Ja, Team ist bei manchen halt die Abkürzung für "toll, ein anderer machts". Aufgabenverteilung und den Überblick zu behalten ist bei solchen Projekten wirklich keine Kleinigkeit. Wir haben das über wöchentliche Sitzungen, Mailverteiler und ein Wiki versucht zu lösen. So manche Sitzung ging dann auch mal über 4 Stunden, wenn zum Beispiel über das Plakat oder den Haushalt (ganz großes Voodoo) diskutiert wurde.
In Sachen Helfer gabs bei uns verschiedene Kategorien:
Ganz oben das Fest-Komittee (FestKo), also die Hauptorga, die in wöchentlichen Sitzungen über ein halbes Jahr das Fest geplant hat, so irgendwas zwischen 10 und 15 Leuten.
Dann die sogenannten T-Shirt-Träger (schließt das FestKo mit ein), die während dem Fest wichtige Aufgaben hatten und mehr oder weniger durchgearbeitet haben. Also Donnerstag bis Sonntag, manche auch noch länger. Dazu zählen z. B. Standbetreuer, Bandbetreuer, Techniker, 36er (Universaldauer/36h-Helfer, die im Gegensatz zu den Technikern sogar Schlaf bekommen!), Bierminister(BiMi), Cocktailminister (CockMi), Security-Leitung, Abbau-Koordinator, Telefon-Betreuer, Zentrale, Catering usw.. Insgesamt waren das immer etwas über 100 Leute.
Und dann kommen noch die einfachen Helfer an den Ständen, beim Auf- und Abbau etc. dazu. Alles in allem hatten wir ca. 400 2h-Schichten zu vergeben.
Security ist noch mal ein extra Posten, wir haben das nämlich auch immer selbst gemacht.
Alle machen das übrigens ehrenamtlich, nur um hier keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen!
Gerade bei der Security wurde es in letzter Zeit immer schwieriger, ausreichend Personal zu finden. Kann ich auch verstehen, gegenüber einer normalen Schicht muss man den ganzen Abend durcharbeiten, darf keinen Alkohol trinken, kann kaum mitfeiern und so ganz einfach ist der Job auch nicht.
Einfache Helfer findet man noch am ehesten, wenngleich ein paar Schichten am Ende immer offen bleiben.
Leute die wirklich Verantwortung übernehmen wollen zu finden, ist dagegen sehr schwer geworden. Ich sehe einen Grund auch in der Bachelor-/Master-Umstellung und den verkürzten Maximalstudienzeiten. Denn ehrlich gesagt leidet natürlich das Studium, wenn man in der Hauptorga aktiv ist. Wenn man gar als Kultur-Referent des AStA der Hauptverantwortliche für das Fest ist, macht man in dem Semester relativ wenig für sein Studium und arbeitet hauptsächlich für das Fest.
Nur leider geht es so mit der studentischen Kultur Stück für Stück den Bach runter, weil sich kaum mehr Leute finden, die für die Orga und Durchführung die Zeit haben. Und das betrifft nicht nur das Unifest, sondern eigentlich alles, was man unter dem Begriff studentische Kultur zusammenfassen kann.
Um am Ende wieder den Bogen zur Schule zu schlagen: Das Zeitproblem exisitiert dort ja sicher auch und daher finde ich es umso bemerkenswerter, was hier auf die Beine gestellt wird!