GeorgeB
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Wie sich eine E-Gitarre als insgesamt schwingendes Konstrukt prinzipiell verhält, ist eigtl. in einem Gedankenexperiment (das man aber in realiter auch machen könnte) schnell erfasst :
1) Auf der im schwerelosen Raum (zB auf der ISS) frei schwebenden Gitarre schlägt ein Astronaut eine Saite an. Die Gitarre wird sich aus der momentanen Position (bzgl des Raumschiffes) herausbewegen und eben in sich zu schwingen angangen -- also die Saiten auf jeden Fall, und aufgrund der Massenträgheit bewegt sich auch der Rest zwansgläufig entgegengesetzt, selbst wenn es 1m Eisenbahnschiene im Sandkasten ist. Mit je einem 3D-Laserscanner misst man die exakten Bewegungsmuster an beiden Auflagern, der Saitenbewegung in Pickupnähe, dem Pickup, und möglichsten vielenweiteren Punkten. Im Prinizp machen wir ein kompletten 3D-Scan der Gitarreoberfläche samt Saiten, und das ganze in einer Folge von Momentaufnahmen als Film mit zB 40kHz Aktualisierungsrate.
2) Was uns interessiert ist die Schwingung des Saitenstücks über dem Pickup, also eheben wir zB den Pickup als neuen Nullpunkt des Koordinatensystems und rechnen die Saitenschwingung ggü dem PU um, in das neue Koordinatensystem.
3) Jetzt kommt's : *Nur* wenn die Verbindung zwischen Auflagern und Pickup praktisch "inert" sind, also wie die Eisenbahnschiene im Sand, dann enthält das obige Differenzmuster (Saite vs PU) garantiert *keine* Anteile die von parasitären Bewegungen stammen. Andernfalls hat das Schwingungsmuster diese Bewegungsmuster in Anteilen drin, und am wichtigsten sind davon jene Anteile, welche den Abstand Saite vs. PU modulieren... weil das 'misst' der PU primär.
4) .... aber halt in welchem Ausmaß, spricht ist der Effekt nicht nur vorhanden (was klar ist) sondern auch relevant?
Bei ner Hollowbody-Jazzgitarre wo der PU auf der Decke aufliegend montiert ist wird man hoffentlich nicht mehr streiten ob die Holzkonstruktion den PU-Klang durch solche Modulation des Abstands ändert, ebenso wie das eine Stalhschiene oder ein Steinblock nicht tut.
Eine E-Gitarre ist weit näher an der Hollowbody als an der Stahlschiene....
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Dominant sind aber mE das komplexe Schwingungsverhalten von Hals und Korpus (uU nichtlineare, gedämpfte Feder-Masse-Systeme, 3D), welches die Saitenschwingung -- allein durch Bewegung der beiden Auflager betrachtbar -- beeinflußt.... Energie entzieht im Fall von vorrangiger Reibung (Hartgummi-Body) oder 'wildes ungedämpftes Rumgeschwinge' erzeugt (dünne harte Federstahlplatte in Korpusform). Wieder wird gutes Holz irgendwo dazwischen sein... ;-]
1) Auf der im schwerelosen Raum (zB auf der ISS) frei schwebenden Gitarre schlägt ein Astronaut eine Saite an. Die Gitarre wird sich aus der momentanen Position (bzgl des Raumschiffes) herausbewegen und eben in sich zu schwingen angangen -- also die Saiten auf jeden Fall, und aufgrund der Massenträgheit bewegt sich auch der Rest zwansgläufig entgegengesetzt, selbst wenn es 1m Eisenbahnschiene im Sandkasten ist. Mit je einem 3D-Laserscanner misst man die exakten Bewegungsmuster an beiden Auflagern, der Saitenbewegung in Pickupnähe, dem Pickup, und möglichsten vielenweiteren Punkten. Im Prinizp machen wir ein kompletten 3D-Scan der Gitarreoberfläche samt Saiten, und das ganze in einer Folge von Momentaufnahmen als Film mit zB 40kHz Aktualisierungsrate.
2) Was uns interessiert ist die Schwingung des Saitenstücks über dem Pickup, also eheben wir zB den Pickup als neuen Nullpunkt des Koordinatensystems und rechnen die Saitenschwingung ggü dem PU um, in das neue Koordinatensystem.
3) Jetzt kommt's : *Nur* wenn die Verbindung zwischen Auflagern und Pickup praktisch "inert" sind, also wie die Eisenbahnschiene im Sand, dann enthält das obige Differenzmuster (Saite vs PU) garantiert *keine* Anteile die von parasitären Bewegungen stammen. Andernfalls hat das Schwingungsmuster diese Bewegungsmuster in Anteilen drin, und am wichtigsten sind davon jene Anteile, welche den Abstand Saite vs. PU modulieren... weil das 'misst' der PU primär.
4) .... aber halt in welchem Ausmaß, spricht ist der Effekt nicht nur vorhanden (was klar ist) sondern auch relevant?
Bei ner Hollowbody-Jazzgitarre wo der PU auf der Decke aufliegend montiert ist wird man hoffentlich nicht mehr streiten ob die Holzkonstruktion den PU-Klang durch solche Modulation des Abstands ändert, ebenso wie das eine Stalhschiene oder ein Steinblock nicht tut.
Eine E-Gitarre ist weit näher an der Hollowbody als an der Stahlschiene....
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Als Ergänzung dazu : Hier geht es um den zusätzlichen Anteil am PU durch Relativbewegung ggü dem Saitenstück. Dass dieses auch dann parasitäre Schwingunsmuster enthält, wenn der PU neben der Gitarre im Raum schwebt und sich selbst so bewegt dass der 'konstant' in der nominalen Position ggü den Saiten bleibt, aber nicht direkt mit der Gitarre gekoppelt ist, ist mE sowieso eindeutig (ein Deadspot oder der Jazzbox-Klang verschwindet nicht, wenn man mit einem 'externen' PU abtastet). Ich denke aber der zusätzliche Anteil durch den mitbewegten PU ist nicht zwingend vernachlässigbar.3) Jetzt kommt's : *Nur* wenn die Verbindung zwischen Auflagern und Pickup praktisch "inert" sind, also wie die Eisenbahnschiene im Sand, dann enthält das obige Differenzmuster (Saite vs PU) garantiert *keine* Anteile die von parasitären Bewegungen stammen. Andernfalls hat das Schwingungsmuster diese Bewegungsmuster in Anteilen drin, und am wichtigsten sind davon jene Anteile, welche den Abstand Saite vs. PU modulieren... weil das 'misst' der PU primär.
Dominant sind aber mE das komplexe Schwingungsverhalten von Hals und Korpus (uU nichtlineare, gedämpfte Feder-Masse-Systeme, 3D), welches die Saitenschwingung -- allein durch Bewegung der beiden Auflager betrachtbar -- beeinflußt.... Energie entzieht im Fall von vorrangiger Reibung (Hartgummi-Body) oder 'wildes ungedämpftes Rumgeschwinge' erzeugt (dünne harte Federstahlplatte in Korpusform). Wieder wird gutes Holz irgendwo dazwischen sein... ;-]