Also dann, auf gehts!
Letzten Donnerstag stand mal wieder das alljährliche Winterfest meiner Fachschaft an, diesmal noch in Kooperation mit einer weiteren Fachschaft.
Ort war wie üblich die Halle des AKK (25m x 12m) auf dem Campus, ein bewährter Ort. Neben der Halle gab es oben im Cafe noch einen kleinen 2. Floor, eine Neuheit für uns.
Im Vorfeld lief eigentlich alles ganz ok, auch wenn für die extern zugemietete Technik doch einiges an rumtelephonieren nötg war, bis alles stand. Die meiste Technik ist im AKK praktischerweise schon vorhanden, bzw. stammt aus studentischen Quellen. Insgesamt hatten wir:
Ton (Halle):
- 4 Dynacord P-5 Tops
- 2 Dynacord P-5 Subs
- 2 Dynacord F118 Subs
- 2 Wharfdale Doppelachtzehnersubs
- Amping von Dynacord, Fidek und KMT
- Siderack mit Behringercontroller
- DJM-600
Ton (Cafe):
- 2 Marlis Felix Tops
- 2 KME Subs
- Amping glaube ich auch KMT
- Behringercontroller
- DJM-600
Licht (Halle):
- 8 6er Bar Par64 (davon waren 2 im Endeffekt nicht in Betrieb)
- 2 4er Bar Par64 ACL
- 2 4er Bar Par36 ACL
- 8 Scanner Futurelight SC780
- 75cm Spiegelkugel
- 10 LED-Par64
- 2 Strobos
- GLP Creation Lichtpult
- MA Lightcommander 12/2 Lichtpult
- Smokefactory Nebelmaschine
Licht (Cafe):
- ein paar Par56
- 3 Scanner, weiß nicht mehr, welche
- Licht lief Sound to Light
In der Halle hing alles bis auf die LED-Pars im Rigg an der Decke, die LEDs hingen in einer Truss über der DJ-Bühne. Das Rigg war ungefähr 10m auf 8m, geschätztes Gewicht (laut meinem Kollegen) mit allem drin über eine Tonne.
Soweit so gut. Leider lief das ganze alles andere als reibungsfrei ab.
Das fing Mittwoch Nacht an. Um 11 Uhr war der erste Teil des Aufbaus geplant. Wir müssen die Halle immer mit Gummimatten auslegen und diese verkleben, weil sich dort ein denkmalgeschützter Parkkettboden befindet. Gut, daran sind wir gewohnt. Geplant war, neben dem Gummi das Rigg zusammenzukloppen, auf Arbeitshöhe zu ziehen und die Bars reinzuhängen. Nur geht das schlecht, wenn die Kettenzüge nicht oben hängen, sondern noch bei der Überholung sind
Na ja, uns wurde versichert, dass sie am nächsten morgen da seien (was auch der Fall war
), daher beschränkten wir uns darauf, die Matten zu kleben und das Alu schon mal zusammenzuklopfen.
Am Donnerstag ging dann der Stress erst richtig los. Den Aufbau konnte wir in der Halle erst um 14Uhr fortsetzen, vorher hieß es noch, mit Sprinter und Auto Equipment von 3 verschiedenen Orten zu holen. Hört sich jetzt nicht so problematisch an, aber es passierten immer wieder so Dinge wie, der Tanklaster, der gemütlich vor unserem gemieteten Sprinter parkte und uns so eine gefühlte Ewigkeit an der Weiterfahrt hinderte. Daneben lief auf die Organisation der technikunabhänigen Dinge wie Einkäufe nicht so wie gewünscht, sodass wir immer weiter hinter unseren Zeitplan kamen.
Natürlich wird dann der ein oder andere leicht hektisch, gereizt und wenn dann so Sachen kommen, wie
"wo ist der Sprinterschlüssel?"
"ich hab ihn dir wiedergegeben"
"ich hab ihn nicht"
"der Sprinter steht übrigens offen draußen rum"
"ach ihr sucht den Sprinterschlüssel?"
dann führt das nicht gerade zur Entspannung.
So toll die AKK-Halle auch ist, sie hat einen gravierenden Nachteil: Sie hat keinen ebenerdigen Zugang. Da das Gebäude denkmalgeschützt ist, gibt es natürlich auch keinen Aufzug. Also schleppt man so schöne Dinge, wie Doppelachtzehner und Scannercases mit 120Kg die Treppe runter.
Die Zeit rennt und rennt, Beginn der Party war auf 21:00 Uhr geplant, um 20:00 Uhr war die Anlage endlich soweit, dass wir mit der Progammierung der Creation beginnen konnten. Das ließ uns natürlich herrlich viel Zeit
Die LEDs machten auch nicht sofort das, was sie sollten, also blieben sie erst mal außen vor. Zum Glück sind meine 2 Kollegen sehr fit, was dieses Pult angeht, ich selber mache Licht erst seit einem Jahr und auch nicht sehr oft. Meine Baustelle war daher eher der Lightcommander, der als Faderextension für die Pars zuständig war.
Na ja, vor 22:00 Uhr waren eh kaum Gäste da, nachdem der Sound dann endlich auch lief konnten wir uns etwas entspannen.
Ich konnte sogar den DJ überreden, ein Stück über die Anlage laufen zu lassen, dass ich zur Beurteilung von Boxen nehme (Chris Jones - No Sanctuary).
Die Anlage hatte echt einen klasse Bass, obwohl wir da ja recht bunt gemischt haben. Aber mit etwa einmessen und einrichten (die Wharfdale liefen nur bis 80Hz) kam da ein Bumms raus, der echt gut war. Und auch der Tiefbass war durchaus vorhanden. Oben rum klingt die Anlage ok, wenngleich mir das letzte bisschen Präzision, Auflösung und Details dann doch fehlen.
Die Party selber dann war etwas überraschend absolut geil. Ich hielt mich die ganze Zeit in der Halle am Lichtpult auf, da es ja oben nichts wirklich zu tun gab. Die Stimmung wurde mit der Uhrzeit immer besser. Die Musik war wirklich gut, es kamen so wenige Anfragen und Musikwünsche an die Bühne, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich meine, man konnte sie an 2 Händen abzählen, über den ganzen Abend.
Wir hatten sogar teilweise Crowdsurfer und das in einer Disko!
Durch den Bass fingen dann auch Dinge auf der Bühne an zu wandern, wie Kameras, Flaschen, sogar der Monitor für das Lichtpult blieb nicht ruhig.
Leider hatten wir nur einen Genehmigung bis um 3:00 Uhr, mindestens eine Stunde hätten die Gäste locker noch weiter gefeiert.
Aber wir mussten Schluss machen, vor allem, weil um 5:00 Uhr die Putzfirma kommen sollte. Also musste alles, was auf dem Boden stand, schnell weg. Als hätte ich nicht schon genug geschleppt. Natürlich war der ein oder andere "Abbauhelfer" auch nicht mehr in dem Zustand, in dem man ihn guten Gewissens freie Hand lässt. Also macht man es doch wieder selber.
Um 6:00 Uhr waren wir dann endlich fertig, sowohl mit dem Aufräumen, als auch körperlich und vom Kopf her.
Leider war es das noch nicht gewesen, denn die Ansage lautete: "So, morgen um 9:00 Uhr kommt das Rigg runter, bis um 13:00 Uhr muss die Halle wieder im Ausgangszustand sein!"
Ich bin kurz noch heim, Duschen, was essen, eine Stunde Halbschlaf und dann wieder hin. Wie fast zu erwarten, traf ich nur meine 2 ebenfalls völlig übermüdeten Kollegen an, ein dritter gesellte sich zum Glück noch hinzu. Mit 3 Leuten hätten wir nicht mal das Rigg von der Decke bekommen.
Arbeiten, Zucker und Koffein helfen dann doch etwas gegen den Schlafmangel und so bauten wir alles wieder auseinander. Nur die ganz schweren Cases ließen wir dann doch noch andere schleppen. Bei den Stromkabeln (schöne 30m 63A-Kabel
) mussten wir dan wieder selber anpacken, aber das war dann auch die letzte Aktion.
Zusammengefasst:
Heftig gearbeitet von Mittwoch 23:00 Uhr bis Freitag 14:00 Uhr, jede Menge Stress gehabt, aber dazwischen auch eine richtig geile Party gefeiert.
Nur ist mein Köper nicht wirklich für solche Sachen geeignet (1,82m groß, <65kg), den Muskelkater in Schultern und Armen spüre ich jetzt noch.
Aber egal, beim nächsten Fest bin ich auf jeden Fall wieder dabei!
Ist jetzt etwas lang geworden, wenn jemand noch konkrete Fragen zu etwas hat, nur zu!