Neues von der Holzfront/Zollner (Hörversuch-Holzklang) ?

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Nicht aufregen @murle1 :D

Anscheinend haben die Holzton-Verleugner noch nie verschiedene Hälse an ein und demselben Korpus 'on the fly' getauscht. ;)

:hat:
 
Nicht aufregen @murle1 :D

Anscheinend haben die Holzton-Verleugner noch nie verschiedene Hälse an ein und demselben Korpus 'on the fly' getauscht. ;)

:hat:

Nun, ich versuche mich nicht aufzuregen. Nur, man schreibt gegen die Wand. Ich habe nun schon gefühlte dutzend male geschrieben, wie oft ich solche "Umbauten" gemacht habe. Und das es Vergleiche auf zwei Spuren in einem Studio gab - leider vor 15 Jahren, die sind nicht mehr vorhanden. Und das ich verschiedene Hölzer und Bodieformen von einem Ingenieur meines Arbeitgebers habe vergleichen lassen (Was die reinen Schwingungen des Holzes UND unterschiedlicher Formen des gleichen Holzes angeht). Vermutlich, weil ich einer der "selbsternannten Fachleute" bin?
 
Ich wusst's doch! ;)
 
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Mal ne Frage. Ich bin in der Thematik unbeleckt und habe nicht wirklich eine Meinung. Beide Seiten der Diskussion kommen mir nachvollziehbar vor.

Auf der einen Seite dass das Holz einen deutlichen Unterschied macht. Klingt für mich einleuchtend, schon mal weil das Schwingungsverhalten der Saite durch anderes Holz beeinflusst werden könnte. Leuchtet mir in meiner Laien-Amateur-Welt frei jeglichen Fachwissens ein.

Auf der anderen Seite die, die sagen: Ist Quark, selbst wenn es so wäre, kann man den Holzunterschied nicht hören. Wesentlichere Elemente sind der Spieler, die Pickups, die Hardware, etc. Leuchtet ebenso ein, da ich noch nicht begriffen habe, wie denn die "magischen" Holzeigenschaften eigentlich in das Kabel transportiert werden sollen.

Ich bin ein schlechter Handwerker und noch schlechterer Gitarrespieler. Allerdings hat mich die Tatsache, etwas nicht zu können, noch nie davon abgehalten, mich intensiv mit etwas auseinanderzusetzen, es auszuprobieren und Freude daran zu empfinden.

Eine E-Gitarre zu bauen ist so eine Sache.

So wie ich die Tonholz-ist-egal Fraktion verstehe, kann ich jedes x-beliebige Brett nehmen. Fichte, Buche, Khaya, Swietenia, Sumpfesche, egal. Nur eine Frage des Gewichts, des Verarbeitungskomforts und der Optik.

Gilt das dann auch für Leimholzplatten? 1-teilig, 2-teilig, 8-teilig... müsste ja dann auch egal sein. Wenn man das Risiko des arbeitenden Holzes ausschliessen kann.

Was mir bei diesem Standpunkt schwerfällt... wo ist die Grenze dessen was geht, und was nicht mehr geht? Oder geht alles? Plastik, 3d Druck, Fiberglas... was sind denn die Charakteristika, die ein Body und ein Hals mitbringen muss, um für eine Stromgitarre sinnvoll zu sein?
 
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Könnt Ihr das nicht mal lassen?

Also mich läßt das Thema eigentlich völlig kalt..., da ich weiß was ich weiß und das kann mir keiner streitig machen. ;)
Nönö, es war nur von vornherein klar, dass in etwa genauso realistisch war wie ein guter Neujahrs-Vorsatz.
;)
 
Wenn Du dann keinen Unterschied hörst (ohne Amp) dann solltest Du besser Piano spielen!

Habe mich jetzt mal aus den Diskussionen herausgehalten. Aber Murle1 hat mich jetzt doch dazu veranlasst meinen Senf dazuzugeben..... Keiner streitet ab, dass ohne Amp, also definitiv unplugged (deshalb fett im Zitat unterlegt) eine Gitarre mit guten Tonhölzern einfach klasse klingt. Selbst M.Zollner bescheinigt das. Ohne wenn und aber.

Aber, sobald die Gitte angeschlossen ist sieht die Welt (sound) halt ganz Anders aus. Aber dazu müsste man sich wirklich mal die Mühe gemacht haben, die Ausarbeitung von Zollner richtig und verständsnisvoll durchzulesen. Bei manchen posts zu dem thread hier merkt man aber das Gegenteil. Ja, ich habe manche Passagen sogar 3x gelesen um das zu kapieren. Will jetzt nicht näher darauf eingehen. Verweise nur ab den Seiten 493ff. Insbesondere ab 579.

Vorher geht Zollner genau auf die Auflagepunkte der Saite ein und erklärt die Dämpfungsfaktoren. Einfach mal lesen. By the way, Zollner ist kein "Schreibtischhengst" sondern selbst jahrelanger Gitarrist und spielt Strats, Paula und c.o. Also auch ein Musiker, der weiß was er schreibt.

Meine persönliche Meinung.... Wenn ich mir eine Gitte kaufen will teste ich in einem (oder mehrere) Geschäft einige an und nehme die, die mir in allen meinen Punkten zusagt. Ob der Body aus Bambus ist und auf der Kopfplatte "Schniedelhuber" steht ist mir wurscht. Das Logo-Denken habe ich mir schon lange abgewöhnt. Wenn die Gitte und Preis stimmen kauf ich die. Punkt !

Wir alle reden hier von dem Besten einer Gitte. Schön, supi. Fahren wir denn privat alle Porsche ? Nein ein Golf tut es vielleicht auch....
 
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Beim verstärkten Klang gilt es dann vor allem auch noch zu unterscheiden zwischen dem, was der Gitarrist, der die Gitarre in der Hand hat, erlebt und spürt, und dem, was ein Zuhörer hört.
Und da, beim reinen verstärkten, gehörten Ton, sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Hölzern sicherlich geringer, als wir Gitarristen wahrhaben wollen.
Wohlgemerkt: Ich bin keiner derjenigen, die sagen, das Holz hätte gar keinen Einfluss auf den (verstärkten!) Klang.
Ich (der selber an seiner Strat schon den Hals ausgetauscht hat) halte diesen Einfluss nur für relativ gering.
 
Ich (der selber an seiner Strat schon den Hals ausgetauscht hat) halte diesen Einfluss nur für relativ gering.

Ja, genau das ist der Punkt. Wenn man die Ausarbeitung richtig gelesen hat ist eigentlich der Hals das Glied wo man ansetzen muss. Der Hals schwingt am meisten mit. Der Body nur ganz gering. Da wir Gitarristen logischerweise den Hals berühren müssen um zu spielen haben wir da einen großen Absorber. D.h. dass ein großer Teil der Schwingung von unserem Körper aufgenommen und absobiert wird.

Wir haben alle mal in dem Physikunterricht gelernt dass ein Körper der mitschwingt Diese (Schwingungen) absorbiert. Deshalb logischerweise Dein relativ geringen Einfluss beim Austausch des Halses.
 
Kann ich nicht bestätigen.

Ich habe 2 verschiedene OP-Maple Hälse und 2 Palisander-Hälse an verschiedenen Bodies getauscht.

Es kam jeweils zu signifikanten Unterschieden akustisch, was Sustain und Ausklingverhalten anbelangt, was sich verstärkt dann auch bewahrheitete, weil deutlich von mir zu hören und zu spüren...

Wobei sich jedes Paar sich zwar ähnelten in ihrer Klangcharakteristik, aber dennoch in ihrem Ausklingverhalten und Sustain unterschieden.

An 4 verschiedenen Bodys 2x Erle, 1xLinde, 1x Mahagoni habe ich jeweils dieses Verhalten feststellen können.
Wobei sich jeweils 1 Hals für einen bestimmten Body eignete, sodaß sie jetzt in 3 meiner Strats auf Dauer werkeln.

Sonst hätte ich ja auch wild mischen können, wenn das alles so egal wäre. ;-)

:hat:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S.: Und nein, an meiner Fender ist jetzt kein Fender-Hals mehr, sondern den habe ich ziemlich früh gegen einen ESP-Hals getauscht und eingemottet, obwohl er sich am Lindenbody gut machte, aber da sitzt jetzt ein anderer Palisander-Hals...:D
 
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Habe mich jetzt mal aus den Diskussionen herausgehalten. Aber Murle1 hat mich jetzt doch dazu veranlasst meinen Senf dazuzugeben..... Keiner streitet ab, dass ohne Amp, also definitiv unplugged (deshalb fett im Zitat unterlegt) eine Gitarre mit guten Tonhölzern einfach klasse klingt. Selbst M.Zollner bescheinigt das. Ohne wenn und aber.

Aber, sobald die Gitte angeschlossen ist sieht die Welt (sound) halt ganz Anders aus. Aber dazu müsste man sich wirklich mal die Mühe gemacht haben, die Ausarbeitung von Zollner richtig und verständsnisvoll durchzulesen. Bei manchen posts zu dem thread hier merkt man aber das Gegenteil. Ja, ich habe manche Passagen sogar 3x gelesen um das zu kapieren. Will jetzt nicht näher darauf eingehen. Verweise nur ab den Seiten 493ff. Insbesondere ab 579.

Vorher geht Zollner genau auf die Auflagepunkte der Saite ein und erklärt die Dämpfungsfaktoren. Einfach mal lesen. By the way, Zollner ist kein "Schreibtischhengst" sondern selbst jahrelanger Gitarrist und spielt Strats, Paula und c.o. Also auch ein Musiker, der weiß was er schreibt.

Meine persönliche Meinung.... Wenn ich mir eine Gitte kaufen will teste ich in einem (oder mehrere) Geschäft einige an und nehme die, die mir in allen meinen Punkten zusagt. Ob der Body aus Bambus ist und auf der Kopfplatte "Schniedelhuber" steht ist mir wurscht. Das Logo-Denken habe ich mir schon lange abgewöhnt. Wenn die Gitte und Preis stimmen kauf ich die. Punkt !

Wir alle reden hier von dem Besten einer Gitte. Schön, supi. Fahren wir denn privat alle Porsche ? Nein ein Golf tut es vielleicht auch....


Gut - dann frage ich noch einmal: Warum verwenden dann die allermeisten Markenfirmen hochwertige - also teurere Hölzer? Und warum gibt es die Sandwichbauweise, auch unter deckend lackierten Bodies? Da wird dann doch Geld rausgeschmissen? Und auch noch einmal: Nur einen Hals austauschen bringt nicht sehr viel, besonders wenn dieser aus dem gleichen Holz ist, die gleichen Maße hat, usw. Nein, bitte diesen einen Hals an einen oder zwei andere Bodies schrauben aus unterschiedlichem Holz. Das habe ich mehrfach gemacht (musste es machen) und
da veränderte sich einiges. Auch das Sustain...Nur trocken angespielt, ohne PU Einsatz.. Vor Jahren habe ich einmal einen relativ guten Hals an einen knüppelharten und schweren Stratkorpus geschraubt - ich glaube es war Bubinga?, der optisch sehr ansprechend und sauber gefräst war. Den Korpus hatte ein junger Mann gekauft - woher?? Der Ton war extrem Eierschneider, steril wie ....Konnte so nicht bleiben. Wurde nach kürzester Zeit wieder demontiert. Was dieser dann damit gemacht hat?? Ich wollte ihn nicht einmal geschenkt...Der Hals war vorher auf einer Erle Strat, wo er "normal" klang, die einen anderen mit Palisander bekommen hat. Einen krasseren Unterschied habe ich nie mehr erlebt.
 
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Gut - dann frage ich noch einmal: Warum verwenden dann die allermeisten Markenfirmen hochwertige - also teurere Hölzer?

- Gewinnmaximierung, weil durch das mehr an Holz ein deutliches mehr an Preis einhergeht.
- Optik. AAAA flamed/quilted Maple hat halt was
- Tradition. Die Helden der Jugend haben es gespielt, als die Industrie noch jung war und gute Hölzer eine Selbstverständlichkeit waren, weil die Instrumentenbauer in einer Zeit gelernt hatten, als man ohne Verstärker spielte.
- Werkstoffeigenschaften die für Gewinnmaximierung sorgen (z.B. durch geringere Maschinenabnutzung oder weil das Holz weniger arbeitet und man weniger Rückläufer hat)

Jack White spielt eine Fiberglas Gitarre. Bei dem zumindest ist das Holz egal.

Ich sage nicht, dass Holz keinen Einfluss hat, darüber kann ich mir kein Urteil erlauben. Die Marketingstrategie für hochpreisige Modelle erfordert sie allerdings definitiv, unabhängig vom Ton. Denn eine tolle Gitarre aus billigem Holz ist weniger "Erbstück" als eine tolle Gitarre aus - aus Kundensicht - hochwertigem Holz. Der Kunde liest "Mahagoni" und denkt "whow". Der Kunde liest "Palisander" oder "Ebenholz" und Bilder ferner Länder voller Schätze steigen vor seinem Auge auf. Da kann "Zwetschge" net mithalten.
 
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Gut - dann frage ich noch einmal: Warum verwenden dann die allermeisten Markenfirmen hochwertige - also teurere Hölzer? Und warum gibt es die Sandwichbauweise, auch unter deckend lackierten Bodies? Da wird dann doch Geld rausgeschmissen?

- Gewinnmaximierung, weil durch das mehr an Holz ein deutliches mehr an Preis einhergeht.
- Optik. AAAA flamed/quilted Maple hat halt was
- Tradition. Die Helden der Jugend haben es gespielt, als die Industrie noch jung war und gute Hölzer eine Selbstverständlichkeit waren, weil die Instrumentenbauer in einer Zeit gelernt hatten, als man ohne Verstärker spielte.
- Werkstoffeigenschaften die für Gewinnmaximierung sorgen (z.B. durch geringere Maschinenabnutzung oder weil das Holz weniger arbeitet und man weniger Rückläufer hat)

Oder anders ausgedrückt (kurz formuliert), weil Nachfrage besteht.
Es ist doch in sämtlichen Sparten so, dass Features verbaut werden, bei denen sowohl die "Muss man haben"- als auch die "Braucht kein Mensch"-Meinung existiert. Nimm alleine die Automobilindustrie.
BTW gehöre ich nicht zur "Material macht keinen Unterschied"-Fraktion. ;)
 
Wenn Du dann keinen Unterschied hörst (ohne Amp) dann solltest Du besser Piano spielen!

Genau das meinte ich damit, dass ja alle Gitarrenverkäufer diesen ewigen Holzmythos am Leben erhalten müssen (!), weil einem sonst Unfähigkeit unterstellt wird. Von Kunden und von Kollegen... Das liest man ja hier im Forum auch ständig.

Im Übrigen musst du meinen Beitrag vlt noch einmal genauer lesen. Mir ging es um den SUBJEKTIV EMPFUNDENEN, VERSTÄRKTEN Klang einer Solidbody-E-Gitarre am Verstärker. Von diesem Sound glaube ich nicht, dass er so genau vorhersagbar oder planbar ist, dass die Wahl des Holzes einen relevanten Unterschied machen würde.
Kann sein, dass unterschiedliche Griffbrett-/Hals- oder Bodyhölzer unterschiedlich klingen (wenn sonst alle Komponenten gleich bleiben). Auf diese Diskussion lasse ich mich gar nicht mehr erst ein. Aber das merkt man halt bestenfalls erst im Nachhinein durch tauschen der Komponenten und ich vertraue da niemandem, der behauptet er könnte das von Vornerein genauestens voraussagen. Schon allein, weil halt auch innerhalb der gleichen Holzart, jeder Baumstamm etwas anders gewachsen sein kann. Und weil einfach zu viele Komponenten beteiligt sind...

Spätestens wenn jemand ernsthaft behauptet, dass das schönste Holz zufällig gleichzeitig auch noch "am besten" klingt (Thema geriegelte, gewölkte, gevögelte, Ahornvarianten), muss man ja fast misstrauisch werden... ;)

Aber bitte es gibt genug Leute, die fest daran glauben. Das würde ich auch niemandem madig machen wollen. Ich wollte nur meinen Standpunkt darstellen, aber niemandem damit zu Nahe treten. Ich könnte noch viel zu dem Thema schreiben aber es ja ein Kampf gegen Windmühlen (für beide Seiten). Also Rainer bitte nimm's mir nicht übel, dass wir hier anderer Meinung sind.
 
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Kann sein, dass unterschiedliche Griffbrett-/Hals- oder Bodyhölzer unterschiedlich klingen (wenn sonst alle Komponenten gleich bleiben)......
Schon allein, weil halt auch innerhalb der gleichen Holzart, jeder Baumstamm etwas anders gewachsen sein kann. Und weil einfach zu viele Komponenten beteiligt sind...

Wenn eine Holzart aufgrund der Molekularbeschaffung fester gewachsen ist, wird weniger Schwingung absorbiert. Wenn man sich wirklich mal die Mühe macht, dass von mir verlinkte Kapitel 7 einmal durchzulesen stellt man fest, was die Hauptkriterien sind die, die Saitenschwingung beeinflussen und dadurch das sustain verändern. Da kommt schon Einiges zusammen. Jetzt kann es sein -wie oben aus der Praxis geschrieben- dass genau der Hals X auf einer Strat ein besseres sustain liefert. Festeres Holz, anderes Halsprofil, anderer Sattel, andere Mechaniken, anderer Abknickwinkel der Saiten am Sattel, etc..

Der Klang kommt nicht vom Holz (dafür haben wir eine Solidbody und PUs), sondern das sustain verändert sich merkbar positiv. Les Paul sagte einmal (zutreffend) im Sinne: Für eine reine Saitenschwingung gibt es nichts Besseres als eine Eisenbahnschiene !
 
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- Gewinnmaximierung, weil durch das mehr an Holz ein deutliches mehr an Preis einhergeht.
- Optik. AAAA flamed/quilted Maple hat halt was
- Tradition. Die Helden der Jugend haben es gespielt, als die Industrie noch jung war und gute Hölzer eine Selbstverständlichkeit waren, weil die Instrumentenbauer in einer Zeit gelernt hatten, als man ohne Verstärker spielte.
- Werkstoffeigenschaften die für Gewinnmaximierung sorgen (z.B. durch geringere Maschinenabnutzung oder weil das Holz weniger arbeitet und man weniger Rückläufer hat)


Hier muss ich mal einschreiten, weil das nicht richtig ist.

Wie man bei Gibson selbst sehen kann http://www.gibson.com/Products/Electric-Guitars/2015/USA/Les-Paul-Deluxe.aspx (siehe unten bei Holzqualität), verwendet Gibson das Holz nicht wegen der Optik... sie verwenden C-Grades als Bodymaterial. Sowas nehmen manche Gitarrenbauer vielleicht als Küchenbrett, aber nicht für Gitarren :D
Der Grund dafür ist, dass Gibson dabei natürlich Geld sparen will, es aber bei Rückseiten und deckend lackierten Bodies nicht auf die Optik an kommt. Dennoch legen sie immer wert auf die aufwändig herzustellende Ahorndecke - auch wenn sie später nicht zu sehen ist.
C-Grades sind nicht unbedingt von schlechter Qualität (wenn nicht gerade Äste drin sind), wenn man in Trocknung und Lagerung gleiche Zeit investiert. Aber jeder weiß, dass C-Grade schon ziemlicher Plunder ist. Mit dem Ruf kann das also nichts zu tun haben.

Für die Verarbeitung sind C-Grades ein Problem, durch den wesentlich ungleichmäßigeren Wuchs ist der Werkzeugverschleiß auf CNC-Maschinen höher und bei der Nacharbeit kann das Schleifen aufwändiger sein. Andere hochwertige Hölzer sind dagegen Harthölzer und noch viel schlimmer für den Werkzeugverschleiß.

Zur Tradition kann man sagen, dass Traditionen ja aus einem gewissen Grund heraus gewachsen sind... weil sich etwas bewährt hat. Warum wagt Gibson denn enorm wenig Versuche LP's aus anderem Holz herzustellen?! Oder gab es Versuche die enttäuschend waren?!


Hier ein weniteres Beispiel WO NUR die optische Decke hochwertig ist. Die Rückseite ist sogar als Stufe "ultra low" klassifiziert..... bei einer 6500€-Gitarre.... und sie haben nichtmal ein Problem damit das zu veröffentlichen. Um Optik und Ruf kann es also nicht gehen. http://www.gibson.com/Products/Electric-Guitars/2015/USA/Les-Paul-Supreme.aspx
 
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Dieser Material-Diskusion kann man nicht gerecht werden. Man kann auch nicht pauschal sagen, Hals hat mehr Einfluß als Body. Jedes Teil am Body hat auch Einfluss. Wenn man eine andere Bridge einbaut mit Direktvergleich, hört man gerade das heraus, was dieses Bauteil an Veränderung ausmacht. Es sind auch Größe und Form von Ausfräsungen, jedes Teil hat seine eigene Resonanz und beeinfußt in der Gesamtsumme das Schwingungsverhalten. Ganz entscheidend dabei ist auch das Attack und die Kompression sowie Sustain zu nennen, welches in erster Linie der Spieler spührt, und seine Spielweise darauf abstimmt. Ein Zuhörer kann schon gar nicht mehr richtig unterscheiden, was ist unter der Spielweise und den Fingern des Gitaristen zustande gekommen und was ist das Naturell, welches das Instrument bauartbedingt liefert? Beim Spielen komen eine Vielzahl von "gefühlten Eindrücken" zusammen, die sich analytisch nicht aufschlüsseln lassen. Oder ist jemand in der Lage zu sagen, wenn eine Schallquelle aus (die Gesichtsmitte als Scheitel betrachtet) zwei Metern Entfernung einen Meter weiter links geortet wird, um vieviel Millisekunden versetzt das Signal von den Ohren aufgenommen wurde? Unsere eigenen inneren Kangbilder können in der Form nicht von Messgeräten aufgenommen werden, obwohl diese besser Daten erfassen können und analytische Werte liefern können. Aber wie sieht die Klangbeurteilung eines Messgerätes aus, wenn es mit Attributen das Charisma eines Tones umschreiben soll?
 
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Jedes Teil am Body hat auch Einfluss. Wenn man eine andere Bridge einbaut mit Direktvergleich, hört man gerade das heraus, was dieses Bauteil an Veränderung ausmacht. Es sind auch Größe und Form von Ausfräsungen, jedes Teil hat seine eigene Resonanz und beeinfußt in der Gesamtsumme das Schwingungsverhalten.

Genau, darauf geht Zollner in seiner Ausarbeitung ein. Der Body selbst (Holz) hat den geringsten Einfluss. Aber die Komponeten sind wichtig. Nur kleines Beispiel Saitenböckchen, ohne jetzt auf die komplexe Tun-O-Matic Bridge einzugehen die aus 18 Teilen besteht, zeigt schon einen -auch hörbaren- Unterschied zu den Vintage Böckchen (gebogenes Blech) zu den massiven Böckchen von heute. Von den Federn eines Tremolos jetzt ganz zu schweigen.

Ich muss jetzt mal diese Aussage zitieren (M. Zollner, Physik der Elektrogitarre):

7.7.4 Auflagerdämpfung

In Kap. 2 wurde ausführlich dargelegt, dass die Saite modellmäßig als mechanische Leitung beschrieben werden kann, auf der Wellen entlang laufen. Der an den beiden Auflagern (Steg und Kopfsattel) stattfindende Reflexionsvorgang wird vom Wellenwiderstand der Saite und von der jeweiligen Auflagerimpedanz (bzw. -admittanz) bestimmt. Typischerweise sind die Lager unnachgiebig (besitzen also eine sehr große mechanische Impedanz), wodurch fast die gesamte Wellenenergie reflektiert wird. Ein kleiner Prozentsatz wird jedoch am Lager absorbiert, und hier kommen nun Steg- und Sattelaufbau ins Spiel, sowie die hierbei verwendeten Materialien. Danach ist des Gitarrenhalses und seiner Resonanzen zu gedenken [Fleischer], und dann, ganz am Ende, kann man sich auch noch über das Korpusholz Gedanken machen. Zunächst muss aber der Begriff "Auflagerdämpfung" präzisiert werden, denn mit einer einfachen Punktimpedanz ist es nicht getan. Vielmehr lassen sich mehrere Absorptionsvorgänge trennen, die in eigenen Unterkapiteln zu diskutieren sind.
 
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Ich finde die quartalsmäßig abgehaltene Holzdiskussion mal wieder sehr spannend. Oder sollte man sagen, die wieder auffllammende Holzdiskussion? :evil:

Wenn man jetzt ein datenbankgestütztes Redaktionssystem für Foren-Postings hätte, dann könnte man glatt die Antworten aus den vorangegangenen Wochen, Monaten, Jahren einfach nochmal posten, weil's die Beteiltigten schon wieder vergessen haben. Das wäre sehr zeitsparend. Ach… Moment… das passiert ja tatsächlich… ständig… immer wieder… wahhhh… :D

bm_gl3ta_gl4sa_IMG_5431.jpg


Grüße,
Bernd
 
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