Ich hatte irgendwo hier in dem Thread mal auf Nachfrage geschrieben, dass da mit exzessiven Partys, Alkohol und so bei uns gar nichts sei und es da deshalb keine Probleme gäbe...Diesen Punkt möchte ich jetzt zurücknehmen und das Gegenteil behaupten...
Doch von vorne...
Mit dem gestrigen Tag ging die schätzungsweise schlimmste Woche des Jahres zuende. Stichwort: Kleinkunstabend. Für die, die damit nichts anfangen können: Das sind zwei Abende, an denen von der K12 Kabarett, Tanz, Schauspiel, Musik & whatever aufgeführt wird. In den letzten Jahren lief das eigentlich immer nur auf Lehrer durch den Kakao ziehen raus, wo jeder die Rolle eines Lehrers der Schule übernimmt und halt dann auf dessen "Macken" rumgeritten wird. Die Tour wird halt nach drei oder vier Jahren auch langweilig, weils dann schlicht und ergreifend ausgelutscht ist, also haben wir uns entschlossen, es diesmal etwas anders zu machen.
Auf dem Programm standen natürlich wie immer haufenweise Videoeinspielungen (unter anderem gabs "Nachrichten" (als "Nachrichtenstudio" diente die Männertoilette - SEHR geil übrigens wie dann doch tatsächlich ne Putzfrau reingekommen ist und sich beschwert hat was das soll und sie will jetzt hier mal Feierabend machen und so
Das haben wir dann direkt dringelassen, kam auch geil an
), eine Paradie von Galileo Mystery (auf der Suche nach den Mürbbrezen), eine Schlag-den-Raab-Parodie (da wurden dann schon wieder die "gefaketen" Lehrer mit einbezogen - GANZ konnten wirs dann doch nicht lassen
). Dann noch eine Peter Lustig- und Topmodels-Verarschung, vor der Pause noch ne Band und als Schlusslied "We are G9"
. Das wars dann im Großen und Ganzen. Reicht aber auch schon für ne Menge Stress.
Immerhin hab ichs irgendwie geschafft, mich fast komplett um den Videoschnitt zu drücken. Hätte ich das auch noch machen müssen, hätts mich glaub ich echt zerlegt. Gottseidank haben das ein paar Mädels dann doch mit absoluter Begeisterung und in bemerkenswerter Schnelligkeit angeeignetem Know-How übernommen.
Hab ich mich nicht schon mit dem buggy Pinnacle Studio rumärgern müssen. Der Feinschliff wurde dann von einem meiner Technik-Kollegen und ein paar anderen bei ihm daheim erledigt - in der Regel bis drei Uhr nachts und sogar noch am Aufführungstag. Danke dafür!!
Gottseidank hat die von mir verwendete Fernsteuersoftware Digital Enlightenment Mediacenter zumindest die AVI-Dateien vom Pinnacle gefressen, obwohls sonst sehr wählerisch war. Also alles, was in nem anderen Format war, nochmal da durchgeheizt -> LÄUFT. Warum dieses Programm? Wer hat schon Lust, 20m VGA-Kabel in den Raum zu schmeißen? Außerdem wäre es spätens dann problematisch geworden, wenn man bei ner normalen Lösung mit Beamer am 2. Monitorausgang das Medium hätte wechseln müssen, sprich Videos und dann Bilder einblenden. Sicher gibts da bestimmt auch ne Software dafür, aber die Lösung mit dem Mediacenter kannte ich eh schon, und so hat ein LAN-Kabel gereicht. Nachdem dessen abgebrochene Rastnasen durch Gaffa ersetzt waren, blieb auch der hundsgemeine "Asynchrone Socketfehler" (VOTE für Unwort des Jahres!!!) aus.
Der Aufbau für den ganzen Ranz (Aufführungen waren Donnerstag und Freitag) wurde von mir ab Dienstag 13 Uhr angesetzt - um 21Uhr stand dann alles leidlich betriebsbereit. Das waren in dem Fall halt GB8 (was ich später fast bereut hätte, siehe weiter unten), Standard-Theater-Lichtkram, paar LEDs und Nebel sowie mein ganzes EDV- und Videogedöns (mein eee, zweiter Bildschirm, PC als Beamerslave, zwei Beamer). JA, wir brauchen immer so lang für eigentlich relativ wenig.
Mittwoch ab halb elf dann "Generalprobe". VERNICHTEND. Videos sind noch lange nicht alle bei mir, laufen zum Teil nicht vernünftig, keiner hat einen Plan vom Ablauf, vom Text, und überhaupt und Dings...
Um kurz nach sieben (glaub ich) hab ich dann die Notbremse gezogen und die Leute die überhaupt noch da waren (danke an dieser Stelle an meine Klasse - alle sollen davon profitieren, und die Hälfte haut gleich mal nach dem ersten Probedurchlauf ab, wenns nicht sofort weitergeht
) weggeschickt, weils eh keinen Sinn mehr gehabt hätte. Mit den noch anwesenden hätte man das nicht nochmal durchzocken können - nicht um die Uhrzeit - und die Technik hatte eh noch genügend Probleme. Also bis 22 Uhr dann noch unseren eigenen Kram optimiert, und gehofft, dass mit zwei Proben _AM AUFFÜHRUNGSTAG_ alles gut wird.
Gut, hier kann ich jetzt mal etwas abkürzen. Wenigstens _DER_ Plan ging auf. Die Proben liefen dann doch recht gut, es gab wenige technische Zwischenfälle, die am Abend auf ein Minimum eingeschränkt wurden, und ne echt geile, fast schon überfüllte Premiere. Die zweite Aufführung lief entsprechend, doch dann kam der wirklich verheerende Teil. Ich hätte die nette Anfrage einer Mitschülerin, ob sie denn nicht hier in der Halle die After-Show-Party machen können, NIIIIICCCHHHHTTT!!!!!!!!! mit "Ja" beantworten sollen (auch wenn es schätzungsweise nichts gebracht hätte). Musik viel zu laut und auch noch mit beschissenem Sound (aber so Möchtegern-DJs scheinen _ALLE_ höhenlastigen Sound, der die Ohren zerschießt, zu lieben), eine einzige Saufparty, natürlich standen auch am FOH dann Getränke rum, ich hatte Angst ums Equipment etc. etc...
Ich hab mich dann bis halb zwölf ins Stuhllager verzogen, eigentlich nur ab und zu rausgeschaut, ob der DJ den t.amp jetzt mal wieder ins Clipping reißt oder irgendwelche Bierflaschen dem GB8 zu nahe kommen, und gehofft, dass dieser Mist bald mal ein Ende hat. Hatte er dann auch, als irgendwann um viertel nach elf sogar die Polizei reingeschaut hat, weils viel zu laut war. Ab da ist das Ganze dann langsam ausgeklungen, und ich habs tatsächlich geschafft, dass ich um zwölf die Leute draußen hab, auch dank des stellvertretend-stellvertretenden Schulleiters
, der in der Nähe woht und dann vorbeigeschaut hat. Somit konnt ich um zehn nach Zwölf endlich den Schlüssel umdrehen und dann ein paar Stunden später endlich zum ABBAU erscheinen. UFF!!!
Also, das war schon das Härteste, was ich je erlebt habe, glaub ich. Vorbereitungszeit irgendwo im mittleren zweistelligen Stundenbereich, nur zum Schlafen zuhause, und dann diese Party am Ende zu einer Zeit, in der ich nach all dem viel lieber zu Hause im Bett gelegen hätte, wenn ich nicht darauf achten hätte müssen, dass mir keiner da 10k€ verballert (der DJ hat eiskalt sein Bier umgeworfen und sein Notebook vollgesaut - wenn das GB8 was abbekommen hätte...da will ich gar nicht drandenken...)
Die hintere Boxenreihe, die fullrange lief, hab ich dann auch noch an den Top-Out vom Sub geschmissen, sonst hätte es da sicher gnadenlos die TTs zerlegt.
Welchen Rat kann ich euch also mitgeben? KEINE After-Show-Partys in der Schule!
Gestern war dann noch hier ein Job zu machen (Live-Bühne), da schreib ich morgen oder so mal was im normalen Stammtisch dazu...
Jetzt nutze ich die Ferien, um den ganzen Krempel mal wieder zu reinigen, zu sortieren und auf Vordermann zu bringen. Ach, wie ist das schön, wenn man nach so einer Woche wieder sowas wie ein Leben hat...
Gruß Stephan