Eben eine Vorführung von so ner Bose-Stäbchenanlage in der Klosterkirche meiner Schule gehabt. Ich poste meine Erfahrungen mal hier, weil es mit Schulbeschallung per se ja nichts zu tun hat.
Es waren zwei Leute da, einer wohl von Bose und einer ein Tontech, der das vermittelt hatte. Es ging darum, im Interesse der zuständigen Lehrer und auch der Patres eine festinstallierte Anlage zu haben, über die sowohl die normalen Messen (Sprache) als auch die Jugendgottesdienste mit Musik (Gitarre, Keyboard, mehrere Sänger etc. aber auch CD-Playback) laufen sollten. Mitgebracht wurde eine L1 (?), auf jeden Fall mit so nem Doppel-8er Bass und 2m hohem Stäbchen daneben.
Los ging es. Was raus kam war erbärmlich, total basslastig und mulmig. Ohne dass wir was gesagt haben machte der Kerl dann aus, um stolz zu verkünden, dass das mit dem Bass absicht war und man in Kirchen sowieso nur ab 90Hz aufwärts übertragen sollte, weil Bass in Kirchen nicht machbar ist. Dann ein bisschen Lobpreisung für die Anlage, der typische Spruch dass Monitore unnötig werden und so weiter. Dann war ein Lehrer skeptisch, ob diese kleinen Teile denn auch reichen würden. Der Bose-Typ drehte daraufhin auf und rief stolz "Das sind erst 50%!" auf die Frage, wie denn dann 100% wären, drehte er voll auf, die Anlage total am Ende, Verzerrung und Übersteuerung wie sau. Ich wunderte mich, warum er trotzdem so begeistert war, und die Erklärung kam sofort: "Die Anlage kann sogar so laut, dass der Kirchenraum viel zu klein ist. Sie haben die unschönen Reflexionen von den Wänden ja gerade selber gehört".
Dann hat er angefangen den verwunderten Lehrer, der mit Musik nichts am Hut hat sondern nur für die Jugendgottesdienste an sich zuständig ist, vollzuquatschen über DSP, Linienstrahler, Arrays, Lautstärkeverringerung um 3dB etc., der hat natürlich nur Bahnhof verstanden und wollte ihm nur erklären, dass man ja eigentlich etwas komplett festinstalliertes suche.
Auf die Frage, wie man ein externes Pult für die Band anschließen könne, bekam ich von dem Tontech die Empfehlung, alles mit einem Kleinmembran-Kondensatormic abzunehmen. Ich meinte, dass die Musiker dafür ein bisschen weit auseinander stehen (ich will das Mic ja nicht im Mittelgang aufstellen, an der Seite ist vor der Band noch 0,5m Platz). Da bekam ich nur die patzige Antwort, er wisse selber, dass die nicht wie Orgelpfeifen hintereinander da stehen. Dann ging er weg. Der Bose-Vertreter meinte immerhin, es gäb einen Stereo-Cinch Eingang. Cinch wäre bei Mischpulten ja eh Standard. Optimal also.
Dann musste ich leider weg, aber man hat wohl noch ein ungefähres Angebot über Festinstallation (3x 2 Linienstrahler, 1x Bass, paar Mikros, Amping) über 15000 Euro (Materialpreis) gemacht...
Nächste Woche hab ich dann ein Gespräch wo ich die zuständigen Lehrer nochmal beraten soll was davon zu halten ist
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(achja: Eigentlich fand ich dieses Stäbchen Teil gar nicht sooo schlecht für den Zweck da Band etc. bei Gottesdiensten bisschen drüber zu verstärken. Klanglich zwar nicht soooo mein Geschmack, aber auch nicht verkehrt für die Größe. Die Präsentation ging aber wirklich gar nicht.)