Heute mal eine eher ungewöhnliche Neuanschaffung, eher ein "na mal schaun was die da zusammengenagelt haben":
Pronomic Coax-12
Für normal habe ich von RCF 712-A, Seeburg A6 oder D&B Max15 auf der Bühne zu liegen, daher war das finanziell und Qualitativ mal ein sehr interessanter Schritt. (Mit dem Hintergedanken, vielleicht nimmt man einfach das Gehäuse und packt da irgendwann mal einen amtlichen Coax-Speaker rein)
Das Paket ist da.
17kg Netto ist nicht wenig aber auch nicht viel für eine passive box.
Die Verarbeitung gefällt auf den ersten Blick:
-schönes Gitter und keine Verarbeitungsschwächen
-massives Holz
-gut positionierte Griffe - kein Hochständerflansch -> ist ja auch ein Hasenkäfig der auf dem Boden der Tatsachen liegen soll
Manko:
-kein Schaumstoff
-Anschlussfeld mit Schraubklemmen, Klinke und Speakon?! -> letzteres gerne, der Rest hat hier einfach nix verloren! sonst aber inordnung
Dann mal hinstellen und an meine Crown K1 (2x350W/8Ohm RMS) hängen - mit Speakon versteht sich
Nun muss Spotify dran glauben und die Playlisten glühen schon:
-> Klanglich erstaunlich <-
Na klar sind es nur 180W RMS nach Hersteller, ABER:
Sofern man richtig steht ist er klanglich nicht verkehrt, erst Recht als Monitor soll er ja nicht zwingend die Ohren verwöhnen sondern sich durchsetzen bzw. das Relevante für den Künstler verständlich rüberbringen. Und das tut er auch.
Klanglich kann man hier und da sicher noch etwas nach geschmack nachwürzen, das was da flat aber rauskommt kann sich schonmal sehen lassen.
Lautstärkegrenze gibt es, na klar.
Aber ganz Wichtig ist der Aufbau des Lautsprechers:
Es ist ein Coax Speaker, hier also Mittel und Hochtöner in Achse und Ja es sind zwei getrennte Speaker, also kein Breitbänder!
Steht man mit Blick auf den "konus" bzw. Hochtöner ist alles schön, wagt man es jedoch sich zu bewegen ändert sich das Klangbild massiv.
Es wird jedoch nicht stetig schlechter, sobald man die Achse verlässt, die Verständlichkeit bleibt im großen und ganzen und nach außen hin gehts auch wieder. Ich denke mal hier ist der Trichter etwas ungünstig gewählt.
Fazit:
Für das Geld baut man sich nichtmal das Gehäuse!
Und obendrauf spielt es noch vernünftig -> Zu empfehlen für:
kleine "leise" Beschallungen wie:
Kirchenanwendungen (Chor braucht Keyboard)
Sprachbeschallung
Bei mir wird er für die Kunden mit dem kleineren Budget bzw. für anspruchslosere Mikrofonpatienten eingesetzt werden.
Nicht zu empfehlen für laute Bands oder anspruchsvolle Ohren -> Aber das war ja wohl klar!
Nachtrag:
Ich konnte mir den Vergleich von RCF Art 712-A zu der Pronomic Coax-12 nicht nehmen lassen:
Wie zu erwarten -Vernichtend- es sind Welten, sowohl in der Verständlichkeit als auch im Bassfundament und und und und aber ganz fair ist der Vergleich ja nunmal nicht.
Aber mein Urteil bleibt: Die Pronomic ist super für kleine Beschallungen, bei denen es darum geht, dass der Darsteller sich hört bzw. das Playback wahrnimmt.
Preis/Leistung ist die Pronomic mehr als gut!
lg Alex