen laxen Umgang mit Umweltschutz, kann man schon verstehen warum selbst bei 50€ Gitarren noch ordentlich Profit drin sein kann. Allerdings gilt das für sämtliche Ware aus Asien, evlt. mit der Ausnahme Japan, was allerlei unterschiedliche Produkte betrifft. PC-Hardware (so natürlich auch Appleprodukte), Schuhe, Klamotten, Unterhaltungselektronik und vieles andere.. eigentlich darf man davon nichts mehr kaufen, wenn einem die dortigen Zustände nicht gefallen.
 
Am Ende steckt überall etwas aus Asien drin. Und sei es nur ein Kondensator. Deswegen sind die Produkte aber nicht immer schlecht. Es kommt vor allem auf die Qualitätsstandards der Hersteller an. iPhones werden auch in Asien gebaut, und als Technik verwöhnter kann ich nur sagen: die Teile sind so ziemlich das beste Stück Technik sind was ich jeh gesehen habe.
 

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