PA-Stammtisch

Lagerumzug! Mein größter PA-Transport seit... ja, also eigentlich der größte jemals. Wir ziehen um, das alte Lager wurde aufgelöst und in unser neues altes Haus transportiert. Mein Lager dort ist kleiner. D.h. ich werde jetzt jede Kiste durchsehen und aussortieren, was ich nicht mehr wirklich brauche. Das wird ein intensiver Winter...
 
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Hey Jungs, kurze Frage für die ich nicht extra nen Thread aufmachen wollte.
Bin hier grad auf nem Konzert in Los Angeles und hab keine Ahnung was für ne PA hier hängt. Die üblichen Verdächtigen - L‘Acoustics, D&B, Nexo und Meyersound - sind es jedenfalls nicht.
Leider ist es viel zu dunkel um Fotos zu machen, aber sowohl die LA-Scheiben, wie auch die Subs haben in der Front in jeder Ecke ein dreieckiges „Loch“.
Vielleicht weiß hier ja einer bescheid auf was für PAs die Amis so stehen und was für Kisten das sind.
 
Also in Amiland sind die üblen verdächigen eher Adamson (wie schon geschrieben), Clair Brothers, Meyersound, EV und JBL. Das wären so die größeren Vertreter. Allerdings gibt es auch da sicherlich kleinere, lokale Hersteller wie auch bei uns (z.B. Ritterbusch, KMT, KS u.a.). Von daher such die Heunadel im Haufen.
 
Ich tippe mal stark auf die Cohesion Serie von Clair Global (nicht Clair Brothers), hat z.B. U2 auf ihrer Tour benutzt:

https://clairglobal.com/audio/cohesion-series

Clair-Global-Cohesion-CO-12.jpg
 
Jup, das kommt sicherlich hin.
 
Jap, exakt die waren das. Noch nie zuvor gehört von der Marke. :ugly: Aber wenn U2 damit auf Tour gehen, die es sich nun locker leisten könnten mit jedem beliebigen System dieser Welt auf Tour zu gehen, gehe ich mal davon aus, dass das Zeug was taugt. :ugly:
 
Frage: Hat Clair Global irgendwas von und mit Clair Brothers zu tun oder ist das ein vollkommen eigenständiger und unabhängiger Hersteller?

Dass U2 damit auf Tour geht hat eher etwas mit Marketing zu tun, als die Qualität des Produktes, wobei die sicherlich auch gegegben ist. Man könnte aber auch Material von d&B, Meyer, K&F, Adamson usw. hängen. Das spielt dann alles in derselben Liage und ist hauptsächlich vom Systemer und der Örtlichkeit abhängig.
Sicher auch wie denn die Band an dem Gig drauf ist, wobei man bei Profis eine geringere Fluktiation der Spielqualität erwarten darf.
 
Ja die beiden Firmen sind eng verstrickt, gegründet von 2 Brüdern, daher zuerst Clair Brothers, daraus entstand irgendwann in den 80zigern Clair Global als Hauptfirma. Existieren tun aber noch beide Firmen.

Und ja die spielen in der ganz großen Liga mit. Habe das System in den letzten Jahren schon bei 4 oder 5 Produktionen gehört ( U2, Roger Waters, Bruce Springsteen). Das klingt schon verdammt gut, natürlich vorausgesetzt der Systemer kennt sein Handwerk(aber das ist ja bei anderen Systemen genauso). Vor allem die aktiven Doppel18er mit schlappen 9kW haben mich beeindruckt.
 
Dank dir für die Info.

Also das Material von Clair Brothers ist oberamtlich, ebenso wie das von den hiesigen großen, bekannten. Da gibt es nix zu meckern und wenn es nicht tut ist in jedem Fall nicht das Material schuld, so wie so oft. Es gibt mittlerweile nicht viele Systeme, welche von Haus aus schei... klingen und bei weniger gut klingenden kann man mit ein bisschen Sachverstand immmer Schadensbegrenzung betreiben.

Ich hoffe das Konzert war entsprechend Sahne.

Allerdings hatte ich jetzt am Wochenende ein Erlebnis wo ich sage, ne so was lieber nicht. 4x PlasteElaste Kübel in einer Schwimmhalle wild verteilt. Das war nicht wirklich laut, aber es hat dennoch Ohrenkrebs verursacht. Klirr lass nach. Sehr ähnlich zu den alten, grauen JBL EONs. Dies sich auch sooooo schrecklich, egal bei welchem Pegel.
 
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Ich hoffe das Konzert war entsprechend Sahne.

Leider nicht wirklich. Ich zitiere mich einfach mal selbst aus einem anderen Forum, in dem ich schon was dazu geschrieben hatte:

“The sound was an absolute mess: The drum shells were overpowering all the other instruments, while the cymbals were hardly even audible. The way the snare and toms sounded, they could have just miced up a couple of shoe boxes and get the same sound. One of the floor toms was particulary bad; every time the drummer hit it, it sounded like that "plop" sound you get, when you pull out a cable that you better hadn't.
Guitars and bass were, like i said, completely overpowered by the drums. At least they were turned up to a proper level for the Kami solos.
The vocals were at least loud enough, but far from clear. Like every time Su said something during the songs you could clearly hear she was saying something, but it was very difficult to understand what she said.
The backing tracks were basicly the only element without any issue.....“

Joa, man könnte also sagen, dass es soundtechnisch ziemlich unbefriedigend war. Für ein sehr viel kleineres Konzert wäre der Sound wohl ok gewesen, aber bei einem Konzert dieser Größenordnung (im Forum, Kapazität ~17.500) erwarte ich doch sehr viel mehr.....
 
Daran sieht oder hört(e) man wohlwieder, dass eine gute Anlage letztendlich nur das Zünglein an der Waage ist, denn wenn die Band und die ausführende Crew, insbesondere Systemer und Mischer ihren Job nicht verstehe n, dann geht es eben direkt und mit Ansage schief. Die Örtlichkeit spielt sicher auch mit rein, aber eben nicht so wie die ausführenden Personen.

Tja, schade dafür.

Genau auch aus diesem Grund geh ich nicht mehr auf (Groß)Konzerte, weil eben immer öfter geschlampt wird. Da hilft dann das beste Material nix mehr.
 
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Genau auch aus diesem Grund geh ich nicht mehr auf (Groß)Konzerte, weil eben immer öfter geschlampt wird. Da hilft dann das beste Material nix mehr.

Na gut, das wäre für mich jetzt keine Option. :D Klar ist ein schlechter Sound immer ein kleiner Wehmutstropfen, aber letztlich gehe aus so vielen Gründen auf Konzerte, dass ein schlechter Sound alleine mir auch nicht die Freude daran nehmen kann. Zumal meiner Erfahrung nach die Wahrscheinlichkeit für einen guten Sound auf großen Konzerten immer noch massiv viel größer ist als auf kleinen.....

Was ich allerding überhaupt nicht verstehe: Wie kann es sein, dass es selbst im absoluten Profibereich offenbar immer noch Leute am werkeln sind, die entweder nicht wissen was sie tun oder schlicht keine Lust haben es ordentlich zu machen? Wie können diese Menschen auf Produktionen, wo Geld nun wirklich keine Rolle spielt und niemand Kompromisse bei der Qualität eingehen will, überhaupt Jobs bekommen?
 
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Leider darf man hier den Faktor Zeit auch nicht ganz außer acht lassen. Und ja. Bestimmt wird hier und da auch mal geschlampt. Aber die Leute mit denen ich so zu tun habe wissen normalerweise was sie tun und das machen sie auch gewissenhaft. Ich habe Hochachtung vor guten systemern. Aber auch die können nicht zaubern. Die Sache wird immer komplexer (siehe 3d/immersive Sound wie z.B. L-Acoustics l-isa). Und die Zeit wird immer weniger. Deutschlandtour, schlafen im nightliner, morgens System aufbauen, nachmittags einmessen, Konzert, Abbau, nächste Location ansteuern. Wir machen den Job alle mit Leidenschaft. Aber wir sind alle nur Menschen. Natürlich Laufen die meisten großen Produktionen nicht so extrem. Aber anstrengend ist das alles und 16 Stunden-Tage sind keine Seltenheit. Da muss sich die Einstellung von Band, Techniker, Veranstalter und auch Publikum ändern. Und ich finde da hat sich die Letzten Jahre schon einiges getan. Die Konzerte früher klangen im Schnitt nicht besser als heute. Das ist meine Meinung/Erfahrung dazu.
 
Mal abgesehen davon, dass es auf den üblichen Touren immer weniger echte Konzertsäle gibt, sondern meist die immer (fast) gleichen Universal-Arenen a la Kölnarena etc. Die haben eine furchtbare Akustik, da kann man auch mit dem besten System nur bedingt gegen an. Aber dafür kann am nächsten Tag dort wieder Eishockey gespielt werden und am übernächsten Tag ein Radrennen stattfinden...
 
Das ist kein einfaches Thema. Zum einen muss man schon sagen dass diese Zustände auf Tourneen, die da angesprochen werden (16 Stunden Tage, schlafen im Bus und so weiter) ja nicht Gott gegeben sind sondern so von Menschen organisiert und von Menschen auch so exekutiert werden. Das kann man also Ändern. Man kann auch mal das Thema Arbeiterschutz und Arbeitszeitgesetz bzw notwendige Ruhepausen auf Tapet bringen. Besonders wertvolle Resourcen wie FOH- bzw. Monitor-Techniker muss man entweder ähnlich entlasten wie die Band an sich (denn primär Band und deren Techniker zusammen bestimmen wie gut das Ergebnis wird). System-Techniker und Aufbaupersonal können auch ausgetauscht werden. Man kann z.B zwei Bautrupps an der Tour arbeiten lassen. die einen bauen an der ersten Location auf, dann der zweite Trupp an der zweiten Location, und so abwechselnd weiter. Die örtlichen Stagehands sind ja ohnehin nur einmal pro Location da, brauchen hier also nicht mit gerechnet werden. Das würde das Arbeitspensum verringern auch wenn die Lohnkosten wohl etwas steigen würden. Dafür sind alle etwas entspannter und das Ergebnis fällt besser aus. Denn eines kann aus meiner Sicht nicht sein, dass Besucher wirklich teures Geld abdrücken müssen um dann eine unterirdisch schlecht klingende Veranstaltung besuchen zu müssen nur weil die Beteiligten gerade mal etwas ausgelaugt sind.
Und ich habe auch den Verdacht dass manch ein Profi sich immer weniger darum kümmert wie es klingt, weil ihm eben beim Job die Leidenschaft abhanden gekommen ist.
Aber vielleicht habe ich in letzter Zeit nur zu viel Gemurkse gehört, obwohl das Zeug doch auch anderes, besseres zulassen sollte.
 
Ich habe eher den Eindruck, dass dieses überlaute Drumset, welches alles zuballert, in den letzten zwei, drei Jahren zur Mode geworden ist. So klangen Depeche Mode in München nämlich auch, und ihre Vorgruppe sogar noch extremer so.
 
Interessant wie oft hier jetzt der Faktor "Zeit" angesprochen wurde. Von allem was ich bisher so an Touren mitverfolgt habe, ist es zumindest so, dass Konzerte an direkt aufeinanderfolgenden Tagen eine absolute Seltenheit sind und definitiv nur bei Touren vorkommen, bei denen die Band ohne eigene PA und Licht unterwegs ist.

Aber von Konzerten dieser Größenordnung rede ich hier auch eigentlich gerade gar nicht, sondern von allem ab ~10k Besucher aufwärts. Hier steckt zwangsläufig so viel Kohle dahinter und ist die gesamte Produktion auch normalerweise so aufwendig, dass es in meinen Augen wirklich keine Entschuldigung mehr dafür gibt beim Sound zu schlampen. Scheint ja aber trotzdem immer mal wieder vorzukommen.....


Ich habe eher den Eindruck, dass dieses überlaute Drumset, welches alles zuballert, in den letzten zwei, drei Jahren zur Mode geworden ist. So klangen Depeche Mode in München nämlich auch, und ihre Vorgruppe sogar noch extremer so.

Naja, in diesem speziellen Fall war es eher so, dass alles außer den Drumkesseln und den Vocals zu leise war, als dass das Drumset zu laut gewesen wäre. :nix:
 
Vor Jahren, definitiv in der Analog Ära, war ich Auf einem kleinen, feinen und renommierten Festival in Burgenland, so um die 8000-10000 Leute im Publikum. Ich fuhr hin um Willie deVille zu sehen. Den hatte ich zuvor in Graz gesehen, Halle für ca 600-700 Leute, und da war der Sound super, wirklich hervorragend. Nun gut, ich war schon früher bei dem Festival, es spielte gerade Mike Stern, der mich aber nicht so sehr interessierte, somit trieb ich mich anderweitig rum. Dann Dr. John, der klang ganz gut. Danach Marcus Miller, hier war der Sound wieder hervorragend. Alles klar, druckvoll aber nicht zu laut, einfach genau richtig.
Dann kam der Willi. Drumset blieb stehen, ebenso dessen Mikrofonierung. Nach dem Umbau begann der Drummer, alles wunderbar, an sich hat sich zum Markus kaum was am Sound verändert. Danach setzte das Klavier ein, prügellaut, das Drumkit ging fast unter. Ich dachte mir nur „wann dreht der endlich die Keyboards leiser?“. Aber es kam anders. Er zog das Drumkit hoch, damit es wieder zu den Keyboards passte. Der Rest setzte ein aber da hatte ich mir schon die Ohren zugehalten. Das ging dann so weiter, Besucher gingen zum FOH und brüllten dem Techniker zu, er solle doch endlich leiser machen. Aber der spielte die PA voll aus (fette Horn-PA von EV). Ich ging bei der zweiten Nummer, denn das war weitaus zu viel für mich. Nicht dass der Sound an sich vermurkst war, es war einfach nur viel zu laut.
Naja, wenigsten war Dr John und der Markus echt hörenswert.
Bei Jamiroquai hatte ich bei der selben Location übrigens noch weniger Glück. Der War laut und klang shice. Dritte Nummer und ich ging.
Danach ging ich immer seltener zu fremdgemischte Konzerte;-)
 

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