PA-Stammtisch

Die SMs, genau wie die Betas, haben diese Anhebung bei 2.5 kHz, die einen gewissen Eigensound ausmacht. Der passt fast immer, grade bei rockigen Sachen, aber manchmal ist das eben auch kontraproduktiv und muss ausgeglichen werden. Ich bevorzuge Mikros, die den Mitteltonbereich ohne Beeinflussung übertragen und höchsten mal den Höhenbereich breitbandig dezent anheben, das gibt eine nette Auffrischung des Signals, die (mMn) nie stört.

Ja, Shure funktioniert so gut wie immer, aber es gibt auch fast immer noch einen besser geeigneten Spezialisten. Und der kann dann passen oder eben auch nicht. Zumindest in meinen Kreisen wird inzwischen auch nicht mehr explizit ein bestimmtes SM/Beta verlangt, wobei sich auch noch nie jemand darüber beschwert hat. Höchstens heisst es mal, dass jemand sein eigenes Mikro mitgebracht hat und lieber dies nutzen möchte - auch kein Problem. Meine Präferenzen jedoch liegen woanders. Warum? Weil es genauso gut funktioniert und den Charakter im Sound nicht verbiegt.
 
das wird eh in Zukunft gang und gäbe werden - bei Gesangsmikros, wegen Desinfektion :nix:

Ich mache das schon länger so - Bühne ist aufgebaut, Band/Künstler kommt zum Soundcheck, dann spraye ich in deren Beisein alle Gesangsmikros ein und antworte auf die fragenden Blicke mit "Desinfektion - mache ich immer vor dem Soundcheck. Sorry, wenn es etwas chemisch riecht, aber bis Ihr bereit seid, ist es verflogen." Bislang habe ich das eher als (optionale) vertrauensbildende Maßnahme betrachtet, aber ab jetzt dürfte es essentiell werden.
 
machen wir auch so, weil die Musiker meistens unsere Funken nutzen, weil ich normalerweise in den setups eh keine eigenen Funkstrecken zulasse, es sei denn, es sind Line6-2,4Ghz funken. Wenn da jeder mit seiner eigenen Funke daher kommt, gibt das bei +10 Funkstrecken ggf chaos (ausnahmen bestätigen die regel, wenn ich die band und die Funkstrecken kenne).

Trotzdem denke ich mir, dass die Tendenz eher zum eigenen (gesangs-)Mikro gehen wird - aber vl täusche ich mich ja?
 
Überzeichnete und vom Hersteller aufgeprägte Dellen im Frequenzgang lassen sich in der Regel per EQ ausbügeln und zurechtrücken. Nicht zuletzt wird bei Mikrosimulatoren eben so etwas gemacht, ist allerdings ein anderes Thema.

Viel wichtiger ist das Thema Feedbacksicherheit. Da gibt es durchaus Mikrofone, die zwar schön klingen, dafür aber in diesem Bereich mehr als zickig sind. Wenn der Künstler auf der Bühne ohne InEar nur noch den Daumen nach oben streckt, weil der Monitor zu leise ist und es nur piept, dann ist das Grüze. Es gibt Bühnensituationen, bei welchen man genau weiß, dass das eine Mikro nicht funktioniert oder das andere ohne Probleme brachialen Pegel bringt.
Auch das Übersprechen gehört mitunter hier dazu. Es gibt Mikros, die so ziemlich alles und jeden akustischen Dreck aus der nächsten und auch ferneren Umgebung wahrhaft besser aufnehmen, als das was direkt vor dem Korb geschieht.
Und dann auch Körperschall nicht vergessen. Das beste Mikros in punkto Frequenzgang und Klang bringt nix, wenn es nur rumpelt und die Entkopplung mehr als suboptimal ist.

Des Weiteren sollte der relevante Übertragungsbereich mindestens ausreichend durch den genutzten Schallwandler erfasst werden, denn wo nix ist, kann man auch nix vorstärken. Dies gilt selbstverständlich auch primär für die Quelle selbst.

Manche Statements hier sind durchaus sinnvoller Natur, so z.B. ist auch hier immer wieder zu lesen: Welcher Gitarrist oder Keyboards oder anderer Musiker bringt denn nicht sein eigenes Instrumentensetup mit. In vielen Fällen der Sänger selbst und damit meint man das Mikro. Damit entfällt auch die Desinfaktion, welche in der genannten Art und Weise eh nicht so wirklich funktioniert. Einfach mal drüber sprühen. Ja ja... Allerdings auch ein anderes Thema.

Trotzdem denke ich mir, dass die Tendenz eher zum eigenen (gesangs-)Mikro gehen wird - aber vl täusche ich mich ja?
Nö, der Trend ist durchaus vorhanden und vor allem wünschenswert.
 
:)
Mit den erstklassigen Mikros habe ich zumindest die Erfahrung gemacht dass sie entweder sehr gut funktionieren oder eben gar nicht. Was habe ich schon geschraubt bei dem einen oder anderen Highend Mikro um doch noch etwas brauchbares hinzubekommen.

Was einen Profi auszeichnet, ist, dass er genau weiß, welches Mikro an welcher Quelle in welchem Kontext am besten funktioniert. Es gibt kaum schlechte Mikrofone aber öfter mal gute Mikrofone am falschen Platz und ein Profi kennt eben den Farbkasten.
Ein SM57 ist kein neutrales Mikrofon sondern hat einen sehr ausgeprägten Eigenklang, den man nur schwer wegequen kann. Der kann passen, muß er aber nicht wie bei anderen Mikros auch.
Das SM58 hat zunächst mal seine legendäre Robustheit und Körperschallunempfindlichkeit (Griffgeräusche). Ausserdem hat es eine beachtliche Anzahl von Rocktonkutschern geschafft, diesem Mikro eine ganz beachtliche Lautstärke vor der ersten Rückkopplung zu entlocken. DANACH kommt erst, wie sich das anhört.
Also auch bei dieser Lieblingsdiskussion aller Musiker mit Tonkutscherambition einfach auf dem Teppich bleiben. Wir wissen nicht, ob sich Frau Armatrading mit einem anderen Mikro nicht vielleicht noch besser angehört hätte... und schließlich befinden wir uns ja am Stammtisch. :prost:
 
Wir wissen nicht, ob sich Frau Armatrading mit einem anderen Mikro nicht vielleicht noch besser angehört hätte
Das ist für mich bei der Frau nebensächlich, dazu ist ihr künstlerischer Wert einfach zu überragend, die ist noch großartig, wenn da ein Barbie Puppen Karaoke Plastikteil in Rosa stehen würde. Und ihr verzeihe ich auch die Ovation;-) Beim zweiten Auftritt wars dann eh ein SM58.;-)
 
der deutsche Beitrag beim freeESC hat wieder mal bewiesen warum man immer gut beraten ist, ein paar SM58 dabei zu haben. Keine Ahnung was die aktuell angesagten hippen Mikros bei dieser Unzahl an Mikedroppings vom Helge so gemacht hätten. Im übrigen ein großartiger Auftritt. :rofl::rofl::cheer::cheer:
 
Ja, da hätte ich außer meinen alten SM58 auch kein besseres Mikro spendiert. Das tut ja so schon weh.
 
Gestern war zum (morgen stattfindenden) 75sten geb.tag von Udo Lindenberg den ganzen Abend/N8 Dokus und Konzerte von Udo. Wer das verpasst hat - selber schuld ;-)
Na dann hat die Helge-Performance eh zum Thema gepasst. War ja ein Tribut an Udo.
 
Eigentlich wurde er mit „Udo Lindenberg singt das Lied ‚Supergeiler Helge Schneider‘“ anmoderiert. Was danach kam hat leider voll mein Spaßzentrum erwischt. Nicht nur wegen seiner extrem souveränen Mikrofonhandhabung.
 
was schaut ihr euch denn da an?
Gestern war zum (morgen stattfindenden) 75sten geb.tag von Udo Lindenberg den ganzen Abend/N8 Dokus und Konzerte von Udo. Wer das verpasst hat - selber schuld ;-)
wer sich das antut hat selber schuld!
 
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Am Pfingstwochenende hatte ich als Tontechnik-Amateur das erste Live-Gig draußen auf dem Gelände einer Dorfkirche, wo ich auch für die Koordinierung des kompletten Aufbaus zuständig war. Equipment war gestellt (eigenes habe ich nicht) und kam inklusive Multicore aus der thomann-Low-Budget-Schublade nebst einem alten Allen&Heath-Analog-Mixer. Natürlich waren nicht genug XLR-Kabel für die Stage-Box am Start - reicht ja schließlich, wenn man sich an der DI-Box einsteckt. :ugly: IP44-Kabeltrommel (man braucht auch Strom am Mischpult) hatte ich zum Glück im Auto.

Meine Vorkenntnisse waren ein Grundlagenkurs Digitalmischpult vor zwei Jahren und hin und wieder mal etwas Faderschieben und Troubleshooting an fest aufgebauten Anlagen. Also die besten Voraussetzungen, denn der Rest der Truppe wußte überhaupt nichts über Tontechnik.

Es fing damit an, daß sich wetterbedingt der Beginn des Aufbaus verzögerte bis auf 50 min vor Veranstaltungsbeginn. Also mußte es gleich zackzack gehen, außer mir waren natürlich alle mega entspannt, weil sie glaubten, daß man nach dem Einstecken direkt losspielen kann. Nachdem ich dann ordentlich Druck gemacht hatte, bekam ich 12 min vor Beginn noch einen Soundcheck hin, wobei ich ohne Talkback-Mikro den Amateurmusikern noch erklären mußte, wie man den macht (Nein, nicht singen und Instrument gleichzeitig spielen!). Dabei stellte sich raus, daß eines der beiden Funkmikros nicht funktionierte, während noch die Hälfte der Kanäle fehlte, weil ja nicht genug Kabel da waren - 2 min vor Veranstaltungsbeginn wurden die dann aber noch angeliefert, so daß die Anlage auf den Punkt fertig wurde. Den Mix habe ich dann währenddessen gemacht, was bei der verordnungsbedingt kleinen Besetzung ohne Bühnen-Monitoring kein großes Problem war.

Was mich selbst erstaunt hat war, wie weit mit meinen nebenbei aufgelesenen Tontechnik-Kenntnissen unter massivem Zeitdruck gekommen bin. Hätte ich wie letztes Jahr noch überlegen müssen, wo ich was einstecken muß, oder mit Fragezeichen über dem Kopf vor dem verdrehten Analogmischpult gesessen, wäre die Sache geplatzt. Aber auch das war komplett auf den Punkt. Am Ende habe ich dann noch in bewährter Weise das Setup mit dem Smartphone "abgespeichert" (nicht daß die Aufkleber irgendwas mit der Situation vor Ort zu tun hatten). Wie sich das für einen echten Amateur-Mix gehört, teile ich den natürlich mit euch. :cool:
 

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nebst einem alten Allen&Heath-Analog-Mixer.
Das Pult ist aber geil! Diese Wizzard-serie ist in der Klasse das Beste, was ich je unter den Fingern hatte.

Alles andere war mir sehr bekannt und bin froh, dass ich mit solchen "Musikern" und Equipment nichts mehr zu tun habe ;-) Hut ab vor dir, dass du das offenbar alles gewuppt hast.
...nur was hast du denn da abgespeichert? der Mixwizzard ist noch voll analog.
 
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lso mußte es gleich zackzack gehen, außer mir waren natürlich alle mega entspannt, weil sie glaubten, daß man nach dem Einstecken direkt losspielen kann.
hihihi... das heisst dass auch die Musiker eher niedrigerfahren waren....
Hast Du gut gemacht! Ich hatte vor allem mit Buehnen / Veranstaltungen zu tun, wo viele Gruppen an teils eigenen, teils gemeinsamen Instrumenten (wenigstens der Fluegel blieb konstant mikrophoniert) unterwegs waren, kaum Umbaupausen.
Wenn Du das oft genug gemacht hast, bringt es die Routine! Rechnen musst Du IMMER mit Kabel/Anschluss/Leitungs /Batterieproblemen und das hast Du nur im Griff, wenn Du eigene Technik mitbringst oder einen Abend vorher ausreichend Zeit hast. Also: Mit ALLEN technischen Ausfällen rechnen!
Ein Tonmeister oder Mastering-Lehrgang hilft die weiter weil Du die Grundkenntnis hast, was NICHT zu tun ist.... das spart Zeit.
Ansonsten ist es halt die Routine. Wenn Du Dir vor Autritt 15 Minuten mit jeder Gruppe ausbedingen kannst (Welche Instrumente, welche Musik, Besonderheiten im Arrangement...) und kurze Absprachen zur Kommunikation triffst, ist die Königsklasse (Start ohne Soundcheck) errichbar.

In der Gruppe, mit der ich getourt bin, war das fast normal. Du kennst dann die Titel, weisst wann welcher Effekt gut kommt, und der Musiker braucht nur die Augen zu heben und Du weisst, ob er zu wenig Monitor hört bzw. welches Instrument auf dem AUX Mix fehlt...... und die Technik ist die eigene!

Der versierte Umgang mit den Mischern und Effekten ist das Wichtigste um Dich damit nicht noch zu belasten. Ich bin halt schon etwas älter und haben keine Probleme mit einem 48-Kanal-Inline-Mixer. Auch ein ProMix ist problemlos, aber mit dem Digitalkram fehlt mir noch Routine, obwohl das vieles leichter macht (Vor allem Rückkopplungsprobleme ;-)

Weiter so..... hoffentlich gibts bald wieder mehr Gelegenheit zum Üben ;-)
 
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Das Pult ist aber geil! Diese Wizzard-serie ist in der Klasse das Beste, was ich je unter den Fingern hatte.

Die Hardware hat komplett einwandfrei funktioniert, obwohl man an der abgegriffenen Beschriftung schon sieht, wieviel Betriebsstunden die runter hat.

...nur was hast du denn da abgespeichert? der Mixwizzard ist noch voll analog.

Natürlich das .jpg. :ugly:

Der versierte Umgang mit den Mischern und Effekten ist das Wichtigste um Dich damit nicht noch zu belasten. Ich bin halt schon etwas älter und haben keine Probleme mit einem 48-Kanal-Inline-Mixer. Auch ein ProMix ist problemlos, aber mit dem Digitalkram fehlt mir noch Routine, obwohl das vieles leichter macht (Vor allem Rückkopplungsprobleme ;-)

Als Amateur fehlt mir in allem die Routine. Bin auf dem digitalen X32 als Aushilfsmischer in die PA-Thematik eingestiegen und das war jetzt mein erstes Gig auf einem voll analogen Pult - alles nach Gehör eingestellt. Das ist der Vorteil der Digitalisierung, daß jetzt auch gutes Gear von früher irgendwo aufm Dorf rumfliegt.
 

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