Okay, hier erste Eindruecke zu dem Faber 58 Kit:
Alles in allem macht es einen wertigeren Eindruck als das China-Kit. Das liegt groesstenteils an dem hochwertigen Binding und dem wunderbaren Top-Dish - das sieht sehr edel und vor allen Dingen auch recht authentisch aus. Die an den Bundenden hochgezogenen Fret-Nibs sind auch ein wahrhaftig gutes Feature (meine Kortmann Paula hat das auch und das Spielgefuehlt dankt es einem). Die Ausfuehrung der Nibs ist nicht super-perfekt und hier und da muss noch ein bisschen nachgefeilt werden, aber kein grosses Ding.
Die Fraesungen sind okay ausgefuehrt (da ist jetzt kein grosser Unterschied zum China-Kit feststellbar).
Die Decke hat eine sehr (!) sexy Musterung, so dass die fertige Gitarre mit Sicherheit (sollte ich es nicht verbaseln) ebenfalls lecker aussehen wird. Den Hals wuerde ich als eher schlankes 59er Profil beschreiben. Er liegt gut in der Hand, ist aber keinesfalls mit dem Profil der "normalen" R8 zu vergleichen.
Nun zu den Sachen die mir nicht so gut gefallen: Ich war ja vorher schon etwas argwoehnisch, dass die Kits mit bereits verleimten Hals kommen. Und auch hier ist die Anpassung nicht wirklich perfekt erfolgt (siehe Bilder). Auf der Bodyseite wurde deutlich zu viel Leim verwendet und der Halsfuss (bei dem ich mir nicht 100%ig sicher bin, ob der auch - wie das China-Kit - 2-teilig ist; ist wirklich schwer bis gar nicht zu erkennen) sitzt nicht lueckenlos am Korpus auf. Die kleinen Luecken werde ich wohl oder uebel mit einem Leim + Spaenegemisch auffuellen muessen. Ob und wie ich die Leimreste aus der Tenon-Tasche entferne, weiss ich noch nicht.
Hier und da gibt es Leimreste auf Body, Hals und Binding (kein grosses Ding, die kann man easy vorsichtig wegschleifen) und der Hals hat einen Transportschaden mitbekommen (obwohl das Kit super verpackt war - Schuld daran waren 2 neue Faber Pickups, die Gottfried mir zum Testen/Vorstellen mitgeschickt hat und die wohl fuer die Delle verantwortlich sind. Von denen wird es dann
hier mehr zu lesen geben, sobald die Gitarren fertig sind - habe ja gerade keine Humbucker-Gitarre mehr zur Hand
Die Inlays sind - wie schon vorher befuerchtet - in Wirklichkeit genau so langweilig wie auf den Bildern auf der Faber Website und werden gegen die Celluloid Inlays getauscht.
Ein vorzeitiges und vorsichtiges erstes Fazit: Die Gitarre ist angenehm leicht (ich wuerde sagen +/- in der China-Kit Klasse), das Holz scheint relativ hochwertig zu sein. Die Verarbeitung ist groesstenteils gut, wobei es hier und da sicherlich Optimierungsspielraum gaebe. An das Precision Kit kommt das Faber Kit leider nicht ran, was Verarbeitung, Praezision und Liebe zum Detail angeht. Ich meine, dass 500 Euro ein zwar stolzer, aber angemessener Preis fuer das Kit sind. Ich persoenlich faende es allerdings deutlich besser, wenn man zwischen bereits eingeleimten oder nicht eingeleimten Hals waehlen koennte ...
Hier ein paar Bilder, um oben gesagtes zu dokumentieren.
Auf- und Ruecksicht:
Der 2-teilige Ruecken ist hier doch deutlicher zu sehen als bei dem Precision Kit.
Der schoene, flache Dish:
Die Fraesungen fuer das Elektronik- und das Toggle Switch Fach sind nicht perfekt, aber okay ausgefuehrt:
Die Kopfplatte wird von einem dunkel gebeiztem Furnier bedeckt und hat in etwa die Form einer Kortmann Kopfplatte:
Hier die Halsaufnahme, an der ich doch das ein oder andere zu bemaengeln habe. Zu erst die Front-Seite:
Und hier in der Pickup-Ausfraesung:
Zu guter letzt noch ein Bild des kleinen Transportschadens, der hoffentlich (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder ausgebuegelt werden kann: