Nutzung von Samples als Besitzer hochwertiger Workstations

  • Ersteller dr_rollo
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Ansonsten kann ich mich nur dr_rollo anschließen. Das Publikum weiß, dass da nicht die Originalband auf der Bühne steht, und also kann es auch anders klingen. Ich klebe mir doch auch keinen Bart an, um wie Jon Lord auszusehen. ;)

Hmmm..., denkst du das wirklich? Wie geht es dir, wenn du bei einer Cover-Band den Song erst (übertrieben) im letzten Refrain erkennst? :gruebel: :D
Mir geht es dann meistens so, dass ich dann eigentlich keine Lust mehr habe weiter zuzuhören und lieber zu anderen Bands gehe, bei denen es die Kollegen besser können.
Bei der Vocal-Stimme gehe ich gerne bis zu einem bestimmten Maß konform, aber auch biegen sich mir meine Zehnägel nach Oben, wenn sich eine kleine dünne "Michelle-Stimme", an einem Rammsteinsong versucht.
Das heißt..., die Vocal-Stimme sollte schon zum Song auch authentisch wirken.
 
Ist völlig OK, wenn's trotzdem gut klingt. Es gibt genug Coverversionen, die spannender sind als das Original.
 
...Der Drum-Sound bei einer Coverband mit einem breiten Spektrum kann da auch immer nur ein Kompromis sein. Metal-Set klingt anders als Funk, Balladen, Schlager... soll der Drummer sich gleich mehrere Sets aufbauen die entsprechend der jeweiligen Stilrichtung abgemischt werden? Wer macht denn sowas...:rolleyes:
Auch als Drummer hätte man ja theoretisch Möglichkeiten ohne Ende, indem man sein Akkustik-Set gegen ein E-Drum austauscht. Da kann er zwischen allen möglichen Sets hin und her switchen. Alle erdenklichen Sets stehen in einem Roland TD20 zur Verfügung, von smooth Jazz-Set bis Powerrock-Sets, natürlich auch alle möglichen electronic Drums, und wenn's nicht reicht, wird per MIDI noch ein Sampler angesteuert. Letzteres ist aber kaum nötig, da man sich seine Trommel in der V-machine zusammenbasteln kann, angefangen von der Tom-Größe (Durchmesser/Länge), über Korpusmaterial, welche Felle, ob Resonanzfell oder nicht, sogar welches Mikro und Position/Abstand. Und wer macht's? Fängt bei den Kosten für solch ein Set an (von Keyboardern wird das wie selbstverständlich erwartet), und endet mit Argumenten, dass das Spielgefühl nicht mit einem "richtigen" Akkustik-Set vergleichbar ist. Wir hatten ein komplettes Roland E-Drum mit TD20 im Wert von 15k Tacken bei unserem Rock-Projekt im Einsatz, als wir mit Orchester auf die Bühne gegangen sind. Hier war die Abnahme des Sets und die Lautstärke auf der Bühne der Hauptgrund für den Einsatz, aber da hab ich mal die Möglichkeiten eines solchen sets kennengelernt. Selbst eingeschworene Hardcore Drummer kamen entgegen ihrer anfänglichen Bedenken bezgl. der Bespielbarkeit bestens drauf zurecht.
Also, soll der Drummer mal anfangen, den Authentizitäts-Wahnsinn auf der Bühne umzusetzen :rolleyes:

Hmmm..., denkst du das wirklich? Wie geht es dir, wenn du bei einer Cover-Band den Song erst (übertrieben) im letzten Refrain erkennst? :gruebel: :D
Wenn das Publikum den Song nicht oder erst am Ende erkennt, nur weil ich anstelle des Steinway-Sounds einen anderen Piano Sound gespielt habe, sollte ich ernsthaft an meinen Fähigkeiten als Keyboarder zweifeln.

...Ich ziehe z.B. oft einen Klaviersound dem Original-Keyboardsound vor, wenn der mir nicht gefällt. Unter Umständen wird ein anderes Lied draus - na und? ...
:great:

...Dass das Klavier bei unseren technischen Möglichkeiten nicht wirklich wie Klavier klingt, stört mich viel mehr...
Ich weiß jetzt nicht, was Du mit "technischen Möglichkeiten" meinst. Heutzutage klingt bei jedem Keyboard ab 500EUR, mit etwas höherem Anspruch ab 1000EUR definitiv wie ein Klavier. Es sei denn, Du sprichst auf die Abnahme, entweder Monitor oder PA an.
 
Was mir hier (im Forum allgemein) so auffällt, dass es sehr viele in "TOP40"/Cover Bands spielen. Und dann wird diskutiert, ob man Samples oder doch Originalequipment verwenden soll. Gibt es hier denn Leute, die Musik machen? Eigene Musik? Keine Covers? Die keinen Wert darauf setzen, dass es originalgetreu klingt? Mich würde mal interessieren, wofür sie die Sampler/Workstation nutzen. Wie kreativ arbeiten sie mit Samples?

Ich selber habe sowohl einen Sampler (AKAI Z4) als auch Motif XS. Aber auf die Idee irgendwelche Sounds genauso zu programmieren bin ich noch nie gekommen -- ehrlich! Mit unserer Band spielen nur sehr wenige Covers, aber wir legen ausdrücklich Wert darauf, nicht wie Original zu klingen! Denn solche Bands gibt es sowieso genug. Weder wollen wir uns mit denen messen, noch wollen wir uns mit dem Original messen. Wozu auch, das verstehe ich nicht. Okay, wenn man damit Geld verdient ist vielleicht eine Sache, aber für mich ist es eher nichts.

Na ja, nur ein Paar Gedanken :)

Grüße,
Kest
 
Ist völlig OK, wenn's trotzdem gut klingt. Es gibt genug Coverversionen, die spannender sind als das Original.
Das ist wohl richtig und das ist auch die hohe Kunst des Covern´s und da geht das "Musikmachen" und der Spaß für mich erst einmal richtig los, aber die meisten sind dann doch eher (ohne es Abwertend zu meinen) "1:1-Nachspielbands".
Wir proben z.B. jede Woche 2 neue Titel..., da hab ich echt keine Zeit noch das ursprüngliche Arrangement umzugestalten.
Also höre ich mir die Sounds vom Orignial an, reproduziere sie so gut es geht, höre die gespielten Noten raus, übe den Song und spiele ggf. schnell das noch ein, was für den Song wichtig ist und ich mit meinen 2 Händen nicht mehr schaffe. Dann stehen die 2 Titel zur Probe und spätestens am Wochenende werde sie zum Gig gespielt.
 
Es sei denn, Du sprichst auf die Abnahme, entweder Monitor oder PA an.
Genau das meine ich. Hab ich auch weiter oben in diesem Thread schon mal angesprochen.

Wir proben z.B. jede Woche 2 neue Titel...,
Den Stress habe ich zum Glück nicht. Aber ich weiß, wie schwer es ist, eingefleischten Cover-Musikern irgendwelche vom Original abweichenden Ideen aufzuschwatzen. Da lob ich mir meine Deep-Purple-Covers. Bei denen klingt schon das "Original" auf jeder Aufnahme anders...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es hier denn Leute, die Musik machen? Eigene Musik? Keine Covers? Die keinen Wert darauf setzen, dass es originalgetreu klingt? Mich würde mal interessieren, wofür sie die Sampler/Workstation nutzen. Wie kreativ arbeiten sie mit Samples?

Naja, wenn ich bedenke, dass z.B. Jacky und ich unser Geld mit Musik machen verdienen, sind manche Bands wirklich dazu da, die Miete für die Wohnung zu tragen. Abhängig davon, in welchen Genres man sich tummelt, bedeutet das wirklich so originalgetreu wie möglich zu reproduzieren. Nicht, weil es Spass macht oder die eigene Entscheidung ist, sondern weil es Kundenwunsch ist und der Kunde ist König, vor allem bei einem Luxusgut wie einer Band! Ein DJ wäre da die deutlich günstigere Alternative, dem gehen aber einige Showelemente ab.

Andersherum betrachtet muss ich mich selber wieder als Beispiel nehmen. Ich spiele größtenteils eigenen Kram, da kann ich die Instrumentierung auswählen und da ist keine Workstation mit im Konzept; Musical, da ist der Kram schon da und DAS ist mal wirklich Dienstleistung!; und Soul-Sessions, dabei kann ich meinen Vintage-Hau ausleben.

Trotzdem habe ich das früher auch gemacht und den Sampler für das eine oder andere eingesetzt. Es ist ein Aufwand, das stimmt. Vor allem muss man sich damit auseinandersetzen wollen, aber das Ergebnis ist doch meistens eine Soundverbesserung und/oder Arbeitserleichterung. Ab einem gewissen Punkt müssen, teilweise auch unangenehme, Entscheidungen getroffen werden und ich kann Jacky voll und ganz verstehen: zwei Songs gut vorbereitet und in der Probe spielbereit zu haben, können eine riesige Aufgabe sein. Dazu ist ein Sampler definitiv notwendig.

Auch Inge mag ich Recht geben: in diesem Faden tummeln sich doch hauptsächlich die Personen, die entweder Sampler zum einen oder anderen Zweck einsetzen, oder zumindest mit dem Gedanken spielen, sich damit auseinander zu setzen ... alle anderen schauen hier nicht mal rein, obwohl es doch ein sehr interessanter Thread ist.

Grüße vom HammondToby

Nachtrag: ich beschwere mich nicht über 10 Minuten Ladezeit. Warum auch? Wenn ich nen Soundcheck mache, dann ist das lange bevor das Publikum aufschlägt und mein Set steht und fährt hoch, während der Drummer noch aufbaut und mikrofoniert (wird) ... und mit ner USV und/oder Flash-RAM ist das erneute Hochfahren auch nur ein marginales Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn es gemein ist: Von vielen Bands, die nicht 1:1 spielen sagen viele auch, dass es einfach cooler ist nicht 1:1 zu spielen. Aber in Wirklichkeit sind die Leute da gar nicht in der Lage zu. Ich gebe zu das ich mich regelmäßig schwer tu bei einigen Sounds und mir dann auch Hilfe hole. Sei es durch machen lassen, durch Sounds bekommen oder durch Hilfestellung.

Danke Dennis, danke Toby :)

Und ich mache auch eigene Musik. Da kommt der Sampler eigentlich recht selten zum Einsatz. Wirklich nur für Intros. Wenn ich eigene Musik mache, geht es für mich darum, selbst zu spielen und ich kann mir die Sounds basteln und drehen wie der Song es eben braucht. Und dafür habe ich wirklich genug Futter in einer Workstation. Mal abgesehen davon, dass ich da ganz selten einen Dudelsack brauche ;)
 
danke thorsten
genau das was du im ersten abschnitt geschrieben hast denke ich mir schon die ganze zeit..wusste nur nicht wie man das rüberbringen soll ;-)
es gibt auf dem weg zum covern dutzende hindernisse, die es verhindern können einen song 1:1 nachzuspielen.

zum thema spannenderes arrangement: man könnte einfach mal frech behaupten, dass so mancher song bekannt geworden ist der ein ziemlich geiles arrangement aufweist, weil die menschen, die hinter den songs stehen durchaus wissen was sie tun. warum also das original-arrangement als "uninteressant" verunglimpfen?

durch meine hauptband habe ich zur zeit viel mit aktueller musik zu tun, die ich früher gut und gerne als seelenlosen käse abgetan habe.
die wahrheit sieht für mich aber ganz anders aus. bei vielen aktuellen liedern habe ich als tastenmensch den musikalischen mammutanteil zu tragen, was bedeutet, dass ich mich recht intensiv mit den songs auseinandersetzen muss - und dabei wiederum habe ich erkennen müssen, dass die aktuellen produktionen alles andere als "billig" rüberkommen. im gegenteil:
das ist sehr feines handwerk, was da getrieben wird.
gerade bei so leuten wie david guetta oder auch lady gaga

und passend dazu will ich auch mal erwähnen, dass sogar die originale in der regel sehr bemüht sind ihren ORIGINALSOUND mit auf die bühne zu nehmen und beim touren 100 mal hintereinander jede note, jeder sound, jedes arrangement stmmen muss. warum? weil das publikum genau das erwartet. ganz selten wird im absoluten profigeschäft mal ein abweichendes arrangement dargeboten - und das ist dann tatsächlich spannend und vor allem GUT!
sehr beeindruckt hat mich jüngst der auftritt von muse bei roackamring. unglaublich gut und genau gespielt. wer es gesehen hat, dem ist bestimmt aufgefallen was der herr keyboarder (ja sie hatten einen zusätzlichen musiker am start) zu tun hatte..

zum thema drums:
ich finde es super, dass unser drummer ein kleines e-drum zusätzlich am start hat (diese kleinen dinger auf denen pads drauf sind und zwei pedale angeschlossen werden können).
es gibt einige songs, da spielt er die nötigen sounds ausschließlich über e-drum, bei anderen mischt er akustische und e-sounds, mal spielt er nur akustisch. zudem feuert er ebenfalls samples bzw kurze sequenzen ab.
und genau das ist es was ich von einem modernen drummer in showbands und coverbands heuer erwarte.
ebenso erwarte ich von einem basser, dass er sich mit dem thema synthibass auseinandersetzt
vom gitarrist, dass er einen großen fundus an effekten und verschiedenen sounds am start hat
und vom sänger, dass er weiß was ein pitchbendcorrector ist und wie ein vocoder eingesetzt werden kann.

zugegeben ist bei meiner showband noch nicht alles umgesetzt - allerdings in bearbeitung.

gruß
ron
 
Ich habe es schon mal gesagt: Man muss das trennen zwischen Beruf und Spaß denke ich. Und wenn für mich der Spaß an erster Stelle steht, dass ist es das Gesamtkonzept und nicht das Instrument, dass ich spiele. Ich kann mit einer 10€ Melodika (Schreibt man die so?) am Lagerfeuer auch 20 oder 30 Leute begeistern und richtig viel spaß haben.
Es kommt da aber 100%ig auf die Musikrichtung, die eigene Herangehensweise und den persönlichen Geschmack an.
Manchmal is mir der Sound und auch das Instrument scheißegal...hauptsache es hat Tasten.
Manchmal brauch ich einen guten Sound, um Spaß an der Musik zu haben.
Manchmal muss es haargenau ein bestimmter Sound sein, damit ich zufrieden bin und die Musik in meinen Ohren gut klingt.

Sound MUSS nicht unbedingt, aber er KANN und vor allem er DARF integraler Bestandteil der Musik sein :)

Übrigens juckt mich jetzt die Frage, wie deine "ich brauch keinen supertollen Sound, um Spaß zu haben" Einstellung mit deinem Equipmentkaufverhalten in den letzten Jahren zusammenpasst ;) Nicht dass du dich jetzt für deine Equipmentkäufe rechtfertigen sollst (die kann ich seeeehr gut nachvollziehen) aber in letzter Zeit stolper ich häufiger über solche Aussagen von dir, zB dass du auch nur mit deinem 10 Jahre alten Yamaha ohne Probleme und mit Spaß zurechtkommen würdest.

Auch wenn das wieder eine Grundsatzdiskussion ist nur eingeschränkt dazu gehört: Ein Oasys oder Tyros 6 machen noch lange keinen guten Musiker aus. Aber ein gutes Musiker wird auch auf einem PSR sowieso und allen Anfängerinstrumenten eine brauchbare Show abliefern und etwas draus machen.
Also dass gutes Equipment nicht automatisch zu guter Musik führt, is eine Binsenweisheit. Und zum Thema guter Musiker plus mieses Equipment gibts auch wieder mehrere Möglichkeiten:
- manchmal klingts einfach kacke, da kann er noch so gut sein
- manchmal klingts erstaunlich gut - aber mit gutem Equipment würds halt doch noch mal deutlich besser klingen
- manchmal will man seinen Augen oder Ohren nicht trauen, dass der aus so einem Schrottequipment so tolle Klänge rausholt (sehr schönes Beispiel wär toller Boogie Woogie Pianist mit billig Tischhupe...hab ich schon häufig auf Kneipensessions erlebt)
 
Auch wenn es gemein ist: Von vielen Bands, die nicht 1:1 spielen sagen viele auch, dass es einfach cooler ist nicht 1:1 zu spielen. Aber in Wirklichkeit sind die Leute da gar nicht in der Lage zu.

Da ist was Wahres dran. Wir sind z.B. so eine Band :) Nur wissen wir das und sagen das auch offen, dass wir das nicht schaffen, auch wenn wir es wollten. Wir haben uns aber zusammengetan, nicht um zu covern sondern eigene Sachen zu machen. Das Ziel war einfach gemeinsam Musik zu machen, und nicht eine Cover/Show/Tanzband zu sein.

Deshalb interessiert mich halt auch, welche "Werkzeuge" andere verwenden, um einfach mal spannende Arrangements zu machen. Sei es ein Looper, Sampler, Synth oder sonst was.
Ich kenne auch einige, die eigene Sachen machen, aber meist alleine, mit DAW und im stillen Kämmerlein. Live dagen, traut sich keiner ;)

Grüße,
Kest
 
Mahlzeit,

ich habe letztes Jahr in einer Band sogar noch mit dem EX7 gespielt. Piano kam vom Stage, aber der Rest nur von dem kleinen. Ist dank Video auch nachweisbar, dass es sich dabei nicht nur um leeres Gerede handelt.
Wer mich schon länger kennt, der weiß auch, dass ich mir immer wieder was aktuelles oder auch mal altes kaufe. Das hat nichts damit zu tun, dass ich den Sound dringend bräuchte, sondern weil ich einfach mal gerne was anderes habe. Weil es mir spaß macht, andere Sachen zu spielen, zu probieren und weil ich es mir finanziell und vor allem musikalisch erlauben kann.
Will sagen, ich habe keine Ahnung wie einige andere hier komplett umstellen würden, weil sie mal 40 und deutlich mehr Setups programmieren müssen.

Der Punkt ist: Das ich nicht mehr der jüngste hier bin, aber wohl noch zu den jüngeren gehöre und meine erste Workstation war schon soweit, dass andere in ihren ersten Jahren von so was nur geträumt haben.
Ich rede gerne über Technik, sowohl musikalisch, als im Auto/Motorrad, PC/Mac oder sonst was. Aber ich versuche mich nicht davon abhängig zu machen. Und dazu gehören auch die Sounds, die einfach immer besser werden. Das ist einfach so und wird sich auch nicht ändern. Und das man andere Instrumente nie perfekt nachmachen wird, ist auch klar. Dazu muss man das Instrument schon spielen.

Meine Prioritäten liegen einfach nicht darin alles 100% zu spielen, weil ich dazu weder spielerisch noch programmiertechnisch in der Lage wäre. Aber deswegen verkaufe ich nichts und höre auf, sondern erfreue mich daran, dass ich auch mit ohne Samples und Fähigkeiten wie einige andere hier, Leute begeistern kann.
 
Da kann ich Thorsten nur uneingeschränkt zustimmen. Was einfach geklärt sein muss ist: wozu kaufe ich ein Instrument? Ich als Werkzeug, ganz klar. Thorsten als Hobby, auch ganz klar. Wer jetzt wem gegenüber im Vorteil ist, ist doch vollkommen egal, weil wir beide letztendlich Jäger und Sammler sind. Ich denke, ich würde heute immer noch zu akzeptablen bis guten Ergebnissen kommen, wenn ich einen K2600S hätte und der ist ja auch schon lange nicht mehr der Jüngste.

Grüße vom HammondToby
 
Übrigens juckt mich jetzt die Frage, wie deine "ich brauch keinen supertollen Sound, um Spaß zu haben" Einstellung mit deinem Equipmentkaufverhalten in den letzten Jahren zusammenpasst ;)

wenn ich meine eigene Erfahrung reinqetschen dürfte:
Was GAS ist, ist wohl allen bekannt ;) Auch wenn ich kein toller Keyboarder bin, so hat man doch das Gefühl, dass man besser ist, wenn man neue, bessere Sachen hat. Ich weiß, das ganze ist ein Selbstbetrug. Früher habe ich ohne Ende Noten gekauft, weil ich dachte, dass ich so viel Zeit habe, alles zu spielen -- es hat einfach Spaß gemacht. Dann merkte ich, dass ich das zeitlich nie schaffen werde, die Noten habe ich mir aber immer weiter gekauft. Genauso mit dem Equipment. Manchmal sitzt man da und denkt, "hätte ich bloß jetzt dies und jenes gehabt, dann könnte ich die Welt erobern". Wenn man es dann gekauft hat, sitzt man wieder da und denkt dasselber wieder.

Ein guter Musiker ist auch ohne Equipment gut. Ich habe ein Paar Leute erlebt, die aus einem Casio-Spielzeug so 'ne Sachen rausgeholt haben, das glaubt man nicht! Ich, für mich, habe mit meinem Kawai MP-8 mit den Paar Sounds oft viel mehr Spaß, als mit Motifs, Kurzweils und anderen technologischen Spielzeugen. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich nicht das Neueste haben möchte ;)

Grüße,
Kest
 
warum also das original-arrangement als "uninteressant" verunglimpfen?

Das ist jetzt aber eine böswillige Unterstellung. Hast du noch nie einen Coversong gehört und gedacht "oops - so kann man das auch spielen - klingt verdammt gut" - ohne dass das Original deswegen langweilig sein muss? Ich will nicht behaupten, dass meine Experimente in diese Kategorie gehören, aber sowas reizt mich einfach mehr, als etwas 1:1 nachzuspielen. Und da ich nicht meine Brötchen mit der Musik verdienen muss, kann ich mir's auch leisten.

Naja, meine jetzige Band geht eh mehr in die Richtung wie Kests. Und ich geb ja auch zu, dass ich mit meinen DGX-620-Sounds nicht glücklich war...
 
..nicht immer alles auf die goldwaage legen ;-)
natürlich habe ich schon gute geänderte arrangements gehört und vielleicht sogar selbst gespielt :)

ich kenne nur die aussage : " och das original ist mir zu langweilig -deshalb spiele ich es so und so" unter anderem von mir selbst ;-)
ist doch kein geheimnis, dass man auf diesen spruch zurückgreift oder?
 
...
Wir proben z.B. jede Woche 2 neue Titel..., da hab ich echt keine Zeit noch das ursprüngliche Arrangement umzugestalten. ...
Mir geht es da genau anders. Ich hätte keine Zeit, zwei Songs pro Woche originalgetreu zu reproduzieren. Wobei ich hier nicht einmal das Erstellen von irgendwelchen Sequenzen, als nur das Nachbilden/Programmieren der Originalsounds sehen würde. Als Vorbereitung für neue Songs suche ich mir geeignete Sounds, baue ggf. das eine oder andere Setup, konzentriere mich in erster Linie auf die Chords und etwaige Melodien, und dann geht's in den Proberaum. Wenn ich es für wichtig ansehe, erstelle ich mir ggf. den einen oder anderen Sample-Schnipsel oder Loop, aber das sind eher Ausnahmen.

Was mir hier (im Forum allgemein) so auffällt, dass es sehr viele in "TOP40"/Cover Bands spielen. Und dann wird diskutiert, ob man Samples oder doch Originalequipment verwenden soll. Gibt es hier denn Leute, die Musik machen? Eigene Musik? Keine Covers? Die keinen Wert darauf setzen, dass es originalgetreu klingt? Mich würde mal interessieren, wofür sie die Sampler/Workstation nutzen. Wie kreativ arbeiten sie mit Samples?
..., aber wir legen ausdrücklich Wert darauf, nicht wie Original zu klingen! Denn solche Bands gibt es sowieso genug. Weder wollen wir uns mit denen messen, noch wollen wir uns mit dem Original messen. Wozu auch, das verstehe ich nicht. Okay, wenn man damit Geld verdient ist vielleicht eine Sache, aber für mich ist es eher nichts.
...
Ich mache zwar überwiegend Cover, aber genau wie Ihr hab ich in der Regel nicht den Anspruch, exakt wie das Original zu klingen. Es gibt Songs, die haben so ein bestimmtes Wiedererkennungs-Merkmal, wie z.B. das Shakuachi-Intro von Sledgehammer, aber was dann kommt ist meine Art der Interpretation. Die Bläser müssen fett kommen, da interessiert mich der Originalsound überhaupt nicht. Ich muss mich wohl damit fühlen, und es ist eher die Melodie des Bläsereinstiegs, dass hier den Zuhörer den Song wiedererkennen lässt, als der Originalsound.

Und überhaupt - was definiert Ihr als Original? Hier ist doch immer die Frage, von welcher Version man spricht. Selbst der Original-Interpret variiert hier. Nehmen wir mal "Here I Go Again" von Whitesnake, da gibt es eine mehr Pop-Version mit Strings und eine mit ner Rockorgel. Was macht Whitesnake Live? Für mich viel interessanter, weil wir spielen ja auch live. Und selbst da hol ich mir höchstens Anregungen, und dann setzten wir das so um, wie es uns gefällt. Meine Erfahrung ist, dass ein Publikum eher eine gute Interpreation honoriert, die ehrlich rüberkommt als eine, die nah am Original ist, aber dafür gequält und möglicherweise starr, weil ich das nur durch den Einsatz von Sequenzer umsetzen konnte.

Und ja, die Leute zahlen sogar Eintritt, bzw der Veranstalter uns Gage, um genau das zu sehen und zu hören!
 
Cool!
Sehr viele m.E. vernünftige Ansichten in den letzten Beiträgen.
Bei vielen "Instrument/Arbeitsweise X ist besser als Y-Diskussionen" gerät doch häufig aus dem Focus, daß hier unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen, Herangehensweisen und Vorlieben über Dinge Reden, bei denen es nun mal keine finale Wahrheit geben kann.
Der Profi-Covermucker, Hobbyist, Synthfreak oder Klavierspieler hat jeweils einen unterschiedlichen Blickwinkel - ich finde, gerade in "anonymen" Internetforen neigt man manchmal dazu, zu vergessen, daß es mehr als eine Perspektive gibt (das kenne ich von mir selbst nur zu gut).

Zum "neues Zeug/GAS-Trieb" denke ich: es ist im Keyboard-Bereich ganz natürlich, Interesse und Freude an technischen Neuerungen zu haben und von Zeit zu Zeit seinem Spiel- und Konsumtrieb nachzugeben - solange der Blick aus der Distanz gewahrt bleibt. Thorsten hat es sehr treffend formuliert: Spaß haben, aber sich soweit es geht nicht vom Vorhandensein bestimmter Funktionen abhängig machen.
Dann hat man die Auswahl und kann sowohl mit betagtem Equipment gute Ergebnisse erzielen... als auch sich ab und an was neues gönnen, sei es als "Tapetenwechsel" oder zur gezielten Optimierung.
 
...Hast du noch nie einen Coversong gehört und gedacht "oops - so kann man das auch spielen - klingt verdammt gut" - ohne dass das Original deswegen langweilig sein muss? ...
Ach - massenhaft Beispiele:
With a little Help From My Friends - Original: Beatles, Cover: Joe Cocker (Hier würde ich soweit gehen, dass das Original hinter dem Cover von Joe Cocker völlig verblasst - Joe Cocker hat übrigens noch von ein paar mehr Songs geniale Coverversionen gemacht)
Easy - Original: Commodores, Cover: Faith No More (Das over glänzt mit geilerem Klaviersound, geilerer Stimme und zeigt, dass es auch ohne Bläser geht)
Hush - Original: Deep Purple, Cover: Gotthard (Live geht die Gotthard-version deutlich besser ab, hat dafür keine Orgel drin, die ich da mal mehr Percussiv, mal Rockig reinkloppe)
Sympathy with The devil - Original: Rolling Stones, Cover: Guns'n'Roses (Beide sehr geil)
Got To Get You Into My Life - Original: Beatles, Cover: Earth, Wind & Fire (EWF geht deutlich besser ab)
Stairway To Heaven - Orignal: Led Zeppelin, Cover: Far Corporation (gerade zum Abfeiern ist die Far Corporation-Version deutlich besser, auch wenn's ein Frevel ist, so ein Werk so zu verunstalten)
You Really got me - Original: The Kinks, Cover: Van Halen (ich glaub, da muss man auch ohne das Eruption-Solo nicht viel zu sagen)
Friday On My Mind - Original: The Easybeats, Cover: Gary Moore (Wenn das nicht ne absolute Aufwertung des Songs durch Gary Moore war)...
...und so könnte man diese Liste endlos weiterführen. Ja, es gibt auch weniger geglückte Coverversionen :redface:

Leute, haltet Euch nicht mit dem Nacheifern des Originals auf, und schon gar nicht mit dem möglichst originalgetreuen Nachbauen der sounds, nutzt Euer bestehendes Setup, und macht mit den Möglichkeiten die Ihr habt was geiles daraus!
Musik ist eine Kunstform, und Kunst wird erst durch Kreativität wertvoll.
 
Ach - massenhaft Beispiele:
With a little Help From My Friends - Original: Beatles, Cover: Joe Cocker (Hier würde ich soweit gehen, dass das Original hinter dem Cover von Joe Cocker völlig verblasst - Joe Cocker hat übrigens noch von ein paar mehr Songs geniale Coverversionen gemacht)
OK, Joe Cocker singt vielleicht ein klein wenig besser als Ringo :D aber der Bass ist einfach genial beim Original. Ich hör bei dem Song gar nicht auf die Stimme, nur auf den Bass

Hush - Original: Deep Purple, Cover: Gotthard
Und zack in die Cover-des-Covers-des-Covers Falle getreten ;)
Die Origiginalversion ist von Billy Joe Royal.
 

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