Ich benutze um sowas rauszuhören Transcribe!
Aber mit "heraushören" hat das halt so gar nichts (mehr) zu tun !!
Natürlich ist das kein reines "hören" mehr. Aber oft ist das "heraus
hören" einfach nur Mittel zum Zweck, um Töne, die in gespielter Form vorliegen, entweder direkt selbst spielen zu können oder in Noten zu fassen, um sie nach den Noten selbst spielen zu können. Ob dies durch reines Hören geschieht oder mit Hilfsmitteln ist doch letztendlich zweitrangig.
Ist Noten aufschreiben weniger
schreiben, wenn es durch ein Notensatzprogramm geschieht als wenn es per Hand gemacht wird? Im Programm ist es ja schließlich nur tippen. Oder ist das Nutzen einer "Speech to Text"-Software weniger "schreiben" als wenn man das Gleiche per Hand schreibt?
" ... per Frequenzanalyse Vorschläge für Akkorde oder Töne bekommen" - das hat nichts mit "heraushören" zu tun, weil einfach vorgegebene Tonvorschläge zu prüfen und letztlich zu akzeptieren keine wirkliche mentale Leistung ist, im Gegensatz zu Lösungsvorschläge selber suchen, erarbeiten, und sie danach auf Plausibilität prüfen. Durch das Fehlen einer zu verrichtenden geistigen Arbeit ...
Ja, es ist
weniger mentale Leistung, weil Lösungsvorschläge gemacht werden. Aber auf Plausibilität geprüft müssen sie ebenfalls werden. Deshalb widerspreche ich dem "Fehlen einer zu verrichtenden geistigen Arbeit"!
... fehlt dann am Ende auch jeder Fortschritt in der eigenen musikalischen Hörfähigkeit.
dem widerum stimme ich zumindest teilweise zu, auch wenn ich "jeder Fortschritt" wieder für zu dogmatisch halte. Es gibt durchaus Fortschritte, aber eben weniger und/oder langsamere.
Du hast dein Ergebnis, und alles ist gut, nur mit dem, was man unter Heraushören versteht, hat das halt eben so gut wie gar nichts zu tun.
Das geht über die Wahrnehmung und Erarbeiten (s.o.), nicht mit den Tools, die du nutzt.
Ich möchte mal darauf hinweisen, dass im Ursprungsposting steht,
Ich versuche gerade (..) aufzuschreiben.
Die Diskussion ums "heraushören" entstand in Posting #8:
Ich benutze um sowas rauszuhören Transcribe!
Wir könnten vielleicht in diesem Post geistig "rauszuhören" ersetzen durch "aufzuschreiben", dann könnten von den nachfolgenden 18(!) Postings die meisten gestrichen werden.
Mit Tools schafft man sich eine technische Hilfe, und vielleicht gibt es das Gesuchte ja auch schon fertig als Noten irgendwo, das ist noch einfacher - das Raushören ist in dem Zusammenhang eher Selbstzweck.
Das Ergebnis ist ggf. das selbe.
Diese ganze Diskussion über raus
hören mit oder ohne Hilfsmittel erinnert mich an eine solche (vor vielen Jahren im Usenet) mit einem "Künstler", ob eine Skulptur mehr oder weniger "Kunst" sei, wenn sie mit einem Kaffeelöffel gemacht wurde oder mit einem passenderen Werkzeug. Tenor des Künstlers war, dass die mit dem ungünstigeren Werkzeug erstellte Skulptur mehr Kunst sei, weil der Künstler wisse, dass er mehr Mühe damit hatte, auch wenn das Ergebnis gleich aussehe (sinngemäß aus der Erinnerung - ist mehr als 25 Jahre her!).
Oder aus einer anderen Themenwelt: wenn man sich die Zutatenliste einer Backmischung z.B. für Pfannkuchen ansieht, ist da nichts drin, was man beim Selbermachen nicht auch reintun würde (ok, evtl. in anderer Form, Eipulver anstatt frisches Ei oder so). Aber Milch zugeben, durchmischen und vor allem ausbacken muss man auch beim Verwenden der Backmischung - und wenn man mag, kann man bei beiden auch noch andere Zutaten dazugeben, um den Geschmack zu variieren.
Ich benötige für Pfannkuchen keine Backmischung, aber zum Aufschreiben von Musik (die über eine einfache Melodie mit einfachster Begleitung hinausgeht) brauche ich die Hilfestellung der Lösungsvorschläge von Transcribe. Und meine Duopartnerin hat sich noch nie beschwert, meine Arrangements wären weniger gut als ihre, weil ich zum "Heraushören" das Hilfsmittel benötigt und sie nicht. Und manchmal stoße ich trotz des Hilfsmittels an meine Grenzen und benötige die Hilfe ihrer Ohren, wenn ich nicht weiterkomme ...
Es ist eine grundlegende und wichtige Fähigkeit, ohne technische Hilfsmittel z. B. einen Akkord allein anhand seines Klanges zu erkennen oder Melodien nach Gehör spielen zu können.
Aber man muss zwischen "prinzipiell erkennen", um z. B. mitspielen zu können und einer exakten Transkription unterscheiden! (...) Da ist man dann für jede technische Hilfe dankbar.
hier habe ich sogar das "exakt" der Transkription gestrichen. M.E. ist bei einer Transkription das Ergebnis (= das Skript) wichtig, nicht der Weg, wie es entstanden ist. Beim Lernen, etwas zu Hören, ist das Hören das wichtige. Da kann das Hilfsmittel eine Kontrollmöglichkeit sein, mehr aber nicht - im Gegensatz zur Transkription. Deshalb heißt die Software auch "Transcribe!" und nicht "LearnToHear!".
Kaum ein (Hobby)Musiker, den ich kenne würde bei "Raushören" so differenzieren. Da geht es schlicht darum aus einer Aufnahme Noten bzw. Akkorde zu produzieren, unabhängig von den Hilfsmitteln.
Sagichdoch!