Ich habe noch nie eine Max Replica in meinen Händen gehalten oder anhand von Fotos genauer untersucht. Das war einfach nur ein Beispiel, weil ich mal Angebote mit für mich nicht nachvollziehbar hohen Preisen gesehen habe.
Hi Alex,
ich glaube, dass ich das ein bisschen weiter ausfuehren muss. Ich meine nicht die Qualitaet der eigentlichen Max Gitarre. Ich habe erst eine in den Haenden gehabt und die war okay. Mir geht es eher darum, dass mit denen von Anfang an Schindluder betrieben worden ist (die hat er ja nicht fuer sich selbst gebaut). Max B. ist in vintage Les Paul Kreisen ein rotes Tuch.
Und der Grund, warum fuer Max LPs teilweise so viel Geld aufgerufen wird, ist a) weil er zum grossen Teil originale Parts verbaut hat (und alleine da kommt einiges zusammen: PAFs ~ $4000 - $10000, M69 Rahmen (die mit Abstand die teuersten Les Paul Plastikteile sind, da sie aufgrund ihres Materials gerne brechen) noch mal bis zu $7000, Knoepfe, Tuner, Elektrik, etc. B) natuerlich, weil immer wieder versucht wird, Leuten, die sich nicht perfekt auskennen, eine Max (oder andere) Replik als Original zu verkaufen. Manchmal klappt's.
Gluecklicherweise haben Max Paulas alle bauartbedingte Fehler, die ein echter Experte innerhalb weniger Sekunden erkennen kann.
Damit sind wir beim Punkt: Das - und nur das - ist der einzige Weg, seine Les Paul Replica ganz klar von einer echten unterscheidbar zu machen. Gut gemeinte Ideen wie eine Gravur in den Pickup-Fraesungen oder auf der Kopfplatte sind fuer einen Profi super easy zu entfernen. Ein weggelassener Widows-Peak im Elektronikfach ist hingegen nicht ohne Spuren zu reprodizieren, wenn die Gitarre original keinen hatte.
Ich kann also nur empfehlen, dass wenn Du tatsaechlich einen Gibson Schriftzug anbringen willst, dann ganz einfach im Elektronikfach besagten Widows-Peak wegzulassen. Das siehst Du (im Normalfall
) nicht und ermoeglicht eine schnelle Identifizierung als Nachbau.
Bei den Teilen gibt es mittlerweile so gute Nachbauten der Pickup-Ringe, Knoepfe, etc., dass es immer schwieriger wird, die von den Originalen zu unterscheiden. Und selbst dann kann man "neue" Teile auf einer alten Les Paul im Zweifelsfall auch erklaeren (und den Verkaufspreis etwas "druecken", damit der potentielle Kaeufer (= das Opfer) denkt, ein Schnaeppchen zu machen - "Wow, the real deal fuer nur $170k, weil die Pickupringe ausgetauscht wurden. Yeeeaaah!").
Und auch wenn ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen kann, dass unser geschaetzer
@AlexGT jemals versuchen wuerde, mit seiner Replika ein krummes Ding zu drehen - stellt Euch vor, jemand stiehlt die Gitarre. Denn Ihr duerft nicht vergessen, dass es sich hier um Preise um die 200k Euro/Dollar + handelt. Das kann einiges an krimineller Energie wecken. Und *schwupps* koennen wir dann in ein paar Monaten einen NGD Thread im Les Paul Forum lesen, bei dem besagte Gitarre stolz vom neuen Besitzer als echte Burst vorgestellt wird. Passiert immer wieder.
Sorry fuer diese lange Abhandlung. Ich hoffe, dass das meine grundlegende Abneigung gegen Gibson-Schriftzuege auf nicht-Gibson-Gitarren ein bisschen erklaert. Es gibt doch auch noch andere Optionen - zum Beispiel den goldenen Mittelweg (den z.B. Gil Yaron geht), indem Du einfach Dein Logo in Gibson-Style anbringst.
Hier ein Beispiel ...
Und hier der Rest ... das ist schon zum Schwachwerden ...