Man muss eben einfach sehen, wo man die Grenze ziehen möchte. So wie du, Martman, dich (bzw. uns) schon mehrfach gefragt hast, wie man Sledgehammer ohne ein gutes Emulator-Sample spielen kann, könnte jemand anders dich fragen, wie du denn dazu kommst, nur SAMPLES des Emulators zu benutzen und nicht den Emulator selbst. Natürlich geht das mit deinen anderen Beispielen analog. Mellotronsamples? 808-Samples? Mit sowas bist du zufrieden?
Man kann das ja beliebig weit treiben, wenn man verrückt genug ist: Wie jetzt, du spielst den Song XY auf deinem Steinway? Das geht doch nicht, das wurde auf einem Yamaha-Flügel eingespielt, da musst du dir wohl erstmal noch einen solchen kaufen!
Ein auch nur ansatzweise normalverdienender Mensch kann einfach nicht sämtliche Geräte haben, um alles 100% originalgetreu spielen zu können. Selbst unser Moogman mit seinem Wahnsinns-Fuhrpark hat nicht jedes einzelne Modell, das mal auf irgendeiner Platte zu hören war. Ist aber auch garnicht nötig, solange man mit dem Resultat zufrieden ist.
Deine Ansprüche sind offenbar deutlich höher als die der meisten anderen. Das ist ja auch in Ordnung, aber du musst dir bewusst sein, dass du damit eine Ausnahme bist und dass deine Argumente, die ja fast immer aus pathologischen Gegenbeispielen bestehen, für die meisten einfach nicht von Bedeutung sind, weil sie aus diversen Gründen schon mit weniger zufrieden sind.
Ich will damit nicht sagen, dass "lose" Samples grundsätzlich sinnlos sind. Aber bei der hohen Qualität, die Workstations oder gar Softwareinstrumente heute liefern, bringen sie tatsächlich nur in Spezialfällen überhaupt noch einen Mehrwert. Jemand der sich, wie du vermutlich, seit Jahrzehnten schwerpunktmäßig mit genau diesen Spezialfällen auseinandersetzt, ist dann vermutlich eher bereit, da einen entsprechend großen Aufwand zu treiben als jemand, bei dem diese Spezialfälle 2% des Repertoires ausmachen.